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Es ist Schluss und ich bin ein Wrack!

C
Hallo ihr Mitfühlenden,

inzwischen weiß ich, dass zwischen meinem Mann und mir wirklich Schluss ist und ich nichts mehr retten kann. (Hat ja eine Weile gedauert, bis ich das kapiert habe...)

Ich bin durch diese Erkenntnis ein nervliches und seelisches Wrack.

Auch körperlich hinterlässt diese Trennung Spuren: ich habe Herzrasen, meine Halsschlagader pocht (wie bei sehr großen Anstrengungen), teilweise habe ich Beklemmungen in der Brust (links) und außerdem habe ich zwei Kilo abgenommen (und bin sowieso schon untergewichtig).

Mir ist klar, dass ich ab sofort kein (emotionales, aber auch räumliches) Zuhause mehr habe.

Ich sehe keinen Weg mehr... nur ein NICHTS, auf das ich mich zubewege.

Viele Grüße
Chiara

14.08.2011 15:23 • #1


M
auch du wirst wieder jemanden finden, vielleicht bald, vielleicht später.. aber du wirst !

14.08.2011 20:22 • #2


A


Es ist Schluss und ich bin ein Wrack!

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Westi
Inwiefern räumliches Zuhause? Musstest du aus eurer gemeinsamen Wohnung raus?
Das wäre ja ziemlich mistig, um es harmlos zu formulieren.
Ich bin wahrscheinlich der falsche Ratgeber, da ich zur Zeit selbst tief im Selbstmitleids-Sumpf stecke. Man hat das Gefühl, dass man nun ohne Hilfe von aussen dasteht und sich aus diesem Sumpf nicht mehr befreien kann. A) Weil plötzlich alle Probleme wieder hochkochen, die man vergessen glaubte (finanzielle z.B), B) Weil man die Person verloren hat, die mit einem diese Probleme immer wieder in den Griff bekommen hat (nun muss man diese alleine angehen) und C) Weil der ganze Körper nicht mehr will. Zittern, Panikattacken, Herzrasen, Hitzewallungen - weiche Knie, zitternde Stimme. Die Gedanken kreisen nur um eine Sache und Dinge, die einem vorher viel wert waren, bedeuten nun nichts mehr.

Ich weiss, weil ich diese Sache schon einmal durchgestanden habe (nach einer heftigen Trennung nach 7 Jahre, nach welcher ich auch ohne Wohnung dastand), dass ich (und auch du) es wieder schaffen werde. Das kommt mit der Zeit automatisch. Das wichtigste ist, nicht zurückzublicken, sondern nach vorne. Das ist leichter gesagt als getan - fühle ich selbst gerade. Aber es wäre das einzig richtige in dieser Situation.

14.08.2011 20:29 • x 1 #3


S
Liebe Chiara,

es tut mir so unendlich leid für dich, dass deine Beständigkeit, Geduld, Ausharren und das Investieren von Kraft dieses Resultat gebracht hat.

Ich nehm dich ganz fest in den Arm, halt dich fest und drück dich.

Sabine

14.08.2011 22:34 • x 1 #4


0neWay
Ach mensch, meine Liebe...
ich bin total erschüttert von dem was ich da lese...Du hast so tapfer gekämpft!

Ich möchte Dich so gerne trösten, aber ich weiß wie schwer es gerade für Dich ist....meine Erinnerungen an die Trennung sind ja doch noch so konkret....bäääh fast zerbrochen wäre ich daran....aber es wird besser....auch wenn es Dir gerade nicht viel weiter hilft.

In Gedanken bin ich ganz nah bei Dir!

Tina

14.08.2011 23:04 • x 1 #5


C
Ihr Lieben,

vielen, vielen Dank für eure Antworten und euren Zuspruch. Es tut gut, eure freundlichen Worte zu lesen!

Nein, Westi, aus der gemeinsamen Wohnung musste ich nicht, aber sie ist mit all ihren Erinnerungen kein Zuhause mehr für mich. Da fand über viele Jahre hinweg unser Familien- und Eheleben statt, überall sind Sachen von uns beiden. Außerdem liegt die Wohnung verkehrstechnisch ungünstig, so dass ich schon länger mit einem Umzug (allerdings einem gemeinsamen!) geliebäugelt habe. Jetzt muss ich Nägel mit Köpfen machen - aber alleine. Momentan ist mein Mann ein paar Tage nicht da und am besten ich schaffe noch während seiner Abwesenheit den Absprung.

Der Nachteil ist natürlich, dass ich mir so (wenn mein Mann hier bleibt - was er fürs erste vermutlich tun wird) ganz lebhaft vorstellen kann, wie die neue Freundin meinen Platz hier einnimmt (wenn sie zu Besuch ist): an meinem (bisherigen) Platz am Esstisch sitzt, auf meiner (bisherigen) Seite im Doppelbett liegt, es sich auf meinem Stuhl auf der Terrasse bequem macht usw.

Es ist ja schon schrecklich genug, mir vorzustellen, wie sie meinen (bisherigen) Mann in Besitz nimmt (bzw. genommen hat), aber dies dann auch noch in der bisherigen Ehewohnung...

Ich muss die Bilder schleunigst aus meinem Kopf bekommen.

Zitat:
Die Gedanken kreisen nur um eine Sache und Dinge, die einem vorher viel wert waren, bedeuten nun nichts mehr.


Ja, genau, Westi, so ist es leider.
Ich war ja sonst auch nicht ständig auf ihn und auf unsere Beziehung fixiert, sondern hatte ein vielfältiges Leben. Jetzt kann ich mich auf nichts mehr konzentrieren und fühle mich wie in einem Albtraum, der kein Ende nehmen mag.

