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Es passt einfach nicht - Aus nach 1,5 Jahren

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Hallo liebes Forum,

ich wollte mal meine Geschichte nieder schreiben um mir selbst nochmal meine letzte Beziehung vor Augen zu führen und sie damit vielleicht etwas leichter zu verarbeiten und auf der anderen Seite um vielleicht noch weitere Perspektiven von anderen Leuten zu erhalten um mit meinem jetzigen Liebeskummer besser umgehen zu können und diesen schnell hinter mir zu lassen. Es wird wohl ein ziemlich langer Post, von daher habe ich keine allzu großen Erwartungen, dass er vollständig gelesen wird, aber vielleicht finden sich ja doch jemand der Interesse an meiner Geschichte zeigt und mir vielleicht etwas helfen kann.

Vielleicht erst einmal etwas zu mir: ich bin jetzt 26 Jahre alt, hatte meine erste richtige Freundin als ich 17 war und diese Beziehung hielt auch knappe drei Jahre lang. Stehe inzwischen vollständig mit beiden Beinen im Leben, habe studiert und bin erfolgreich im Beruf. Mit 18 bin ich damals von zu Hause ausgezogen nachdem mein Vater paar Monate zuvor gestorben ist (zu dem Zeitpunkt bzw. kurz danach fing auch meine erste Beziehung an) und die Beziehung zu meiner Mutter immer schlechter wurde (heute geht es inzwischen wieder). Bin dann zu meiner damaligen, ersten Freundin gezogen und habe dort zusammen mit ihr und ihrer Mutter gelebt. Mit 20 bin ich dann 150 km weiter weggezogen um mit meinem BA Studium anzufangen, d.h. ich bin von einer wir-sehen-uns-täglich in eine Wochenendbeziehung gekommen. Meine damalige Freundin hatte mir zu dem Zeitpunkt bereits gesagt, dass es wohl nicht funktionieren wird mit der Fernbeziehung(sie war im selben Alter wie ich). Die Beziehung hielt noch etwas mehr als ein halbes Jahr, bis sie dann in die Brüche ging... wir hatten uns auseinander gelebt und ich hab mir ein paar Aktionen erlaubt, die sie dazu veranlasst haben mir nicht mehr trauen zu können. Wir haben uns getrennt, ich habe die ganze Trennung erst einmal nicht verarbeitet und mich auch nicht damit beschäftigt oder darüber geredet und mich ins Feiern und Alk. gestürzt, da ich mich erst einmal befreit gefühlt habe. Wir hatten immer mal wieder sporadisch Kontakt (1 bis 2 mal im Monat telefoniert und getroffen). 3, 4 Monate später etwa hat es mich dann allerdings mit voller Wucht getroffen und mir wurde bewusst, was ich für sie noch empfinde. Allerdings war es zu dem Zeitpunkt dann zu spät, da es sie bereits in einer neuen Beziehung war. Was dann folgte, war erst einmal kein Kontakt und eine insgesamt 1 ½ Jahre andauernde Odyssee mit Romanzen (hier habe ich aber immer von vornerein die Fronten geklärt und gesagt, dass ich nicht in der Lage bin etwas festes einzugehen und habe dann auch die Romanzen beendet wenn ich das Gefühl bekommen habe, dass es für die Person doch langsam mehr wurde was die Gefühle anging). Als ich dann 2008 ein halbes Jahr in Amerika war habe ich jemanden kennengelernt, bei dem ich das erste mal wieder das Gefühl hatte, mich öffnen zu können und war auch das erste mal wieder verliebt. Da aber klar war, dass ich wieder zurück nach Deutschland muss, ging das ganze nur etwa die ersten 3 Monate „gut“... danach haben wir zwar noch Kontakt gehabt und uns gesehen, aber es war nicht mehr so wie am Anfang, da sie sich verständlicher weise nicht auf was festes einlassen wollte wenn sie wusste das ich wieder zurück muss.

Nach meiner ersten Trennung habe ich sehr viele Frauen in diversen Social Networks kennengelernt, unter anderem auch meine letzte (und damit 2.) Freundin. Zu dem Zeitpunkt damals war sie 16 Jahre alt (ich war zu dem Zeitpunkt um die 21 Jahre alt) – das habe ich aber erst nach einigen Gesprächen über damals ICQ erfahren, da sie kein Alter angegeben hatte in Ihrem Profil. Sie machte einen sehr reifen Eindruck und es hatte Spaß gemacht mit ihr zu schreiben. Wir waren irgendwie direkt auf einer Wellenlänge. In der Zeit in Amerika hatte ich keinen Kontakt zu ihr. Als ich wieder in Deutschland waren haben wir immer mal wieder miteinander gechattet und Späße darüber gemacht, wie es wäre, wenn sie denn älter wäre und hier in der Gegend wohnen würde (sie hat etwa 80km von meinem damaligen Wohnort entfernt gelebt) und wir zusammenkommen würden und glücklich werden würde (das war alles eher im spaßigen, und eigentlich nicht wirklich ernst gemeint). Nach meinem Studium bin ich in eine andere Stadt gezogen und die Entfernung betrug dann etwa 120km.

Im Dezember 2010 hatte sie mir dann geschrieben, dass sie mit ihrem gleichgeschlechtlich Bruder und Freunden von ihm auf eine homos.uellen-Party in einer Nachbarstadt geht und ich ja auch kommen könnte wenn ich Lust darauf hatte und man sich dann auch endlich mal kennenlernen könnte. Nach langem hin und her überlegen habe ich mich dann entschlossen auf die Feier zu gehen um sie kennenzulernen. Der ganze Abend war ziemlich lustig und wir haben uns sehr gut verstanden. Ihr Bruder und seine Freunde haben in einem Hotel geschlafen und sie ist mit zu mir gekommen.

Die kommenden Wochen haben wir uns fast jedes zweite Wochenende getroffen (entweder kam sie zu mir oder ich zu ihr) und haben eine tolle Zeit mit einander verbracht – es war sehr unkompliziert mit ihr und ich konnte ich selbst sein wenn ich um sie war. Ich habe dann auch Silvester mit ihr, ihrem Bruder und Freunden von ihm zusammen gefeiert.
Das Ganze fing als Romanze an, aber ich merkte, dass ich mich doch mehr zu ihr hingezogen fühlte und ihr ging es genauso. Ich war anfangs nicht bereit mich wirklich fest zu binden, da ich ihr gesagt habe, dass ich schon einmal eine Fernbeziehung hatte und es letzten Endes nicht funktioniert hat und ich ewig gelitten habe und nicht mehr so leiden will. Nach etwa 3, 4 Monaten (ich weiß es leider inzwischen gar nicht mehr so genau) habe ich dann doch eingewilligt es zu versuchen (wer nicht versucht, der nicht gewinnt und es hat ja gescheint zu passen). Zu dem Zeitpunkt war sie noch in der 12. Klasse. Die Zeit von da an war sehr gut. Ich war eigentlich die Ganze Zeit glücklich mit ihr. Wir haben uns nicht gestritten und alles war harmonisch – es hat einfach gepasst.

1 Jahr später sie ihr Abitur gemacht... während der Abiturphase war es das erste mal, dass sie irgendwie „ätzend“ wurde... sie fühlte sich überfordert mit der ganzen Situation und war häufig schlecht drauf. Ich hatte zu der Zeit wenig Interesse etwas mit ihr zu machen, da sie ihre schlechte Laune ziemlich auf die Beziehung und auf mich reflektiert hat. An dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich bereits in der Vergangenheit (zu Zeiten meiner ersten Beziehung) Schwierigkeiten hatte meine Gefühle zu zeigen und Komplimente zu machen. Ich glaubte immer, dass ich auf meine Art und Weise meine Liebe zeige und dass das reichen sollte – ich war nie wirklich in der Lage es auf die Art und Weise zu machen, wie es eigentlich selbstverständlich für Paare war. Ich habe sehr offen mit ihr darüber geredet (etwas was ich in meiner ersten Beziehung nicht wirklich konnte – aber man lernt ja immer was dazu im Leben) und habe ihr auch immer offen über meine Gefühle berichtet. Das ist etwas, dass ich erst über die Jahre lernen musste – ich bin hier noch nicht da angelangt wo ich vielleicht sein möchte, aber ich hab mich definitiv gebessert verglichen zu vor einigen Jahren.
Sie für ihren Teil war jetzt nicht gerade der Überflieger in der Schule, aber ich habe ihr immer versucht klar zu machen, dass sie sich nicht mit anderen vergleichen soll und sich auch von niemanden einreden lassen soll, dass sie etwas nicht schafft. Ich habe fest an sie geglaubt...

