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Einvernehmliche Scheidung und deren Hürden

N
Hallo zusammen,

Ich stecke gerade im Trennungsjahr und habe ein Problem, bei welchem ihr mir vielleicht gedanklich weiterhelfen könnt.

Ich möchte noch erwähnen, dass ich Asperger-Autist bin und mir das nachvollziehen von Aussagen und Regungen
durchaus große Schwierigkeiten bereiteten kann.


Kurz zu den Fakten:

Wann sind wir zusammengekommen: 06/2013

Wann haben wir geheiratet: 10/2018

Wann hat sich meine Frau von mir getrennt: 09/2019

Warum hat sie sich getrennt: Das weiß ich bis heute nicht, da sie nicht mit mir darüber spricht


Die Trennung kam völlig unvermittelt aus dem Nichts, nachdem ich für ein Projekt fünf Tage nicht zu Hause gewesen war. Sie hatte sich zuvor noch sehr liebevoll von mir verabschiedet, mir gesagt, wie sehr sie mich liebt, dass sie sich auf den gemeinsamen Urlaub (2 Wochen später) freuen würde und sie sich freut, dass ich bereits in ein paar Tagen wieder bei ihr sein werde.

Am Tag der Trennung hat sie mir mitgeteilt, dass sie erst einmal zu einer Freundin gehen werde, weil sie sich über uns klar werden müsse.

Sie hat mir ab dann bis Mitte 09/2019 mehrfach gesagt, dass sie eine Chance, einen Neustart und keine Scheidung möchte. Sie die Ehe nicht aufgeben will. Aber noch Zeit benötigen würde sich selbst zu sortieren, dies hat sie immer wieder geschoben.

Mitte 01/2020 kam dann unvermittelt eine Email. In dieser hat sie unsere Beziehung endgültig abgesagt, weil ich von ihr verlangt hätte, dass sie sich jetzt entscheiden müsste. Das ist absoluter Quatsch, ich hatte drei Tage zuvor lediglich gefragt, wann wir uns mal wieder treffen werden um zu bereden, wie es denn wieder gehen wird.


So weit, so gut. Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass da nichts mehr zu machen ist.

Für mich ist ihr komplettes Verhalten jedoch rational nicht nachvollziehbar und hat in den letzten Monaten doch für einigen Ärger gesorgt.

Sie hat sich seit der Email Mitte 01/2020 überwiegend tot gestellt und mich geghostet.

Vielleicht interessant, sie hat jetzt tatsächlich fast 8 Monate benötigt, endlich ihren PKW von mir auf sich umzumelden.
Ebenso waren es über 7 Monate, bis sie endlich ihre Sachen abgeholt hat.
Dasselbe trifft für ihre Post zu, in ähnlicher Form. Diese hat sie innerhalb von fast 8 Monaten insgesamt nur 3x aufgesammelt.

Wenn wir uns unterhalten, ich bleibe sehr sachlich und ruhig, wird sie immer wieder extrem passiv aggressiv und tickt völlig aus. Sie verdreht sämtliche Tatsachen und belügt mich fortlaufend.
Das geht sogar soweit, dass sie mir erzählt, dass sie keinen Hunger habe, da sie, kurz bevor sie bei mir ankam, gegessen hätte. Eine Stunde später fragt sie dann, ob ich etwas zubereiten könnte, da sie den ganzen Tag noch nichts gegessen hätte.

Sie sagte, dass sie bald wieder los müsse (Nachtdienst KH) und nicht sehr lange bleiben kann. Kurz darauf erzählt sie mir,
wie anstrengend es war im Frühdienst. Am Ende des Besuchs erwähnt sie dann, wie angenehm es sei, dass sie bereits seit 5 Tagen frei habe und weitere 5 freie Tage anstehen würden.

Da steige ich absolut nicht mehr durch. Habe absolut keinen Schimmer, warum sie sich so dermaßen bösartig verhält, fortlaufend lügt und jede Verantwortung/Verbindlichkeit ausblendet.


Ich habe ihr schon mehrfach mitgeteilt, dass ich das Thema gerne friedlich, ohne böses Blut und einvernehmlich klären möchte und wir in diesem Fall eine einvernehmliche Scheidung priorisieren sollten.

