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Das Aus nach über 13 Jahren ein Dritter im Spiel

S
Liebe Community!

Auch ich möchte meinen Schmerz von der Seele schreiben.

Mit 18 Jahren habe ich meine erste Jugendliebe kennen gelernt. Das Bedürfnis einander nah zu sein, war von Anfang an sehr groß. Bereits nach einem halben Jahr sind wir zusammen gezogen. Unsere Beziehung hatte von Anfang an viele Höhen und Tiefen und doch haben wir einander gut getan. Fehler sind zwischendurch auf beiden Seiten entstanden, die jedoch einander verziehen wurden.

Sieben Jahre später haben wir uns den Traum vom Eigenheim erfüllt und neu gebaut. Nach 10 Jahren habe ich den - bereits lange im Vorfeld geplanten - Heiratsantrag gemacht ... dieser Moment war magisch für Beide. Im 11 Jahr folgte dann die standesamtliche und kirchliche Hochzeit. Nur zwei Jahre später (2014) begann das erste schwierige Jahr, die Streitigkeiten wurden heftiger (April 2014), meine Frau entschied wesentliche Dinge allein, ohne mir auch nur das Wort zu gönnen. Doch ich habe um unsere Liebe gekämpft und wir hatten nur 3 Monate später wieder eine wundervolle Zeit. Wir haben sogar im Oktober 2014 entschieden, eine Familie zu werden, d. h. uns für Kinder entschieden ... und ab diesem Zeitpunkt nahm das Unheil seinen Lauf.

Anfang Dezember merkte ich, dass etwas nicht stimmt. Meine Frau versicherte jedoch, dass alles in Ordnung sei. Die nächsten zwei Wochen spitzte sich die Situation dramatisch zu. Aber immer noch hieß es ... es ist alles in Ordnung. Glatt gelogen, am 1. Weihnachtstag ist dann alles aufgeflogen. Als meine Frau ihr Handy vergaß, musste ich nachsehen (habe ich nie vorher getan) ... ein Chatprotokoll mit ihrem Arbeitskollegen, beide haben sich in einander verliebt ... meine Frau in einer Ehe, er in einer langjährigen Beziehung. Ich musste erleben wie es sich anfühlt, Gewissheit erlang zu haben darüber, dass meine Frau nächtelang neben mir im Ehebett geflirtet hat. Ich war tief verletzt und doch, ich wollte die Hoffnung nicht aufgeben.

Als alles raus war, wandte sich meine Frau komplett von mir ab, wurde verletzend, entwickelte einen Egoismus, der mir fremd war. Ich schlug eine Paartherapie vor, sie willigte nur vor dem Hintergrund ein, dass ich ihr keine Vorwürfe machen können, anders als die Therapeutin sah sie für die Beziehung keinerlei Chance. Schlechte Voraussetzungen ... in der dritten Paartherapie wurde uns Urlaub in den eigenen vier Wänden verordnet ... jeder solle sein eigenes Leben leben, Ausgehen ohne Absprache, füür sich selbst kochen und einkaufen, max. 10 Minuten Gespräch pro Tag, anfangs keines. Nicht einfach, wenn man auch ein Auto teilt. Die Situation wurde von Tag zu Tag schlimmer, sie blockte ohne konkreten Termin mein Auto, nur um mir zu zeigen ... ich bin weg. War teils nächtelang bis morgen um 8 Uhr unterwegs. Nach eine Woche wurde es mir zu viel, ich habe den Umgang kurz thematisiert ... und dann das Aus: Du hältst dich nicht an die Regeln Es ist aus, du bekommst keine Chance mehr

Schon kurz darauf floh sie zu Dates (mit meinem Auto wohl gemerkt), war patzig und launig, machte mir das Leben zur Hölle. Umstehende, die Nähere Kenntnis und Beobachtung haben, meinen, sie holt gefühlt verpasstest nach. Und genau das war ihr Vorwurf (einer unter vielen): Ich musste mich wegen dir verstellen, ich lebe mein Leben, meiner Mama geht's nach der Scheidung auch gut. Aber hey, wir hatten doch eine tolle Zeit, lass uns Freunde bleiben

Erst kürzlich ist sie aus dem gemeinsamen Haushalt ausgezogen, ich werde sie abfinden müssen, um das Haus zu behalten, finanziell eine sehr große Anstrengung.

