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Bin ich vielleicht doch Schuld an den Problemen?

A
Hey Ihr da draußen,
jetzt bin ich wieder hier gelandet, weil ich nun tatsächlich darüber nachdenke, meinem ex eine Chance zu geben oh man...
klar, er hat echt viel falsch und kaputt gemacht, durch den Alk. und weil er sooo viele Chancen verspielt hat, seine Versprechen sich zu ändern nicht eingehalten hat. Aber nun ist er seit einer Woche im Krankenhaus zum Entzug und er ist logischerweise ein komplett anderer Mensch mit einer anderen Einstellung zum Leben und zu mir. Eine freundlichere und positive Einstellung. Nächste Woche Freitag wird er entlassen und ich komme um vor lauter Grübelei, Angst und Unsicherheit. ..und natürlich auch Traurigkeit.
Bereue ich es, wenn ich ihm keine LETZTE Chance gebe?
Was ist, wenn es auch an mir gelegen hat (also zusätzlich zu seinen Problemen), dass die Beziehung nicht harmonisch war, weil ich durch den Stress auf Arbeit mittlerweile auch nur noch rum maule und genervt bin und das auch noch mit nach Hause nehme?
Heißt es nicht: was man sät, dass erntet man bzw. was man aussendet kommt zu einem zurück? Spiegelt er in seinem Verhalten nicht mein eigenes ich wider?
Omg....was meint ihr dazu? Letzte Chance, ja oder nein?

14.03.2015 00:05 • #1


D
Mich würde mal interessieren, die wievielte Chance das dann wäre?
Und was wäre dieses mal anders, als bei den Chancen davor?
Warum meinst du, dass sein Trinkverhalten durch dich getriggert wird (in Bezug darauf, dass er dich mit seinem Trinkverhalten spiegelt) ?
Macht er nur einen Entzug oder plant er auch eine Therapie?
Hat er schon getrunken, als ihr euch kennen gelernt habt?

14.03.2015 00:26 • #2


A


Bin ich vielleicht doch Schuld an den Problemen?

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VictoriaSiempre
Eine Woche im Krankenhaus zum Entzug!? Das ist gar nix!

14.03.2015 00:29 • #3


A
Ja, er hat auch schon getrunken als wir uns kennen lernten. Das hat er aber auch stark reduziert mit der Zeit.
und es waren 3 Chancen...bzw. er hat auch ohne dass ich mit Trennung gedroht habe sondern nach mehreren heftigen Streits versprochen sich zu ändern. Anders wäre an dieser Chance, dass ee nun mal wirklich zeigt, dass er was tut und das nicht immer nur sagt. Und ja, er will eine Therapie nach dem Entzug weiter machen. Getrunken hat er, weil er dadurch versucht hat seine Depressionen und seine schlimme Kindheit/Vergangenheit zu betäuben. Ich meinte mit dem Widerspiegeln eher seine manchmal zurückhaltende, in sich gekehrte Art und Weise oder wenn er extrem schlecht drauf war und mich wegen jeder Kleinigkeit angemault hat...

Im Endeffekt sind es 2 Wochen Entzug und ja, ich glaube eigentlich auch, dass es zu wenig ist bzw. zu wenig um sicher sein zu können, dass er dem Alk. nicht, am besten gar nicht mehr, verfällt.

14.03.2015 00:44 • #4


skywalkerweisnix
weist du ich lese kaum was die anderen dir schreiben, ich lese was DU schreibst...
und ich erkenne etwas in dir wie in mir. HOFFNUNG das alles wieder gut wird....
aber wie sehr glaubst du wirklich daran? 100%? sicher? beantworte dir selbst diese Frage bitte, die ist für DICH sehr wichtig... du willst nicht bereuen ihm keine 4. 5. chance gegeben zu haben, willst du bereuen diese überhaupt gegeben zu haben?
du kennst meine geschichte, ich gab ihr um die 4 chancen, nun hast du gelesen wa MIR das eingebracht hat. Denk nach und sei dir sicher über das was du wagen willst, es könnte noch mehr wehtun aber es könnte auch sehr gut tun, dass liegt aber nicht mehr in deiner hand!

