Er geht nicht

Mir wird hier zu viel spekuliert. Erst war bis auf die (und es ist immer noch eine vorübergehend vereinbarte) WG angeblich alles sehr gut, nun warte ich eigentlich nur noch auf die Anschuldigung, der Partner der TE sei ein autoritärer Kinderschädiger und Macho, bei dem es bloss noch eine Frage der Zeit ist, bis er losprügelt.

Die TE hat eine Menge Tipps bekommen, wie sie ihre Tochter zu etwas mehr Selbständigkeit erziehen kann und scheint dafür auch offen zu sein. Wenn das also - wie ursprünglich suggeriert - alles war, was diese kleine Familie an Problemen hatte, so sollte es sich in den Griff kriegen lassen.

Auch die Idee mit dem Mediator finde ich klasse, denn der könnte allen Beteiligten erst mal unabhängig voneinander auf den Zahn fühlen, um etwaige weitere Schwachpunkte zu identifizieren und dann in neutral vermittelten Gesprächen partnerschaftlich von ihnen lösen zu lassen.

Das brächte IMO mehr, als hier im Forum immer mal wieder einen Infobrocken nachzulegen, der das Ganze dann in immer anderen Lichtern erscheinen lässt und entsprechende Reaktionen seitens der Teilnehmer hervorruft.

Liebe TE, die gute Nachricht ist, dass Dir noch sehr an ihm liegt. Ihm dürfte es umgekehrt ähnlich gehen, sonst wäre er längst weg. Es war Dein ausdrücklicher Wunsch, dass er bitte bleiben und Euch noch eine Chance geben möge. Hat er getan, aber zu seinen Bedingungen - auf die Du Dich eingelassen hast.

Lass es jetzt nicht an ein oder zwei Wochen WG scheitern, wenn sonst alles ruhig und friedlich ist. Zeig ihm, dass Du es auch ohne 6 mit ihm aushältst und dass Ihr beide seinen Familienbeitrag wertschätzt. Lobhudele ihn nicht, aber bring das angemessen zum Ausdruck.

Entweder er kommt in den nächsten 2-3 Wochen wieder auf Dich zu, oder Du sprichst ihn nochmal an, denn länger brauchst Du Dir das nicht zumuten lassen.

Dazwischen könntest Du ihn aber auch fragen, was er von einem Gang zur Familienberatungsstelle hält und ob er es nicht auch sinnvoll fände, wenn Ihr Euch etwas Hilfe holt. Das sei es doch wert...

Schönen Sonntag noch.

Zitat von Lisa38:

Entweder sie hätte es mir gesagt oder ich hätte es gemerkt

Du willst doch gar nichts merken. Zumindest fühlt sich das hier so an.

Kennst Du das von Zuhause, dass man grob angegangen wird, damit was wird aus einem?

Begreifst Du nicht, dass dieser Mann Deine Erziehungsweise anscheinend ablehnt?

Er scheint zu glauben, dass Deine Tochter Zucht und Ordnung braucht.

Das hat man oft, wenn Menschen aus einem Elternhaus kommen, in dem mit verbaler Gewalt erzogen wurde.

Und die treffen dann.... auf andere Menschen, die das auch kennen.

Und für normal halten. Es ist aber weder gut für das Kind.

Noch ist es normal.

Wo ist Dein Part?

Warum durfte Deine Tochter bislang soviel?

Es gibt 2 Reaktionen auf Zucht und Ordnung:

Entweder : Ich folge Dir nach. D.h. es wird erzogen wie Zuhause. Obwohl es weh tat in der Seele.

Oder: ich mache es anders.

D.h. man geht in die Gegenrichtung und greift wenig erziehend/ regulierend ein.

D.h. beide haben dieselben Altlasten aus der Kindheit.

Und ziehen einander an. Weil beide diese Dysfunktionalität kennen.

Jetzt mal... psychologisiert.

Passt das zu was? Frag ihn mal, wie es bei ihm zuhause war. Und wie es ihm damit ging.

Um ihn zu verstehen. Um Dich zu verstehen.