Jedenfalls hatten wir zu dem Zeitpunkt schon gemeinsame Pläne – sie hatte vor nach dem Abi ganz in der Nähe von mir zu studieren und ich hatte ihr auch direkt angeboten dann bei mir einziehen zu können, da ich hier in meiner Wohnung genug Platz habe und sie ja auch gerne um mich habe. Zu diesem Zeitpunkt war eigentlich noch alles in Ordnung.

Dann kam die Zeit nach dem Abi... da ihr Abi jetzt leider nicht zu den besten gehört hat, hat natürlich nichts geklappt von dem was sie sich vorgestellt hatte, d.h. dass ihre Träume hier in die Gegend zu ziehen und das zu studieren was sie wollte, einfach nicht in Erfüllung gegangen sind. Ich habe ihr immer wieder versucht zu erklären, dass am Ende alles gut wird und es keine Rolle spielt, was sie macht oder was sie nicht macht und dass es wichtig ist, dass sie glücklich mit dem wird, was sie macht und dass man im Leben immer mal wieder in Situationen kommt die einen niederschmettern, aber es wichtig ist, wieder aufzustehen und nach vorne zu Blicken.
Damit sie die Zeit bis zum nächsten Semester nicht vertrödelt, hatte sie dann für ein Philosophiestudium bei sich eingeschrieben.

Das war nach dem Abitur das erste mal, dass ich unbewusst unglücklich wurde in der Beziehung. Ich bin jemand, der ab und an mal ein Wochenende für sich selbst braucht... nicht weil ich sie nicht sehen wollte, sondern weil ich voll Berufstätig bin, für Kollegen und Freunde da bin und dann auch noch für sie und deswegen eigentlich kaum wirklich Zeit für mich selbst hatte. Sie hingegen hatte während der Schulzeit viel Zeit, da Schule nicht unbedingt ein Full-Time-Job ist, wenn man sich nicht gerade reinkniet und während der Studienzeit hatte sie auch Montags und Freitags frei und auch sonst nicht wirklich viele Vorlesungen.

Im September letzten Jahres (kurz vor ihrem Studienbeginn) habe ich gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt. Ich hatte mit ihr geredet und sie sagte mir, dass alles ok sei... aber da ich wusste, das irgendwas nicht stimmte, habe ich nachgebohrt... Sie hatte mir dann gesagt, dass sie beim feiern mit ihrem „Party-Freundeskreis“ aus einer anderen Stadt jemanden in diesem Freundeskreis kennengelernt hat und sich mit ihm unterhalten hat und ihn sehr sympathisch fand und nicht versteht warum sie sich so fühlt. Sie hatte dann geweint und ich habe sie versucht zu beruhigen. Versteht mich nicht falsch, ich war nicht gerade voller Freude das zu hören, aber ich war jetzt auch nicht wirklich wütend. Ich sagte ihr, dass das doch nicht schlimm ist und das es doch mal sein kann, dass man mal Leute kennt, die einem auf Anhieb sehr sympathisch sind und wo man sich hingezogen zu fühlt, aber solange man weiß wo die Grenzen sind und man damit umgehen kann und nichts macht, ist da ja nichts dabei... wenn man allerdings nicht sicher ist, ob man selbst stark genug ist, dann sollte man halt solchen Gefahrensituationen aus dem Weg gehen. Ich hatte ihr ziemlich zu Beginn der Beziehung gesagt, dass ich nicht wirklich eifersüchtig bin und auch kein Problem habe wenn sie sich mit anderen Freunden trifft, da ich ihr vertraue, aber wenn sie mich jemals betrügen sollte, muss sie sich darüber im klaren sein, dass das etwas ist, dass ich in einer Beziehung nicht tolerieren kann.
Einen Tag nach diesem Gespräch hatte ich Geburtstag und wir waren mit Freunden von mir wandern... sie hatte an dem Tag noch ab und an mit ihm geschrieben über das Handy und es hatte mich angekotzt... während der Wanderung hatte sie gefragt ob alles Ok sei und ich sagte ihr, dass gar nichts ok ist aber ich jetzt nicht darüber reden will sondern wir da später zu Hause drüber reden. Auf der Heimfahrt habe ich ihr dann gesagt, dass ich es einfach nur schei. von ihr finde, dass sie heute an meinem Geburtstag mit dem Kerl schreibt und das obwohl wir gestern erst das Gespräch hatten...
Das Wochenende darauf haben wir uns nicht gesehen und wir haben gesagt, dass wir jetzt wohl erst einmal beide Zeit brauchen um darüber nachzudenken. Ich habe mir in der Zeit ein paar Bücher auf Amazon bestellt (Ich will bleiben, aber wie; Soll ich gehen oder soll ich bleiben) um mir über die Beziehung im Klaren zu werden. Das Buch „Soll ich gehen oder soll ich bleiben“ habe ich an paar Abenden zu Ende gearbeitet... mir ist dadurch bewusst geworden, dass ich eigentlich unglücklich war in der Beziehung und dass meine Bedürfnisse (wie zum Beispiel mal Zeit für mich zu haben) nicht befriedigt worden sind und ich mich irgendwie selbst etwas „verloren“ habe. Ein Wochenende darauf hin kam sie zu mir und wir haben uns das erste mal in unserer Beziehung wirklich ausgesprochen. Long Story Short: Ich habe ihr gesagt, dass ich in der Vergangenheit unglücklicher war als ich selbst eigentlich habe wahrhaben wollen, aber ich bereit wäre der Beziehung nochmal eine Chance zu geben und an der Beziehung und an mir selber zu Arbeiten (ihr mehr zeigen wie wichtig sie mir ist). Sie im Gegenzug wollte auch mehr an sich arbeiten.

Die Monate vergingen und anfangs schien alles besser zu werden. Aber es wurde wieder so, dass sie unglücklich mit sich selbst wurde, weil sie keinen Nebenjob mehr hatte (und sich nicht rechtzeitig darum gekümmert hat einen neuen zu suchen) und mit ihrem Studium auch sehr unzufrieden war. Auch wenn wir mal telefoniert haben und sie bei mir wieder die Probleme gesucht hat, kamen wir nach eine Stunde telefonieren so weit, dass sie sagte, sie gucke morgens in den Spiegel und sie gefalle sich selbst nicht. Mit anderen Worten: ich war nicht wirklich die Ursache dafür warum sie unglücklich mit sich selber war.
Es wurde nicht mehr wirklich besser und ich hatte auch immer weniger Lust mit ihr am Wochenende auszugehen wenn wir uns gesehen habe. Ich war Unglücklich und Müde von der Beziehung und hatte mehr als einmal mit dem Gedanken gespielt Schluss zu machen.
An Weihnachten war klar, dass ich zusammen mit meiner Mutter und meinem Bruder die Zeit verbringe und über das Wochenende und Weihnachten in die Heimat fahre. Ich habe ihr dann auch gesagt, dass ich dann wohl 1, 2 Tage nach Weihnachten für mich brauche, weil Weihnachten zu einem nicht meine Zeit ist und ich die letzten Monate keine Zeit für mich hatte und ich das einfach nach ein paar Tagen in der Heimat brauche. Ich hatte dann noch genügend Urlaub um nach den Feiertagen die Zeit mit ihr zu verbringen und die komplette erste Januarwoche.
Das Ende vom Lied war allerdings, dass ich sie auf dem Heimweg von der Heimat nach Hause wieder abgeholt habe, weil sie rumgemacht hat um die Weihnachtszeit rum und ich mich wieder habe beschwatzen lassen meine Bedürfnisse in den Hintergrund zu stellen.
Silvester haben wir dann bei ihr in der Gegend bei Freunden von ihr gefeiert und es war eigentlich wieder alles ok.
Ihre Mutter hatte uns dann gefragt, was wir denn in der Zeit machen wenn sie bei mir ist: da ich ihr damals gesagt habe, ich brauche einfach den Urlaub zum entspannen und will nicht unbedingt was wildes planen, habe ich das auch ihrer Mutter gesagt. Sie fing dann an Fragen zu stellen warum wir denn nicht irgendwo hinfahren usw... ich habe ihr dann gesagt: wenn meine Freundin möchte, dass wir irgendwas machen, dann kann sie mir das sagen, ich bin dann offen dafür, aber ich selbst bin momentan nicht in der Stimmung wirklich was zu planen (was zu einem daran lag, dass ich entspannen wollte und zu anderem daran, dass ich unglücklich war in der Beziehung). Es gab dann wieder etwas Zoff und ich habe meiner Freundin gesagt, dass es mich nervt wenn sich ihre Mutter da einmischt und was das denn eigentlich soll. Da hat sie mir dann gesagt, dass sie ihre Mutter gebeten hat es mal anzusprechen. Ich habe sie dann gefragt, warum sie denn nicht direkt zu mir kommt, sie wisse doch dass sie mit mir über alles reden kann und das wir was machen können wenn sie was machen möchte, ich bin momentan nur nicht in Stimmung mir über solche Sachen Gedanken zu machen und ich dachte das sei ok für sie.

