Bin ich ein Unmensch??

E
Hallo Leute!

Ich habe heute einen Brief meiner Ex erhalten. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.
Sie schreibt aus Ihrer Sicht, daß sie mein Verhalten nicht versteht, daß ich
- nicht mir ihr reden will
- mich vor den Kindern auch zurückhalte
- ich ihre neue Wohnung nicht ansehen will, obwohl das angeblich die Kinder wollen
- ich sie ansehe, als ob ich sie erwürgen wollte.
usw...

Ich muß dazu sagen, ich bin vor 3 Monaten verlassen worden und weiß nicht genau, wie ich mich verhalten soll. Der Schmerz in mir ist noch sehr groß und ich will einfach keinen Kontakt, ich muß ihn aber halten, da ja Kinder da sind. Nur ich kann nicht zur Tagesordnung übergehen nach 11 Jahren Ehe, ich schaff das noch nicht.
Sie stellt mich hin wie einen Unmenschen - sie hat ja einen neuen Freund, mir wünscht sie (aus ehrlichem Herzen) eine neue Frau, ich weiß nicht, was ich davon denken soll und wie ich es richtig mache.

Könnt Ihr mir etwas helfen, ich bin momentan so down...

Gruß, Gerd

04.12.2002 20:14 • #1


D
Lieber Gerd,

sie sieht deinen Schmerz nicht. Sie weiß nichts davon. Sie steht bereits in einem komplett neuen Leben, aber du bleibst für sie eine wichtige Schnittstelle zwischen den Kindern und ihrer familiären Zukunft.

Selbst, wenn du ihr bereits gesagt hast, was du fühlst. Tue es nochmals, möglichst deutlich. Briefe sind für solche Zwecke eine gute Maßnahme, denn mit dem geschriebenen Wort muß sie sich anders auseinandersetzen als mit Statements im Gespräch.

Sobald sie deinen Schmerz sieht, bleibt ihr keine andere Wahl, als dies hinzunehmen - du kannst ja in dem Brief darauf ansprechen, das dir die Zukunft der Kinder extrem am Herzen liegst, und gerade deshalb brauchst du jetzt Zeit, zu dir zu finden. Dann kannst du wieder stark sein für die Kinder.

Ich denke, das sie das verstehen wird und dir Zeit zugesteht.

Versuchs einfach.

Lieben Gruß,

Dirc

04.12.2002 20:40 • #2


A


Bin ich ein Unmensch??

x 3


E
Hallo Gerd,

ich denke mal, dass deine Frau als Verlassende einfach ein schlechtes Gewissen hat, und sie es überhaupt nicht prickelnd findet, dass du dich zurückgezogen hast und leidest. Ihr wäre es wahrscheinlich am liebsten, wenn du ganz locker damit umgehst und sie ich so keine Gedanken machen muß was sie da angerichtet hat.

Aber du bist verletzt und du tust das richtige, indem du den Kontakt weitestgehend vermeidest.

Wenn es dir hilft, schreibe deiner Frau zurück, und erkläre ihr, warum du dich zurückziehst, wie verletzt du bist, und dass du überhaupt keinen Grund hast, IHR freundlich gesinnt zu sein, und auf IHRE Wünsche einzugehen.

Sei den Kindern ein liebevoller Vater und spiele sie nicht gegen die Mutter aus, mehr mußt du nicht tun. Schütze dich vor weiterem Schmerz, und lass dir nicht einreden, dass du ein Unmensch bist.

Du machst das schon richtig, und bist ganz okay so wie du bist.

Ich wünsche dir viel Kraft und nicht zuviel Schmerz, damit es nicht zu dunkel wird in dir!!

Sei gegrüßt

Thilde

04.12.2002 20:44 • #3


E
Hallo Dirc,

es ist schwer, ich sags Dir... Es ist schwer.... Ich will mich zurückhalten, klar, aber es ist schwer...
Ich hoffe, ich sehe es so wie Du aber sie ruft mich an und will was von mir, ich weiß nicht, was ich tun soll...
Ich bin momentan am Ende.
Trotzdem danke Dirc, es tut gut, jemanden zu haben, dem man schreiben kann...

Hallo Thilde,
Was Du sagst tut mir gut, es ist nämlich so, ich soll mich nach ihr richten, sie hat es verdaut... ich nicht

Thilde, ich werde die Kinder niemals missbrauchen, ich danke Dir für Deine Worte, Balsam...

Ich werde mich an Deinen Worten orientieren..., nicht zu dunkel...

