2

Depression trifft Liebeskummer

P
Hallo liebe Gemeinde,

ich bin down kann man sagen, ziemlich down, wie wohl so viele hier.

Fakt ist, ich bin seit zwei Monaten von meiner Ex getrennt. Aber nicht weil ich ein Ar. war. Ich lernte sie kennen als kleines verschlossenes Mädchen, welches immer von Männern irgendwie unterdrückt wurde.
Sie wurde gehauen, kontrolliert, Ausgangsverbot, volles Programm halt...
Sie kam dann zu mir, musste zwangsweise bei mir wohnen (lange Geschichte), und das über ein Jahr lang.
Ich zeigte ihr Freiheit, das LEBEN. Ich zeigte ihr dass ein Partner nicht zwingend immer wissen muss was man macht, dass es auch Geheimnisse geben darf. Das ist Persönlichkeit, die Freiheit die einem grundlegend zusteht. Wir beglichen ihre Schulden, taten dies, jenes, zogen ihr Leben wieder in den grünen Bereich. Sie blühte von mal zu mal mehr auf, wurde immer selbstbewusster, zeigte auch (endlich) mal ihre Weiblichkeit, und doch entfernte sie sich immer weiter von mir...

Man muss dazu sagen sie ist Altenpflegerin, examiniert, sie war völlig überarbeitet. Jetzt ist sie im Krankengeld, auch gut so. Ein Burn-Out machte sich bemerkbar, und hey, ich hatte keine Ahnung wie ich damit umgehen sollte, ich beschwor sie bei dem Laden zu kündigen, über Monate...
Sie tat dass dann auch. Endlich! Mal zu mal wurde sie anders zu mir, distanzierter, argwöhnischer...
Sie lief mitten in die Depression rein, nein, vielmehr hat ihr Burn-Out ihre Depression nur zum Vorschein gebracht. Ich war wie immer, aber auf einmal hatte sie das Gefühl ich würde sie anschrein oder sie massiv unter Druck setzen. Sie ging in Therapie, bekam dann Antidepressiva, nach zwei Wochen meinte sie dann sie liebt mich nicht mehr und von einem Tag zum anderen war es vorbei...

Ich wusste nichts! Ich hatte keine Ahnung was in ihr geschah, sie legte mir Kontaktsperre auf. Beziehungspause meinte sie. Ich kämpfte natürlich, ich mein, ich wusste es geht ihr schlecht, aber hatte keine Ahnung wieso. Also wollte ich zwingend Kontakt halten (größter Fehler bei einem Menschen mit Depressionen), und das ging voll nach hinten los.
Irgendwann trafen wir uns, per Zufall. Ich wusste mit der Situation nicht wirklich umzugehen, sag ich jetzt freudig hey oder gehe ich wortlos vorbei...
Sie aber kam von selbst, kam mir wie ein Freund entgegen, umarmte mich, das übliche blabla, und schwupps waren wir im Café. Sie offenbarte mir meine Freundschaft wäre ich wichtig, sie will mich als Freund unbedingt behalten, blablubb...
Seitdem läuft es so:

2 Tage hui
Kontaktsperre
2 Tage hui
Kontaktsperre
usw...

Dummerweise ist es so dass sie SPÄTESTENS nach drei Tagen anfängt mich zu fragen wie es mir geht...
Ich würde die Sperre ja gerne aufrecht erhalten, aber sobald ich auf die Frage nicht antworte wird mir mit:
Deine Freundschaft ist mir eh egal
Leck mich
Wir hören nie wieder was voneinander wenn Du nicht...
etc... pp....
gekontert.

Das will ich natürlich irgendwie nicht, irgendwie aber doch. Also gehe ich drauf ein, alleine weil ich ihre Krankheit, ihre schwere Depression dahinter sehe, sie kann ja nichts dafür. Und damit werde ich automatisch zum CoDepressiven, der obendrein noch Liebeskummer hat ohne Ende...
Die Situation macht mich fertig. Vor allem weil sie mir vor ein paar Tagen offenbarte Schwanger zu sein, es wäre ein ONS gewesen, sie wäre total besoffen gewesen und schämt sich dafür, aber hey, Schwanger...
Nach 6-7 Wochen nach der Trennung Schwanger? Hey ich mein Respekt, hast mal an mich gedacht Mädel?