Wir sind dann zu mir gefahren und haben ein paar tolle Tage verbracht in denen wir uns allerdings auch ab und an wieder wegen Kleinigkeiten gestritten haben.

Das Wochenende darauf hatte sie mir ein Fotoalbum geschenkt dass sie gemacht hat und reingeschrieben, dass sie sich dafür entschuldigt, dass sie ständig so viel meckert und sich versuchen möchte zu ändern und das wir doch nochmal von vorne anfangen. Darüber habe ich mich natürlich gefreut, da ich die Hoffnung hatte, dass ihr klar geworden ist, dass nicht ich das Problem bin, sondern sie gerade einfach nur unglücklich mit sich selbst ist und ihr Selbstwertgefühl im Keller ist.

Das Wochenende darauf war ich bei ihr. Wir hatten uns vorgenommen am Samstag eine Kunstaustellung anzuschauen und Abend dann zu kochen und Filme zu schauen. Als wir Abends dann gekocht haben, kam von ihrer Mutter die Frage: „Und, was macht ihr heute abend?“. Meine Freundin hat geantwortet: „Siehst du doch... kochen und danach schauen wir uns Filme an“.
Dann meinte ihre Mutter: „Ja warum geht ihr denn nicht aus? Seid ihr schon so alt oder wie? Als wir in eurem Alter waren, sind wir auch ausgegangen“. Da war natürlich meine Laune eigentlich schon wieder im Keller... nachdem wir gegessen haben und bei ihr im Zimmer waren, habe ich ihr dann gesagt, dass ich die nächsten Wochen erst einmal nicht her kommen will da ich mich hier grad einfach unwohl fühle und mich nicht akzeptiert fühle, da ihre Mutter sich da ständig einmischen muss. Ich habe ihr gesagt, dass es nichts mit ihr zu tun hat und ich bereit bin sie abzuholen und die Wochenenden dann bei mir zu verbringen. Sie hat dann geweint und hat gemeint sie sagt jetzt ihrer Mutter sie soll sich da nichtmehr einmischen. Sie hat mich dann auch noch ins Wohnzimmer gerufen und ich sollte ihrer Mutter dann sagen was denn los sei.

Ich habe ihrer Mutter dann ganz sachlich erklärt, dass ich mich momentan hier nicht wohl fühle, da ständig kommentiert wird was wir machen und was wir nicht machen und dass es mich einfach an damals erinnert und an meine Situation zu Hause und dass ich inzwischen alleine wohne und mich eigentlich nicht mehr in solche Situationen begeben muss, die dazu führen, dass ich mich unwohl fühle. Wir saßen dann alle bei Tisch (ihre Alten, sie und ich) und haben geredet. Der Mann von ihrer Mutter hatte erstmal nichts gesagt... irgendwann ging es dann auch darüber, dass meine Freundin momentan einfach mit sich unglücklich ist und ihren Ar. nicht hochbekommt und ständig nur darüber redet etwas zu ändern aber nichts ändert. Ich habe dann auch gesagt, dass ich momentan nicht in der Stimmung bin mit ihr großartig Sachen zu machen, da ich einfach unglücklich bin und sie nicht in der Lage ist mit mir darüber zu reden und ich nicht weiß was ich machen soll. Dann hat der Mann ihrer Mutter gesagt, dass sie auch nur ein Mensch ist und ich nicht verlangen kann, dass sie da einfach nicht weint und darüber redet was sie bedrückt... (hierzu muss ich sagen, dass ich in der gesamten Beziehung sehr rücksichtsvoll war und immer versucht habe ihr zu helfen und sie zu unterstützen wenn sie etwas bedrückt hat; ich habe ihr gesagt, dass ich sie zu nichts zwingen kann, aber das es ihr wahrscheinlich helfen würde, wenn sie mit mir über das redet was sie bedrückt... ich verurteile sie da ja nicht). Meine Freundin meinte dann irgendwann, dass sie nicht das Gefühl hat, das ich sie unterstütze... das war der Punkt der bei mir richtig gesessen hat: ich habe zu ihr dann gesagt: „Das ist nicht dein ernst?! Ich bin jedesmal derjenige der dich ermuntert hat die Dinge zu tun die du vor hattest während alle anderen um dich herum gesagt haben, dass du etwas nicht schaffst oder dass es nicht das richtige ist was du vor hast und jetzt kommst du mir mit so einer Aussage?!“... das ganze Gespräch hat sich dann etwas hochgeschaukelt und ich hatte plötzlich das Gefühl dass plötzlich alle gegen mich sind, da es nicht mehr um die Sache ging sondern nur noch um Schuldzuweisung. Das war der Punkt wo es mir zu viel wurde. Ich schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und sagte: „So, es reicht... das war’s. ich habe die Nase voll von dem ganzen. Ich kann und will das hier alles nicht mehr. Ich packe jetzt mein Zeug und fahre nach Hause. Es ist aus!.“ Ich bin dann in ihr Zimmer gelaufen.. sie hinter mir her, ihre Mutter hinter mir her und sie hat geweint... im Zimmer habe ich angefangen mein Zeug zu packen... Sie hatte gefragt was das jetzt alles zu bedeuten hat und ihre Mutter hatte mich angeschrien und gemeint ich fahre jetzt nirgendwo hin und wenn ich fahre, dann soll ich sie mitnehmen... ich werde sie so nicht hier zu Hause lassen.
Ich habe ihrer Mutter gesagt, dass sie ganz normal mit mir reden kann ich mich aber nicht mit ihr unterhalten werde, wenn sie mich hier so anschreit und ich meine Freundin nicht mitnehmen werde. Irgendwann hatte der Mann ihrer Mutter sie beruhigen können und es geschafft, dass wir nur noch zu zweit im Zimmer waren...
Meine Freundin hatte mich dann gefragt, was dass denn jetzt heißen würde und ich sagte ihr, dass es einfach nicht mehr geht und ich nicht das Gefühl habe, dass ich ihr zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich Gut tue. Ich bin unglücklich in der Beziehung und ich schaffe es nicht sie aus ihrem Loch zu heben. Ich habe ihr gesagt, dass sie gerade mit sich selbst unglücklich ist und ich anscheinend nicht derjenige bin, den sie zum jetzigen Zeitpunkt will und braucht. Sie hat mir dann unter Tränen gesagt, dass sie genau weiß, dass ich sie will und dass ihr das alles Leid tut. Als ich sie dann fragte, warum sie so Sachen am Tisch vorhin gesagt hatte, sagte sie, dass sie sich einfach nicht anders zu helfen wusste und es aus ihr rausgeplatzt sei und es nicht so gemeint war und sie wisse, dass ich immer für sie da war.
Ich habe mich dann jedenfalls „wieder“ beschwatzen lassen und habe ihr dann gesagt: „ok, ich glaube dir jetzt mal dass du die Wahrheit sagst, aber zeige mir doch bitte in Zukunft einfach mehr, dass es auch wirklich so ist, dass ich derjenige bin, den du haben möchtest und der dir gut tut und fang bitte endlich an dir zu arbeiten und dir einreden zu lassen dass du nichts taugst und die dinge nicht schaffst die du dir vornimmst. Lass uns wieder von vorne anfangen und all das hier jetzt abhaken.“

