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Ertrage die Einsamkeit nicht mehr

S
Hallo liebes Forum,

ich wurde vor etwa 10 Monaten verlassen und damals ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Ich wollte mit dieser Person ein Leben verbringen, aber sie hat es leider anders gesehen. Mein ganzes Wohlbefinden und Glück hing eigentlich von ihr ab und jetzt stecke ich einfach in einem tiefen Loch. Den ganz akuten Trennungsschmerz habe ich hinter mir, aber seit Monaten ist mein Grundzustand miserabel und ich bin ein unglücklicher und gebrochener Mensch. Mein einziger Anker ist trauriger Weise meine Arbeit und der einzige Ort wo es mir gut geht. Meine Laune sinkt, wenn es Richtung Feierabend geht und Wochenenden sind für mich ehrlich gesagt eine absolute Qual, ich kann es kaum ertragen. Ich habe zwar ein ganz gutes Umfeld, aber es war immer schon so, dass mir die Zeit mit Freunden nicht so viel gibt, wie die Zeit mit einem Partner. Manchmal geht es mir sogar nach Treffen mit Freunden schlechter, weil ich das Gefühl hatte nicht ich selbst sein zu können bzw. mich fallen zu lassen. Deswegen sage ich ehrlich gesagt auch oftmals Treffen ab und ziehe mich momentan sehr zurück und verbringe fast jedes Wochenende alleine und rede ein ganzes Wochenende eigentlich mit keiner Person. Ich habe auch einfach nichts zu erzählen, außer Dinge die mit der Arbeit zu tun haben. Über andere Dinge zu reden ist für mich krampfhaft und ermüdend und diese Erkenntnis verletzt mich dann ebenfalls. Zudem kommt, dass die Mehrheit meines Umfeldes Richtung Hochzeit/Kinder/Hausbau geht und ich stehe alleine da und bin in einer völlig anderen Lebenssituation und das macht mir ziemlich zu schaffen.
In meinem Leben gibt es gefühlt nichts positives und Freizeit verletzt mich. Ich glaube, dass ich in einer depressiven Phase stecke im Moment, aber ich kann mir auch nicht vorstellen wie sich mein Leben verbessern soll. Ich finde diesen Zustand sehr traurig, da ich in der Beziehung ein glücklicher und zufriedener Mensch war und jetzt habe ich nichts mehr.

26.09.2020 22:44 • x 3 #1


Hansl
Zitat von Seth:
Ich glaube, dass ich in einer depressiven Phase stecke im Moment, aber ich kann mir auch nicht vorstellen wie sich mein Leben verbessern soll. Ich finde diesen Zustand sehr traurig,


Es gibt einen Weg zurück.
Sprich mit Deinen Hausarzt über die Situation.
Eine Depression ist behandelbar, und dies sogar mit hoher Heilungschance.

26.09.2020 22:55 • x 2 #2


A


Ertrage die Einsamkeit nicht mehr

x 3


A
Zitat von Seth:
Anker


Hi, guten Abend^^.

Ich kann Dich da gut verstehen.
Du hast dein Wohl und Wehe um einen Menschen herum aufgebaut für den es keine Garantie und keinen Besitzanspruch gibt.
Du hast deine (womöglich zuvor schon) instabile Basis verlassen um um diese Frau herum zu kreisen , möchtest nun zu dieser Basis zurück, nur...

... da ist jetzt mittlerweile nichts mehr.

Ich möchte Dir etwas sagen.
Diese Trennung ist das beste was dir passieren konnte, denn mit dieser Struktur der Abhängigkeit wäre sie so oder so gescheitert.

Jetzt hast du das ultimative Gewitter erlebt und du kannst die Sonne wieder scheinen lassen, indem du aus dir heraus neu anfängst und deine Basis neu aufbaust.

Nicht übereilig, langsam, in deinem Tempo.

Dazu gehört auch die Leere als Zustand zu akzeptieren und auszuhalten ohne ungesund in die Ablenkung zu gehen, bspw. mit online Dating.
Das Problem ist nicht das Fehlen einer Frau , sondern (noch) dein Unvermögen dir selbst dein bester Freund und Partner zu sein.

Hier ein paar Beispiele was du tun könntest:
- reaktiviere alte Freundschaften und Bekanntschaften und festige sie.
- gehe alleine in den Urlaub und halte es aus, finde gefallen an den kleinen Dingen
- koche für Dich selbst bewusst und gut
- power Dich aus , geh pumpen!
- geh in die Natur und genieße es bewusst
- schaue im Internet nach Gruppen die dich interessieren
- entdecke neue Hobbies

Was fällt dir denn ein für die Liste?