Mein Problem ist ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Auf der einen Seite macht sie Schluss aus mangelnder Liebe (was ein typisches Symptom für eine Depression ist) auf der anderen will sie unbedingt den Kontakt zu mir. Warum sie ist wie sie gerade ist weiß ich genau (hab mich da lange professionell beraten lassen, tue es immer noch), aber warum kämpfe ich noch? Ich weiß genau unsere Liebe, so wie sie mal da war, wird nie wieder so sein, man kann sie nur wieder neu aufbauen, evtl. über eine Freundschaft. Aber die Wahrscheinlichkeit ist gering. Dann aber wieder die Frage, warum bin ich ihr vermeintlich wichtig? Lohnt es sich zu kämpfen, sich immer und immer wieder verletzen zu lassen, wohlwissend sie ist gerade krank, oder für immer, ka. Lohnt es sich für nur Monate bis sie genesen ist oder gar für Jahre zu warten?

Ich weiß ich muss meine Stärke finden mit allen Situationen umgehen zu können, das ist mir bewusst, aber irgend jemand da draußen der ähnliches durchmachen durfte? Ich weiß nicht genau wie ich mit der Situation umgehen soll...

16.11.2014 22:17 • #1


D
bring Dich ganz schnell in Sicherheit, versuche deinen Kopf klar zu bekommen und halte die KS ein. Laß sie fallen und finde wieder zu Deiner (männlichen) Stärke zurück.

Diese Frau beherrscht und manipuliert Dich mit den Waffen einer Frau.

Mach Dir mal bewußt, was da abgelaufen ist:

Anfangs war sie das bedauernswerte kleine Mädchen, das viel böses erleben mußte, bei der Du dich als Helfer abarbeiten durftest. Vor allem finanziell. Als Belohnung zeigte sie dir dann (endlich) mal ihre Weiblichkeit. Wow.

Zwischenzeitlich hatte Der Moor hatte seine Schuldigkeit getan, der Moor kann gehen... Aber nicht richtig. Die Kontrolle sollte aber beibehalten werden. Man weiß ja nie, wofür man es noch gebrauchen kann.
Ach ja, dann kam die Krankheit, um dich auf Distanz zu halten. Sie hatte dich zwar auf Distanz, aber damit wuchs die Gefahr die Kontrolle über dich zu verlieren. Da mußte sie nachhelfen, indem sie mal die Freundschaftsschiene fuhr. Und wieder erfolgreich. Wahrscheinlich nicht genügend. Die Waffe Krankheit scheint stumpf zu werden. Also noch ein Schwangerschaft von einem ONS einbringen. Strß pur bei Dir.

Dazu als Sahnehäubchen bekommst du rotzige Antworten, wenn Du versuchst Dich über eine KS zu schützen.

Sorry für diese harten Worte. Ist halt meine Interpretation.

16.11.2014 23:44 • #2


A


Depression trifft Liebeskummer

x 3


H
Ich finde, man darf einen depressiven Menschen nicht mit dem Maß des Normalen messen. Die, die an dieser Krankheit leiden, verhalten sich oft so, dass es für Gesunde völlig unbegreiflich ist. Sie neigen zu Übersprungshandlungen, brauchen die Zuneigung der engsten Menschen, oft ohne dafür irgendeine Gegenleistung zu erbringen, was aber nicht aus Berechnung geschieht. Sie können einfach nicht anders, weil sie nicht Herren im eigenen Haus sind. Sie sind ihren Stimmungen handlungsunfähig ausgeliefert. Und das Blöde an der Situation ist, dass sie die, die ihnen eigentlich am nächsten stehen, auslaugen und irgendwann an den Punkt bringen, selbst eine psychische Störung zu entwickeln.
Depressive brauchen die Hilfe von Menschen, die professionell ausgebildet sind und wissen, wie sie mit der Situation umgehen müssen. Partner sind die falschen Ansprechpartner.