Auf zwei Schreiben vom Anwalt (Anfang 03/2020 + Anfang 04/2020) und die darin gesetzten Fristen hat sie nicht reagiert,
obwohl sie mir gegenüber letztens zugegeben hat, dass sie beide Schreiben erhalten und auch gelesen hatte.
Diese dann aber im Stress vergessen habe. Also Stress ist relativ bei 14 Tagen Arbeit im Monat und ständigen Urlauben Ausflügen (übrigens auch während Corona). Da geht's mehr um Prioritäten und persönlichen Befindlichkeiten.

Und klar, angenehm ist das Thema auch für mich nicht. Deswegen möchte ich ja alles regeln und abschließen.


Seit 12/2019 hat sie übrigens einen neuen Partner und ist auch schon im 4. Monat schwanger.
Das bedeutet, dass das Kind noch vor unserer Scheidung zur Welt kommen könnte, was natürlich wieder extremen Stress bedeuten wird. Er weiß wohl übrigens nicht, dass sie verheiratet ist. Das hat sie mehreren gemeinsamen Freunden erzählt.

Ich wäre dann, rein rechtlich betrachtet, der Vater. Es müsste ein aufwendiges Verfahren eingeleitet werden um die familienrechtlichen Punkte zu klären und die leibliche Vaterschaft an den Erzeuger zu übertragen.
Mir gegenüber verleugnet sie ihren Partner jedoch und auch die Schwangerschaft.
Diese ist jedoch natürlich nicht zu übersehen. Wieso spielt sie hier auf Zeit und kann nicht aufrichtig sein?


Mitte 04/2020 war sie dann bei mir um endlich ihre übrigen Habseligkeiten abzuholen und das weitere Vorgehen zu besprechen.

Sie hat mir zugesichert, dass sie einer einvernehmliche Scheidung zustimmt und keine weiteren Ansprüche mir gegenüber stellen wird. Auch einer Aufteilung der Scheidungskosten (hälftig) hat sie zugestimmt.

Zwischen dem 27.04.20 und 30.04.20 sollte sie einen Termin bei meinem Anwalt vereinbaren,
Da eine einvernehmliche Scheidung ja einen gemeinsamen Termin vorab impliziert, um bestimmte Dinge schriftlich festzuhalten, bevor dann der eigentliche Scheidungsantrag eingereicht werden kann.

Ihr Versprechen hat sie nicht gehalten und sich entsprechend nicht beim Anwalt zu einer Terminabstimmung gemeldet.


Ich habe absolut kein Interesse es auf eine strittige Scheidung hinauslaufen zu lassen.
Das kostet Nerven Geld und Zeit. Und dann noch der ganze Quatsch wegen der Vaterschaft.

Am liebsten wäre mir, wie bereits geschrieben, eine einvernehmliche Scheidung.
Im Idealfall im Eilverfahren, das kann beantragt werden, sobald die Ehepartnerin von einem Dritten schwanger ist.


Möchte das einfach alles so schnell hinter mich bringen als möglich.



Jetzt zur eigentlichen Frage:

Hat von euch einer Idee, wie ich sie dazu bewegen kann, sich endlich um die Angelegenheit zu kümmern
und den Termin mit dem Anwalt abzustimmen?

Auf mich oder den Anwalt selbst reagiert sie absolut nicht.

Vereinbart war, dass sie einen Termin zwischen dem 05.05.20 und 15.05.20 vereinbaren wird.


Ich freue mich auf eure Meinungen.
Im Idealfall mit für/wider und Beleg.
Danke und liebe Grüße
Nic

06.05.2020 15:47 • #1


VictoriaSiempre
Ihr ward nicht sonderlich lange verheiratet, da entfällt vieles, was sonst bei einer Scheidung aufwändig und teuer ist, wie z. B. Versorgungsausgleich und Unterhaltsansprüche. Da die Angelegenheit aufgrund ihrer Schwangerschaft drängt, würde ich an Deiner Stelle nicht mehr auf eine einvernehmliche Scheidung warten, sondern sie direkt - mit dem Hinweis, dass es eilt - einreichen.

Warum sie so agiert, wie sie agiert, kann nur sie Dir sagen - aber vielleicht weiß sie es selber auch nicht. Gibt ja so Menschen, die alles verdrängen und beiseite schieben, weil sie sich nicht mit bestimmten Dingen auseinandersetzen wollen/können.

Deine Nochfrau geht nicht nur mit Dir so um, sondern auch mit anderen Menschen, die ihr eigentlich nahestehen sollten. Da scheint ziemlich etwas im Argen bei ihr zu sein, aber Du wirst sie nicht ändern können und solltest deshalb an Dich denken.