Schaffe Dir eine stabile Basis die du in zukünftige Beziehungen mitnimmst, nicht verlässt.
Dir ein Teil von dir ist und Dich ausmacht.
Auf die du immer wieder zurückkehren kannst als Kraftquelle:)

26.09.2020 22:56 • x 7 #3


T
Ich kann dir nur raten (und ich kenne dein Empfinden und deine Situation sehr gut): Raff dich auf! Mach etwas... Ich habe mich damals bei Interessengruppen inkl. Stammtisch bei Facebook angemeldet, habe mich mit fremden Menschen einfach so getroffen und etwas gewagt. Natürlich, aus deiner Sicht vermutlich beängstigend... Aus meiner damals auch... Aber genau diese Erfahrungen haben mich so sehr bereichert und mir ein tolles Leben ermöglicht. So tolle Menschen habe ich kennengelernt und so viele neue Erfahrungen. Betritt bitte neue Wege und ich verspreche dir, du wirst es nicht bereuen, auch wenn die Angst machen und du nicht glaubst Energie dafür zu haben.

26.09.2020 22:58 • x 9 #4


WillyWichtig
Hallo,
auch wenn du es nicht hören magst:
Du solltest mit dir selbst zurecht kommen können!
Auch die nächste Frau, wird nicht für dich dein Glück übernehmen können.
Das führt dich in eine Abhängigkeit, die völlig ungesund für dich ist.
Eine potentielle Partnerin wird es merken. Damit ist das Ende der nächsten Beziehung schon besiegelt.

Auch wenn es noch so anstrengend ist:
Suche dir ein Hobby, neue Freunde oder pflege alte Freundschaften.
Halte dich selbst aus!

Gehe gegebenenfalls in Behandlung, wenn es auf eine Depression hinausläuft.

Gruß Willy

26.09.2020 23:04 • x 2 #5


D
Willkommen im Forum,
ich lege gleich los.
Zitat von Seth:
Manchmal geht es mir sogar nach Treffen mit Freunden schlechter, weil ich das Gefühl hatte nicht ich selbst sein zu können bzw. mich fallen zu lassen.

Ich kann nur für mich sprechen, doch mein bester Kumpel als Beispiel kennt mich mit meinen Höhen und Tiefen.
Allerdings kenne ich auch dieses Gefühl sich nicht fallen lassen zu können.
War das bei dir denn schon immer Bestandteil innerhalb deiner Freundschaften?
Zitat von Seth:
Ich habe auch einfach nichts zu erzählen, außer Dinge die mit der Arbeit zu tun haben. Über andere Dinge zu reden ist für mich krampfhaft und ermüdend und diese Erkenntnis verletzt mich dann ebenfalls.

Das denkst du vielleicht. Es wird sicherlich auch andere Dinge geben über die du erzähle könntest.
Doch in Zusammenhang mit folgender Aussage von dir
Zitat von Seth:
Ich glaube, dass ich in einer depressiven Phase stecke im Moment, aber ich kann mir auch nicht vorstellen wie sich mein Leben verbessern soll.

erschließt sich mir etwas anderes und ich für meinen Teil bin geneigt dir da zuzustimmen.
Nun bin ich weder geschult in diesen Dingen, geschweige denn Arzt.
Von daher kann ich dir nur anraten doch einmal deinen Hausarzt aufzusuchen und dort einmal abzuklären, was da gerade mit dir los sein könnte.
Nur keine falsches Scheu, as soll dir ja besser gehen.
Zitat von Seth:
Ich finde diesen Zustand sehr traurig, da ich in der Beziehung ein glücklicher und zufriedener Mensch war und jetzt habe ich nichts mehr.

Es liest sich für mich auch traurig und es ist wohl etwas dran, das es Menschen gibt, die besser in einer Beziehung aufgehoben sind. Beziehungsmenschen halt.
Kleiner Nachtrag, weil ich erst nicht sicher war, ob und wie ich das schreibe.
Du solltest meiner Meinung nach trotzdem anfangen Glück und Zufriedenheit mit dir zu finden, unabhängig von einer Beziehung.

26.09.2020 23:05 • x 2 #6


N
Hallo Seth,
vieles, was du schreibst, kann ich total nachempfinden. Meine Trennung war vor 11 Monaten und mich hat es genauso heftig erwischt. Im Nachhinein betrachtet, war auch ich sehr abhängig und das macht es umso schwerer, von jemandem loszukommen. Man hat so viele Wünsche in diese Beziehung reingesteckt, soviel Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft und das ist dann von einem auf den anderen Tag Geschichte. Auch für mich ist das immer noch unfassbar, auch wenn der Trennungsschmerz nicht mehr so akut ist, wie am Anfang.