Lass sie ziehen und ihr Leben auf die Reihe bekommen. Du kannst sie nicht retten und letztlich nur verlieren.
Es ist sicher schwierig, so einen Menschen einfach fallen zu lassen, aber im Hinblick auf die eigene Gesundheit und die eigenen Energiereserven, gibt es leider nur diesen Schritt. Das ist nicht egoistisch sondern einfach vernünftig.

Alles Gute für Dich.

17.11.2014 00:01 • #3


K
also jetzt mach mal halbland, derausdemsüden!Wer zog denn hier bitte etwas mit wem ab?!
Wie narzisstisch ist es denn, die Rolle des Retters nur allzu gern einzunehmen und nun sauer zu sein, weil der Dank ausblieb? Versetzt euch doch mal in ihre Lage. Super, du hast ihr nen Weg vorgezeichnet, ihr Vorgaben gemacht - sicher, nur aus besten Gründen - andererseits ist das eine grenzüberschreitende Herangehensweise. Du warst nicht ihr Therapeut, nicht ihr Retter, nicht ihr Heiler. Du warst ihr Freund. Das Therapieren hättest du Anderen überlassen sollen und können. Deine Einflussnahme hat was Kontrollierendes und ehrlich gesagt, kann ich es nachvollziehen, dass sie deine Unterstützung zunächst annahm in nem Moment, wo sie nicht in der Lage war, sich selbst zu helfen. Darüber hinaus jedoch dürfte es zu massiver Verwirrung führen, wenn es ihr dann schrittweise besser geht, aber nun feststellen muss, dass alle Änderungen ihres Lebensalltags von dir abhingen und von dir beeinflusst waren.
Eure Beziehung fußte auf den falschen Ausgangsbedingungen: nämlich auf Abhängigkeit - nicht auf Vertrauen. Dass sie nun ambivalent reagiert und verwirrt scheint und versucht, sich aus der Abhängigkeit zu befreien, ist für mich nachvollziehbar. Mit deiner Form der Unterstützung hast du ihr nen zusätzlichen Schuldenberg beschert, der die Depression noch zusätzlich befeuert: Sie ist dir was schuldig, sie wird dir immer was schuldig bleiben und neben dem, was du für sie getan hast, dürfte sie sich wie der allerletzte Rest vorkommen. Und dann kommst du mit deiner Retterrüstung und rümpfst die Nase, wenn sie dir genau das spiegelt und dir damit zeigt, wie es in ihr aussieht?

Wärst du ihr Freund, würdest du verstehen, was da grad abgeht und nicht auf deinen Dank, deinen Lohn warten!

17.11.2014 00:16 • #4


D
Hähh @hinrich, kara33,

ihr könnt euch wohl alles schön reden: nach 6-7 Wochen schwanger zu sein von einem ONS, und der EX sehnt sich noch immer von der wahren Liebe...

So viel Verständnis. Ihr seit echt leidensfähig.

17.11.2014 01:23 • #5


K
Ja Herzlichen Glückwunsch, derausdemsüden! Scheinbar hast du's begriffen! Vielleicht sollte sich der Ex mal anfangen, sich und seine Sehnsucht zu hinterfagen^^

17.11.2014 01:28 • #6


A
Guten Abend Purgatory,

um ehrlich zu sein, liest sich das Ganze nach etwas schwerwiegenderem als einer Depression.
Depressive sind nicht automatisch so wankelmütig (Hü-Hott), Depressive beleidigen einen nicht unbedingt nur weil man ihren Erwartungen nicht entspricht usw.
Ich selbst litt unter Depressionen und habe mich nie wie Deine Ex verhalten. Ich war einfach antriebslos, schwermütig aber konstant in meinen Beziehungen. Auch der ONS passt das nicht so ganz rein. Kann mich aber natürlich auch irren.
Ihr ganzes Leben ist doch ein einziges Chaos, von Anfang an, hast Du sie unterstützt...und nun hat sie das Chaos durch die Schwangerschaft noch vergrößert. Wie soll denn eine Frau Mutter werden, die so garnicht mit ihrem Leben zurecht findet? Und Du willst das ganze immer wieder retten? Obwohl sie sich nicht einmal zu Dir bekennt?
Du lässt da ganz schlecht mit Dir umgehen. Es muss wahnsinnig weh tun, so behandelt zu werden.