Wir haben etwa 2 Stunden lang gesprochen. Danach war wieder alles „ok“. Ich habe mich dann noch bei ihren Alten entschuldigt für die ganze Situation und es war auch eigentlich alles wieder ok – glücklicherweise ist da niemand nachtragend und nimmt solche Sachen persönlich. Am nächsten Morgen haben wir dann auch noch alle zusammen gefrühstückt und nach dem Frühstück sind meine Freundin und ich dann zu mir gefahren am Sonntag. Der Sonntag war sehr schön und wir haben uns auch nicht mehr gezofft. Am Montag haben wir noch zusammen zu Abend gegessen als ich von der Arbeit kam und danach habe ich sie dann wieder heimgefahren und bin dann auch wieder heim.
Die Woche kam es dann direkt wieder dazu, dass sie schon Donnerstags kommen wollte... eigentlich kein Problem für mich, aber ich sagte ihr, dass ich sie aufgrund der Wetterverhältnisse nicht abholen möchte, da auf der Autobahn die Hölle los ist und es mir einfach zu riskant ist, aber ich kein Problem damit habe, wenn sie Donnerstag kommt. Einen Schlüssel zu meiner Wohnung hatte sie ja. Nach einigem rumgemotze hat sie sich dann ein Bahnticket bestellt und ist mit der Bahn gekommen. Ich war an dem Abend noch im Fitnessstudio und habe ihr gesagt, dass wenn es zeitlich passt ich sie am Bahnhof abhole und falls nicht, sie ja mit der Straßenbahn dann zu mir kommen kann. Ich bin dann nach der Arbeit noch einkaufen gefahren, habe eine Flasche Wein und Schokolade gekauft und Rosen und habe bevor ich trainieren gegangen bin den Wein in eine Karaffe getan, ein Weinglas neben die Karaffe, die Blumen und die Schokolade auf den Wohnzimmertisch gestellt und noch einen Zettel geschrieben: „da ich dich wohl leider nicht abholen konnte und wir uns nicht sehen wenn du herkommst, mach es dir doch schon einmal gemütlich und genieß den Abend bis ich da bin“. (jaa... ich bin in der Lage an mir zu arbeiten wenn ich will und zeige auch gerne was mir jemand bedeutet )
Ihr Zug hatte jedenfalls Verspätung und ich habe sie nach dem Training abgeholt... sie hat sich natürlich über das kleine Willkommensgeschenk gefreut und wir hatten ein schönes Wochenende zusammen. Montags habe ich sie wieder heimgefahren... auf der Fahrt habe ich ihr dann gesagt, dass ich das kommende Wochenende gerne für mich haben wollen würde, da ich Freitag mit einem Freund verabredet bin den ich schon lange nicht mehr gesehen habe und auch einfach mal nach all den Strapazen der letzten Wochen und Monate so ein Wochenende für mich benötige. Ich fragte sie ob es für sie ok wäre... sie fing wieder einmal an zu weinen und sagte dass sie es schade findet aber akzeptieren muss (das war natürlich nicht das was ich wirklich hören wollte ;-().
Sie ist dann am Freitag zu einer Freundin aus ihrer oben erwähnten „Party-Clique“ gefahren und wollte da das komplette Wochenende verbringen – für mich war das alles kein Problem und ich fand es gut, dass sie was macht anstatt zu Hause in Selbstmitleid zu versinken. Freitags hatte sie mir dann gesagt, dass sie Abends zusammen mit den anderen Feiern gehen wird. Wir haben dann nur über Whatsapp kommuniziert bis Sonntag abend und es schien alles ok. Am Sonntag Abend habe ich sie dann angerufen, weil sie eigentlich Sonntag Abend wieder zu Hause sein wollte. Als keiner abnahm bei ihr zu Hause, habe ich auf ihrem Handy angerufen. Ich hatte das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt als wir miteinander geredet haben... ich habe sie gefragt ob alles ok sei und sie sagte ja... ich sagte: „Hm. Ok... dann glaub ich dir das mal auch wenn es überhaupt nicht danach klingt, dass alles ok ist.“ Sie fragte dann warum ich sowas sage und ich sagte ihr, dass sie irgendwie nicht sehr gesprächig wirkt und etwas in sich gekehrt. Sie sagte dann: „Ja so bist du doch auch manchmal!“ ich sagte daraufhin: „Ja, mag sein... aber ich sag dir dann nicht das alles ok ist, sondern sage dir was mich bedrückt, aber lassen wir das“. Wir haben dann noch kurz smalltalk gehalten und haben dann aufgelegt.

Am nächsten Tag (Montag) habe ich sie auf dem Heimweg von der Arbeit aus dem Auto nochmal angerufen. Sie klang nachwievor so, als ob irgendwas nicht stimmen würde. Ich habe sie dann mehrmals gefragt und sie sagte irgendwann: „ja irgendwie ist es nicht wirklich ok“. Und ich fragte sie ob am Wochenende irgendwas vorgefallen sei. Sie sagte ja, aber dass sie da jetzt nicht darüber reden will am Telefon und lieber bis zum Wochenende warten will wenn wir uns sehen. Ich habe ihr dann gesagt, dass man bei einer Fernbeziehung allerdings nicht immer alles auf der Wochenende hinschieben kann und man manchmal auch Sachen am Telefon besprechen muss. Ich habe sie dann gefragt ob sie irgendwas dummes gemacht hat am Wochenende. Daraufhin reagierte sie patzig und fragte: „Warum fragst du sowas? Wie kommst du den darauf?“. Da sagte ich ihr: „Als ich dich vor paar minuten gefragt habe ob was vorgefallen ist, hast du mit ja geantwortet... deswegen“. Sie meinte ich solle sie dann nochmal anrufen wenn ich zu Hause bin. Als ich heimkam habe ich sie angerufen und gesagt sie solle mir doch sagen was los ist...

Sie hat mir dann gesagt, dass sie ja am Freitag feiern war und das alles ok war... auf dem Heimweg dann zu ihrer Freundin war halt auch die ganze Clique am start und sie war irgendwie von denen *beep*... deswegen hatte sie beschlossen nochmal zu diesem Kerl (genau der Kerl zu dem sie sich schon im September hat hingezogen gefühlt) mit hochzugehen um mit ihm zu reden da er auch nur 2 Straßen weiter von ihrer Freundin bei der sie übernachtet hat, wohnt. Sie sagte mir dann, dass sie sich unterhalten haben und als sie dann gehen wollte, hat sie ihn von sich aus geküsst...
Ich war irgendwie nicht all zu sehr darüber überrascht, aber doch irgendwie sprachlos und enttäuscht... ich wusste auch nicht wie ich mich fühlen sollte in dem Moment... Auf der anderen Seite habe ich die Wochen und Monate zuvor gehofft, dass irgendsoetwas passiert, damit ich einen Grund habe um wirklich einen Schlussstrich zu setzen.

Ich habe ihr gesagt, dass ich das irgendwie schei. finde und dass ich auch net weiß was ich jetzt davon halten soll und erstmal Zeit zum nachdenken brauche. Sie meinte, sie versteht es auch nicht, warum sie das gemacht hat und es sich nicht erklären kann und sie von sich selbst enttäuscht ist. Ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass es ihr leid tat... Sie meinte dann, dass sie nach dem Kuss angefangen hatte zu weinen und nochmal mit ihm gequatscht hat und dann irgendwann zu ihrer Freundin ist. Ich habe sie auch gefragt ob der Kuss wirklich alles war... sie sagte ja und dass sie mehr auch nicht hätte machen können. Sie sagte auch, dass sie es nachvollziehen könnte, wenn sie dadurch jetzt alles kaputt gemacht hat...

