Hast Du denn gelesen, was ich Dir schrieb?
Ich glaube nicht.
DU machst Dir etwas vor. Seine Knochen tun ihm weh von Gras? Lächerlich.
Warum steht sein Kopf nicht still? Oft erzählen sie gar nichts von den Halluzinationen, sondern rauchen noch mehr, um sie zu unterdrücken.
Wünsch Dir doch nicht, dass ihn die Polizei aufgreift, denn dann wird alles nur noch schlimmer, aber eine Hilfe bekommt er nicht, sondern sackt dann noch mehr ab.
Du sagst, er ist willensstark? Danach sieht es nicht aus.
Dass Du in Deiner Verzweiflung Dir wünschst, dass ihn die Polizei aufgreift, kann ich verstehen, aber besser wäre ein anderer Weg. Lieber den Notarzt rufen, wenn er zugedröhnt ist, als sich die Polizei wünschen.
Sanni, wenn er seit 2 Jahren täglich drauf ist und vorher auch schon regelmäßig, dann ist er schon weit. Woher hat er das Geld? Du weißt nicht, was er raucht, wenn er nicht bei Dir ist. Und der Alk bei seinen Freunden kommt auch noch dazu.
Du musst nicht glauben, dass ich Dich nicht verstehe. Ich verstehe Dich sogar sehr gut. Aber Du MUSST die Sache realistisch sehen. Du bist fertig und brauchst schon Neuroleptika - auch das kann ich nachvollziehen. Weißt Du warum? Weil Du eine Co-Abhängige bist. Schau mal im Netz, was Co-Abhängige sind z.B. bei Alk.. Du bist Teil der ganzen schei. geworden. Dass Du zugrunde gehst und das seit Jahren duldest, ist Teil des Systems. Es juckt ihn (und andere Abhängige) nicht, ob es Dir schlecht geht und motiviert sie auch nicht, an sich etwas zu ändern, weil der Co-Abhängige nicht sagt: Bis hierher und nicht weiter.
Du sagst, ihr arbeitet in der gleichen Firma. Gibt es dort einen Betriebsrat oder so etwas. Ich kenne Firmen, die ihren abhängigen (Alk., Dro. etc.) Mitarbeitern helfen, sie für die Zeit einer Therapie oder Entzug freistellen und danach wieder aufnehmen. Das sind wirkliche Hilfen, weil Perspektive.
Ich kann auch verstehen, dass Du ihn immer noch liebst, obwohl er ein ganz anderer ist als zu Anfang. Aber wenn Du ihn liebst, solltest Du jetzt wirklich konsequent sein. Angefangen damit, dass Du ihm den Wohnungsschlüssel abnimmst und er seine Sachen dann abholt, wenn Du da bist und er keinerlei Schweinereien hinterlassen kann, die Du dann wieder aufräumst ER! muss so genommen werden, als wäre er NICHT Dro. und konfrontiert werden mit seinem Zustand und was er für ein Wrack ist in jeder Hinsicht.
Ich meine es wirklich gut mit Dir.
Für DICH wäre es das Beste, wenn er jetzt mal stationär wäre oder in einer länger angelegten Therapie, damit Du zur Ruhe kommst. Konfrontiere ihn damit, dass Du nicht mehr zur Verfügung stehst, wenn er sich nicht freiwillig in Behandlung begibt - und das dann auch durchziehst.
Ich weiß nicht, wo Du wohnst, aber es gibt Selbsthilfegruppen für Angehörige und Nahestehende von Dro.. Das ist ganz wichtig, dass man mit Menschen reden kann, die ähnliches erlebt haben und wissen, wie man sich fühlt und was man erlitten hat.
Du kannst ja mal die ersten beiden Zahlen Deiner PLZ schreiben. Vielleicht wohnst Du zufällig in meiner Nähe und ich kann Dir viele Hilfsangebote sagen.
Noch zur Psychose:
Wenn er noch keine hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass er eine bekommt, sehr hoch. Die können sich auch noch Jahre nach dem Ende einer Dro. herausbilden. Ich wünschte, er könnte sich mal von jemandem erzählen lassen, was das für eine Hölle ist.
Suche bitte auch Hilfe für Dich. Die Antidepressiva helfen nur, das alles zu ertragen, aber sind keine wirkliche Hilfe für Deine Seele. Du bist einfach erschöpft und musst aus diesem Teufelskreis aussteigen: Sorgen, Verzweiflung, extreme Belastung, Verantwortung, alles machen, alles schlucken - co-abhängig eben.
Lieben Gruß
29.11.2013 21:59 •
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