Sie führt weiterhin eine Affäre mit dem Arbeitskollegen, es ist jedoch nicht öffentlich, d.h. seine Partnerin, mit der angeblich nichts mehr läuft, sitzt noch immer im Dunklen. Im Nachhinein musste ich erfahren, dass es sehr viele Situationen gegeben hat, in denen sie sich an andere Männer hat rangeschmissen, nämlich wenn genug Alk. im Spiel war.

Ich frage mich, wie konnte ich mich so in einem Menschen irren. Ich habe sehr viel Zeit, Liebe und, ja, auch Geld in diese Beziehung investiert und das früher auch sehr gern. Ich habe ihr sehr viel ermöglicht.

Sie hat alle Urlaubsfotos mitgenommen, nur dass, was an unsere Hochzeit erinnert (Fotos etc.) hat sie nicht angerührt. Bezeichnend oder?

Hinzu kommt, dass wir Luftlinie ca. 100 m auseinander Arbeiten (unterschiedliche Arbeitgeber), eine Kontaktsperre von mind. 3 Monaten die vereinbart ist, nicht leicht umzusetzen, insbesondere wenn sie mit ihrem guten Freund durch die Stadt flaniert.

Wenn ich an die Vergangenheit denke, könnte ich heulen, es fühlt sich an wie eine Zeitverschwendung. Das große Projekt Ehe ist gescheitert, eine Niederlage, auf ewig heißt es er war / ist geschieden. Ich schäme mich wirklich. Sogar das Rauchen habe ich wieder angefangen, zum heulen.

Ich spüre keine Liebe mehr, nur Zorn, Wut, Trauer, Ernüchterung und ja, auch zeitweilen Hass, Hass gegen sie und den Dritten. Kann da wirklich eine Freundschaft über bleiben

Ich habe keinerlei Verlangen, mich auszutoben. Was ich mir wünsche: Eine Partnerin, die es ehrlich mit mir meint, mit der ich eine Zukunft schaffen und Vergangenheit erledigen kann. Ich habe Angst, werde ich mich je wieder verlieben? Was sagen Partnerinnen dazu, dass ich verheiratet bzw. in einem Jahr geschieden bin? Wirke ich so nicht abstoßend?

Es fällt mir schwer, mit meinen wirklich sehr guten Freunden etwas zu unternehmen, inzwischen sind die ursprünglich getrennten Freundeskreise sehr dicht zusammen gewachsen. Ich suche Trost in neuen Freunden und Freundeskreise, die ich versuche, wohnortnah aufzubauen.

Meine Frau hat es in der Öffentlichkeit als einvernehmliche Trennung dar gestellt und ich würde es am liebsten in die Welt hinaus schreien, was sie mir angetan hat. Ich fühle mich meiner 13 Jahre beraubt.

Habe grds. kein Problem mit dem Allein sein aber gerade Nachts spüre ich, dass mir etwas fehlt, ich beginne zu denken, schlaflose Nächte vereinzelt die Folge. Auf meine Arbeitsqualität wirkte sich das leider auch schon aus.

03.03.2015 02:23 • #1


L
Lieber Sehr Traurig,
es tut mir Leid, dass du so viel mitmachen musstest. natürlich ist es schmerzvoll, was du erlebt hast. Was für eine belastende Situation. Du hast alles Mögliche dafür getan, diese Ehe zu retten.
Jetzt gilt es, zu gucken, wie du das Ganze -so gut wie möglich - unbeschadet überstehst. Bis du an eine neue Partnerin denken kannst, wird eine Weile dauern. Und da brauchst du dir gar keine Sorgen zu machen. Du klingst nach Traummann.