Wir haben dann die ganze Woche nicht wirklich miteinander geredet. Sie hat mir allerdings immer morgens einen schönen Tag gewünscht und Abends eine gute Nacht. Ich habe darauf dann auch immer geantwortet und ihr das gleiche gewünscht.
Dienstag Abend etwa habe ich dann den Entschluss für mich gefasst, das ganze zu Beenden. Ich habe ihr dann am Mittwoch geschrieben, dass wir am Wochenende reden sollten.
Samstag sollte es dann soweit sein... Am Freitag habe ich abends dann in mir das Gefühl gehabt, dass ich ihr diese Untreue verzeihe, aber ich ihr einfach nicht mehr vertraue. Fest entschlossen Schluss zu machen bin ich am Samstag dann zu ihr nach Hause gefahren.

Als wir in ihrem Zimmer waren hat sie mich gefragt wie ich mich fühle, ich sagte: „naja... nicht wirklich gut...“ Sie wollte dann wissen was ich mir die letzten Tage denn überlegt hätte... ich sagte ihr, dass ich nicht anfangen möchte damit und dass sie endlich mal lernen soll zu sagen was sie sich denn gedacht hat und ich ihr danach sagen werde was ich mir überlegt habe.
Sie sagte mir dann, dass sie nicht versteht warum sie das gemacht hat und sie glaubt, dass ja schon etwas nicht gestimmt haben muss in der Beziehung wenn sie sowas macht. Sie ist selbst von sich enttäuscht und sie weiß selbst auch nicht ob es sinn macht das ganze noch weiterzuführen und ob das überhaupt funktioniert.
Als sie fertig war sagte ich ihr, dass ich ehrlich zu ihr sein will und dass ihr gekommen bin um lebe wohl zu sagen. Ich sagte ihr, dass ich ihr das verzeihe was sie gemacht hat, aber ich ihr nicht mehr vertraue und ich das ganze jetzt hier beenden muss, weil wenn sie da im September ihn sympathisch findet, ihn nun küsst, was soll dann das nächste sein? Da landet sie mit ihm im Bett und es würde mich wahrscheinlich noch mehr treffen als „nur“ dieser Kuss. Ich habe ihr gesagt, dass ich einfach nicht verstehe warum sie das getan hat nachdem wir vor 3 Wochen noch den großen Streit hatten und uns darauf geeinigt haben nochmal von vorne anzufangen. Ich sagte ihr, dass ich sehr enttäuscht bin, da ich das von ihr einfach nicht erwartet hätte und das ich es als respektlos gegenüber mir erachte.
Sie meinte dann auch, dass sie das Gefühl hatte, dass sie sich im Laufe der Beziehung verändert hat ohne dass sie es wollte. Ich sagte ihr dann, dass ich eigentlich garnicht weiß wer sie denn eigentlich ist: ist sie diejenige die ich damals zu Beginn kennengelernt habe, die lebensfrohe die ihre Ziele hat oder ist sie doch diejenige die sie war als sie in das Loch gefallen ist. Sie sagte mir dann, dass sie diejenige ist, die ich damals kennengelernt habe. Ich sagte ihr: „Dann verstehe ich es nicht... dann verstehe ich nicht warum du dich verändert hast, ich habe das niemals von dir verlangt“.

Sie sagte, dass sie das Gefühl hatte, dass da in mir noch eine Tür sei, die sie niemals aufbekommen hat und dass sie das Gefühl hat dass ich mich ihr nicht geöffnet habe. Ich sagte ihr dann, dass ich das nicht nachvollziehen kann, da sie der Mensch ist, dem ich mehr von meiner Seele preisgegeben habe als jemals einem anderen Menschen zuvor. Sie sagte sie konnte es bei mir irgendwie nicht.

Es war ihre erste lange und wirklich ernste Beziehung und sie sagte mir bereits zu Beginn in der Beziehung, dass unsere Beziehung was anderes ist, weil ihre vorherigen Beziehungen immer so waren, dass ihre Partner ihr hinterhergelaufen sind und sie eigentlich alles machen konnte was sie wollte. Bei uns war es so, dass es – jedenfalls von meiner Seite – auf Augenhöhe war. Ich aber immer das Gefühl hatte, dass sie mich höher gesehen hat als sich selbst und deswegen wohl Sachen getan hat, die ich eigentlich garnicht wollte. Ich habe sie so geliebt wie sie war – ich habe den Menschen geliebt der sie ist. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich nicht das Gefühl habe, dass sie mich wirklich geliebt hat – also auf ihre Art und Weise hat sie mich geliebt, aber sie hat nicht mich geliebt für den der ich bin – also diese „bedingungslose“ Liebe. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich nicht dass Gefühl habe, dass sie das nicht könnte und ich auch nicht das Gefühl habe, dass es nicht passt, zumal ich ja weiß wie es zu Beginn der Beziehung war, aber es passt jetzt einfach nicht und ich weiß nicht was ihr und mir das Leben noch so geben wird und was es vielleicht für uns beide gemeinsam geben wird, aber zum jetzigen Zeitpunkt passt es einfach nicht.

Sie fing dann an zu weinen und sagte, dass sie sich gerade selber dafür hasst was sie gemacht und dass ihr jetzt bewusst wird was sie hier eigentlich verliert. Sie sagte sie sei traurig. Ich sagte ihr dann: „Aber warum bist du jetzt darüber traurig? Wenn es nicht passt, dann passt es nicht... stell dir vor du hast ein paar Schuhe dass dir nicht passt und du verlierst dieses Paar. Dann bist du doch deswegen auch nicht traurig, schließlich haben sie einfach nicht gepasst.... sorry dass ich da jetzt keine bessere Metapher habe, aber das kam mir grad in den Sinn“. Sie sagte dann nach kurzer Bedenkzeit: „Ich glaube nicht, dass das, das Problem ist... die Schuhe passen ja, ich kann nur noch nicht mit ihnen laufen.“

Wir haben uns insgesamt 3 Stunden etwa unterhalten... es war ein sehr „erwachsenes“ Gespräch und wir haben wohl auf die „beste“ Art und Weise Schluss gemacht – sofern man so etwas überhaupt sagen kann bei so einem Mist-Thema...
Ich habe ihr auch gesagt, dass ich jetzt erstmal kein Kontakt zu ihr haben möchte und dass ich sie aus den Social Networks auch löschen werde. Sie konnte das nachvollziehen und es war ok für sie. Sie kam dann noch mit mir zum Auto und ich gab ihr noch paar Dinge von ihr die sie bei mir hatte.

Wir haben uns dann umarmt und verabschiedet... ich habe ihr nochmal alles Gute gewünscht und bin dann gefahren... Von ihren Alten habe ich mich nicht verabschiedet, da ich mich nicht in der Lage dazu gefühlt habe, ich habe ihnen in den kommenden Tagen dann einen Brief geschrieben in dem ich mich für ihre Freundschaft und für alles andere bei ihnen Bedankt habe. (mir war einfach danach)

Die folgenden 2 ½ Wochen ging es mir dann auch ziemlich gut, ich habe viel mit Freunden darüber geredet und habe mich erleichtert und befreit gefühlt... klar, gab es ab und an Momente bei denen ich an sie denken musste, aber insgesamt habe ich mich „erschreckend“ Gut gefühlt.