Danke!!

06.12.2002 14:57 • #4


E
Lieber gerd

ich bin allein mit meinen kindern, mein mann hat mich verlassen. auch ich möchte keinen kontakt zu ihm. seine neue wohnung interressiert mich nicht, sorry aber nicht mal ob es ihm gut geht. es ist sein weg, und ich muss meinen weg finden bzw. auch gehen.
das solltest du auch tun. du musst dich nicht für ihre erfolge interressieren. Auch ihre neue wohnung kann dir egal sein. mir gefällt thildes vorschlag ihr in einem brief deinen schmerz mitzuteilen, vielleicht versteht sie dann deine distanz und wird dich in ruhe lassen.
jetzt das aber: mein mann hat sich seit jahren nicht sehr um die kinder bemüht, ist wenig auf sie eingegangen, hat sie oft übersehen. ich dachte dadurch würde es ihnen eine trennung vom vater leicht fallen. genau das gegenteil ist der fall. sie sind enttäuscht, dass er sie nicht anruft, sie nicht abholt, und sie ihn gar nicht mehr sehen. die grossen18J. und 15J. mehr noch als der kleine. sie hatten sich eine trennung gewünscht um die ewigen spannungen nicht mehr ertragen zu müssen.

ruf deine kinder wenigstens mal an, frag sie was sie gerade machen und wie es ihnen geht, egal wie alt sie sind. sie brauchen dich . wenn du es schaffst, hol sie mal ab, mach einen spaziergang mit ihnen. glaub mir sie werden sich freuen.
ich habe in der ersten zeit der trennung alle kraft in meine kinder investiert, aber es reichte nicht.
nimm ein wenig kraft aus dir und melde dich bei ihnen wenigstens telefonisch. wenn du dann nicht mit deiner frau reden willst, sag ihr das.
kinder brauchen immer beide eltern, und gerade nach einer trennung. es geht nicht um geschenke, grosse taten, deine vertraute stimme, deine worte, ein ritual gibt ihnen mehr als du glaubst.

du schaffst das schon, ein mensch der soviel gefühl in ein paar zeilen ausdrücken kann ist auch bestimmt ein wichtiger vater im leben seiner kinder.

ich wollte dir kein schlechtes gewissen einreden, ich schreibe dies rein im interresse deiner kinder. du bist wichtig, sie sind wichtig, deine frau steht da ganz hinten an bei der verteilung deiner kraft. sie hatte die kraft zu gehen.
logo

06.12.2002 18:29 • #5


E
Hallo Logo,

vielen Dank für die erbauenden Worte, tut guut...
Ich habe dieses Wochenende die Kinder, ich kümmere mich, so gut es geht um sie. Ich habe sonst nichts mehr...

Leider bin ich räumlich 55 km weg, das ist schlecht. Aber ich mußte ja wieder zur Mutter, eine Wohnung kan´n ich mir vom restlichen Unterhalt nicht leisten.

Logo, auch Dir Danke für die Hilfe
Gruß, Gerd

07.12.2002 22:28 • #6


E
Hallo gerd,

laß' dir bitte kein schlechtes Gewissen einreden. DAs sollte deine Frau haben, aber nicht du.
Ein kleiner Tipp von mir. Denk jetzt auch mal an dich, gönn' dir etwas gutes und wenn es nur eine neue CD. Oder mach' etwas was du schon immer vorgehabt hast, aber wegen Famielienverpflichtungen nie verwirklicht hast. Versuche die unerwünschte Freiheit mit einem Wunsch auszufüllen. Und hab' keinesfalls Gewissensbisse, weil du dir etwas gönnst!
Und noch ein Ratschlag. wenn es dir hilft dich auszusprechen und deine Sorgen und Probleme mitzuteilen, kannst du dir auch professionelle Hilfe bei einer Beratungsstelle z.B Caritas o.ä. nehmen. Mit hat das sehr geholfen und es hilft mir immer noch. Dadurch ist es mir möglich meine situtation- auch ich wurde mit kindern verlassen- unter anderen aspekten zu betrachten.
Und noch etwas: deine Kinder brauchen dich und werden dich immer brauchen und für sie solltest du deine Kraft verwenden und Liebe investieren. An deine Frau brauchst du wirklich nicht zu denken. Das soll jetzt der Neue tun.