Zitat:
Lohnt es sich für nur Monate bis sie genesen ist oder gar für Jahre zu warten?


Ganz ehrlich:ich glaube nicht, dass sich das in ein paar Monaten legt. Psychische Krankheiten verschwinden nicht mal einfach so durch ein paar Monate Therapie. Will sie denn das Kind behalten?

p.s. bitte verstehe mich nicht falsch. Ich will sie nicht schlecht machen. Sie hat es sicherlich sehr schwer und sie tut mir Leid aber Du solltest Dich wohl oder übel an Hinrichs Rat halten. Bist ja jetzt schon geschwächt und verletzt und voller Sorge....

17.11.2014 02:08 • #7


A
p.s. Und achte drauf, nicht selbst Vater zu werden...Sei so vernünftig...

17.11.2014 02:11 • #8


J
Falsch wäre Sie mit alldem sitzen zu lassen. Ich kann dich sehr gut verstehen, dass du ihr helfen wolltest und dass du nicht wie die anderen Männer darauf aus warst sie zu unterdrücken.

Gefühle kann man nicht erzwingen, auch wenn man überfürsorglich ist. Mach dir nicht die Hoffnung, dass nach den ganzen Hickhack, eine Beziehung wieder möglich ist. Du würdest sie nur bedrängen und sie würde da sicher nicht mehr so sein wie früher.

Wegen ihrer Krankheit und der Schwangerschaft solltest du ihr aber beistehen. Unabhängig davon wie es dir geht. Es würde ja ein falsches Bild von Dir abgeben wenn du sie sitzen lässt, obwohl du sie liebst. Und sie brauch jemanden, den sie vertraut und der scheinst du ja zu sein wenn sie den Kontakt aufrecht erhalten will.

Versuch ihr eine Stütze zu sein. Und wenn sie wieder auf eigenen Beinen steht, dann kannst du dich immernoch für einen Schlussstrich entscheiden.

17.11.2014 02:16 • #9


A
Zitat:
Wegen ihrer Krankheit und der Schwangerschaft solltest du ihr aber beistehen. Unabhängig davon wie es dir geht.


Wie bitte?
Ne, das sollte er nur tun, wenn es ihm ein Bedürfnis ist. Er liegt doch selbst schon am Boden und sie nimmt auf ihn keine Rücksicht. Mal will sie ihn als Freund, mal nicht, mal beschimpft sie ihn, dann barucht sie ihn. Und vergiss nicht seine Verletzung: kurz nach der Trennung wurde sie schwanger. Die Probleme werden kein Ende nehmen. Diese Frau ist problembeladen in die Beziehung gekommen: schlimmste Erfahrungen mit Männern, Schulden, Probleme mit ihrer Weiblichkeit. Nun hat sie ihn kalt abserviert, ist schwanger, hat eine Depression. Was soll er denn noch tragen? Es geht doch um ihn. Er muss wieder auf die Beine kommen.

17.11.2014 02:24 • x 2 #10


J
Und warum fragt er dann hier im Forum, scheinbar nagt es alles an ihm egal was sie ihm angetan hat. Was würde es ihm bringen wenn er doch einfeutig keine Kontaktsperre will. Außerdem lässt man niemanden den man liebt und er so labil ist links liegen. Auch wenns am Stolz und er Ehre kratzt.

17.11.2014 02:29 • #11


H
Zitat von Jelto:
Außerdem lässt man niemanden den man liebt und er so labil ist links liegen. Auch wenns am Stolz und er Ehre kratzt.


Warum er gerade hier fragt, geht uns nichts an. Vielleicht ist es sowas wie der letzte Strohhalm, weil er mit seiner Kraft am Ende ist.

