Familie zerstört aber ich komm nicht weg

N
Hallo und ein frohes Neues an alle...

Ich schreibe hier aus völliger Verzweiflung. Ich bin 32 Jahre alt, mein Mann 38. Er hat einen Sohn aus erster Ehe und hat die Tochter seiner Ex-Frau damals angenommen. Nicht offiziell, aber er war während der 3 Jahre Ehe auch ihr Papa. Ich habe noch einen Sohn aus erster Ehe. Er ist jetzt 7 Jahre und hat zu seinem leiblichen Vater leider keinen Kontakt (dieser möchte das nicht mehr). Aber schon seit 5 Jahren nicht mehr. Er hat meinen Mann seit er 3 ist als seinen Papa an seiner Seite. Die Kinder meines Mannes kamen bis vor einem halben Jahr am Wochenende zu uns. Unser erstes gemeinsames Kind kam 2013 und im Sommer 2015 das Zweite. 2014 haben wir uns ein Haus gekauft. Klingt erstmal alles toll. Was will man mehr...

Nun ist aber das zwischenmenschliche komplett weg. Eigentlich war es nie richtig da. Mein Mann und ich haben uns kennengelernt und nach ca. 2 Monaten bin ich schon durch einen Unfall schwanger geworden. Nach kurzen Zweifeln war klar, dass wir nun eine Familie sind. Er ist dann bei uns eingezogen und wir haben uns dann erst richtig kennengelernt. Auch seine Kinder habe ich dann erst richtig kennenlernen können... Nunja. Er erzieht komplett anders - genau wie seine Ex-Frau. Die Kinder sind unglaublich anstrengend und verwöhnt. Aber da die Kinderlein nichts für die Erziehung ihrer Eltern können, habe ich ich die Zähne zusammengebissen und ihnen liebevoll Grundmanieren beigebracht. Mein Sohn fand die beiden super. Es war erstmal alles ok. Mein Mann hat nie nein zu den Kids gesagt. Sie kannten keine Grenzen. Im Gegenzug war er zu meinem Sohn (er ist 2+3 Jahre jünger als die beiden meines Mannes) extrem streng. Von Anfang an. Da ich sehr unsicher bin, dachte ich erstmal es schadet dem Bub nicht, wenn er mal eine strengere Hand hat. So ist das halt mit Papas. Tut ihm sicher gut. Immerhin hatte er nie einen Papa (sein Vater hat uns bereits ein paar Tage nach der GEburt verlassen). Aber es wurde immer extremer. Besonders aufgefallen ist es, wenn die beiden Kinder meines Mannes hier waren. Dann war dieser Unterschied einfach extrem. Mein Kind hat immer nur Anschisse bekommen. Egal was er gemacht hat. Alles war falsch. So fingen die ersten Reibereien zwischen uns an. S. gab es zu der Zeit auch nicht mehr. Kurz nachdem ich schwanger wurde (nach 2 Monaten Beziehung) hat er mir gesagt, dass er das nicht möchte wenn ich schwanger bin. Das hab ich so auch akzeptiert, weil es ja einigen Männern so geht. Ich dachte das ändert sich auch wieder wenn das Baby da ist.

Dann kam der Kleine auf die Welt. Mein Mann war über beide Ohren verliebt in ihn. Er ist auch ein super Vater. Sowohl zu den Kind seiner Ex, deren gemeinsamen Sohn und unseren. Nur eben nicht für meinen Sohn. Er war echt doof zu ihm. Die Streitereien war ständig da. Einerseits weil er seine Kinder so verwöhnt, dann weil er meinen Sohn so gemein behandelt. Das hat sich so hingezogen. Dann kam das Thema auf, dass meine Eltern uns ein Haus kaufen wollten bzw. einen Teil dazu beisteuern wollten. Das hat uns dann erstmal wieder voll beschäftigt. Das war im Frühjahr 2014. Dann waren wir bis Dezember mit renovieren etc. beschäftigt. Es war immernoch nicht viel besser mit meinem Sohn. Aber er war recht viel außer Haus, da ist es nicht so aufgefallen. Bis dahin hatten wir noch immer keinen S. :/ 1,5 Jahre nach der Geburt unseres Kindes. Sprechen brachte nichts. Er geht auf kein Gespräch ein. Weder im Guten, noch im Streit.