Das sind immer genau seine Worte zucht und ordnung das ist seine Faustregel.
Da prallen auf jeden Fall 2 Welten aufeinander. Aber ist es deswegen nach 2 Jahren zum scheitern verurteilt? Hätte er nicht eher merken oder sagen können das er das so nicht möchte?

Der ist komplett verkorkst.

Vermutlich tritt er als Macho auf, weil er kein echtes Selbstbewusstsein hat.

Das hat man ihm im Elternhaus aberzogen.

Er selbst hat doch gar keine Zucht und keine Ordnung. Die musst ja Du haben. Um damit den ganzen Kram am Laufen zu halten.

Der bräuchte ne Therapie. Das wird er aber so nicht sehen.

Zitat von Lisa38:

Das sind immer genau seine Worte zucht und ordnung das ist seine Faustregel.
Da prallen auf jeden Fall 2 Welten aufeinander. Aber ist es deswegen nach 2 Jahren zum scheitern verurteilt? Hätte er nicht eher merken oder sagen können das er das so nicht möchte?

Kam Zucht und Ordnung erst nach eurem tatsächlichen Zusammenzug?

Zitat von Lisa38:

Das sind immer genau seine Worte zucht und ordnung das ist seine Faustregel.
Da prallen auf jeden Fall 2 Welten aufeinander. Aber ist es deswegen nach 2 Jahren zum scheitern verurteilt? Hätte er nicht eher merken oder sagen können das er das so nicht möchte?

Er hat es wahrscheinlich gemerkt, ist aber davon ausgegangen, daß sein Wort Befehl ist, denn :

Zitat von Lisa38:

Er sagt, ich wusste von vornherein dass er so ist und ich muss damit klar kommen, da ich ihn so kennen gelernt habe. .....

Wie ich schon schrieb, auch er wußte, daß du so bist, so warst du schon, als er dich kennenlernte, er hat wahrscheinlich damit gerechnet, daß er in deinen Laden Zucht und Ordnung reinbringen kann.

Der Fehler war, daß ihr keine klaren Abmachungen getroffen habt bevor ihr zusammengezogen seid, klar kann man gemeinsam an den Themen arbeiten, ich glaube aber, daß du damit allein klarkommen musst, warum hast du hier öfter schon beschrieben : Zucht, Ordnung, Sturheit, Selbstgefälligkeit .... etc. Es fehlt ihm die Bereitschaft die Angelegenheiten gemeinsam anzugehen und weil du ihm bisher immer entgegengekommen bist geht er wahrscheinlich weiter davon aus, daß er sich durchsetzen kann. Du kannst ihm anbieten mit dir gemeinsam z.B. Familia aufzusuchen.

Willst du dich von diesem tunichtgut weiterhin erpressen lassen? Warum warst du so wie du bist, wie stehst du zu Zucht und Ordnung? Wenn du eine Grund hast, die Tochter eher locker zu erziehen, warum tanzt du jetzt nach seiner Pfeife?
Eure Beziehung ist eine Sache, die Erziehung deiner Tochter ist was ganz anderes! Würdest du die seelische Gesundheit deiner Tochter opfern, nur damit er nicht geht?
Was tut er, um dir entgegenzukommen?

Zitat von Lisa38:

Da prallen auf jeden Fall 2 Welten aufeinander. Aber ist es deswegen nach 2 Jahren zum scheitern verurteilt?

Wenn Ihr Euch darüber nicht einigen könnt, dann ist das so, ja.

Zitat von Lisa38:

Hätte er nicht eher merken oder sagen können das er das so nicht möchte?

Aber sicher hätte er das merken oder sagen können.
Aber was ändert das jetzt am Status quo?

Hätte er er gesagt, so hättet Ihr Euch eben schon früher einigen müssen.
Vielleicht wärt Ihr dann nicht ins gemeinsame Haus gezogen.

So entsteht jetzt evt. ein vermeidbar gewesener Umzug samt entsprechenden Kosten.
Und die Nerven liegen blanker.
Aber einigen müßt Ihr Euch trotzdem.