Dein Ansatz ehrt Dich ja, aber Du hast scheinbar den Charakter von psychischen Erkrankungen noch nicht so recht begriffen. Es ist wie mit Süchtigen. Da kann kein Partner helfen, ist er auch noch so fürsorglich und liebevoll. Den Weg müssen sie allein gehen, indem sie ihr Problem erkennen und sich in die Hände von Profis begeben. Dabei kann der Partner beistehen, aber mehr auch nicht. Leider, leider ist das so. Um Stolz und Ehre geht es ganz sicher nicht.
Ich war früher auch so idealistisch wie Du, habe dann aber in der nächsten Umgebung gesehen, wie solche Konstellationen funktionieren. Es ist traurig.

17.11.2014 10:25 • #12


P
Vielen Dank erst einmal für die Antworten.

Ein wenig erschüttert war ich als ich lesen durfte ich hätte die Depression wohl ausgelöst, und ich wäre an sich der Böse da ich Schuldkomplexe in ihr ausgelöst hätte.
Dazu sei noch was gesagt. Depressiv war sie schon immer, merkte es nur nicht. Ich auch nicht, bis auf die letzten 3 Monate. Warum war sie das? Ich wollte das eigentlich nicht erzählen, aber sie ist damals mit 14 Jahren doppelt Vergewaltigt worden. Noch Fragen? Durch all das was da vorher mit den Kerlen war habe ich genug gesagt, aber mir jetzt vorzuwerfen ich hätte sie massiv unter Druck gesetzt geht etwas zu weit. Ich habe sie behandelt wie einen normalen Menschen, jemand der Hilfe braucht und auch WILL! Sie bat mich ja darum viele Dinge wieder zu regeln, mit ihr, wir zusammen! Und ich habe sie in eine Depri getrieben? Der Burn-Out wurde ganz schlimm die letzten Wochen, wir unterhielten uns darüber und kamen zur Eintscheidung sie solle in Teilstationäre Behandlung gehen. Das tat sie. Und die holten die alten Erinnerungen hervor, das wussten wir auch vorher.

Aber nun muss man mal überlegen was in einem Menschen vorgeht der sein Leben lang mies behandelt wurde (Kindheit ausgenommen), der vergewaltigt wurde! Na klar war/bin ich ihr wichtig. Ich habe ihr einen anderen Weg aufgezeigt, den normalen. Das Problem liegt darin dass sie keine körperliche Nähe mehr abkann, und ich war der Partner. Ich mein, was soll sie denn machen? Dann kam die Depression in die akute Phase, sie konnte nichts positives mehr fühlen. Keine Liebe, keine Freude, nur Hass auf die Welt und die Liebsten und vor allem auf sich selbst. Und dann steh da ich. Sie kann keinen Partner mehr haben, sie liebte mich nicht mehr, und dann will der evtl. noch kuscheln oder so... (wollte ich nebenbei nicht, wusste sie)
Sie tat das einzig logische, weg von mir, es war besser für sie. Und ich verstehe das vollkommen.
Ich wurde einen Monat komplett abgeschottet, auch das verstehe ich. All das was gerade passiert verstehe ich, ich kann es nachvollziehen.

Thema ich will die Kontaktsperre nicht. Doch, will ich. Sie unterbricht sie nur immer, wie im Starter gesagt. Ich sage immer wieder zu ihr sie soll sich nicht melden, außer bei wirklich wichtigen Dingen (Fuß fault ab etc.). Das tat sie auch einmal. Sie hatte einen Tag schlimme Schmerzen, da war ich der erste den sie angerufen hat. Ich ging dann zu ihr, machte mir immens Sorgen. Wir beschlossen sie fährt ins Krankenhaus während ich bei ihr auf den Hund aufpasse. Verlief alles glimpflich im Nachhinein, alles gut. Aber nun kommts. Das waren Schmerzen hervorgerufen von der Schwangerschaft, und ich sitze da und habe (derzeit) keine Ahnung. BOING!

Diese Verknüpfungen kann sie aber nicht aufstellen, sie kann es nicht, zumindest derzeit nicht. Ich mein, man muss sich überlegen was in dem armen Ding vorgeht. Da kann man sich freuen nur Liebeskummer zu haben...