Letzten Dienstag habe ich dann auf Facebook gesehen, dass ein Freund von ihr, mit dem ich auch noch befreundet war, ein Bild von diesem Kerl geposted hat und sie hatte es dann kommentiert mit „heiss“. Da hat es mich dann irgendwie verrissen. Ich habe ihr über Facebook geschrieben dass ich eigentlich garnet weiß was der ganze Mist eigentlich soll und was denn überhaupt eigentlich noch ernst von ihr war in den letzten Wochen und Monaten. Ich habe ihr geschrieben das ich nichts mehr mit dem ganzen Mist zu tun haben will und nochmal lebe wohl geschrieben. Ich habe dann alle Freunde von ihr die ich über sie kennengelernt habe gelöscht aus Facebook, sowie ihre Familie mit denen ich befreundet war. Ich habe auch alle Rufnummern von Ihr und ihrem Umfeld die ich hatte gelöscht und habe alles was ich noch in der Wohnung von ihr hatte zusammengepackt und in den Keller gestellt. Selbst wenn ich wollte, ich wüsste nicht wie ich sie anrufen sollte, denn ich kenne ihre Nummern nicht auswendig.

Seit Mittwoch geht es mir beschissen. Ich konnte Mittwoch und Donnerstag kaum schlafen und mich plagt die Appetitlosigkeit. Ich habe so ein ungutes Gefühl in der Magengegend und kann auch nicht wirklich weinen obwohl ich es will. (lustigerweise überkam es mich in dem Moment als ich bei dem Satz hier angelangt bin, bei dem ich geschrieben habe, dass wir uns verabschiedet haben und ich dann losgefahren bin).

Ich vermissen sie und denke sehr viel an sie. Auch denke ich, dass ich sie noch liebe... Ich kann mir einfach nicht helfen... ich lese viele Bücher um über die Trennung hinwegzukommen und ich rede mit so vielen Leuten wie möglich offen darüber aber ich bekomme es nicht hin diesen inneren Knoten in mir zu lösen und ich verstehe nicht warum. Gestern hatte ich einen „guten“ Tag... Ich war sogar endlich mal wieder im Fitnessstudio und habe was mit einem Freund zusammen gekocht abends. Heute ist aber wieder irgendwie so ein schei. Tag. Ich war heute mit meiner ehemaligen Mitbewohnerin und ihrem Verlobten Frühstücken und habe mit ihnen auch darüber gesprochen.
Ich weiß nicht was ich falsch mache... ich gehe die Trennung diesmal anders an, habe eigentlich schon seit September letzten Jahres häufig mit der Beziehung abschließen wollen und rede mit so vielen Leuten wie möglich darüber und reflektiere auch über alles aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass es nicht wirklich hilft.
Die Trennung ist jetzt 3 Wochen her. Mir ist doch bewusst, dass es nicht gepasst hat und ich letzten Endes unglücklich war in der Beziehung... ich müsste doch eigentlich erleichtert sein... Mein Selbstwertgefühl genau wie mein allgemeines Befinden fahren die reinste Achterbahn. Ich denke ständig darüber nach, was genau den schief gelaufen ist und ob ich was falsch gemacht habe. Ich möchte einfach nicht nochmal so lange leiden wie damals... Ich glaube ich bin jemand der lange braucht um Gefühle für jemanden zu entwickeln, aber diese Gefühle sind dann in der Regel immer sehr stark und deswegen tut mir die Trennung dann auch so weh.
Ich bin sehr selbstreflektiert und kann mir Fehler und Schwächen auch eingestehen und weiß, dass da nichts schlechtes dran ist. Aber momentan fühle ich mich manchmal einfach wertlos und ungeliebt, obwohl ich weiß, dass ich einen sehr starken Freundeskreis habe auf den ich mich immer verlassen kann und die mich dafür schätzen wer ich bin und genau das auch so an mir mögen.

Ich weiß auch nicht, ob ich mich momentan viel zu sehr selbst unter Druck setze um das ganze zu verarbeiten und ich deswegen ab und an diese „Wein“-Blockade habe. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass ich es nicht schaffe das Gefühl, das ich glaube zu spüren, kommen zu lassen und zu spüren...

Naja... ich weiß nicht... jetzt geht’s mir ein wenig besser... ich glaube es war ganz sinnvoll mal einiges niederzuschreiben.

Danke schon mal falls irgendwer meine Geschichte komplett gelesen hat und falls jemand ein paar Worte für mich hat, die mir die Ganze Situation vielleicht von einer anderen Perspektive bewusst machen.

Danke und Grüße!

PS: ich habe das ganze nicht nochmal auf Rechtschreibfehler und komische Sätze gelesen

24.02.2013 19:16 • #1


V
Hallo TK,
habe mich deiner langen Geschichte angenommen....und fühl dich erstmal gedrückt!

du hast sicher richtig geahndelt.....sie ist noch sehr jung...und wohl nicht reif für eure Beziehung gewesen....lass ihr zeit sich zu reflektieren.....sich weiter zu entwickeln,
und auch du kannst dich reflektieren, ihr habt viel erfahren in eurer Beziehung, sei stark denk an dich, auch sie wird ihren Weg finden, sie braucht zeit sich noch zu entwickeln und prioritäten zu setzten
dir weiterin viel Kraft

24.02.2013 20:30 • x 1 #2


A


Es passt einfach nicht - Aus nach 1,5 Jahren

x 3


T
Hallo VIVIA,
vielen Dank für die aufbauenden Worte. Ich sehe es ja genauso. Mein Verstand sagt mir ja genau das gleiche. Nur ab und an macht mir da mein Herz noch einen Strich durch die Rechnung.
Heute ist noch ein relativ guter Tag. Hoffe das bleibt auch noch so. Heute Abend tue ich mir erstmal was gutes und geh eine Runde ins Fitnessstudio

Danke und Grüße!

25.02.2013 14:54 • #3


T
Was die Trennung anbelangt, geht es mir zur Zeit eigentlich ganz gut... Ich denke nicht mehr den ganzen Tag an sie und es verdreht mir auch nicht mehr den Magen wenn ich an sie denke wie sie u.U. schon jemand neues hat...

allerdings habe ich eben erfahren, dass meine Mutter heute ins Krankenhaus gekommen ist...

Jetzt weiß ich nicht wirklich, wie ich mich diesbezüglich fühlen soll, wahrscheinlich ist dieses Forum hier auch die falsche Anlaufstelle dafür... allerdings wollte ich das gerade mal für mich loswerden...

Ach ja... irgendwie scheint das nicht wirklich mein Jahr zu sein... Erst muss ich mich von einer Frau trennen und dann auch noch so etwas...
Wieso muss immer alles auf einmal kommen?

Naja, das Jahr kann ja nur noch besser werden..

06.03.2013 22:24 • #4


T
Zitat von TK1911:
Was die Trennung anbelangt, geht es mir zur Zeit eigentlich ganz gut... Ich denke nicht mehr den ganzen Tag an sie und es verdreht mir auch nicht mehr den Magen wenn ich an sie denke wie sie u.U. schon jemand neues hat...

allerdings habe ich eben erfahren, dass meine Mutter heute ins Krankenhaus gekommen ist...

Jetzt weiß ich nicht wirklich, wie ich mich diesbezüglich fühlen soll, wahrscheinlich ist dieses Forum hier auch die falsche Anlaufstelle dafür... allerdings wollte ich das gerade mal für mich loswerden...

Ach ja... irgendwie scheint das nicht wirklich mein Jahr zu sein... Erst muss ich mich von einer Frau trennen und dann auch noch so etwas...
Wieso muss immer alles auf einmal kommen?

Naja, das Jahr kann ja nur noch besser werden..


Das tut mir sehr leid zu lesen
Fühle Dich mal ganz lieb gedrückt

06.03.2013 22:42 • #5


T
Leider ist es heute passiert... Nachdem meine Mutter am Montag bereits einen Atem- und herzstillstand erlitten hatte und dann reanimiert wurde und auf die Intensivstation kam und dort ins künstliche Koma versetzt wurde, ist sie heute Nachmittag verstorben.

Die Ärzte hatten gestern bereits gesagt, dass das CT gezeigt hat, dass sie wohl bleibende Hirnschäden hat und das für den unwahrscheinlichen Fall, dass sie wach werden würde, sie wohl im zustand des Wachkomas sein würde. Da weder meine Mutter (sie hat vor 2 jahren eine patientenverfügung gemacht in der das geregelt war) noch mein Bruder und ich - und selbst die Ärzte meinten, dass es das beste sei sie gehen zu lassen - einen solchen Zustand für untragbar halten, wurde entschieden die kreislaufstabilisierenden Medikamente zu reduzieren wenn es ihr Zustand zu lässt und von weiteren lebenserhaltenden Maßnahmen abzusehen. Die letzten Tage war ich täglich bei ihr. Gestern hatte ich dann die krankensalbung beantragt für heute die wir dann um 14 Uhr mit einem Priester gehabt haben. Danach sind wir wieder Heim und paar Stunden spaeter habe ich den Anruf aus dem Krankenhaus bekommen.

