Hallo,
ich hoffe ihr könnt mir etwas die Trauer erleichtern.
Wir sind beide Mitte 40 und wohnen im gleichen Ort. Zu Beginn wollten wir keine Beziehung- ich war 17 Jahre verheiratet und er sagte direkt zu Beginn, dass er „nicht dazu fähig sei“.
Wir haben uns dann sporadisch getroffen und ich war ziemlich schnell total verliebt.
Er hat immer sehr widersprüchliche Dinge getan. Möchte das nicht alles aufzählen, aber als Bsp: Wir hatten eine wunderbare Nacht in der wir bis Sonnenaufgang geredet haben und gekuschelt und geküsst. Danach ignoriert er mich erst mal ein paar Tage. Geht nicht ans Telefon. Macht mir Vorwürfe ich würde ihn bedrängen. Er will mich nicht mehr sehen. Ich leide. Irgendwann wird es besser und ich fange an jemand anderes zu daten, steht er mit Blumen vor meiner Tür. Alles geht von vorne los. Bestimmt schon 10 x in 8 Monaten gab es riesigen Streit. Schon mind 3 x hat er sich „entgültig“ von mir getrennt, kam dann wieder an und ich werde sofort wieder schwach.
Seine vorherigen Beziehungen waren wohl auch solche On-Off Dinger. Allerdings hatte er schon eine ganz lange Beziehung über 14 Jahre. Als diese Frau ihn hat sitzenlassen war er so fertig, dass er gefährdet war sich umzubringen und lang in der Klinik war. In seiner Jugend hat er sehr schlimme Dinge erleben müssen. Seinen Vater kennt er nicht, sein Stiefvater mag er nicht und sein Bruder, sein engster Vertrauter hat sich mit 19 mit dem Auto tot gefahren.
Er hat das nicht verarbeitet.
Jetzt zurück zur Gegenwart - ich habe ihn 4 Wochen nicht gesehen, als wir uns wieder getroffen haben. Er hat mir gesagt er will mich nicht verlieren. Er ist generell total lieb zu mir, wenn wir uns sehen. Sehr liebevoll einfach. ABER- er braucht immer sehr viel Freiraum. Meldet sich nicht, trifft lieber Freunde als mich etc.
Als er mir beteuert hat, dass er es verstanden hätte und mich wirklich will- jetzt alles anders wird- hab ich mich drauf eingelassen. Aber bereits nach drei Tagen wieder die Kehrtwende. Ich kann das nicht, ich will das wir uns trennen. Ich hab versucht mich in dich zu verlieben, aber ich fühle nicht genug…
Wir haben zumindest schon mehrfach über seine Ängste geredet. Es hat gedauert, aber er hat mir das erzählt.
Ich habe schon die Vermutung dass er Borderliner ist.
Ich bin manchmal sicher er liebt mich und ist ernsthaft krank dass er das nicht zulassen kann. Manchmal frag ich mich natürlich schon er mich einfach wirklich nicht liebt.
Ich habe ihm geglaubt, dass diese On-Off-Geschichte vorbei ist. Aber es geht genauso weiter.
Wir streiten aber nicht mehr, da ich das alles nicht persönlich nehme so gut es geht.
Aktuell hat er sich wieder endgültig getrennt, allerdings haben wir weiterhin Kontakt.
Er leidet übrigens selber sehr. Was kann ich nur tun?
Wenn es wirklich „nur“ eine Störung ist… ich liebe ihn sehr und würde ihn bei einer Therapie unterstützen. Allerdings weiß ich nicht wie ich ihn dazu bringe.
Und es besteht immer noch die Möglichkeit, dass er mich wirklich nicht liebt da mach ich mich ja total lächerlich wenn ich trotzdem weiterhin für ihn da bin.
Er wird sowieso irgendwann wieder ankommen. Aber ich leide natürlich. Nichts mit Leben genießen sondern allein zu Hause sitzen.