Ja sie hat schon ein ONS gehabt, ja schwanger, ja bla. Auch wenn man es nicht glaubt, aber damit kann ich eigentlich ganz gut umgehen. Denn ich glaube ihr. Sie sagt sie war sturzbesoffen, glaube ich. Geht fix im Mix mit Antidepressiva...
Sie sagt sie hasst sich dafür, glaube ich.
Sie sagt sie kann immer noch keine körperlichkeiten mit Männern ab. Auch das glaube ich.
Sie hat gesoffen, nen Fehler gemacht, passiert. Zuzüglich zu ihrer bisherigen Situation kommt jetzt noch Schwangerschaft dazu, die ist fertig! Und auch hier sagte ich zu ihr, wenn Du Hilfe brauchst mit der Schwangerschaft, sage einfach nur bescheid. Sie fauchte dann sie würde das alleine schaffen.

Fakt ist, ich nehme ihr das alles nicht krumm, weil ich sie verstehe. Wie im Starter kurz genannt habe ich sehr wohl professionelle Hilfe in Anspruch genommen, tue es sogar noch. Aber nicht weil ich depressiv war, sondern um mir von Spezialisten ihre Krankheit und Vorgehensweise erklären zu lassen.
Ein elementarer Punkt aus diesen Gesprächen ist die Kontaktsperre. Wohlweißlich, wie genannt, eine mit der Option bei wichtigen Dingen anrufen zu können. Ich solle hingehen, ihr das genau so sagen, nur damit sie weiß dass ich durchaus noch bereit bin für sie da zu sein. Aber auf keinen Fall mehr. Kein wie geht's oder ähnliches.
Dummerweise geht das maximal 3 Tage gut bis das obligatorische wie geht's von ihr kommt.
Sie hat hier auch schon Telefonterror (bissel zu hart ausgedrückt) gemacht. Handy, Festnetz, Handy, Festnetz, soweit bis ich beide Telefone ausmachte.

Das alles ist aber für mich sehr kräftezehrend, und ich spüre wie ich langsam keine Energie mehr habe. Der gute Rat den man immer hört ist vergiss sie einfach. Ach jaaaaaa
Wenn das nur so einfach wäre. Zumal will ich das auch nicht. Ich kann sie so doch nicht fallenlassen wie eine heiße Kartoffel, das reißt sie noch weiter aus der Bahn.
Auch ist es schwer zwanghaft, ihr gegenüber, seine Gefühle zu unterdrücken. Man darf nicht einmal darüber reden. Die Ungewissheit nicht zu wissen wie es ihr geht frisst mich auf. Eigentlich müsste ich, allein schon aus Selbstschutz, wirklich komplett von ihr gehen, einfach sch... drauf. Aber das kann ich nicht. Mein Herz als auch mein Verstand treibt mich auf die genau andere Seite, das ist ok, nur unendlich schmerzhaft, vor allem wenn mal wieder unschöne Worte fallen...

17.11.2014 12:35 • #13


J
@hinrich

Ich habe selbst jemanden in der Familie der darunter leidet und der Ehepartner, rennt dort auch nicht weg nur weil es der einfachere Weg ist. Getreu dem Motto: in guten wie in schlechten.
Definitiv hast du damit recht, dass die Kraft zur Überwindung solcher Probleme vom Betroffenen selbst ausgehen muss, ohne frage diese Probleme muss man selbst lösen aber wie gesagt wer keine Unterstützung hat und niemanden der einen stützt wenn man in Bodenlose fällt, der steht sicherlich nicht eher auf, wenn er alleine ist.

Insofern glaube ich nicht, dass es beiden helfen würde jetzt den Kontakt ganz abzubrechen. Ihm scheint es ohne sie ja schlecht zu gehen und definitiv lehne ich auch dieses: Wir können Freunde bleiben-Ding komplett ab. Aber die ganze Konstellation erscheint mir doch so, dass es hier zumindest für eine gewisse Zeit nötig ist. Unabhängig jetzt von Gefühlen.

