Bin ausgezogen und trotzdem vermisse ich meine Familie

cherube
Hallo, bin neu hier und hoffe durch Antworten Erleichterung zu finden.
Meine Geschichte in aller Kürze.
Meine (noch) Ehefrau und ich kennen uns seit etwa acht Jahren. Sie ist 31 Jahre alt und ich 52 Jahre alt. 2008 haben wir geheiratet. 2011 kam der erste Sohn und 2012 der zweite Sohn zur Welt. Im April 2013 haben wir ein Haus gekauft. Da ich Kinder so sehr liebe möchte ich sie am liebsten in Watte packen, dass ihnen nichts passiert, entsprechend nervös und ängstlich war ich auch in der Kindererziehung. Mit dieser Einstellung meinerseits war ich auch im altäglichen Leben sehr gestresst. Meine Frau hingegen meisterte ihre Mutterrolle geradezu perfekt. Wie auch immer, Tatsache ist, dass wir uns über Grossartigkeiten und Kleinigkeiten sehr oft gestritten haben. Unser tägliches Leben war zum Schluss nur noch eine gespannte Situation wann von uns beiden der Eine an dem Anderen wieder etwas auszusetzen hat. Und natürlich merkten auch im Laufe der Zeit die Kinder , dass so oft zwischen Mama und Papa etwas nicht stimmt.
So kam es, dass ich Ihr den Vorschlag machte, dass ich mir eine Einzimmerwohnung nehmen möchte um bei Auseinandersetzungen die Möglichkeit zu haben die Situation kurzzeitig zu verlassen bis wieder Ruhe eingekehrt sei. Sozusagen als Zufluchtsort. Denn hochgelobte Aussprachen zwischen zwei Partnern waren ausgeschöpft und brachten keinen wirklichen Frieden mehr.
Sie drohte mir, wenn ich das machte, dann brauchte ich nicht wieder zu kommen.
Aber um des häuslichen Friedenswillen und vor allem wegen der beiden Söhne wusste ich keinen anderen Ausweg mehr. Und so kam es, dass ich im Mai 2014 das Haus verließ.
Es dauerte nicht lange, da erhielt ich eine Einladung zum Scheidungsanwalt und ich musste den Hausschlüssel abgeben, so das die anfänglich als Notlösung wegen der vielen Auseinnandersetzungen gedachte Möglichkeit ein Dauerzustand wurde.
Unsere künftigen Kontakte zueinander wurden entsprechend reduziert und meist auf Whats App Nachrichten beschränkt.
Dann im September 2014 erhielt ich die Nachricht, dass sie bereits einen anderen Partner hat, der sich mittlerweile im Haus schon eingelebt hat, und mit dem sie sich und den Kindern als eine Familie sieht!
Ich habe Sie in den letzten Wochen angefleht, dass sie unserer Familie nicht zuletzt wegen unserer Kinder wegen nocheinmal eine Chance geben möchte! ...aber nein, ich sollte mich mit der Situation abfinden, war ihre stetige Antwort!

Und jetz sind wir bei dem Herz und Trennungsschmerz der mir das Herz zereisst!
Ich seh meine Söhne meist einmal in der Woche für ein paar stunden und jedesmal fragt mich der 4 Jährige Papa , warum wohnst Du nicht mehr bei uns?...ich könnte jedesmal heulen, aber darf mir mit guter Mine nichts anmerken lassen.
Ich bin so verzweifelt, ich kann nicht mehr!
Am schlimmsten ist es am morgen wenn ich aufwache, ich weiß nicht warum ich vom Bett aufstehen soll. Ich kann meiner erwünschten Vaterpflicht und Verantwortung nicht nachkommen. Es ist zu verzweifeln!

22.03.2015 17:08 • #1


A
Zitat von cherube:
Wie auch immer, Tatsache ist, dass wir uns über Grossartigkeiten und Kleinigkeiten sehr oft gestritten haben.
Unser tägliches Leben war zum Schluss nur noch eine gespannte Situation wann von uns beiden der Eine an dem Anderen wieder etwas auszusetzen hat.