14.03.2015 11:11 • #5


S
Hallo,

ich kann Dir nur aus einiger Erfahrung sagen ( war 34 Jahre mit meinen Mann zusammen Alk.) und habe ihm etliche Chancen gegeben, lauf um Dein Leben.
Niemand kann den Alk besiegen, weil Dein Partner süchtig und krank ist. Er wird vielleicht eine Trinkpause einlegen, um Dich zu beruhigen und Dir sagen, hey, ich hab's doch im Griff.

Eine Entgiftung bringt NIX, wenn danach nicht eine Therapie und eine LZT gemacht wird.
Ich kann Dich gut verstehen, weil man immer und immer wieder hofft, so nach dem Motto - Die Hoffnung stirbt zu letzt und bei uns ist alles anders. Nein, ist es nicht!

Alk. sind krank und die Sucht beherrscht ihr Leben und Du wirst immer gegen die Flasche verlieren, weil er den Alk mehr braucht als Dich. Es hat nichts mehr mit Liebe zu tun, Du verlängerst nur Dein Leiden und Seins...

Ich habe viele Jahre gehofft, hab mit sämtliche Versprechen angehört und immer gedacht, irgendwann wird er aufhören - Nein, hat er nicht.
Im letzten Jahr hat er eine Entgiftung gemacht und danach eine Therapie. Jetzt hat er mich verlassen und lebt mit einer Frau zusammen die er in der Therapie kennengelernt hat. Bei der Trennung konnte ich mir nur Vorwürfe anhören, das ich an Allem Schuld war oder bin. Die jetzige Partnerin ja soviel Verständnis hat..

Er hat den Kontakt zu mir abgebrochen, weil seine neue Freundin es so will - das nach 34 Jahren.....

Jetzt trinken sie zusammen!

Es tut weh, aber im Grunde bin ich froh, das ich aus dieser Achterbahnfahrt aussteigen konnte.

Liebe Grüße
Smilla

14.03.2015 11:42 • x 1 #6


skywalkerweisnix
@ smilla1
harte nummer!
alles gegeben und dann für eine leidensgenossing verlassen nach 34 jahren...
es tut mir leid das du diese undankbare erfahrung machen musstest!
macht mich gerade ehrlich gesagt ziemlich sauer was er abgezogen hat!

@ Angsthäschen
bitte mach diese erfahrung nicht!
ich kann mir sehr gut vorstellen wie smilla1 gelitten hat, das verdient kein MENSCH!
deshalb nimm deine hoffnung und pack sie weg, was bleibt dann zurück?
bei mir ist es derzeit hass und schmerz... dafür lohnt es sich nicht zu kämpfen, zu leiden, zu HOFFEN

14.03.2015 11:51 • #7


S
@skywalkerweisnix

Es stimmt, es ist eine harte Nummer und hat viele Tränen, verlorene Hoffnungen, verlorene Lebensjahre und vieles mehr gekostet.

Man kann einen Alk. nicht trocken Lieben - man verliert sich selber dabei und am Ende bleibt man auf der Strecke...

Diese Erfahrung ist leider nicht schön, aber ein Leben mit einem Alk., macht einen zum Co abhängigen und wie der alki seine Flasche braucht, braucht man den Alki.

Ein niemals aufhörender Kreislauf....

