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Bye bye, Baby

E
Dranbleiben wollte ich, so wie Du zuvor an mir. Doch macht es einen Unterschied, ob man als Freundin oder als ehemaliger Partner wartet. Das konnte ich nicht. Hättest Du das nicht wissen können?

Alle Register sind gezogen, fast alle Fragen beantwortet. Was an Antworten fehlt, wird mit jedem Tag weniger wichtig für mich.

Nun hast Du mir durch dein Stalking jede Möglichkeit genommen, mich dort zu äußern, wo ich mich wohl gefühlt hatte. Der letzte Spruch, den Du mir reingewürgt hast, hat gut gesessen. Du bist stinksauer, dass ich als Ersatzmann nun nicht mehr zur Verfügung stehe. Ich weiß genau, wie Du tickst, Baby.

Tut mir leid, dass ich dich verlassen habe. Tut mir leid, dass ich mich und uns erst erkannt habe, als es zu spät war. Tut mir leid, dass ich mich dir als Freund nun entziehen musste. Was hatte ich für eine Wahl.

Du hast viel von mir darüber gelernt, wie Männer ticken, aber das nicht.

Ich kann nicht sagen werd' glücklich. Ich glaub's nichtmal. Eure gemeinsame Freundin wird ihm deine Verliebtheit stecken, wie geplant. Und er wird dich en passant greifen wie den Mitnahmeartikel an der Kasse. Alternativ lässt er dich in jahrelangem Liebeskummer. Den kennst Du ja bereits. Und dann? Wirst Du mit Mitte 50 noch einmal die vergeudete Zeit beklagen? Aber sicher wirst Du das.

Du tust mir leid. Und ich mag mich grade nicht für das, was ich getan habe und als der, der ich war und vielleicht noch bin. Aber ich arbeite dran. Und das nächste mal, Baby, wird's perfekt.

Ich freue mich drauf.

05.05.2013 20:38 • x 1 #1


C
Hallo DoctorWho,

das hast du wirklich sehr schön geschrieben.

Aber ist es wirklich so, dass fehlende Antworten, oder Fragen, die man nicht stellen konnte, mit der Zeit immer weniger wichtig werden? Sind wir nicht permanent auf der Suche nach dem Warum?

LG
confidence

06.05.2013 20:57 • x 1 #2


A


Bye bye, Baby

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C
Hallo DoctorWho,

das hast du wirklich sehr schön geschrieben.

Aber ist es wirklich so, dass fehlende Antworten, oder Fragen, die man nicht stellen konnte, mit der Zeit immer weniger wichtig werden? Sind wir nicht permanent auf der Suche nach dem Warum?

LG
confidence

06.05.2013 20:58 • #3


E
Diese Fragen sind sehr schmerzhaft, darum stumpfen wir an ihnen ab, glaube ich.

Man sucht sich die Fragen selbst, weil sie eine trügerische Hoffnung geben, und nicht, weil sie sich stellen. Am Ende bleibt für mich ein Fakt: Ich habe alles getan und verloren.

06.05.2013 21:02 • x 1 #4


C
Ja, diese Erfahrung musste ich auch machen. Man gibt, was man kann und noch wichtiger, oder vielleicht schlimmer, man schenkt Vetrauen und dieses Vertrauen wird missbraucht.

Wenn ich dich richtig verstehe, glaubst du, dass man in Antworten nur immer etwas hinein interpretiert, woran man seine Hoffnung klammern kann?

06.05.2013 21:12 • x 1 #5


M
Zitat von DoctorWho:
Diese Fragen sind sehr schmerzhaft, darum stumpfen wir an ihnen ab, glaube ich.

Man sucht sich die Fragen selbst, weil sie eine trügerische Hoffnung geben, und nicht, weil sie sich stellen. Am Ende bleibt für mich ein Fakt: Ich habe alles getan und verloren.


Aber du hast eines gewonnen:

Dich selbst. Deine Freiheit.

Ich kenne deine Geschichte leider nicht, jedoch spricht mir deine Abschiedsnachricht so dermaßen aus dem Herzen, als hätte ich sie selbst geschrieben.

Danke und Gruß,
Marc

06.05.2013 21:37 • x 1 #6


E
Zitat von confidence:
Wenn ich dich richtig verstehe, glaubst du, dass man in Antworten nur immer etwas hinein interpretiert, woran man seine Hoffnung klammern kann?

Das ist doch nur menschlich. Wer kann schon akzeptieren, dass sein Partner nicht mehr liebt. Man weiß es, weil es einem gesagt wird. Verstehen kann man es erst später.

06.05.2013 22:49 • #7


E
Zitat von Marc38:
Aber du hast eines gewonnen:

Dich selbst. Deine Freiheit.