Ich wünsche Dir alles Gute!

06.05.2020 19:29 • x 2 #2


A


Einvernehmliche Scheidung und deren Hürden

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Gorch_Fock
Hier ist eine beschleunigte Scheidung notwendig, da Du ansonsten rechtlicher Vater (incl. Unterhaltspflicht) wirst. Besprich das umgehend mit Deinem Anwalt.

07.05.2020 05:23 • x 2 #3


E
Bist Du Dir mit der Schwangerschaft sicher? Du sagst es wäre 'nicht zu übersehen' - sie ist im 4. Monat, da sieht man eigentlich noch nicht viel. Vielleicht hat sie einfach nur ein wenig zugenommen?
Woher weißt Du von der Schwangerschaft und neuen Beziehung?

07.05.2020 06:46 • x 2 #4


N
Danke für Deine Nachricht, Emma.

Das mit dem neuen Partner habe ich aufgrund ihrer abweichenden Verhaltensmuster und Aussagen (inhaltlich) vermutet
und hier dann letztlich die Bestätigung von mehreren gemeinsamen Freunden erhalten, welche ihren Partner bereits kennen oder bei welchen sie von ihm erzählt hat.

Zu allem Überfluss kamen aus seinem Heimatort auch schon mehrere Strafzettel, da ihr PKW bis zum 30.04.20 auf mich gemeldet war.

Das mit der Schwangerschaft war zuerst ein Gefühl, als sie zuletzt am 24.04.20 bei mir war. Haustüre aufgemacht, sie gesehen und ich hatte direkt das Gefühl, dass sie schwanger ist (kann nicht erklären warum). Dann lehnte sie Wein, Kaffe und Zig. ab (das gab's bei ihr immer in rauen Mengen). Außerdem hat sie mir gesagt, dass sie den kompletten Mai frei hätte (laut ihr selbst, hatte sie dieses Jahr schon 4 Wochen frei). Sie ist im KH auch bereits seit Wochen freigestellt.

Meine Frau ist sehr schlank und hatte in den letzten Monaten nochmal Gewicht verloren. Ihre Brüste wurden somit auch deutlich kleiner. Jetzt ist sie noch immer sehr schlank, die Brüste sind aber offensichtlich wieder deutlich größer geworden.

Letztlich habe ich dann wieder von mehreren Freunden erfahren, dass sie dort erzählt hat, dass sie schwanger ist und in welcher Woche sie sich befinden würde.

Liebe Grüße
Nic

07.05.2020 11:59 • #5


Ratlos32
Vaterschaftsanerkennung im örtlichen Rathaus unterzeichnen fertig... Habe das auch durch.

Sehr ähnlich, die Geschichte.

Überfliege mal meine.
Auch wenn sie von jemand anderem schwanger ist, wird die Scheidung nicht beschleunigt. Das einzige was geblieben ist. Das das Kind nun meinen Nachnamen trägt.

07.05.2020 17:31 • x 1 #6


N
Danke Dir für den Input,Ratlos32.

Also der Kerl muss dann die Vaterschaft proaktiv vorab (vor der Scheidung) anerkennen, also vor der Geburt?
Ich muss das dann aber mit unterschreiben, oder? Und dann bin ich raus aus der Nummer, so einfach?

Liebe Grüße
Nic

07.05.2020 17:50 • x 1 #7


Ratlos32
Genau alle drei unterschreiben das, kosten Punkt 30 Euroen.

Bis zur scheidung bleibt das Kind Urkunden los, ohne Namen. Heißt sie wird schon ihren Ar. bewegen, Kindergeld, Krankenkasse etc.

Kann sie alles nur mit Geburtsurkunde beantragen. Im Normalfall ist man an solch finanziellen hilfeleistungen interessiert, als werdene Mutter.

Du unterschreibst nichts, außer die Anerkennung der Vaterschaft, klar! also das du anerkennst das xyz der Vater ist.

So heißt das formula nun mal und ist auch nicht so selten der Fall.

Und sollte sie versuchen dir das Kind unterjubeln zu wollen. Und du dir sicher bist das du Def. Nicht der Vater bist. Gibt es ne verleugnungsklage und das wird sehr teuer für sie.

Also, lehn dich zurück. Du hast nichts zubefürchten.

07.05.2020 18:32 • x 1 #8


N
Super Tipp, Ratlos32.

