Zitat von Florentine:Das ist immer der Punkt an dem ich dann denke: ach komm, so schlecht ist deine Ehe nicht, andere sind viel mieser dran.
Ich habe beide Threads von Dir gelesen und finde es bewundernswert, wie sehr Du Dich bemühst.
Sich nach unten zu vergleichen bedeutet: trösten.
Sich nach oben zu vergleichen bedeutet: verbessern wollen.
Schlimmer geht immer, aber irgendwann zieht man üble Dinge zum relativieren heran (immerhin trinkt er nicht, immerhin schlägt er die Kinder nicht, immerhin grüßt er noch...)
Du willst etwas verbessern.
Dafür hast Du jetzt m.M. alles Menschenmögliche getan.
Irgendwann muss man aus dem ständigen Bemühen auch endlich mal raus, denn Optionen, was man noch alles ausloten und ausprobieren könnte, wird es immer geben:
Medizin, Beratung, Coaching,Schamanismus, Hypnose, offene Beziehung, getrennte Haushalte, Wohnortwechsel, gemeinsamer Sport, Akkupunktur, Einzeltherapie, Familienaufstellungen, aussitzen, auf saisonbedingte Besserung hoffen, Selbsthilfegruppen, ....
die Liste von Optionen ist genau so lang, wie Deine innere Geduld.
Ein Mensch tritt aus dem Kreislauf des ständigen Bemühens heraus und schneidet endlosen Optionen den Weg ab, wenn Geduld und Hoffnung sich beide geschlagen geben.
Ich entnehme Deinem anderen Thread, dass Du vor lauter Pflichtbewustsein Deinen Kindern und der Institution Ehe gegenüber völlig verlernt hast, auf laut schrillende Alarmsignale der beiden Freunde Hoffnung und Geduld zu hören?
Du hast sie vielleicht mit ständigem Analysieren und gut gemeinten Aktionismus auch einfach übertönt?
Dürfen, im Sinne von moralisch fragwürdig, ist in Deinem Kontext, finde ich, das falsche Wort.
Müssen ist ein stärkerer und adäquaterer Begriff.
Du musst jetzt Dinge bewegen, denn sonst bleibt ihr im Sumpf stecken.