Er wird mich bald verlassen

Hallo zusammen!
Ich bedanke mich sehr dafür, dass ihr meinen Text lest und mir helfen wollt. Es ist ungewohnt für mich, sowas zu schreiben, daher hoffe ich, dass ihr meine Situation verstehen könnt.

Ich bin seit über 4 Jahren mit meinem Freund zusammen. Letztes Jahr hatten wir uns bereits kurzfristig getrennt, kamen aber wieder zusammen.
Das darauf folgende Jahr lief eigentlich ziemlich gut. Wir hatten unsere Höhen und Tiefen, welche wir aber gut überwinden konnten.
Aktuell sieht die Situation folgendermaßen aus: Sonntag und Montag lief bei uns nicht so gut. Ich hatte Sonntag einen miesen Tag und habe dies an ihm ausgelassen. Als mir dies bewusst wurde, entschuldigte ich mich direkt, aber es dauerte, bis er wieder normal zu mir war.
Montag war ich dann bei ihm. Habe Brötchen fürs Frühstück mitgebracht und wollte einen schönen Tag mit ihm verbringen. Anfangs behandelte er mich normal, doch irgendwann begann er lieblos und distanziert zu werden. Ich fragte was sei, doch die Antwort war Nichts. Darauf hin lief der ganze Tag so, bis ich Nachmittags schließlich nach Hause fuhr.
Am nächsten Tag rief ich ihn an, um mich nach seinen Tag zu informieren und zu reden. Auch da war er sehr lieblos zu mir. Das änderte sich auch die folgenden Tage nicht. Heute (Donnerstag) wollten wir uns zum Reden treffen. Ich bin mit der Hoffnung ins Gespräch gegangen, dass alles wieder gut wird. Ich erklärte ihm, dass ich unter der aktuellen Situation leide, weil ich nichts gegen sein Verhalten tun könne, da er mir keinen Grund nennen kann. Daraufhin nickte er nur und begann, mir zu sagen, dass die Beziehung ihn einfach nervt, ich Charaktereigenschaften habe, die ihn sehr stören (welche wollte er nicht genau sagen) und ich das alles nicht ändern könnte. Seiner Meinung nach war das ganze Jahr, in dem wir wieder zusammen waren nicht schön und er würde es mit mir nicht aushalten.
Die gleiche Situation hatten wir vor einem Jahr. Wir waren dann auch getrennt, weil er Schluss gemacht hat, aber nach einem Monat hatten wir wieder zusammen gefunden.
Und jetzt kommt sowas wieder. Und er meinte zwar, er will versuchen, dass er seine Einstellung ändert, aber gleichzeitig sieht er keine Zukunft und glaubt auch nicht, dass sich was ändern wird.
Und ich befürchte, dass er das nur gesagt hat, weil wir morgen zusammen mit Freunden für drei Tage eine Freundin in einer weit entfernten Stadt besuchen.

Für mich fühlt es sich also schon so an, als wären wir getrennt. Gleichzeitig klammere ich mich an die Hoffnung, dass alles wieder gut wird. Ich möchte ihn nicht verlieren und liebe ihn wirklich sehr! Ich kann nicht mehr schlafen und weiß einfach nicht weiter. Die Situation, dass wir dann noch zusammen wegfahren belastet mich sehr, aber mehr, weil ich hoffe, dass wir dadurch wieder zueinander finden.

Ich komme mit diesen Gefühlen nicht klar und weiß auch, dass man mir nicht wirklich dabei helfen kann. Aber ich wusste nicht, was ich tun soll. Also meldete ich mich in diesem Forum an und schrieb diesen Text.

Liebe Grüße!

Du hast Du sehr gut und Ausführlich vor allen Dingen von Deiner Sozialen Kompetenz berichtet, bzw von Deiner Beziehungsfähigkeit.
Wie sieht es mit den Anderen Beziehungen zu Deiner Familie aus?
Kindliche Erlebnisse, Trennung der Eltern, verhältnis zu Geschwistern? Gehen beide Elternteile Arbeiten?
Wie ist es mit Kollegen, bist Du Einzellgängerin?, Hast Du selbst einen großen Freundeskreis oder einige beste Freundinen?
Also ganz ehrlich gesagt kommen die Aussagen von Deinem Freund wie Vorwürfe rüber, wobei ich davon Ausgehe das Du um nicht in schlechtem Licht dazustehen noch zurückhaltend geschrieben hast.
Hast Du manchmal das Gefühl anders zu sein als die anderen? Findest Du schlecht Anschluß? Gehst Du gerne aus,oder bist Du lieber mit Deinem Freund zu Hause?

Denk mal darüber nach und Rede mal mit der Vertrauenswürdigsten Person die Du kennst darüber.
Nein ich glaube nicht das Mit Dir was nicht stimmt, aber bei vielen Menschen ist es so das sie in ihrem Leben mal zu einem Phsychologen gehen um mit Der zu besprechen ob es was Aufzuarbeiten gibt.LG

Hallo zusammen,

Mir fällt es nie besonders leicht über meine Gefühlswelt zu sprechen, aber ich brauche jetzt Menschen, die mich nicht kennen und somit objektiver über meine Situation diskutieren können. Und in diesem Forum wirken die Leute sehr offen, verständnisvoll und liebevoll im Umgang miteinander, also will es es versuchen.