Ich hoffe, dass mein Anwalt sich morgen zurückmelden wird, der ist leider träge wie Pech.

Und ich denke, da sie mit dem vermeintlichen Erzeuger fest zusammen ist, dass auch er ein Interesse daran hat, dass alles glatt läuft.

Aber dazu müsste ich sie ja auch erst einmal erreichen. Wie ich das machen soll, ist mir noch ziemlich unklar.

Anrufe, Nachrichten und Briefe werden nicht beantwortet und ignoriert.

Ich überlege, rein sachlich und knapp, den Partner meiner Frau zu kontaktieren.
Also keine Dreckwäsche waschen, oder dergleichen, sondern ihn nur bitten, dass wir das gemeinsam erledigen können.

Schwierigkeit hierbei, er weiß nichts von mir und meine Frau möchte das, gefühlt, auch erstmal dabei belassen.

Aber ich bin da auch 100% rational und logisch unterwegs. Wie das bei neurotypischen Mitmenschen ankommt, keine Idee.

Mir wäre es auch sehr recht, wenn sie meinen Familiennamen ablegen würde und das Kind dann eben nicht meinen Namen trägt.
Aber das wird sich fast nicht verhindern lassen, außer der Vater adoptiert das Kind, so ist mein Stand dazu.

Liebe Grüße
Nic

07.05.2020 20:03 • #9


Gorch_Fock
Dann wechsel mal Deinen Anwalt.

07.05.2020 20:09 • x 1 #10


Ratlos32
Du hältst mal schön die Füße still...

Pass mal auf. Du kontaktierst weder sie noch ihn. Da du die Scheidung einreichst über nimmst du die gesamten Kosten. Bist du dir das bewusst?

Ich habe jediglich 27Euro bezahlt, 20 Euro für die Urteilsverkündung und 7 Euro für die schriftliche Zustellung.

Sie brauch eine Unterschrift auf die Geburtsurkunde, solange die nicht da ist existiert dieses Kind nicht im register.

Das heißt, sie wird ihren Hintern noch bewegen, glaube mir.

Lehn dich zurück, lecke deine Wunden. Aber renn ihr nicht hinterher!

Wird ihr nicht schnell genug gehen, wenn ihr bewusst ist, was sie noch zu tun hat.

Ich habs durch.

Ich weiß das deine Gedanken nur um diesen Mist drehen, du hofft wenigstens so irgendwie Kontakt mit ihr zu haben.

Vergiss es, mach n harken ran!

Und die Anwälte sehen sowas auch entspannt, ich war nur einmal zur Beratung da, und das auch noch kostenlos.
Vor lauter Mitleid.

Sone Geschichten passieren auf jeden gut besuchten dorffest!

Da musst du jetzt durch.

07.05.2020 21:17 • x 1 #11


Sentimentalo
Zitat von nicphi:

Ich überlege, rein sachlich und knapp, den Partner meiner Frau zu kontaktieren.
Also keine Dreckwäsche waschen, oder dergleichen, sondern ihn nur bitten, dass wir das gemeinsam erledigen können

Das ist wahrscheinlich das schlechteste was du machen kannst. Wenn dein derzeitiger Anwalt es nicht auf die Kette bringt, solltest du dir einen anderen suchen. Mit jeglichen Vermutungen zu Schwangerschaft und Vaterschaft werde ich an deiner Stelle vorsichtig umgehen.
Gab es denn bisher schon Auseinandersetzungen oder Regelungen wegen Trennungsjahr, Trennungsunterhalt oder Steuerklassenwechsel?

Sorry, jetzt habe ich da einen einleitenden Satz noch mal gelesen, dass du im Trennungsjahr bist.

Viel Glück!

12.07.2021 01:31 • #12


VictoriaSiempre
@Sentimentalo - der Thread ist von 2020. Mittlerweile ist das Kind womöglich schon in ner Krippe

12.07.2021 01:42 • x 1 #13


Sentimentalo
Zitat von VictoriaSiempre:
- der Thread ist von 2020. Mittlerweile ist das Kind womöglich schon in ner Krippe

Danke Viktoria, peinlich, peinlich, das hatte ich übersehen;-)
Ich sollte vielleicht weniger solche nachtschlafender Stunde texten!
Hätte mich schon interessiert wer nun der Vater ist


Aber man sieht: das Forum schläft nie!

12.07.2021 01:57 • #14


A


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