So kam es, dass ich Ihr den Vorschlag machte, dass ich mir eine Einzimmerwohnung nehmen möchte um bei Auseinandersetzungen die Möglichkeit zu haben die Situation kurzzeitig zu verlassen bis wieder Ruhe eingekehrt sei. Sozusagen als Zufluchtsort.

Denn hochgelobte Aussprachen zwischen zwei Partnern waren ausgeschöpft und brachten keinen wirklichen Frieden mehr.
Sie drohte mir, wenn ich das machte, dann brauchte ich nicht wieder zu kommen.

Dann im September 2014 erhielt ich die Nachricht, dass sie bereits einen anderen Partner hat, der sich mittlerweile im Haus schon eingelebt hat, und mit dem sie sich und den Kindern als eine Familie sieht!

Ich seh meine Söhne meist einmal in der Woche für ein paar stunden und jedesmal fragt mich der 4 Jährige Papa , warum wohnst Du nicht mehr bei uns?...ich könnte jedesmal heulen, aber darf mir mit guter Mine nichts anmerken lassen.
Ich bin so verzweifelt, ich kann nicht mehr!
Am schlimmsten ist es am morgen wenn ich aufwache, ich weiß nicht warum ich vom Bett aufstehen soll. Ich kann meiner erwünschten Vaterpflicht und Verantwortung nicht nachkommen.
Es ist zu verzweifeln!
hallo cherube

dein schmerz ist verstehbar, vor allem weil deine nochfrau sich so schnell getröstet hat und der neue jetzt mit in deinem ehemaligen heim lebt und jetzt näher an den kindern dran sein kannst als du selbst als vater.

du hast deinen plan nach einem rückzugsort umgesetzt und auch deine frau hat ihr vorhaben umgesetzt und beginnt jetzt ein neues leben.

warum der auszug ? gibt es in eurem haus keine rückzugsmöglichkeit für dich oder lies sich da keine schaffen ? bedauerlich ist, dass ihr es innerhalb der ehe nicht geschafft habt für eure verstrickungen und verwicklungen lösungen zu finden, nur darüber reden hilft nichts und wenn es mit der umsetzung nicht klappt, kann hilfe von aussen angenommen werden - das hätte ich vor einem auszug vorgezogen.

um da jetzt noch etwas dran zu ändern ist es wahrscheinlich zu spät, jetzt geht es darum wegen dem umgang der kids annehmbare lösungen für alle zu finden. in einer kleinen 1-zimmer-wohnung ist es wohl schwer die kids über jedes 2. WE bei dir zu haben ? schaue dich nach einer größeren wohnung um, damit du für die kids platz bekommen und anders planen kannst. sofern du auch noch eine hypothek auf das haus mitabtragen musst, kann das schwierig werden, notfalls könnte das haus verkauft werden.

eure ehe lief nicht mehr und die kids spürten das auch schon, deshalb ist die trennung wohl nur eine frage der zeit gewesen. du bekommst jetzt nochmal die chance ein neues leben zu beginnen und kannst jetzt anfangen die weichen dafür zu stellen.

du wirst noch eine zeit brauchen um das zu verarbeiten, kannst dich dennoch langsam auf ein anderes leben vorbereiten. du hast die kraft und macht es so zu gestalten, dass du darin auch wieder glücklich werden kannst. deine kinder werden dir bleiben, du wirst immer ihr vater sein und wenn alles gut organisiert ist, können alle gut mit der veränderten situation leben.
alles braucht seine zeit!

viel kraft und alles gute für dich!

22.03.2015 17:59 • #2


A


Bin ausgezogen und trotzdem vermisse ich meine Familie

x 3


cherube
Hallo Alena

Danke für Dein Interesse an meinem Problem.
Wir haben fast ein Jahr eine Paartherapie absolviert, es half langfristig nichts. Bin bereits auf der Suche nach einer gröseren Wohnung. Schulden hab ich wegen dem Haus keine.
Nur der psychische Schmerz ist kaum auszuhalten!
Ich erfahre, dass sie gemeinsame Familieausflüge machen, dass meine Söhne auch schon mal versehentlich Papa zu dem Anderen sagen, dass Sie überglücklich ist uvm. Das alles bringt mich um! aich bin wie gelähmt, hab zu nichts mehr lust, hab keinen Apettit mehr und wollte am liebsten den ganzen Tag im Bett verbringen.
Diese Nutzlosigkeit, wie ich mich fühle, macht mir sehr zu schaffen. Zudem habe ich eigentlich sämtliche soziale Kontakte abgebrochen, weil ich nichts anderes mehr im Sinn habe als meine Familie wieder zurückzugewinnen.....