Liebe Grüße und alles, alles Gute

Chiara

08.12.2002 13:46 • #7


E
Hallo chiara,

ich war leider aufgrund der vor mir liegenden Weihnachtsfeiertage nervlich so angespannt, daß ich nicht mehr reagieren konnte. Ich hatte furchtbare Angst vor dem ersten Weihnachtsfest ohne meine Kinder. Ich bin auch da nochmals ziemlich abgesackt. Gnadenlos waren ihre ich wünsche trotzdem ein schönes Weihnachtsfest-SMS und ihr guter Rutsch-SMS. Irgendwie kann sie sich das sparen.

Ich weiß nicht, ob professionelle Hilfe so gut ist. Irgendwie ist mir da mulmig zumute. Ich sollte es doch alleine (bzw. mit der Hilfe des Forums) schaffen.

Ich hoffe, 2003 wird ein etwas besseres Jahr, auch wenn hier die Scheidung abgewickelt werden wird.
Schlimm werden noch so Termine wie Geburtstage und Kommeniuon. Da weiß ich noch nicht, wie ich das schaffe.

Vielleicht habt ihr dazu noch Erfahrungen, die helfen könnten. Ich weiß nicht, wenn da ihr neuer Macker da ist, das halt ich - glaub ich - nicht aus...

Gruß, Gerd

10.01.2003 16:02 • #8


E
Lieber Gerd S

He mach dir nicht solche Sorgen,du schaffst das schon,du bist doch nicht allein , viele hier werden dir zur Seite stehen, also Kopf hoch und nicht vergessen, nur mit viel Kraft und Mut, geht es weiter

Das es nicht einfach seien wird ist klar, aber du hast es schon so weit geschafft, denk ein wenig an Dich und wie gesagt hier sind ja auch viele, die dir immer zuhoeren.

Du hast nur das eine Leben mach was aus ihm, nicht den Kopf einziehen , versteck dich nicht....lebe.

Lieben Gruss Feechen

10.01.2003 16:10 • #9


E
Hallo Gerd,

das alles ist eine sehr schlimme Situation und du wirst sicher noch eine ganze Zeit daran zu tragen haben. Ich möchte aber nur auf deine Befürchtungen im Bezug auf Familienzusammenkünfte eingehen:

Es war deine Frau, es sind deine Kinder und es ist deine Familie, sind deine Freunde. Was glaubst du wer da mehr Angst haben sollte?
Dein souveränes Auftreten und die Kenntniss der Dinge und der anwesenden Menschen wird eher deinem Nachfolger den Schweiß auf die Stirn treiben. Sei dir bewußt, das es niemand sagen wird, einige es ihn spüren lassen aber alle es denken werden: Du hast eine Familie auf dem Gewissen... da sind die Gründe die deine Frau anderen gegenüber zur Trennung zum besten gegeben hat völlige Nebensache. Das hilft dir nicht in deinem Schmerz, vertreibt dir aber vielleicht etwas die Angst vor solchen Zusammenkünften. Ich will es nicht versprechen aber vielleicht kann man dann beim Heimweg sogar ein kleines, süffisantes Grinsen in deinen Gesicht sehen wenn man genau hinschaut.

Du hast ein gebrochenes Herz, benutze für diese Anlässe deinen Verstand als Krücke und es wird dir Respekt und Sympathie einbringen, Gefühl hast du genug.

Ich wünsche dir alles erdenklich gute auf deinem dornenreichen Weg.

Meatpunch

10.01.2003 17:10 • #10


E
Hallo Gerd !


Scheidung/Trennung bedeutet , daß die Partnerbeziehung aufgelöst wird ,aber nicht die Elternbeziehung .

Du mußt nicht mit ihr reden wenn Du nicht willst

Du mußt Dir nicht ihre neue Wohnung ansehn

Du mußt auch niemanden ansehn , wenn Du nicht willst.


Deine Ex hat die Partnerbeziehung aufgelöst . Willige auch Du ein und rette wenigstens die Elternbeziehung .

Beziehungen sind erfolgreich zwischen Menschen, wie sie sind , nicht wie sie sein sollen .


Gruß , Dein_Engel !

10.01.2003 17:43 • #11


E
Hallo Feechen,

danke für den Mut, den du mir machst. Ich hoffe, ich kann auf diesen zurückgreifen, wenn es mir mal schlechter geht oder ich ihr wieder gegenübertreten muß. Nach 4 Monaten Trauer sehe ich auch, daß es mehr um mich gehen muß. Sonst schaff ich es nicht. Nur immer wieder steigen in mir Tränen hoch, es ist nicht steuerbar.

