Eine tiefe Verletzung, die aus Oberflächlichkeit und Egoismus zugefügt wurde, sollte man nicht ohne Echo im Sande verlaufen lassen. Das ist wichtig für die eigene Verarbeitung. Woher kommen denn die vielen Singles, die uns frustriert und nicht mehr beziehungsfähig über den Weg laufen? Sie haben erst frustriert geschluckt, um dann frustriert zu resignieren. Sie haben (Mann wie Frau) die Achtung vor anderen verloren und glauben ihren seelischen Schaden durch Austeilen an Unschuldige wieder gut machen zu können. Niemand kommt böse zur Welt! Wie er endet hängt davon ab, ob er wegschaut oder seine Werte lebt und verteidigt.
Wichtig ist die Angemessenheit der Reaktion. Dampf ablassen in der ersten Aufgebrachtheit, verpufft und prallt ab. Was man aus Wut sagt bereut man hinterher, weil man dies besser und effektiver gekonnt hätte. Deshalb: Drüber schlafen, sich bewusst machen was dieser Mensch getan hat. Die eigene Verletztheit als Maßstab für die Reaktion nehmen. Einen Plan entwickeln (schriftlich zum Nachlesen), eine Woche Bedenkzeit nehmen und dann umsetzen. Ideal, wenn man dies schriftlich zum Nachlesen tun kann. Oberflächliche Menschen erreicht man im Gespräch kaum bzw. sie schalten auf Durchzug und vergessen schnell. Eine schriftliche Standpauke wird gelesen, auch wenn das Gegenteil behauptet wird. Keine Entschuldigung erwarten, sie wäre nichts wert. Wer tief verletzen kann, der kann auch heucheln. Diese Standpauke kann man sich ausdrucken, zum genießen und zur Wiederherstellung der eigenen Ehre und Werte.
Damit meine ich z.B. die Reaktion auf eine längere Beziehung, bei der es keinerlei Verdachtsmomente gab, weil alles plausibel und nachvollziehbar war. Wenn sich dann herausstellt, dass der Partner falsch gespielt und ein Doppelleben geführt hat, darf man zurückschlagen. In der Form, dass man die ahnungslose Dritte, aus Solidarität und Denkzettel für ihn, in Kenntnis setzt und ihm schriftlich den Spiegel seiner Taten vorhält. Schön dann zu beobachten, wie aus einem erfolgreichen Geschäftsmann ein Würstchen wird. Das sehe ich nicht als Rache, es ist ausgleichende Gerechtigkeit, die heilt und hilft zu verzeihen. Ob der Andere dadurch etwas fürs Leben gelernt hat ist fraglich und für die eigene Verarbeitung nicht relevant.
06.08.2017 13:45 •
#4