Mein Freund und ich sind bzw. waren 4,5 Jahre zusammen. Im letzten Sommer hatten wir uns getrennt, kamen aber nach einem Monat wieder zusammen. Mein Freund hatte damals Schluss gemacht, weil er keine Liebe mehr empfinden konnte. Aber dies stellte sich als Fehler heraus und er bemühte sich sehr und ich wollte diese Beziehung auch unbedingt.
Leider war ich bereits von Anfang an unsicher mit mir selbst. Ich habe kein großes Selbstvertrauen und ein Kumpel meines Freundes förderte dies nicht besonders, da er mir einredete ich sei nicht gut genug. Mittlerweile sind sie nicht mehr befreundet, aber ich habe Lügen erfunden um mich besser darzustellen, aus Angst, ihn zu verlieren. Heute weiß ich, dass es dumm und kindisch war.
Jedoch führte dies dazu, dass wir uns jetzt erneut getrennt haben. Er hat Schluss gemacht, weil er unglücklich mit mir ist und ihn einiges stört. Er weiß auch, dass er Fehler gemacht hat, da er nicht sofort das Gespräch gesucht hat sondern es bis zum Schluss aufgeschoben hat.
Allerdings stehen wir beide am folgenden Punkt: er sagt, für ihn sei diese Beziehung erstmal beendet. Aber er kann sich vorstellen, dass nochmal was aus uns werden könnte. Aber momentan sieht er es eher so, dass dem nicht so ist. Wir haben in einem ruhigen Gespräch uns darauf geeinigt, dass wir in ein paar Tagen planen werden, etwas zusammen und nur zu zweit zu unternehmen und einfach als Freunde unterwegs sind. Vielleicht kann daraus etwas entstehen. Das ist meine Hoffnung, denn ich habe meine Fehler eingesehen und möchte daran arbeiten und nochmal eine Chance bekommen.
Aber gleichzeitig ist diese Angst da, dass die Hoffnung mich erneut am Boden zerstören wird, da ja eigentlich nicht klar ist, ob wir wieder ein Paar werden. Ich kann damit nicht umgehen und weiß gar nicht, was ich von den Lesern hier erwarte, aber ich bin wirklich am Ende und kann einfach nicht mehr. Ich möchte ihn nicht verlieren. Ich möchte meine Fehler wieder gut machen und ihm zeigen, dass ich mich ändern kann. Wie soll ich damit nur umgehen. was soll ich tun? Diese Ungewissheit bringt mich noch um

Hi,

was in eurer Beziehung ganz offensichtlich fehlt, ist größtmögliche Nähe und Vertrautheit. Nein, nicht die körperliche Nähe, sondern emotionale. Einzig und allein die Tatsache, dass ihr euer Innerstes nicht mehr einander anvertrauen wollt, lässt eure Beziehung in Frage stellen, schadet eurer Zweisamkeit. Deshalb dein Hilferuf.

Du schreibst, ihr habt doch viele Gemeinsamkeiten und versteht euch auch ganz gut, auch wenn ihr schon mal auf Distanz gegangen seid, aber trotzdem finden die Schmetterlinge nicht den Weg in euren Bauch woran liegt das? Es fehlt an Selbstoffenbarung und vll doch an Gemeinsamkeiten. Ihr habt Konflikte, aber sprecht nicht mehr klärend darüber, sondern lasst sie bestehen und schiebt es vor euch her blockiert euch im vorbehaltlosen Umgang. Und so entfaltet sich die Wirkung, dass ihr euch nicht mehr näherkommt. Ihr sagt euch auch nicht mehr, was ihr aneinander mögt alles wird zugedeckt.

Ihr beide fühlt euch nicht mehr verstanden. Ihr redet nicht mehr ehrlich (was Du auch geschrieben hast), frei und ohne Scham und so fehlt es an Vertrauen und lässt sich auch kein Vertrauen mehr aufbauen.

Deshalb versucht euch wieder zu öffnen, geht ehrlich miteinander um. Lasst emotionale Nähe zu und verschließt euch nicht eurer Liebe. Manchmal muss man sich trauen. Nur so bekommt ihr eine echte Chance Euch wirklich kennenzulernen. Meinst Du, Du würdest etwas dabei verlieren? Nein. Nichts. Du gewinnst nur dazu und lernst Dich selbst noch besser kennen.

Versucht es -

LG

Hallo Prinzessinsnow,

ich habe deinen Text gelesen . er kommt sehr neutral und emotionslos daher. Es liest sich als wenn die Beziehung wie ein Statusobjekt geführt worden ist und Liebe dabei nur ein Wort ist, weils ja automatisch zur Beziehung dazugehört. Du beschreibst alles so distanziert mit absoluten Zuständen und Zeitwerten wie eine Buchhalterin.