Hallo meatpunch,

deine Sicht der Dinge ist sehr interessant. Aber ich denke, er hat kein schlechtes Gewissen, sonst hätte er sich nicht mit einer verheirateten Frau eingelassen. Sie sagt ja zu mir, daß es erst nach der Trennung zu der Beziehung kam. Aber 2 Wochen später schon einen neuen, noch dazu hat sie sich ja mal versprochen und das Ganze kam ja auch durch einen Zufall ins Rollen, der für mich eindeutig war.
Ich will aber zukünftig Stärke zeigen, so mein Vorsatz. Wie du schon festgestellt hast, ist dies eine Kopfsache, es herrscht nur so oft der Bauch über den Menschen, leider...

Hallo Engel,

ich will sie auf keinen Fall zurück, sie hat einen Neuen. Ich sehe es so, wir werden reden über juristische Dinge, die die Scheidung, den Unterhalt betreffen und wir werden reden über die Kinder. Ich halte mich an den 2-Wochen-Rhythmus und habe ihr heute nachdem sie angefragt hat zugesagt, die Kinder auch Fasching zu nehmen. Ich denke, hier bin ich schon etwas verantwortlich (auch wenn ich weiß, daß sie jetzt ihr Leben leben will - dazu braucht sie Zeit und die Kinder sind dazu nicht hilfreich).
Ich mißbrauche die Kinder nicht, aber der Bitte von ihr nachzukommen, doch nicht abweisend ihr gegenüber zu sein, weil das die Kinder mitbekommen, das kann ich noch nicht.

Die Kinder wissen genau, daß ich leide, das bekommen sie nur zu gut mit. Ich beherrsche mich, so gut es geht aber ich bin nun mal traurig.
Irgendwann werde ich drüber stehen, aber - wie schon gesagt - ihre Souveränität kotzt mich an.

Danke trotzdem für den Hinweis, Engel.

Gruß, Gerd

12.01.2003 21:30 • #12


E
Hallo Leute,

mensch heute ist wieder ein besch.... Tag. Sie hat sich eine neue Steuerkarte geholt, nun muß ich erneut den Unterhalt berechnen lassen - für mich gilt ab sofort Lstkl. 1 - sie hat noch garkeine Arbeit.
Dann habe ich ihr heute die Anlage U gegeben (hat ihre Anwältin von mir verlangt), die hat sie nicht unterschrieben. Muß sie erst prüfen, bekomme ich dann am Sonntag... wahnsinn, irgendwann war mal Vertrauen da, das ist völlig weg. Ist ja logisch, aber der Bauch...

Dann wollte ich heute die Kinder für´s Wochenende abholen. Nun sagt mir meine EX, daß meine Tochter am Samstag bis abends um 7 auf einer Geburtstagsfeier ist. Sie fordert mich auf, ich soll doch meine Tochter überreden, daß sie danach noch zu mir kommt. Das lohnt dann auch nicht mehr, für die paar Stunden (55 km einfach). Meine Tochter - so erzählt mein Sohn heute - will lieber bei der Mama bleiben. Ich respektiere den Wunsch, ich werde sie nie überreden - aber es ist so ein schei. wieder heute in mir.

Am Sonntag, wenn sie die Kinder abholt, soll ich dann meinen Terminkalender mitnehmen, sie will Termine abstimmen. In einem Kommandoton, wie schon einmal gesagt, ihr Umgang mit der Trennung/Scheidung nervt mich momentan ungeheuer.

Ich fühl mich heute total bescheiden, irgendwie - ich weiß nicht - kostet das alles soviel Kraft. Ich wollte im neuen Jahr souveräner damit umgehen, so war mein Vorsatz.

Daß ich wieder 2 Schritte zurück mache, es ist zum Heulen...

Riesenseufzer, Gerd :'(

17.01.2003 19:31 • #13


K
Hallo Gerd,

wie geht es Dir eigentlich damit, dass Du wieder bei Deinen Eltern/Mutter? wohnst? Das ist wahrscheinlich eine eigenartige Situation auch wenn sie Dir zur Seite stehen, oder? Kann Deine Exfrau wieder arbeiten gehen oder muss sie noch auf die Kinder schauen?

Es wird noch ein Weilchen dauern bis Du darüber hinweg bist. Du könntest ja zum Beispiel laufen, um jeden Tag den Kopf ein bisschen frei zu kriegen, was meinst Du?

will lieber bei der Mama bleiben. Ich respektiere den Wunsch, ich werde sie nie überreden - aber es ist so ein schei. wieder heute in mir.