Ich finde es schwierig gerade mit Corona raus zu gehen und neue Leute kennen zu lernen oder in den Urlaub zu fahren.

Wenn du dafür offen bist, könntest du versuchen eine Therapie zu machen. Dann hättest du jemanden, der an deiner Seite ist und dich durch dieses Tief begleitet. Du würdest dich ggf. dadurch auch nicht mehr so komplett alleine fühlen und könntest wenigstens 1-2 Mal pro Woche ganz offen mit jemandem reden.
Positiv finde ich, dass dir deine Arbeit etwas gibt, das kann dir zumindest einen Teil des Tages etwas Halt geben.
Nicht aufgeben!

26.09.2020 23:19 • x 4 #7


S
Zitat von Anker1:
Hier ein paar Beispiele was du tun könntest:
- reaktiviere alte Freundschaften und Bekanntschaften und festige sie.
- gehe alleine in den Urlaub und halte es aus, finde gefallen an den kleinen Dingen
- koche für Dich selbst bewusst und gut
- power Dich aus , geh pumpen!
- geh in die Natur und genieße es bewusst
- schaue im Internet nach Gruppen die dich interessieren
- entdecke neue Hobbies


Hey, danke für die Liste
Lustigerweise habe ich fast alles davon schon getan
Ich war bereits alleine im Urlaub, hab wieder mehr mit Freunden unternommen.
Sport mache ich 4 bis 5 Mal in der Woche und diesen Sommer habe ich auch einige neue Sportarten ausprobiert und sonst war ich diesen Sommer auch viel alleine draußen in der Natur unterwegs und ich habe es auch geliebt, aber es hatte auch immer einen traurigen Touch. Und trotzdem war da immer eine Leere spürbar, spätestens wenn ich abends wieder alleine zu Hause war. Mein engeres Umfeld ist einfach in einer anderen Lebensphase als ich mittler Weile und viele sind weggezogen und haben einfach auch nicht mehr so viel Zeit wie früher. Fühlt sich irgendwie an als wäre ich übrig geblieben.
Also ich würde sagen, dass ich schon vieles ausprobiert habe, damit es mir mit mir gut geht. Aber vielleicht brauche ich auch noch mehr Zeit?!

Zitat von Dediziert:
Ich kann nur für mich sprechen, doch mein bester Kumpel als Beispiel kennt mich mit meinen Höhen und Tiefen.
Allerdings kenne ich auch dieses Gefühl sich nicht fallen lassen zu können.
War das bei dir denn schon immer Bestandteil innerhalb deiner Freundschaften?


Kommt immer drauf an, aber ja sowas gab es immer mal wieder.. Ich hatte auch nie einen besten Freund. Das brauchte ich eigentlich nie und konnte eigentlich vieles mit mir ausmachen. Nur jetzt gerade nicht mehr.

Zitat von Dediziert:
erschließt sich mir etwas anderes und ich für meinen Teil bin geneigt dir da zuzustimmen.
Nun bin ich weder geschult in diesen Dingen, geschweige denn Arzt.
Von daher kann ich dir nur anraten doch einmal deinen Hausarzt aufzusuchen und dort einmal abzuklären, was da gerade mit dir los sein könnte.
Nur keine falsches Scheu, as soll dir ja besser gehen.

Ich denke diesem Rat werde ich folgen, auch wenn es mir echt unangenehm ist.

26.09.2020 23:30 • x 2 #8


A
Zitat von Seth:
Also ich würde sagen, dass ich schon vieles ausprobiert habe, damit es mir mit mir gut geht. Aber vielleicht brauche ich auch noch mehr Zeit?!


Danke für deine Antwort.
Ich bin überzeugt davon, dass du noch Zeit brauchst und vor allem Geduld mit Dir und Vertrauen in Dich selbst.

So weit wollte ich zunächst mal nicht gehen, aber schließe mich ebenfalls an, dass Du Dir was gutes tun kannst zusätzlich , indem Du therapeutische Unterstützung in Anspruch nimmst.