Danke für eure guten Gedanken!

Liebe Grüße
Chiara

15.08.2011 00:09 • #6


Westi
Zitat:
Außerdem liegt die Wohnung verkehrstechnisch ungünstig, so dass ich schon länger mit einem Umzug (allerdings einem gemeinsamen!) geliebäugelt habe.


Ohhh ja, das kenne ich. Ich hatte in meiner vorletzten Beziehung den Fehler gemacht und bin mit ihr zusammengezogen. Sie trennte sich von mir von einer auf die andere Minute und setzte mich vor die Tür (sie hatte geerbt und es war eine neue Eigentumswohnung). Ich musste damals irgendwo unterkommen und musste zurück zu meinen Eltern - grauenhaft!
In der aktuell vergangenen Beziehung wollte ich mit dem Zusammenziehen warten. Zum einen, weil ich der Meinung war, dass Abstand die Beziehung belebt und zum anderen, um nicht noch einmal so dazustehen.
Gerade aber in letzter Zeit (nach 3,5 Jahren) waren Pläne da zusammenzuziehen. Wir haben uns Wohnungen angeschaut und sogar andere Städte in Betracht gezogen. Auch meine Wohnung liegt etwas weiter draussen.

Nun komme ich jeden Tag in diese kleine Wohnung zurück und fühle mich unwohl. Wenn ich die Tür schliesse, bin ich einsam und komme ins Grübeln.

Ich war viel bei ihr - zum einen auch , weil ihre Wohnung so verkehrsgünstig liegt. Teilweise war ich bis zu 5 Tage die Woche bei ihr. Wir haben zusammen gekocht, gefrühstückt, unsere Lieblingsfernsehserien gesehen und viele weitere schöne Dinge getan. Man kann praktisch sagen, dass es wie eine gemeinsame Wohnung mit Abstandmöglichkeit war. Ich kenne in ihrer Wohnung jeden Winkel und ebenso wie du stelle ich mir diese Dinge bildlich vor: Wie ein neuer neben ihr im Bett liegt, wie ein neuer mit ihr morgens gemeinsam frühstückt, wie ein neuer Einzug in ihr Leben geniesst.
Das macht mich auch fertig, weil man sich selbst! für immer an diesen Positionen gesehen hat.

Meine Hoffnung ist, dass sie selbst merkt, dass es nicht mehr ist wie vorher. Dass sie vielleicht selbst auf den Gedanken kommt, dass ein wichtiger Teil in ihrem Leben fehlt - eine Tatsache, für die sie verantwortlich ist. Neuer Partner gut und schön aber da meine Ex eine nicht ganz einfache Person ist weiss ich, dass es seitens des Partners viel Zuwendung und Geduld braucht...bzw. Empathie. Das kann nicht jeder und wenn sie sich jemanden sucht, der das eben nicht kann, merkt sie, wen sie verloren hat.

Aber ich schweife ab. Zu deiner Situation kann ich nur sagen: Ja, raus da! Sich jeden Tag zu sehen, sich vielleicht Ärger und Wut an den Kopf zu schmeissen, reitet den Karren nur noch tiefer rein. Raus - und wenn es übergangsweise zu einer guten Freundin ist, Stück für Stück die Sachen rausziehen und sich etwas eigenes aufbauen. Auf Abstand gehen. Das ist ein schlimmer und emotionaler Akt - es wird wehtun aber dann umso schneller heilen. Das Messer steckt gerade in der Wunde und wird immer dann, wenn du eure gemeinsamen Sachen siehst, etwas bewegt. Es schmerzt immer und immer wieder. Zieh es raus, akzeptiere den kurzen und heftigen Schmerz aber es sei dir versichert, dass die Wunde danach endlich (und vor allem viel schneller) heilen kann.

15.08.2011 06:49 • #7


C
Hallo Westi,

danke für deine Antwort!

Du schreibst:

Zitat:
Ich kenne in ihrer Wohnung jeden Winkel und ebenso wie du stelle ich mir diese Dinge bildlich vor: Wie ein neuer neben ihr im Bett liegt, wie ein neuer mit ihr morgens gemeinsam frühstückt, wie ein neuer Einzug in ihr Leben geniesst.
Das macht mich auch fertig, weil man sich selbst! für immer an diesen Positionen gesehen hat.


Ja, das ist sicher ebenso schlimm wie wenn es die gemeinsame Wohnung war. Ich denke, diese Bilder sollte man im Kopf gleich abweisen oder zulassen und ziehen lassen (so wie man bei Meditationen, die Gedanken, die die Versenkung stören wollen, einfach vorbeiziehen lässt). Naja, aber das muss man erst mal können.

Momentan kann ich gar nichts. Habe keine Energie, dafür tiefe Ängste.

LG
Chiara

16.08.2011 11:21 • #8


K
Liebe Chiara,

ich wünsche dir, dass du die Kraft findest, nach vorne schauen zu können und dass deine Freunde, Familie etc. dir in dieser Zeit den Rücken stärken.

Liest du gerne?

Falls ja, kann ich dir die Reihe Hühnersuppe für die Seele empfehlen. Mich haben die Geschichten in diesen Büchern in so mancher Lebenskrise getröstet, selbst wenn es nur kurzzeitig war.
Ein bisschen Ablenkung ist vielleicht eine kleine Hilfe...

Alles Liebe für dich

16.08.2011 11:47 • #9


A


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