Und wenn das nicht gelingt, wird wohl eine Trennung fällig.
Also auch eben dieser Umzug.
Das ist ärgerlich, aber leider nicht mehr zu ändern.

Du kannst ihm das natürlich vorwerfen.
Du kannst ihm das auch durchaus vorrechnen.
Aber sollte das nicht der letzte Schritt sein?

Noch steht doch gar nicht fest, ob Ihr Euch nicht doch einigen könnt.
Warum gibst Du ihm jetzt nicht wie vereinbart seine Bedenkzeit und nutzt sie auch für Dich diesbezüglich?
Was ist so schlimm daran, jetzt noch zwei oder drei Wochen lang in einer WG zu leben?
Du schreibst doch selbst, Ihr geht soweit höflich und respektvoll miteinander um?

Warum dieses ungeduldige Gedrängel?
Kann es sein, daß Du von Kindesbeinen an gelernt hast, daß man nur lange genug quengeln muß, bis die Erwachsenen genervt genug sind, Dir zu geben, was Du von ihnen willst?
Das wird mit diesem Mann hier ganz sicher nicht so laufen. Den törnt gerade Dein Gequengel eher so dermaßen ab, daß er Ernst macht und geht.
Und zwar nicht, um Dich emotional zu erpressen, wie hier schon mal jemand andeutete, sondern weil er Dich sonst als Energievampir wahrnimmt.
Ich schreib's Dir nur vorsorglich, damit Du hinterher nicht die Ohren langlegst und Dich wunderst.

Zitat von Lisa38:

Er ist sehr streng erzogen worden, ich habe immer alles bekommen Das versteht er nicht, da er meint, die Kinder würden das irgendwann nicht mehr schätzen. Er legt Wert drauf, dass meine Tochter im Haushalt hilft und das tut sie jetzt auch. Sie ist sehr bemüht. Sie möchte auch nicht, dass er geht. Ich hab nämlich mit ihr geredet, da ich das Gefühl hatte, ich muss mit ihr reden Sonst versteht sie ja auch nicht, warum Mama jetzt nicht mehr ihr Essen mundgerecht schneidet, z. B. Er hat schon immer bzgl. Erziehung mit ...

Merkst du noch was? Das hört sich nicht so an, als wenn du aus echter Überzeugung so handelst! Was lernt dein Kind daraus?
Waser denkt und was er will ist wichtig, ich bin meiner Mutter egal!

Zitat von Blanca:

Dein Gequengel

Wo siehst Du bitte Gequengel?

Wovon redest Du?

Zitat von aquarius2:

Merkst du noch was?

Nee. Sorry, aber TE merkt nicht, dass sie der Tochter gesagt hat:

Was Du sagst, tritt hinter dem zurück, was der Mann sagt. Der ist wichtiger als Du.

Logo sagt die nix und macht gute Mine zum bösen Spiel.

Wie es ihr wirklich geht wird sie erst sagen, wenn der ihr Leben wieder verlassen hat.

Erziehung ist zwischen Elternteilen schon manchmal ein schwieriges Thema und wenn dann noch jemand ganz fremdes dazu kommt, man vom anderen Partner anderes gewohnt ist, wird es so richtig schwierig. Und die Wahrnehmung von richtiger und falscher Erziehung driftet ganz schnell ganz weit auseinander. Außerdem glaubt jede (r), dass er/sie es richtig macht. Leider sieht man Erziehungserfolg oder Erziehungsfehler immer erst (zu) spät.
Was hier so an Vermutungen und Ratschlägen kommt, ist schon auch haarsträubend, wie der Partner der TE hier zum Teil tituliert wird, geht gar nicht. Da frage ich mich, was bei den entsprechenden Schreibern/Schreiberinnen in der Erziehung falsch gelaufen ist......

Liebe TE, Dir hilft vermutlich nur das deutliche Gespräch und der Austausch mit Deinem Partner. Wieso siehst und erziehst Du manche Dinge so und er anders. Findet Kompromisse, denn dass er Zucht und Ordnung auch lebt und nicht nur spricht, kann ich mir bei Deiner Beschreibung von ihm kaum vorstellen.
Dass er ein Ach lass sie doch blöd findet und einfordert, dass sie gewisse altersangemessene Dinge erledigt und sich nicht entzieht, hat meiner Meinung nach nichts mit Zucht und Ordnung zu tun. Aber da geht die Wahrnehmung von richtiger und falscher Erziehung schon wieder weit auseinander.

Zitat von Lisa38:

Er legt Wert drauf, dass meine Tochter im Haushalt hilft und das tut sie jetzt auch.
Sie ist sehr bemüht.

Und du erwartest von ihr, daß sie sich nach Pascha richtet, der selbst keinen Handschlag im Haushalt erledigt und es gerade eben noch schafft sein benutztes Geschirr bis zur Küche zu bringen, glaubst du nicht er sollte ihr dann wenigstens als Vorbild dienen und ihr zeigen wie es geht ?

Ich glaube er hat seine Geschichte nicht verarbeitet und lebt sie mit dir weiter, wahrscheinlich war seine Mutter genauso hart zu ihm wenn er nicht gemacht hat, was sie von ihm erwartete, war kalt und hat ihn mit Liebesentzug bestraft.

Bist du zum dienen erzogen worden ?
Wie kann es sein, daß du dich in deinen Beziehungen allein gefühlt hast ?

Wir suchen uns unbewusst meist das Altvertraute aus, auch wenn es uns schadet.

Es macht Sinn, dass ihr zusammengekommen seid und könntet die Chance nutzen aneinander zu wachsen und zu reifen.

Zitat von Henrike:

Aber da geht die Wahrnehmung von richtiger und falscher Erziehung schon wieder weit auseinander.

Moment.... Du hast da wohl was überlesen!

Der Mann spricht in einem groben Ton mit dem Kind.

Und er! spricht von Zucht und Ordnung.

Da gibts nix zu beschönigen.

Und auch null Grund, User anzugehen, die sagen, dass das in ihren Augen mal grad gar nicht klar geht, dass eine Mutter zulässt, dass ein fremder Mensch unter der Entschuldigung einer bestehenden Partnerschaft verbal grob mit dem Kind umgeht.

Zitat von Charla:

war seine Mutter genauso hart zu ihm wenn er nicht gemacht hat,

Falsche Baustelle. Nicht die Mutter.

Der Vater. Die Mutter vermutlich dienend duldend. Ihn nicht schützend.

History repeating.

Doch, ich habe gelesen.
Definiere grober Ton. Es gibt Erziehende, sie finden, dass eine deutliche Aufforderung ein grober Ton ist, weil sie selbst säuseln, bitten, betteln. Das vermag ich nicht zu beurteilen, wie grob der Ton vom Partner der TE ist.
Ja, er spricht von Zucht und Ordnung. Das ist das, was er als Erziehung genannt bekommen hat. Aber lebt er es auch so deutlich? Oder versteht er unter Zucht und Ordnung konsequentes Handeln? Auch das vermag ich nicht zu beurteilen.
Ich bin nicht die User angegangen, die gesagt haben, dass das nicht in Ordnung ist. Der Ton und die Wortwahl machen den Unterschied.

Zitat von Henrike:

Aber lebt er es auch so deutlich?

Ich versteh dieses Rumdiskutieren nicht.

Sie sagt, ihr passt sein Ton nicht.

Also lebt er das dem Kind gegenüber doch verbal deutlich.

Und genau das ist falsch. Es war bei ihm falsch.

Und es ist bei diesem Kind falsch.

Es ist bei jedem! Kind immer! falsch.

Was gibts da zu diskutieren? Sie wird wohl Expertin genug für ihr eigenes Leben sein!

Ihr gefällt eigentlich nicht, wie er mit dem Kind umgeht.

Aber die sagt dem Kind, dass es sich fügen soll.

Kann da in Deinen Augen irgendwas zielführend, gut oder im Sinne des Kindes sein?