26.09.2020 23:33 • #9


Hansl
Zitat von Seth:
Lustigerweise habe ich fast alles davon schon getan
Ich war bereits alleine im Urlaub, hab wieder mehr mit Freunden unternommen.
Sport mache ich 4 bis 5 Mal in der Woche und diesen Sommer habe ich auch einige neue Sportarten ausprobiert und sonst war ich diesen Sommer auch viel alleine draußen in der Natur unterwegs und ich habe es auch geliebt, aber es hatte auch immer einen traurigen Touch. Und trotzdem war da immer eine Leere spürbar, spätestens wenn ich abends wieder alleine zu Hause war


Top Programm.
Das ist soviel wie manch Paare zusammen nicht absolvieren.
Das Gefühl alleine abds., ja, Einsamkeit.
Muss man nicht zwingend lieben.
Zwar für viele Menschen machbar, aber als Lebensziel nicht jedermanns Sache.

Zitat von Seth:
Fühlt sich irgendwie an als wäre ich übrig geblieben.


Ja, aber fühlt sich eben nur so an.
Ist aber nicht so.
Eher etwas ausgeschlossen aufgrund Deiner wohl derzeit eigenen Art.
Zitat von Seth:
Ich denke diesem Rat werde ich folgen, auch wenn es mir echt unangenehm ist.


Ab dem Moment wo Du dort vorsprichst wirst Du Dich besser fühlen.
Du darfst nicht Zuschauer Deiner selbst bleiben.

26.09.2020 23:54 • #10


T
Es gibt einen Unterschied zwischen Einsamkeit und Alleinsein.
Hast du den für dich herausgefunden?

27.09.2020 00:09 • x 3 #11


J
Wie wäre es mit einem Haustier !?

27.09.2020 01:28 • #12


Hansl
Zitat von Julielu:
Wie wäre es mit einem Haustier !?


Es gibt Menschen, war auch mal bei mir so, die werden tatsächlich durch einen Hund, einem Wesen mit dem man Dinge unternehmen kann fröhlicher, und sozial angepasster. Sollte natürlich ein ordentlicher Hund sein, der auch Aktivitäten mittragen kann.

Die Verantwortung kann auch bereichernd sein.

27.09.2020 01:39 • #13


E
Hallo. Es gibt Menschen, die gut alleine sein können. Ich kann das auch nicht. Ich habe fast nie alleine gewohnt und mag das alleine sein auch nur zeitweise. Mal paar Tage, wenn er auf Dienstreise ist. Das geht noch OK. Bin halt ein Familienmensch. Ich weiß auch nicht, warum man sich rechtfertigen muss, wenn man nicht gerne alleine wohnt. Und schon gar nicht, wenn man eine Trennung hinter sich hat. Ich hatte schon immer Katzen. Also ganz alleine war ich nie... Denke mal darber nach. Tiere geben einem viel. Kannst ja mal anfangen mit einem Tierheim Hund stundenweise Gassi zu gehen. Wünsche dir alles Gute. Geh weiter mit deinen Freunden weg. Auch wenn es dir dabei so vorkommt als wären nur sie richtig glücklich. Jeder hat eigene Probleme. Zweifel nicht so viel an deinen Gedanken. Grüße

28.09.2020 02:27 • x 1 #14


easyrider
Hallo Seth
Viel werde ich nicht helfen koennen bei Deinem Problem. Ich schreibe auch bloss, um Dir von mir zu berichten. Meine letzte Beziehung ist nun fast 10 Jahre her. Meine Freundin und ich hatten uns damals getrennt. Einige Monate spaeter hatte ich einen schweren Motorrad Unfall. Brach meinen Oberschenkel und musste dreieinhalb Jahre an Krücken laufen. Da ich auf dem Land lebe und Freunde ziemlich weit entfernt, war ich so ziemlich Einsam und nur einmal in der Woche kam ein Bekannter um mich zum Einkaufen mitzunehmen. So musste ich alles allein machen. Schwierig wenn man ein grosses Grundstueck hat und allein ist, dazu ein kaputtes Bein. Aber irgendwie habe ich es geschafft. An meine Einsamkeit habe ich mich gewöhnen müssen. So gut das ich immer noch allein bin. Bin zwar auf einer Dating Seite, jedoch blocke ich immer wenn ich merke da könnte was sein. So geht das schon die ganzen Jahre. Selbst falls ich irgendwo eingeladen werde sage ich ab. Möglicherweise hab ich auch Angst vor Veränderung. Es kommt oft vor das ich Wochenlang niemand zum reden habe. Stoeren tut mich das schon. Jedoch da ist auf meiner Seite halt auch bloß Schulterzucken.
Also, lange Rede kurzer Sinn. Wenn es Dir nicht wie mir gehen sollte musst Du was unternehmen. Frag mich bloss nicht was, darüber zerbrech ich mir selber den Kopf.

28.09.2020 04:19 • #15


A


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