03.03.2015 06:51 • x 1 #2


A


Das Aus nach über 13 Jahren ein Dritter im Spiel

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G
Hallo du!
Ich kann dir garnicht so sehr darauf antworten, aber ich versuche mein bestes. Genau (!) die gleiche Situation hat mein Vater nun auch. Mit mitte 50 steht er da, mit zwei Kindern und vielen Schulden. Seine Frau, meine Mutter hat ihm 23 Jahre seines Lebens genommen, ihn am Ende nach Strich und Faden verarscht und sich einen Dreck um ihre Kinder gekümmert. Wie stellst du vor, wie es ihm geht? Er hat sie geliebt, bis zum Schluss gekämpft. Urlaub vorgeschlagen, Therapie.. Sie wollte nichts. Sie ist ein komplett anderer Mensch, egoistisch und sieht ihre Kinder einmal im Jahr. Sie ist nicht mehr wieder zuerkennen, deshalb habe ich als Tochter den Kontakt auch beendet. Ich musste mitansehen, wie mein Papa leidet und ich kann dir nur eins sagen: Es wird besser! Jeden Tag, ein bisschen. Es ist schwer, aber du schaffst es. Ich weiß das!
Ich wünsche dir Alles Liebe, du bist nicht allein.
Liebe Grüße!

03.03.2015 07:22 • #3


D
hallo,
ich fühle mir Dir und es tut mir für Dich sehr leid. Dieses Gefühl, dass die gemeinsame Jahre eine Fehlinvestition waren, habe ich auch. Neun Jahre war unsere Beziehung der Mittelpunkt, neuen Jahre Ehrlichkeit, Treue, Zuverlässigkeit usw.

Hat meine Freundin nur gespielt? Was war echt und was nicht? Ich weine jeden Tag, ich zittere. Und das alles, weil sie mir Schmerzen zufügte.

Ich erkenne sie nicht wieder, Egoismus pur und diese Kälte mit eine Portion Schuldzuweisung an mich. Ich hätte was tun müssen, wenn ich gesehen habe, dass sie anders ist. So ein Schwachsinn, sie verhielt sich normal wie immer bis zu dem gewissen Tag. Niemand hat an ihr eine Veränderung gesehen.

Sie hat alles hingeschmissen, ein Lügengeflecht gebildet und am Ende einen rabiaten und unter der gürtellinieliegenden Abgang gemacht.

Ich habe keine Beweise, aber sie hat sich garantiert in jemand verliebt, ist auf jeden Fall ein Arbeitskollege. Alles andere ist optimistische Ausrede, um dich noch was zu retten.

Leider hat sie nicht den Mut das mir mitzuteilen.

Wie ich das ûberstehen soll, weiss ich nicht, bin richtig am Ende und bekomne nichts auf die Reihe.

Alles ist nun ausgelöscht und ich habe keinen Halt.

Sie fehlt mir, ihr altes , herzliches Lachen. Ihre Hand, die ich oft beim EInschlafen gehalten hatte. Sie in den Arm zu nehmen war ein phantastisches Gefühl.

Uns sie hat mich wie Müll entsorgt.

03.03.2015 08:25 • #4


G
lieber sehr trauriger,
dir kann man nur viel kraft und zuversicht wünschen. es wird eine zeit vergehen, dein leben und gefühle kommen wieder zur ruhe und es wird so gut, wie gut du für dich wollen wirst!
dafür drücke ich dir daumen!

mich hat hier viel mehr das schreiben einer tochter shokiert!
greenapes, sei ehrlich, war deine mutter immer schon so schlecht wie du sie beschreibst?
wenn ja, fragst du nicht, warum dein vater dann so lange den heini gespielt hat? und wo sein anteil in der geschichte liegt?
kinder, egal welches alters, neigen dazu die schwächere position einzunehmen und den anderen als feind zu sehen. aber liebe greenapes, das da ist deine mutter, kein feind! und auch eltern haben das recht so zu leben wie sie sich wünschen.
irgendwas muss doch da im argen liegen, wenn der papa therapie vorschlägt. also weiß er doch durchaus, was schief gelaufen ist. und nur deine mutter kann jetzt entscheiden, ob da noch eine chance für sie ist oder auch nicht.

keiner hat ihm 23 jahre des lebens genommen, nein, ihm wurde sogar 2 kinder geschenkt! und sicher gute und schlechte zeiten gab es, wie in jeder anderen ehe auch!
nun liebt sie anscheinend deinen vater nicht mehr?
willst du diese tote ehe ohne liebe mit gewalt erhalten?
halte da lieber raus und behandele deine eltern einzeln wie mutter und vater.
auch dein vater wird sich erholen und je realistischer er über die zeit schafft desto besser für seine zukunft.
auch er mit mitte 50 kann noch jemanden treffen und wieder leibevolle beziehung leben.
und die ex zu verdammen, inkl. dass die kinder die eigene mutter verdammen? das gibt kein gutes bild für euch!
lohnt es wirklich mit hass und verbitterheit bis in die ende der tage zu leben?