Ich glaub das alles nicht... Was ist das nur für ein Jahr.

Verwandte und Freunde geben meinem Bruder und mir halt und ich weiß wir sind nicht allein. Ich fühl mich nur Momentan einfach nur leer. Nach dem Anruf habe ich geweint und vielen Leuten Bescheid gegeben was passiert ist. Ein Freund war dann vorhin noch da und hat mit mir gesprochen und getrauert. Ich bin fassungslos...

Ich weiß gerade auch nicht ob ich meiner ex jetzt davon erzählen soll, bzw. ihrer Mutter das sagen soll und sie dann entscheiden lassen soll ob sie es ihr sagt oder nicht, da ich nicht weiß wie sie mit unserer Trennung zur zeit umgeht und wie es ihr geht. Gleichzeitig will ich mir aber nichts vorwerfen, dass ich ihr nicht Bescheid gegeben habe. Ich bin ratlos. Über die Trennung bin ich ziemlich sicher inzwischen drüber hinweg, von daher würde ich mir auch nichts erhoffen oder erwarten. Von ihr benötige ich keinen halt, den bekomme ich von meinem Umfeld auch so. Ich weiß nur nicht ob sie es jetzt erfahren sollte oder nicht. Kontakt hatte ich keinen mehr zu ihr seitdem.

Traurige Grüsse, TK1911

23.03.2013 00:44 • #6


V
Hallo TK
sei ganz ganz dolle gedrückt und fühl dich aufgefangen


es ist eine dumme situation jemanden zu verlieren, wo man nichts mehr helfen kann, ich kenne das, ich fühle mit dir

kannte denn deine exfreundin und ihre mutter deine Mama?
es tut dir sicher gut mit vertrauten menschen zu sprechen, und das sind sie doch .....auch wenn es nun anders ist

wenn du dies für dich tust ohne große erwartungen, nur um es loszuwerden ist es vollkommen OK
beginne das gespräch auch mit einem es kann traurig und emmotional werden und du bittest um verständnis, so steht keiner unter druck etwas tun oder sagen zu müssen

ich drück dich
ich fühle mit dir

23.03.2013 01:06 • #7


T
Hallo vivia,

Nur meine exfreundin kannte meine Mutter. Letztes Jahr im August waren wir eine Woche in Kroatien bei ihr bei unserem Haus. Zu Weihnachten hat sie meiner Mutter ein Bild von uns beiden geschenkt.
Warum ich der Mutter schreiben würde, waere damit sie dann entscheiden kann ob es meine ex erfahren soll oder nicht. Ich will sie nicht noch zusätzlich belasten falls sie noch an der Trennung knabbert.

Ach man... Ich hab so schlecht geschlafen... Konnte nicht durchschlafen obwohl mich die letzten Tage so geschlaucht haben.

Um 14 Uhr haben wir einen Termin mit dem Bestattungsinstitut um das weitere Vorgehen zu besprechen. Ich hoffe es klappt sie noch vor Ostern zu beerdigen.

Es fühlt sich grad alles so unwirklich an...

23.03.2013 09:13 • #8


T
Nachdem ich mich auch nochmal mit Freunden darüber unterhalten habe, habe ich ihr geschrieben was passiert ist. Auch habe ich am Anfang geschrieben, dass ich mich eigentlich nicht melden wollte und das es auch nichts mit der Trennung oder Beziehung zu tun hat und ich auch nichts erwarte.
Wir haben dann telefoniert und sie war auch über die Nachricht erschüttert, es war richtig es ihr zu sagen. So hat sie auch die Möglichkeit sich von ihr zu verabschieden. Wir haben telefoniert und es war schön sie mal wieder zu hören, auch wenn die Umstände alles andere als toll sind.

Auch hat mir der Kontakt zu ihr gezeigt, dass ich mit der Sache im großen und ganzen wohl abgeschlossen habe.

Sie wird auch zu der Beerdigung kommen.

Morgen ist die Beerdigung und ich habe schon jetzt Angst davor. Heute war ich beim bestatter und konnte sie nochmal sehen, es hat mich fertig gemacht.

Traurige Grüße, TK

27.03.2013 23:19 • #9


T
hallo TK,

ich hab auch deinen text durchgelesen und wollte meinen senf dazu abgeben
als ich dann aber gelesen habe was inzwischen passiert ist, hats mir die sprache verschlagen

es tut mir wahnsinnig leid für dich und auch von mir mein beleid

27.03.2013 23:58 • #10


M
Hallo TK,

ich drücke Dir beide Daumen, dass Du die schwere Zeit überstehst. Es trifft uns alle, auch wenn es Dir keinen Trost spenden wird. Es kommen wieder bessere Zeiten.
viele Grüße

29.03.2013 12:57 • #11


T
Vielen Dank an euch!

Ich wollte mal schreiben wie es mir momentan so geht… inzwischen ist es 3 Wochen her, dass meine geliebte Mama von uns gegangen ist und 10 Wochen her, dass ich Schluss gemacht habe und mich von meiner damaligen Beziehung getrennt habe.

Was den Tod meiner Mama angeht, habe ich das ganze wohl noch nicht wirklich bewusst wahrgenommen. Es war eine würdevolle Beerdigung. Es waren sehr viele Leute da. Auch viele meiner engen Freunde, was mich sehr gefreut hat. Auch war meine Ex mit ihrer Mutter da.
Es war wirklich eine schöne Beerdigung.
Noch ist einiges zu tun was den Tod angeht (Behördengänge, Erbschaft, etc. pp.). Es tut gut zu wissen, dass mein Bruder und ich nicht alleine sind in dieser Zeit.

Was die Trennung angeht, geht es mir sehr gut inzwischen. Ich bin wohl sehr wahrscheinlich darüber hinweg und ich möchte euch nun sagen, wie ich es geschafft habe und wieso ich die Gewissheit habe, dass ich darüber hinweg bin.

Die Gewissheit habe ich dadurch, dass ich aufgrund von dem Tod meiner Mutter, wieder mehr oder minder Kontakt hatte zu meiner Ex. Bin auch wieder im großen blauen Gesichterbuch mit ihr befreundet. Dort hatte ich am Donnerstag morgen zufällig auf der Neuigkeiten Seite gesehen, dass sie ein Geburtstags-Event von einem Freund von sich (bei dem wir auch Silvester zusammen gefeiert haben) kommentiert hat. Es ging dabei um Schlafplätze… jedenfalls habe ich dort gesehen, dass der Kerl - den sie sympathisch fand und dann auch am Ende der Beziehung geküsst hat, was mich dazu veranlasst hat, die Beziehung zu beenden - kommentiert hat, dass er schon irgendwo schlafen wird und zur halt nach in die Stadt in der sie wohnt pilgern muss. Ihr Kommentar daraufhin war dann: Zur Not? Hallo!?. Von daher gehe ich mal davon aus, dass da irgendwas geht - was auch immer…
jedenfalls kam mir für einen Bruchteil der Sekunde ein komisches Gefühl im Magen auf, welches dann aber direkt wieder gewichen ist und sich in mir ein Gefühl wohliger Freude breit gemacht hat.
Das hat mir gezeigt, dass es mir wirklich gleichgültig ist, was sie mit wem hat und warum. Es war ein wunderbares Gefühl an diesem Morgen und es ging mir den ganzen Tag über sehr gut
Ich wünsche ihr alles Glück dieser Welt - sie soll glücklich werden. Ich hoffe für sie nur, dass sie mit sich selbst glücklich ist (was ich momentan nicht glaube) und nicht nur für den Moment mit ihm Glücklich ist. Aber wie gesagt, es ist glücklicherweise nicht mehr mein Problem