Wir wissen ja nicht genaueres, bloß wie gesagt einen geliebten Menschen würde ich in so einer Situation einfach nicht fallen lassen. Kann auch sein, dass er nach all dem anders empfindet.

17.11.2014 12:37 • #14


H
Zitat von Jelto:
@hinrich

Ich habe selbst jemanden in der Familie der darunter leidet und der Ehepartner, rennt dort auch nicht weg nur weil es der einfachere Weg ist. Getreu dem Motto: in guten wie in schlechten.
Definitiv hast du damit recht, dass die Kraft zur Überwindung solcher Probleme vom Betroffenen selbst ausgehen muss, ohne frage diese Probleme muss man selbst lösen aber wie gesagt wer keine Unterstützung hat und niemanden der einen stützt wenn man in Bodenlose fällt, der steht sicherlich nicht eher auf, wenn er alleine ist.

Insofern glaube ich nicht, dass es beiden helfen würde jetzt den Kontakt ganz abzubrechen. Ihm scheint es ohne sie ja schlecht zu gehen und definitiv lehne ich auch dieses: Wir können Freunde bleiben-Ding komplett ab. Aber die ganze Konstellation erscheint mir doch so, dass es hier zumindest für eine gewisse Zeit nötig ist. Unabhängig jetzt von Gefühlen.

Wir wissen ja nicht genaueres, bloß wie gesagt einen geliebten Menschen würde ich in so einer Situation einfach nicht fallen lassen. Kann auch sein, dass er nach all dem anders empfindet.


Da stimme ich Dir zu. Als Freund kann man sicherlich, so man die nötige mentale Kraft hat, einem solchen Partner beistehen. Aber als Partner wird es schwierig.
Ich kenne es eben so, dass sich viele depressive Menschen nicht aufraffen können, eine Therapie zu beginnen und das man dagegen als Angehöriger oder Partner quasi nichts machen kann. Bei meiner Ex war das so.
Ihr Vater ist seit langer Zeit depressiv und ist unfähig, sein Leben auf die Reihe zu bekommen. Er hat zwar schon Therapien angefangen, fällt aber immer wieder zurück und zieht damit seine Kinder mit in's Verderben. Die ganze Familie leidet darunter und ist mit den Kräften nahezu am Ende, weil man sich eben auf nichts mehr verlassen kann und nie weiß, wie sich dieser Mensch verhalten wird. Einmal sieht es so aus als würde plötzlich Licht am Horizont auftauchen und dann kommt wieder die Phase, in der sich alles verdunkelt. So geht das seit Jahren. Helfen lässt er sich nicht. Und das hat schwere Verwerfungen bei den Kindern hinterlassen, ohne jetzt in's Detail zu gehen. Aber sie kommen aus ihrer Rolle nicht hinaus, weil sie eben immer und immer wieder die Hand ausstrecken und sich quasi ausnutzen lassen. Sie sitzen im gleichen Boot. Das meine ich halt.
Und da sollte man sich wirklich die Frage stellen, ob bzw. wie lange man das aushalten kann, ohne selbst vor die Hunde zu gehen. Ich hatte ja auch das Beispiel mit Dr0gen-Abhängigen gebracht. Da ist es letztlich das gleiche, hoffnungslose Spiel. Man wird einen solchen Menschen nicht dazu bringen, sich von seinem destruktiven Verhalten zu verabschieden. Das haben schon tausende Menschen versucht. Es geht immer den gleichen Weg. Liebe vermag viel, aber nicht alles. Das ist leider das harte Resümee.

Wäre ich in der Situation würde ich sagen, dass ich gerne bereit bin, mein Möglichstes zu tun um dem Menschen ein halbwegs geregeltes Leben zu ermöglichen. Aber nur und nur dann, wenn er sich Hilfe sucht und das Programm auch durchhält. Ich würde versuchen, mich so rational wie möglich mit der Situation auseinanderzusetzen und Liebesgefühle auszublenden. Leicht gesagt, ich weiß.

Ich hoffe, die Geschichte hier nimmt einen guten Ausgang. Für beide.

17.11.2014 17:48 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag