Er ist zurück nach Brasilien gegangen nach 5 Jahren

P
Wir haben einen 5jährigen Sohn. ich habe damals bei ihm gelebt in Brasilien und fand es ganz ok aber wir wussten dass es D einfach besser ist, die bildung besser ist und ich bin ja nun auch Deutsche. er kam also 2008 hierher. und er war zuversichtlich. nach 1 Jahr hatte ich das gefühl dass wir zurückgehen sollten denn irgendwie wurden wir hier nicht warm. er bestand aber darauf hierzubleiben. ein weiteres JAhr später zog er sich zurück und ich konnte nicht mehr an ihn heran. auch gab es ein paar Mal momente wo ich eifersüchtig war. ein weiteres Jahr hatten wir uns auseinandergelebt, lebten aber friedlich nebeneinander her. allerdings hatten wir nie soziale Kontakte, außer er ueber Skype nach brasilien und ich fing an übers Inet neue Leute kennenzulernen. mit unserem Sohn hatten wir keine Hilfe und er schlief nie, sodass wir VÖLLIG alleine waren für Jahre. ich wusste damals nicht wo man sich Hilfe holen kann und ich wollte es selber hinkriegen.
seit 1,5 jahren haben wir nun hilfe und es stellte sich heraus dass mein (ex)mann jahrelang heimweh hatte, aber es sich nicht eingestehen wollte oder konnte. ich hab immer gesehen dass es ihm nciht gut ging. all die jahre und er kämpfe und kämpfe so hart um alles und mir tat das in der seele weh.vor 1 jahr fing er an nicht mal mehr aus dem bett zu kommen und kein Essen mehr zu kaufen. ich habe mich aber all die jahre so emtional von ihm abhängig gemacht, dass ich kein eigenes Leben mehr geführt habe. seit gestern ist er weg. nicht plötzlich. aber er meinte er kann nicht mehr.
gestern morgen flog er zurück und ich habe nicht gedacht dass es mich so hart treffen würde. unser sohn ist hier weil er hier gern in den Kiga geht und ich meinen Mann eben auch nicht mehr liebe.
aber dieser einschnitt ist so heftig fuer mich. ich vermisse ihn sogar irgendwie oder ist das nur gewohnheit? er ist weg. all die plätze wo er hingefahren ist um entweder zu arbeiten (1 std zugfahrt hin und eine zurück, danach mit dem rad), all die ämter wo er hinmusste. und ich bin am ende nicht mehr mitgekommen weil ich konnte es nicht mehr ertragen. diese traurigkeit die immer so gefühlt habe.
FÜNF jahre ziehen an mir vorüber. ich sehe die küche. als wir hin einzogen haben wir dort noch gegessen. hatten pläne, waren gut drauf und alles ging dann jahr für jahr den bach runter. und ich hatte nichts , nur meine familie. ich habe mich seit 5 jahren nicht mehr beachtet. nun sitze ich hier und fuehle mich so unendlich leer. hoffe irgendwie dass er doch noch zurückkommt , denn am ende ist es ganz klar daran gescheitert dass er nicht mehr WOLLTE. er hat nichts mehr in der wohnung gemacht, alles war so dreckig, ich habe alles jedne tag saubermachen müssen, überall lag müll herum...
es ist so still hier. ich wusste aber dass es wohl besser so ist. für ihn. ich versteh nur nicht wieso man sich jahrelang so quälen muss. das war so hefttig alles. jahrelang! keinen einzigen Schönen Moment hatten wir mehr. alles wurde zur qual und wir haben einfach so weitergemacht.er wurde am ende auch oft so kalt zu mir.

er ist zurück bei seiner familie in brasilien, will dort wieder wie vorher arbeiten. und ich sitz hier. wir sind nun hierher gekommen wegen des Kindes.
sonst gab es keinen grund , auch für mich nicht, nach D zurückzukommen.


ich muss das 1. mal in 5 jahren mich fragen was ICH eigentlich will. wo es hingehen soll in meinem Leben. die wohnung ist so still, so leer.

der kleine ist im kiga.

als wir uns auseinander gelebt haben, war für mich schon schluss. aber er blieb hier fuer den Kleinen.
aber das ging auf dauer auch nicht gut.

ich fuehl mich so leer und verwirrt.




ich würde am liebsten nach schottland ziehen wo ich mal 2 jahre frueher gelebt habe. ich weiß nicht wieviel sinn das macht hier in der wohnung zu bleiben. oder auch in D.
aber wie wäre das fuer meinen sohn
aber irgendwie muss es fuer mich nun weitergehen.

wie geht es fuer euch weiter? was habt ihr danach gemacht / geändert?


ich war gerae in der badewanne und ich erinner mich wie oft ich ihn mit seiner familie in brasilien sprechen hörte wenn ich im Bad war. das war immer ein netter hintergrund. ok, manchmal war es auch nervig. aber ich kann es nicht fassen dass diese 5 jahre vorbei sind und er nicht mehr zur tür reinkommen wird.
es war hart fuer ihn hier in D, aber warum muss das alles so extrem zu ende gehen? wegen der entfernung

ich hab gestern den ganzen abend geheult und konnte es nicht wahrhaben. einem wird der boden utner den füßen weggezogen. ich wollte es nicht dass es ihm so geht all die jahre. aber ich fuehlte mich irgendwann so machtlos und verwirrt. ich habe jeden Tag versucht, bis gestern,dinge wieder gutzumachen. irgendwie. indem ich ihm alle gefallen getan habe und aufgehört hab auf MEINE bedrüfnisse zu hören.

ich hoffe irgendwie dass er wiederkommt. und wir noch einen weitern Weg finden. eher als Familie. nicht als mann und frau. er ist zu weit weg

19.09.2013 12:45 • #1


P
ich konnte ihm nicht den Halt geben, den er brauchte, und das tut mir so unendlich weh.
ich glaube ich mache mich dafür verantwortlich dass es ihm mies ging.

das letzte gespräch war gestern als er im flieger saß. kurz vorm Start. er klang sehr fröhlich.. dennoch werde ich diese schatten der vergangenheit hier nicht los. all die sachen von ihm , die hier noch rumfliegen. daran zerbreche ich.

19.09.2013 13:08 • #2


A


Er ist zurück nach Brasilien gegangen nach 5 Jahren

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M
traurige geschichte...herzlich willkommen

ich verstehe,
daß er hier mit der völlig anderen lebensart und umgebung probleme hatte....

eine neue umgebung in der man sich nicht wohlfühlt und nicht gleich anschluss findet,
kann schnell zu depressionen führen, auch bei weniger kilometern.....

aber du schreibst du warst auch nicht mehr glücklich, hast du denn hier kontakte?

bring doch einfach erst mal all seine sachen weg....dekoriere die wohnung um....damit du unbelastet neu anfangen kannst.....

nimm dir die zeit das alles zu verarbeiten, überlege welche möglichkeiten du jetzt hast...

gleich weglaufen und anderswo neu anzufangen....das würde ich nicht im schockzustand tun.....

du bist noch ganz am anfang aber ich glaube in eurem fall war die trennung für euch beide richtig...

ihr habt euch ja nicht im bösen getrennt, vielleicht könnt ihr trotz entfernung eine freundschaft aufbauen...es gibt ja skype.....

19.09.2013 13:40 • #3


M
der anfang fühlt sich an wie eine amputation.....aber lass dir versicher...

ES WIRD BESSER !

19.09.2013 13:43 • #4


P
Zitat von minna:
der anfang fühlt sich an wie eine amputation.....aber lass dir versicher...

ES WIRD BESSER !


19.09.2013 18:06 • #5


S
Ich war 7 Jahre mit meinem Partner zusammen (liebevolle Beziehung) auch aus dem Ausland wegen mir hierhergekommen,
er hat mich überraschend verlassen.
Ich habe ihn aber noch geliebt....fühlte mich beraubt und völlig traumatisiert .

es ist jetzt etwas mehr als 1,5 jahre her,
ich habe es völlig verarbeitet und bin mittlerweile froh,
daß alles so gekommen ist.....

ich habe auch seit einem halben Jahr wieder einen neuen Freund,
mit dem ich erstaunlicherweise sehr glücklich bin....
dafür, daß ich dachte, das könnte ich nie wieder. ....

19.09.2013 21:46 • #6


S
Liebe pinkorange,
wenn ich das hier lese, denke ich, ich habe Deinen Ex gerade vor zwei Monaten kennengelernt. Die Story von ihm stimmt exakt mit dem überein, was Du schreibst. Es ist wirklich erschreckend, wie sehr ich ihn in deinem Text erkenne. Die Zeiten der Trennung passen, Sohn ist 5, er hat immernoch Heimweh, verschliesst sich, lebt im totalen Chaos, eine Stunde Zugfahrt zur Arbeit, dann Fahrrad, Euer Leben in Brasilien, wegen des Kindes nach Deutschland, die Depression, das Auseinanderleben, das Skypen, er benutzt ständig das Wort Kiga, wenn er von seinem Sohn spricht ... das wäre ja wirklich ein sehr großer Zufall. Ich weiß, es gibt wahrscheinlich hunderte solcher Geschichten, aber DAS kommt mir jetzt wirklich komisch vor. Er ist hoffentlich nicht Geologe, oder? Wenn doch, dann sollten wir uns mal dringend treffen!

08.05.2014 13:57 • #7




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