Liebe Grüße
Smilla

14.03.2015 16:23 • #8


A
Hey, erstmal danke für eure antworten

@ smilla1
das hört sich ja schrecklich an, was du durchgemacht hast und tut mir sehr leid. Aber im grunde hast du recht, es tut zwar weh, aber es wird irgendwann besser.
ja, ich habe immer den gedanken, dass die hoffnung zuletzt stirbt...wahrscheinlich tatsächlich ein sinnloses unterfangen.
Er will ja die von dir angesprochene langzeitkur machen 3 monate und sich weiterhin wenn es raus kommt aus dem Krankenhaus unterstützen lassen, wofür er adressen bekommen hat, also Anlaufstellen. Dies alles ist aber trotzdem keine Sicherheit. Aber was ist denn schon sicher im leben? Ich glaube ich bin momentan leider noch im alles-schön-reden-modus

@sky
ich danke dir für deine Worte. Im grunde machen wir so ziemlich das gleiche Gefühlschaos durch, nur glaube ich, dass deine wille stärker ist als meiner und du schon viel weiter bist mit dem loslassen und akzeptieren als ich. Ich hoffe sehr, dass ich bald ebenso denke wie du und die last von mir abfällt

15.03.2015 12:07 • #9


N
Hi.
Hat er sich denn erst für eine therapie entschieden als ihr euch getrennt habt?
Ich war auch lange mit einem alk zusammen. Gab ihm etliche chancen, dann hat er auf mein drängen hin einen psychologen besucht. Ohne erfolg.
Irgendwann war ich am ende und habe mich getrennt.
Plötzlich hat er wieder eine therapie begonnen, um mir zu beweisen, wie wichtig ich ihm bin.
Die krux an der ganzen sache... er hat es nicht für sich getan und nicht aus dem antrieb endlich den alk besiegen zu wollen, sondern um mich zurück zu gewinnen.
Als er nach über einem jahr kampf feststellen musste, dass ich nicht mehr zurück komme, hat er wieder wie gewohnt angefangen zu trinken. Sogar noch schlimmer.
8 oder 9 jahre später hat er wieder von therapie gesprochen... wahrscheinlich weil seine neue partnerin nun auch mit trennung gedroht hat, aber geändert hat sich nix.

Ich bin der meinung dass jemand suchtkrankes nur dann eine reale schanze hat, wenn er alles, ja alles verliert. Und er nur noch um sich kämpfen kann. Dann hat er zwei möglichkeiten, vollkommen aufgeben und versumpfen oder aufstehen und für SICH kämpfen.
Die meisten entscheiden sich leider für den untergang oder verlieren den kampf....
Was ich aber damit sagen will. Dein ex macht wahrscheinlich all das nur für dich und damit hat er schon verloren. Er muss es für sich machen um eine chance zu haben.
Deshalb rate ich dir, steh es durch und lass kein comeback zu. Er würde sehr wahrscheinlich irgendwann wieder in sein altes verhalten zurückfallen wenn er dich wieder hat.

Bei mir hat es auch lange gebraucht um das zu verstehen, aber irgendwann hat es klick gemacht, und ich weiß es war richtig damals... er trinkt nämlich nach elf jahren immer noch.

Ich wünsche dir kraft für die richtige entscheidung!

15.03.2015 12:37 • #10


skywalkerweisnix
@Ninifee
auch eine krasse erfahrug

Zitat von Angsthäschen:
@sky
ich danke dir für deine Worte. Im grunde machen wir so ziemlich das gleiche Gefühlschaos durch, nur glaube ich, dass deine wille stärker ist als meiner und du schon viel weiter bist mit dem loslassen und akzeptieren als ich. Ich hoffe sehr, dass ich bald ebenso denke wie du und die last von mir abfällt


... mein wille... es geht nicht um meinen willen den dieser hat mir bisher kein glück gebracht... es ist eher das man wirklich feststellt, dass nachdem was, wie und ist, man eben nicht einfach zurück kann.. es geht einfach nicht man würde nicht mehr 100% daran glauben und immer zweifeln... davor muss man sich schützen nachdem ganzen schmerz, nicht weil man will, weil man es sich selbst schuldig ist!
Wenn wir beide dann endlich wieder aufgestanden sind, dann sind wir willig und stark genug das alles hinter uns zu lassen...

15.03.2015 15:34 • #11


A


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