22.03.2015 18:44 • #3


M
Ich erfahre, dass sie gemeinsame Familieausflüge machen, dass meine Söhne auch schon mal versehentlich Papa zu dem Anderen sagen, dass Sie überglücklich ist

solange du auf das vermeintliche unglaubliche glück anderer starrst,
wird gar nichts besser.

das findest auch nur in deiner vorstellung statt,

in der die beiden arm in arm,
mit glücklichem kinderlachen im hintergrund
in den sonnenuntergang schlendern.....

auch dieses ich will zurück gefühl wird dadurch ausgelöst,

denk mal nach...

du bist immerhin aus einem grund gegangen,
es ging nicht mehr
und wie du schreibst, habt ihr auch beratung schon versucht....

also...
wenn du zurück wärst,
hättet ihr nur eine fortsetzung des alten elends....
dieses erträumte glück würde nicht stattfinden....

ja...es ist traurig, daß ihr es nicht geschafft habt....
aber das passiert eben....

und auch beim neuen gibt es keine garantie...
wie im ganzen leben.....

findet eine vernünftige regelung,
wünscht euch alles gute,

begrab den neid und groll
und fange auch wieder an zu leben......

22.03.2015 19:02 • #4


A
Zitat von cherube:
Nur der psychische Schmerz ist kaum auszuhalten!
Ich erfahre, dass sie gemeinsame Familieausflüge machen, dass meine Söhne auch schon mal versehentlich Papa zu dem Anderen sagen...

Das alles bringt mich um! aich bin wie gelähmt, hab zu nichts mehr lust, hab keinen Apettit mehr und wollte am liebsten den ganzen Tag im Bett verbringen.
eine ungewollte trennung fühlt sich traumatisch an und so reagiert auch der körper darauf.

ihr habt einiges versucht, deshalb war die trennung richtig, auch wenn sie von dir nicht wirklich beabsichtigt war und hoffnung bestand, aber euer bemühen hat lange keine früchte getragen und deshalb ist die trennung, auch im sinne der kinder, richtig, denn auch sie würden die spannungen mitbekommen und das könnte ihnen schaden.

scheue dich nicht von einem arzt hilfe anzunehmen wenn du zu arg leiden musst, er kann dir etwas verordnen, was die stress-symptome lindern kann. bewegung hilft spannungen abzubauen und gute nahrung gibt nervenkraft, deshalb versuche es, auch wenn es schwer fällt.

versuche rauszugehen, melde dich wieder bei freunden, deiner familie, isolation ist jetzt nicht gut, auch wenn du mal rückzugszeiten brauchst.

setze dir ziele, die du erreichen kannst und wenn sie noch so klein sind, mache dir pläne, überlege wie du dahinkommen kannst und welche ressourcen dir zur verfügung stehen.

verkrieche dich nicht in deinem schmerz, je länger dauert es da wieder herauszukommen, versuche langsam die situatuion zu akzeptieren, ändern kannst du sie nicht mehr, aber neue pläne schmieden, die dem nahe kommen, was du dir für deine zukunft wünscht.

und sprich es an wenn deine kids versehentlich zum anderen papa sagen, mache ihnen klar das DU ihr papa bist und immer sein wirst und immer für sie da bist, auch wenn du nicht mehr mit ihnen zusammen lebst und auch, dass sie KEINE schuld an deinem auszug haben, kinder glauben das oft, dass sie die schuld daran tragen, besonders wenn es zwischen den eltern erziehungsstress gibt.

22.03.2015 19:05 • #5




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