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Die Selbstvorwürfe zerfleischen mich!

K
@tina1955

Ich vermute mal, dass es einem selbst nicht immer gleich bewusst ist, dass einem was fehlt. Viele Dinge sind Routine geworden besonders nach so einer langen gemeinsamen Zeit und ich denke, dass man dadurch vieles als gegeben hinnimmt, ohne es zu hinterfragen.

Ich habe mich selbst oft gefragt, warum ich nicht gleich mit ihm geredet habe.. Aber ich habe mich auch geschämt, auch dafür, ihn in dieser Zeit aus den Augen verloren und mich selbst in den Fokus gepackt zu haben. Er hat viele Orte im Leben, wo er Selbstbestätigung bekommt, aber ich nur wenige, was sicherlich auch ein Ungleichgewicht mit sich bringt. Möglicherweise sieht er es nicht so dramatisch, gerade weil er mit sich im Reinen ist, während ich einige Baustellen habe ..

09.05.2022 16:30 • x 2 #16


paulaner
Zitat von Kerstin_39:
wo er Selbstbestätigung bekommt,

Ja, und du bist zu Hause, bekommst viel weniger Bestätigung, hast die dir dann von außerhalb geholt, bis es zu einer Art Sucht wurde.
Und das ist eventuell hier wirklich nur ein Symptom.
Überleg mal, ob dir nicht von Seiten deines EMs doch so Einiges fehlt.
Oder wie wäre es mit einer eigenen Sache? Neues Hobby o.ä.?

09.05.2022 16:36 • x 1 #17


A


Die Selbstvorwürfe zerfleischen mich!

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K
Zitat von paulaner:
Ja, und du bist zu Hause, bekommst viel weniger Bestätigung, hast die dir dann von außerhalb geholt, bis es zu einer Art Sucht wurde. Und das ist ...


Ich hatte vor Corona einige Hobbys, vieles ging dann nicht mehr. So war ich in der Kirchenarbeit eingebunden und hatte einen Zeichenkurs in der Volkshochschule. Viele Jahre war ich auch ehrenamtlich immer für wenige Stunden bei einem öffentlichen Träger tätig, was dann aber leider zu einer festen Stelle für jemanden wurde, der Teilzeit arbeiten konnte. Aber ja, ich sehe auch, dass ich da wieder vermehrt anknüpfen muss, um mir auch wieder selbst neue Ziele zu schaffen und mein Leben nicht nur mit negativen Gedanken zu füllen, die ja nebenher auch niemanden helfen. Das heute mal aufgeschrieben zu haben, war und ist für mich schon ein erster Schritt, um mich auch selbst wieder mehr zu reflektieren und das Karussell zu unterbrechen. Ich glaube, ich habe schon viel Potential, nur muss ich einen Weg finden, es auch zu nutzen.. Das ist nur mit meiner Einschränkung und der überschaubaren Belastbarkeit schwierig.

09.05.2022 16:54 • x 2 #18


paulaner
Zitat von Kerstin_39:
Das ist halt mit meiner Einschränkung und der überschaubaren Belastbarkeit halt schwierig.

Ach komm...ich weiß zwar nicht, was deine Einschränkung ist, aber heutzutage findet man mit Sicherheit etwas, was auch für dich geht. Oder?

09.05.2022 16:57 • x 3 #19


K
Zitat von paulaner:
Ach komm...ich weiß zwar nicht, was deine Einschränkung ist, aber heutzutage findet man mit Sicherheit etwas, was auch für dich geht. Oder?


Man sollte meinen, dass es heutzutage einfacher ist, auch mit Schwerbehinderung vor allem bei öffentlichen Trägern eine Anstellung zu finden. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass man zwar zu Bewerbungsgesprächen eingeladen wird, aber wenn klar ist, dass man eine chronische Erkrankung hat, die unweigerlich immer wieder zu Krankheitsständen führt, die Stelle jemand anderes bekommt. Es ist halt schwierig.

09.05.2022 17:07 • #20


aequum
Zitat von Kerstin_39:
Es ist halt schwierig.

Ich bin da ganz bei @paulaner Sicherlich ist es schwierig aber definitiv nicht unmöglich.
Nur Mut und traue Dich! Du kannst es schaffen.

09.05.2022 17:13 • x 2 #21


DieSeherin
Zitat von Kerstin_39:
Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass man zwar zu Bewerbungsgesprächen eingeladen wird, aber wenn klar ist, dass man eine chronische Erkrankung hat, die unweigerlich immer wieder zu Krankheitsständen führt, die Stelle jemand anderes bekommt.


wohnst du in einer großstadt? es gibt nämlich bei ganz vielen größeren kommunen inklusionsprojekte, bei denen ganz viele spannende sachen dabei sind! vor allem hast du ja auch dein studium bald hinter dir, oder? hagen zu schaffen ist schon echt eine leistung!

10.05.2022 10:52 • x 2 #22


K
@DieSeherin

Ich bin mit meinem Bachelor schon länger fertig und jetzt im M.A. Soziologie. Ich kenne verschiedene Angebote für Menschen wie mich, nur ist es schwierig, da ich bei den meisten herausfalle. Normalerweise werden solche Eingliederungshilfen über das Arbeitsamt oder Rentenkasse finanziert, bei denen ich beide nicht registriert bin. Ich habe halt nie Hilfen bezogen oder in die Rentenkasse eingezahlt. Aber ich werde mich an die Gleichstellungsbeauftragte meiner Uni wenden, vielleicht hat sie eine Idee. Ich würde gern ein paar Stunden in der Woche arbeiten - einfach auch für mich.

10.05.2022 16:23 • x 1 #23


DieSeherin
Zitat von Kerstin_39:
Ich würde gern ein paar Stunden in der Woche arbeiten - einfach auch für mich.

oh, ich glaube, dass dir das sehr viel mehr geben würde, als nur auch für dich, sondern du hättest endlich mal auch anerkennung, rückmeldung, aufgaben, ... im außen- und nicht immer nur im innenverhältnis

10.05.2022 16:31 • x 3 #24


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