03.03.2015 08:49 • x 2 #5


S
Danke ihr Lieben für eure Anteilnahme. Das schlimme ist echt, sie kann oder will es nicht erklären. Bei dem Thema ist sie immer ausgewichen oder hat mir Vorwürfe gemacht, wollte mir quasi die Schuld einreden im Sinne Du hast nicht zugehört, hätteste erkennen müssen. Ich habe mein Verhalten, meine Person im letzten Jahr radikal angepasst, nur nicht mehr anecken, ihren Wünschen entsprechen. Das passiert mir nie wieder, ich bin, wie ich bin.
Aber was bleibt: Die quälende Ungewissheit, die nagt wirklich an mir.

Das Schlimme: Die Nächte, mir geht zu vieles durch den Kopf.

Ich bin nicht gewalttätig, habe gegenüber keinem Menschen die Hand erhoben, aber in mir nagt ein Hass, es erschreckt mich selbst. Ich habe Angst, die Beherrschung zu verlieren, würde ich allein auf den Neuen treffen. Das scheint er zu wissen, zu spüren ... hält sich derzeit ausschließlich in Gruppen auf.

Ich habe das erste mal in meinem Leben Angst vor meiner Zukunft.

04.03.2015 01:08 • #6


O
... hält sich ausschließlich in Gruppen auf.... Eigentlich müßtest du doch eher drauf Lust haben, deine Frau zu vermöbeln? Also wie auch immer, Hassgefühle sind in so einer Situation irgendwo - zumindest zeitweise - normal... ich kenne das... aber überleg mal, es würde nichts nützen... deine Frau würdest du dadurch nicht wiederbekommen (und wohl auch nicht wollen) und hättest dann wohlmöglich noch Ärger mit der Polizei... Wenn du eine Haßattacke hast, dann finde ne andere Lösung - mach Sport oder so was...

04.03.2015 21:44 • #7


S
Ich würde, trotz diesem starken Hass Gefühl, niemanden vermöbeln. Damit wäre ich kein deut besser, ich würde mir unterm Strich selbst schaden.

Und dennoch, es nagt an meiner Seele. Aber der Hinweis nach einem Ausgleich, sich Auspowern, trifft es. Das muss mir noch gelingen.

05.03.2015 00:14 • #8


onlysad66
Es ist gar nicht so einfach, damit umzugehen. Weil man diese Machtlosigkeit spürt. Und nichts dagegen machen kann... das ist auch der Grund - und das wollte ich dir noch schreiben - daß du diese Angst vor der Zukunft hast. Weil im Grunde nichts vorherseh- oder wirklich planbar ist. Man befindet sich im absoluten Horror und hat dann auch noch die Angst, es könnte noch schlimmeres kommen... Aber auf Dauer macht einen das total kaputt. Ich kann dir aber aus Erfahrung sagen, daß sich alles im Leben rächt früher oder später... und zwar an den Menschen, die einen hintergangen und belogen haben. Ich sollte dir das eigentlich nicht erzählen, aber mein Exmann ist damals fremdgegangen und ich habe es irgendwann rausgefunden. Ich konnte mich aber nicht sofort von ihm lösen, also wohnten wir noch eine Weile zusammen. Eines Abends lag ich schon im Bett und er schaute TV im Wohnzimmer. Ich war an diesem Abend total wütend. Ich bin dann irgendwann aufgestanden, zu ihm gegangen und habe ihm eine ganz schlimme Ohrfeige gegeben.. er hatte überhaupt nicht damit gerechnet... Ich mußte das einfach tun und er wußte auch, daß er das verdient hatte. Wobei das nicht ganz ungefährlich für mich war, denn wenn er wütend war, konnte er auch ganz schön aggressiv werden. Er hat dann nur eine Drohung ausgesprochen und sich ruhig verhalten. Ich sollte das jetzt auch nicht schreiben, aber ES TAT SOOOO GUT. Ich bin ansonsten jemand, der jedem Streit aus dem Weg geht. Ich drück dir die Daumen, daß du Abstand bekommst. Vielleicht schon in wenigen Wochen, Monaten, sind dir diese 2 Menschen mehr oder weniger egal.

05.03.2015 18:23 • x 1 #9


A


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