Du meinst, auch ich habe jetzt meine Gefühle verloren? Nein, noch nicht. Der Kontaktabbruch war nur der Anfang.

06.05.2013 22:53 • #8


M
Zitat von DoctorWho:
Zitat von Marc38:
Aber du hast eines gewonnen:

Dich selbst. Deine Freiheit.

Du meinst, auch ich habe jetzt meine Gefühle verloren? Nein, noch nicht. Der Kontaktabbruch war nur der Anfang.


Gefühle verloren? Nein, ganz und gar nicht. Das dauert.

Was ich meine ist, du hast den Anfang für dein weiteres Leben gewählt, das irgendwann auch wieder ganz erfüllt und glücklich sein kann.

Und das bedeutet Freiheit. Frei sein von Schmerz, von Ängsten, von Eifersucht.

VG Marc

07.05.2013 07:18 • #9


E
Als ich meinen Brief schrieb, hatte ich noch gehofft, er möge unkommentiert stehen bleiben. Was jedoch kam, waren interessante Denkanstöße. Danke dafür.

Marc, ich verstehe immer noch nicht, was Du meinst. Was hätte ich denn anderes tun können? Mit all meinen Versuchen, sie zurückzugewinnen, und es waren nicht wenige, hat sie mir immer deutlicher zu verstehen gegeben, welchen Stellenwert ich überhaupt noch habe. Das konnte zu nichts anderem als den Kontaktabbruch führen. Es gab keine Wahl.

Es gibt auch keine Freiheit. Der Schmerz ist genauso da wie die Angst, eine Beziehung wie diese nie wieder zu erleben. Eifersucht gibt es nicht, hat's nie gegeben.

Irgendwann wird vielleicht alles wieder schön sein, aber das entzieht sich meiner Kontrolle. Sicher nutze ich die Zeit, um darüber nachzudenken, was ich in Zukunft ändern muss. Auch das ist ein normaler Prozess, finde ich.

Es gibt hier nichts zu beschönigen, keinen Anlass zum Pathos. Man geht durchs Tal der Tränen mit ungewissem Ziel.

*Was* ich entscheiden kann, ist, ob ich mich gehen lasse oder nicht. Ich laufe, und ich suche grade wieder eine Tanzpartnerin. Ich gehe zu den Ärzten und lasse in Ordnung bringen, was ich viel zu lange ignoriert habe.

Was aber sagt das über mich aus. Dass ich in einer Beziehung bequem bin, den leichten Weg wähle, dennoch Impulsiv handle. Ich glaube, ich mag mich immer noch nicht, trotz der allzu fragilen Veränderungen.

Ich habe geschrieben, dass ich mich auf eine bessere Zukunft freue und daran glaube. Manchmal trifft das zu. Heute grade nicht.

Und ein kleines Licht ist erloschen. Eine nette Bekanntschaft, die sich in nichts aufgelöst hat. Noch schlimmer ist, dass noch eines zu tun ist, eines aufzugeben ist, um voranzukommen. Das entsetzt mich grade wieder maßlos .

07.05.2013 19:28 • #10


N
Zitat von DoctorWho:

Ich habe geschrieben, dass ich mich auf eine bessere Zukunft freue und daran glaube. Manchmal trifft das zu. Heute grade nicht.(.


Was erwartest du? Eine Wandlung vom hässlichen Entlein zum wunderschönen Schwan innerhalb kürzester Zeit? Das kannste knicken.
Es mag Menschen geben, die eine Trennung in Null Komma Nichts verarbeiten können und dann da weitermachen, als sei nichts geschehen. Aber würdest du zu dieser Sorte Mensch gehören, wärst du wohl nicht hier, wie alle anderen hier auch.
Wer wirklich tiefe Gefühle entwickeln konnte, sich ganz in dem anderen verloren hat, eine tiefe Liebe empfunden hat, kann nicht nach dem Scheitern der Beziehung einfach zum Alltag übergehen. Diese Menschen fühlen entsetzliche Enttäuschung, bohrenden Schmerz, lähmende Trauer.... Mit dem Gefühl und dem Gedanken, niemals wieder diese tief empfundene Liebe zu erleben, mit der Angst, nie wieder vertrauen und sich auf jemanden einlassen zu können, mit der Befürchtung, keine gesunde Beziehung mehr führen zu können, weil diese Erfahrungen uns prägen und verändern, bist du nicht allein.
So kurz nach einer Trennung ist all das auch nicht vorstellbar.
Ich lese, du arbeitest an dir. Das ist gut und der erste Schritt, alte Pfade zu verlassen, neue Wege zu versuchen, eine neue Richtung einzuschlagen....
Du bestimmst deinen Weg und ob und wer dich auf diesem begleiten darf/soll.
Schmerz mag unangenehm sein, aber er ist ein Zeichen dafür, dass du lebst, dass du fühlst. Er wird mit der Zeit weniger werden und irgendwann verblassen.
Sei geduldig mit dir!
Ich wünsche dir alles Gute!