Nun zu: Wie habe ich es geschafft das ganze zu verarbeiten?
Reflektieren, reflektieren und nochmals reflektieren! Ich habe sehr viele Bücher gelesen (ich kann die Titel auf Wunsch gerne mal hier posten) und mich mit der ganzen Trennung ausführlich beschäftigt. Ich habe mit sehr vielen Leuten darüber gesprochen und sehr viel über die Beziehung nachgedacht. Es hat mir auch geholfen mir einfach mal alles von der Seele zu schreiben (siehe den ersten Post).
Mir ist vieles bewusst geworden… warum sie sich in einigen Situationen so verhalten hat, wie sie sich verhalten hat und warum ich mich selbst auch so verhalten habe in der Vergangenheit, wie ich mich verhalten habe. Kurz gesagt: es hängt eigentlich alles an der Eltern-Kind-Beziehung und was wir alles in unserer Kindheit erlebt und erfahren haben, warum wir so sind, wie wir sind.
Diese Tatsache kam nicht von einem auf den anderen Tag, aber es hat mir geholfen ihr zu Verzeihen und zu verstehen, warum es so gekommen ist, wie es gekommen ist. Auch ist mir bewusst geworden (was ich schon vorher wusste, aber nun ist es mir wirklich mehr als bewusst), dass man Menschen einfach nicht ändern kann. Man kann ihnen so gut es geht helfen sich selbst zu finden, aber das geht auch nur, wenn sie es selbst wollen.

Wahrscheinlich sehe ich nun auch viele Dinge anders aufgrund des Todes meiner Mutter. All diese Vorkommnisse haben mir aber auch gezeigt, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt als Trennungsschmerzen bzw. Trennung. Ich will damit Trennungsschmerzen die jemand hat nicht kleinreden, aber Hand auf's Herz: kein Mensch ist es wert, dass man sich selbst schlecht fühlt.

Ich weiß, dass nicht jeder meiner Meinung ist was das angeht und das ist auch vollkommen ok für mich, denn es gibt kein richtig oder falsch was das angeht - jeder wie er will. Aber ich glaube nicht, dass es den oder die eine richtige für einen gibt. Ich will damit nicht sagen, dass ich nicht an wahrhaftige Liebe glaube, ganz und gar nicht. Aber ich glaube, dass es viele potentielle Menschen gibt, mit denen man glücklich seinen Rest des Lebens verbringen kann. Die Vorraussetzung dafür ist allerdings, dass man mit sich selbst glücklich und zufrieden ist. Es wird keinen anderen Menschen geben, der einem die innere Leere füllen kann (jedenfalls nicht auf Dauer - denn man Begibt sich in eine Abhängigkeit zu derjenigen Person). Eine Trennung ist nicht das Ende! Es kann, nein ist (!), der Anfang von etwas neuem.

Wenn man über seinen Trennungsschmerz hinweg kommen möchte, sollte man sich jede Hilfe nehmen, die man braucht. Nicht jeder ist in der Lage selbst über Dinge zu reflektieren und ich war weiß Gott nicht vor einigen Jahren selbst auch noch nicht soweit. Wenn man es selbst nicht ist, sollte man vor allem mit seinem näheren Umfeld reden. Ist man nicht in der glücklichen Situation ein positives Umfeld zu haben, sollte man auch nicht davor zurückschrecken sich professionelle Hilfe zu holen. In meinen Augen ist da absolut nichts schlimmes oder verwerfliches bei. Man braucht sich dessen auch nicht schämen. Man sollte sich selber bewusst sein, dass man seines eigen Glückes Schmied ist. Das klingt jetzt vielleicht alles sehr esoterisch und für den ein oder anderen auch etwas weit hergeholt, aber ich vertrete diese Meinung.

Ich wünsche jedem der eine Trennung zu verarbeiten hat alles Gute um es zu schaffen! Macht euch bewusst, dass nicht euer Umfeld, sondern ihr selbst für euer Glück und Seelenfrieden zuständig seid! Klar ist es schön, jemanden zu haben, mit dem man glückliche und schöne Momente teilen könnt, aber wenn ihr diese Momente selbst mit euch - wenn ihr alleine seid - nicht genießen und zu schätzen wisst, dann ist es selbst mit einem anderen Menschen nicht mal halb so schön!

Das war jetzt viel Text und ich weiß nicht mal ob es sich jemand durchlesen wird, aber falls doch: Ich wünsche Dir alles Gute
Das Leben geht weiter!

Viele Grüße,
TK

13.04.2013 01:18 • #12


V
danke für diesen beitrag:-)
Zitat:
sehr viele Bücher gelesen (ich kann die Titel auf Wunsch gerne mal hier posten)

sehr gerne, denn ich lese viel und versuche immernoch zu verarbeiten

puh....meine mom starb sehr früh..zu früh...ich weiß das Leben zu schätzen, habe es wohl aber aus den augen verloren,
mein mitgefühl und respekt an dich!
danke[/quote]

13.04.2013 01:53 • #13


T
Hallo Vivia,

gerne doch!

Und danke für dein Mitgefühl und den Respekt.

Also folgende Bücher habe ich gelesen, die mir doch geholfen haben:
Während der Beziehung, als es im September rauskam, dass sie ihn sympathisch findet folgendes Buch:

- Soll ich bleiben, soll ich gehen?: Ein Beziehungs-Check (Mira Kirschenbaum, Annette Charpentier)
Das Buch hat mir geholfen die Beziehung zu reflektieren und eigentlich hätte ich nach dem Buch damals schon die Beziehung beenden sollen.
Es hat mir geholfen zu verstehen, was mir an einer Beziehung eigentlich wichtig ist und hat mir klar gemacht, dass ich mich selbst mehr oder weniger verloren habe in der Beziehung.

Nach der Beziehung habe ich folgende Bücher gelesen:
- Goodbye Herzschmerz: In 30 Tagen zurück ins Leben (Howard Bronson und Mike Riley)
Auch ein sehr gutes Buch, dass einem die Augen öffnen kann und einem wieder auf die Beine hilft wenn man es zulässt.

- Liebe ist (k)ein Kinderspiel - von unseren Ängsten und der Kunst, aus Beziehungen zu lernen (Thomas Trobe, Krishnananda)
Ein ausgezeichnetes Buch, dass mir geholfen hat zu verstehen, warum ich mich in einigen Situationen so verhalten habe, wie ich es damals getan habe und warum sie sich so verhalten hat, wie sie es tat. Dieses Buch hat mir auch geholfen, ihr wahrhaftig zu verzeihen und loszulassen. Sehr empfehlenswert!

- So gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen: Sich annehmen, Freundschaft mit sich schließen, den inneren Kritiker zähmen (Rolf Merkle)
Empfehlenswert, wenn man sich drauf einlässt. Ich habe das Buch bisher nur mal durchgelesen, aber noch nicht damit gearbeitet. Auch hier wird wie in Liebe ist (k)ein Kinderspiel die Eltern-Kind-Beziehung angesprochen.

- Der Ex-Faktor: 6 Strategien für ein neues Leben nach der Trennung (Stephan Poulter)
Auch ein gutes Buch. Macht auch nochmal deutlich warum es nicht funktioniert hat und das man deswegen nicht glauben soll, dass es das Ende ist.

Ansonsten kann ich noch folgendes Buch empfehlen, dass einem doch KRaft und Mut geben kann. Klar ist eine Trennung schwer, aber es gibt Menschen, die haben von Geburt an ein schweres Schicksal zu tragen und haben es dennoch geschafft anderen Menschen Mut zu machen und sie zu inspirieren:
- Mein Leben ohne Limits: Wenn kein Wunder passiert, sei selbst eins! (Nick Vujicic)

Siehe auch:

Ich hoffe die Bücher helfen dir. Falls du sie (oder irgendjemand anderes) dir mal durchgelesen hast, kannst du ja mal deine Erfahrung mit den Büchern von dir geben und mir sagen ob und wie sie dir geholfen haben

Alles Gute,
TK

13.04.2013 16:45 • #14


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