Fang doch mal an die Fehler, die Höhen und Tiefen, die Trennungsphasen mit Gefühlen zu beschreiben (dann fällt es den Lesern hier auch leichter sich ein Bild von deiner Situation zumachen). Wenn du das nicht kannst liegt darin schon fast die Lösung: Dein Freund wird deine emotionslose Art - vielleicht ist auch nur das Unvermögen, Gefühle zu zeigen - mitbekommen haben und kappt (Hypothese) eventuell deswegen leicht die Verbindung zu dir.

Aber wenn es ohnehin eine Beziehung gewesen ist, die nicht auf tiefen Gefühlen basiert, sondern nur auf formalen, rationalen Gründen wir haben eine Beziehung, sind attraktive Partner, dann wirst du deinem Freund wie in einer Geschäftsbeziehung ganz nüchtern klar machen können, was er an dir für Vorteile hat; was andere Frauen ihm nicht so leicht bieten können. Für solche Gründe dürfte er dann offen sein.

Um Himmels Willen, ich glaube mein Text wurde nur missverstanden! Ich habe den mit Absicht so geschrieben, dass ich beide Seiten möglichst objektiv dargestellt werden. Ansonsten ist man doch schon nach dem Lesen voreingenommen?
Also ich habe ihm sehr gezeigt , dass ich ihn liebe und andersherum auch. Er war noch nie ein Mensch, der ein Problem direkt ansprechen konnte. Und daher kommt jetzt auch unsere Situation. Hätte er es vorher angesprochen, so hätte man früher eine Lösung finden können. Aber jetzt hat er eine so negative Einstellung, dass ich nicht weiß, wie ich diese ändern kann. Er meint es kann klappen oder nicht. Aber genau das ist der Punkt, der mich wahnsinnig macht. Ich liebe ihn, möchte ihn nicht verlieren und würde alles tun, damit ich eine neue Chance bekomme. Aber ich habe so unendlich Angst davor, dass du es von ihm aus nicht mehr funktioniert, dass ich daran zerbreche...

Ich wollte hier doch nur nicht jemanden schlecht reden und die Situation möglichst neutral beschreiben, weil ich dachte, dass dann die Tipps und Ratschläge besser wären

Naja, dein Freund hat keine Lust mehr auf die Beziehung. Was willst du da machen. Dich vielleicht langsam damit abfinden dass es zu Ende ist. Beziehungen gehen zu Ende, manchmal ist nichts mehr zu retten wenn ein Partner dicht macht. Kämpfen lohnt sich nur wenn beiden noch etwas an der Beziehung liegt. Ihn stören Charaktereigenschaften an dir. Aber das sind eben deine Eigenschaften und die kannst du nicht einfach ändern oder ablegen. Dauerhaft wird das dann wohl so keinen Sinn mehr haben wenn er mit diesen Eigenschaften nicht klarkommt

Zitat von prinzessinsnow:

Ich habe den mit Absicht so geschrieben, dass ich beide Seiten möglichst objektiv dargestellt werden. Ansonsten ist man doch schon nach dem Lesen voreingenommen?
Er war noch nie ein Mensch, der ein Problem direkt ansprechen konnte.
Ich liebe ihn, möchte ihn nicht verlieren und würde alles tun, damit ich eine neue Chance bekomme. Aber ich habe so unendlich Angst davor, dass du es von ihm aus nicht mehr funktioniert, dass ich daran zerbreche...

Ich wollte hier doch nur nicht jemanden schlecht reden und die Situation möglichst neutral beschreiben, weil ich dachte, dass dann die Tipps und Ratschläge besser wären

....beide Seiten möglichst objektiv..., ...nicht mehr funktioniert..., ...nicht schlecht reden... und ...neutral beschreiben... demonstrieren das ganze Problem. Du machst dich und deinen Freund zu beide Seiten bzw. Objekten und eure Beziehung zur Funktion. Das unterstreicht deine Selbsteinschätzung nicht über Gefühle reden zu können - und deinem Freund mal begreiflich machen zu können, was du in verschiedenen Situationen empfindest.

Dein Freund ist Teil des Problem, der - wie du jetzt sagst - Probleme auch nicht benennen kann. Ihr habt also mindestens ein kommunikatives Problem miteinander. Ich würde hier empfehlen, dass ihr mal ein langes Gespräch miteinander macht - und zwar mit Vorbereitung: Es gibt zwei Themen: Seine Schwierigkeit, Probleme anzusprechen; Deine Problematik; nicht über Gefühle sprechen zu können; schreib dir zu beiden Themen, viele Fragen auf; auch er soll sich viele Fragen dazu notieren; und das könnt ihr dann besprechen.

Probleme beschreiben hat nichts mit schlecht reden zu tun, sondern nur, die persönliche Wahrnehmung der Situation widerzugeben. Mit dem Abstraktionsgrad deiner Problembeschreibung nimmst du Lesern die Möglichkeit in deine Problematik hineinzuversetzen.