Wenn die Zukunft vor Dir steht,
gib ihr die Chance,
erlebt zu werden.
Wenn die Ungewissheit vor Dir steht,
gib ihr die Chance,
Gewissheit zu werden.
Wenn die Vernunft vor Dir steht,
gib ihr die Chance,
aus dem Bauch zu entscheiden.
Wenn die Liebe vor dir steht,
Dann gib Ihr jede Chance der Welt

07.05.2013 20:19 • x 1 #11


H
Schau mal, du kommst hier einigermassen eloquent rüber. In einem Kontaktthread von dir hast du geschrieben, dass du 20Jahre älter bist als dieser Will Smith oder wer das da gerade auf dem Foto ist.
Der ist ganz charming, ja, so der Bubi von Nebenan, der nicht erwachsen werden will. Warum nicht. So und dann schreibst du, dass sich keine 50jahrige bei dir melden soll, die sich 10Jahre jünger macht.
Huuch, frage ich mich da, hat er sie noch alle? Was will er den? Wenn nur du schummeln darfst, die Frau aber nicht, wo bleibt denn da das Gleichgewicht.

Mit so jemanden will doch ehrlich gesagt keine so recht was näheres anfangen. Das ist zum Kaffeetrinken vielleicht ganz lustig, aber für weiteres mag man sich doch nicht so recht, auf dich einlassen, wenn da mit zweierlei Massstäben gemessen wird.
Nimm mir bitte meine Offenheit nicht übel, ich meine nur, dass da vielleicht bei dir der Hase begraben liegt und daher bei dir ein Mädel mit gefestigten Wertvorstellungen auf Abstand geht.

07.05.2013 20:25 • #12


E
Danke, Neja.

Danke auch dir, Haselnuss. Deine Offenheit mag ich, genauso wie ich meine mag . Kleiner Fehler, ich hatte Matt für 28 gehalten. Ich bin 45, und ich mache aus dem Alter das geringste Kriterium, sofern es nicht absurd wird. Meine letzten beiden Freundinnen waren zwei und drei Jahre älter.

Ich schrieb mir im Kontaktthread den Frust von der Seele, meinte es aber tatsächlich ernst damit, eine unbelastete Frau mit normaler Figur und einem Minimum an Sportlichkeit haben zu wollen. Da kann es auch keinen Kompromiss geben, weil's anders einfach nicht passen würde. Im Leben away from keyboard klappte das stets gut. Online geht es offenbar gar nicht. Ich nehme an, die Damen im Netz suchen den 10 Jahre jüngeren Verwandten von Brad Pit. Und verdammt, ich bin nicht fotogen. Daher die spitze Bemerkung über die verzweifelten alten Damen, die mich anschrieben, weil's mit Brad nicht geklappt hat *seufz*.

07.05.2013 20:41 • x 1 #13


N
Also sind alle Frauen, die keinen Brad Pitt wollen, deswegen so anspruchslos, weil sie selbst andere nicht ansprechen?
So meinst du das sicher nicht, oder!?
Zieh nicht alle auf eine Schnur! Ich muss natürlich zugeben, dass ich keine Erfahrungen mit Anbändelungen über´s Netz habe. Das liegt aber daran, dass das nicht mein Niveau ist. Ich verkaufe mich nicht. Für mich haben aber Singlebörsen u.ä. einen faden Beigeschmack von Viehmarkt. Nicht mein Ding.
Entweder es klappt im realen Leben oder es bleibt.
Mit Mitte 40 habe ich die nötige Gelassenheit dazu.

07.05.2013 21:00 • #14


E
Zitat von Neja:
Zieh nicht alle auf eine Schnur!

Ja, nur die, mit denen ich es zu tun bekommen hatte. Ich will das nicht wirklich auswalzen: Gezielte Kontaktanbahnungen übers Netz sind offenbar nicht mein Ding. So kann man's stehen lassen.

Das noch: Als Viehmarkt hatte ich das nicht betrachtet. Ich hatte die Absicht, initiale Kontakte zu knüpfen und sich dann während *echter* Dates kennenzulernen. Tut nicht weh, verpflichtet zu nichts. Und man muss da draußen nicht raten, ob jemand liiert ist oder nicht. Das Prinzip finde ich gut, es funktioniert nur nicht.

07.05.2013 21:11 • #15


A


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