Wo nimmst Du nur die Kraft her? Ich finde das toll, dass Du diesen Wunsch respektierst. Das wird vergehen, dass sie lieber bei der Mutter bleibt. Die Kinder müssen sich auch irgendwie in ihrer Rolle zurechtfinden, und das wird ihnen auch schwer fallen und noch ein Weilchen dauern. Sie müssen ja auch trauern.

In einem Kommandoton, wie schon einmal gesagt, ihr Umgang mit der Trennung/Scheidung nervt mich momentan ungeheuer.

Du kannst ja daran arbeiten, dass sie anfängt, Dir gegenüber einen anständigen Ton an den Tag zu legen. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass man sowas macht indem man sich anderswo Bestätigung holt. Damit meine ich gar nicht andere Frauen, sondern zB in der Arbeit und auf einmal wirst Du Dich wundern, was sie sich überhaupt erlaubt. Und dann wirst Du auf ganz natürliche Art reagieren wenn sie Dich 'blöd anredet'.

Ich weiß nicht, ob professionelle Hilfe so gut ist. Irgendwie ist mir da mulmig zumute. Ich sollte es doch alleine (bzw. mit der Hilfe des Forums) schaffen.

Die Mulmigkeit verstehe ich. Was ich nicht verstehe, ist, wieso Du die Idee hast, dass Du es allein schaffen 'solltest'. Du bist weder schwach noch unfähig wenn Du so eine Zeit mit jemand Professionellen durchstehst. Du kannst sicher viel daraus gewinnen, ohne jeden Hass die ganze Sache verarbeiten, und Du hast jemanden, der das richtig gelernt hat. Meiner Meinung nach kannst Du dadurch nur gewinnen. Und Du musst es ja niemandem erzählen, wenn Du Dir komisch vorkommst.


Ich wünsch Dir noch alles Gute für den heutigen Abend und überhaupt natürlich. Hoffentlich gehts Dir schon besser.

Kathi

17.01.2003 20:43 • #14


E
Hallo GerdS,

ich heiße Markus und lebe seit August 2002 getrennt. Meine Frau hat mich verlassen und die Kinder gleich mitgenommen... Ich kann Dich soooo wahnsinnig gut verstehen. Es ist ja bei Dir auch schon länger her. Ich kann nur von mir sprechen: Es gibt Tage, da bin ich richtig gut drauf und es gibt Tage, da fühle ich mich letzten August, es ist wahnsinn!
Ich hönnte die Trennung viel leichter akzeptieren, wenn Sie nicht so absolut konsequent und souverän wäre, wenn nicht alles nach Ihrem Kopf gehen würde. Das verursacht bei mir Wutanfälle und rüttelt noch so einiges mehr wach. Vor allem ist mein Selbstwert dann wieder da, wo er vor 6 Monaten war. Natürlich ist es blöd zu behaupten Sie sei schuld daran, meine Gefühle kann nur ich steuern, aber in solchen Momenten verliere ich das Steuer aus der Hand. Ich mache im Moment eine Psychotherapie, denn allein schaffe ich das nicht. Und ich bin leider ganz allein, habe niemanden (mehr) bis auf meine Eltern, die mich aber nicht verstehen, nicht mitfühlen können. Anfangs gings auch nur mit Psychopharmaka, weil bei mir gar nichts mehr ging, konnte nicht mal in den Supermarkt um Uhu zu kaufen weil meiner Tochter was kaputt gegangen ist. Rückblickend muß ich sagen: Wow, wie sowas dermaßen an die Psyche gehen kann ist faszinierend. Mittlerweile geht's wieder ohne. Ich ziehe gerade ins Dorf zurück, wo der Rest der Familie residiert, da ich meine Kinder recht häufig sehe und so die Kinder und ich weniger Fahrerei haben. Man kann ja dann Abends zur Mama spazieren gehen. Das beste ist, meine Ex hat mit meiner Schwägerin das Beste Verhältnis, also hockt mein Bruder und mein Neffe oft bei Ihr, feiern den ersten Geburtstag meines Sohnes und der leibliche Vater sitzt daheim, weil es nicht sein Umgangstag ist... Und niemand denkt sich da was dabei. Ist halt so bei 'ner Trennung...

Wenn Du magst, mail mich an, vielleicht magst Du Dich auskotzen oder wir können uns gegenseitig Kraft geben...

Viel Glück, es wird schon wieder!

Markus

17.01.2003 20:44 • #15


A


x 4