Weitere 2 Monate später hatte die Beziehung zu meinem Sohn seinen Höhepunkt erreicht. Er hat ihn nicht beachtet. Mein kleiner, 5 jähriger Bub wurde nur noch angemault. Sein Blick war so angewidert, wenn er ihn ansah. Ich hab diesen Druck nicht mehr standgehalten. Mich hat das psychisch komplett eingenommen. Ich war absolut verzweifelt. Einerseits könnte alles so schön sein, dann ist er aber so abweisend. Ich bin dann einen Schritt gegangen, der nichts ist, worauf ich stolz sein kann...aber meine einzige Chance. Ich war so hilflos. Ich habe verboten das seine Kinder mein Haus nochmal betreten, bis er nicht auch meinem Kind ein Vater oder wenigstens Freund ist. Ich hab das nicht mehr ausgehalten. Ich habe zeitgleich ein Antidepressiva bekommen, weil es mich innerlich kaputt gemacht hat. Aufgrund dieser Erpressung hat er mein Mann einer psychologisch begleiteten Erziehungsberatung zugestimmt, um das Verhältnis zwischen ihm und meinem Sohn in den Griff zu bekommen. Dort waren wir einige Male. Dort wurde auch ganz klar gesagt, dass es an ihm liegt und er das mit meinem Sohn in den Griff bekommen muss. Ein (mittlerweile) 6-jähriger ist nicht für eine gute Vater-Kind-Beziehung verantwortlich. Wir waren dort dann einige Wochen regelmäßig und es scheinte sich zu bessern. Ich war überzeugt, dass jetzt alles gut wird. Deshalb haben wir uns dann entschieden unsere Familie mit einem zweiten Kind (für mich sind Kinder der Lebenssinn ) perfekt zu machen. Ich habe langsam meine Medikamente abgesetzt. Durch die entspannte Situation kam ich wieder wunderbar ohne zurecht (die Depression war tatsächlich aufgrund unserer Situation aufgetreten). Das Baby wurde nach errechneten Termin gezeugt. Es war einmaliger S., seit der Zeugung des anderen Kindes. Seine Kinder hat er regelmäßig besucht. Bei uns waren sie nicht mehr. Das war die Abmachung. Sobald er alle Kinder gleich behandelt, dürfen sie wieder kommen.

Dann sind wir 4 Wochen in den Urlaub gefahren und danach haben wir die Beratung schleifen lassen. Sind nicht noch einmal hin. Und ich war schwanger. Mein Mann hat mir einen Antrag gemacht und wir haben geheiratet. Einfach um eine richtige Familie für die Kinder zu sein. Wir wohnen in einer Kleinstadt. Ich wollte das die Kinder es perfekt miteinander haben. Eigentlich ist alles was ich mache für meine Kinder. Sie wachsen im eigenen Haus auf, mein Großer hat nun einen Papa, Geschwister und einfach eine richtige Familie. Die Kinder haben einen Hund. Ich möchte eine möglichst perfekte Kindheit schaffen. Aber irgendwie klappt es nicht.

Tatsache ist, dass die Beziehung zu meinem Großen schlimmer denn je ist. Er meckert nur an ihm rum. Er ist nie Vater, sondern immer nur Erzieher. Der böse Erzieher. Mein Sohn hat förmlich Angst vor ihm (er wendet keine körperliche Gewalt an...also das würde er auch nie). Aber mein Sohn weiß auch, dass eh alles falsch ist was er macht. Und ist auch so. Alles was er anfasst wird kritiesiert. Mein Mann ist so gemein. Mein Sohn hat sich auch extrem verändert. Er wirkt förmlich depressiv. Er rastet ständig aus, ist völlig verzweifelt, weint unglaublich viel. Ich schaffe es nicht mehr ihn aufzufangen. Immer kann ich meinen Mann nicht in den Rücken fallen (mache ich schon sehr oft, weil der Junge mir leid tut...obwohl mein Mann auch öfters im recht ist). Ich fühle mich wie zwischen 2 kleinen Kindern und mein Mann erwarrtet das ich ihm den Rücken stärke. Aber das kann ich nicht. Mein Sohn tut mir so leid. Er ist so verzweifelt.

Ja. S. hatten wir im übrigen nicht mehr seit der Zeugung unseres zweiten Kindes. Er will mich einfach nicht, auch wenn er immer andere ausreden hat. Und nein - er hat keine andere. Er hätte einfach mal keine Zeit dazu (auch wenn das auch schon oft ein Gedanke von mir war...aber er hätte absolut nie Zeit).

Was auch ein Problem ist. Er war anfangs total nett. Meine Eltern und Geschwister fanden ihn toll. Mittlerweile ist er zu denen genauso Ar. wie zu meinem Sohn. Alle dulden ihn nur noch. Keiner will mehr was mit uns unternehmen... Er ist total doof zu allen, gibt ständig spitze Kommentare von sich ihnen gegenüber. Aber auch mir gegenüber ist er unfreundlich und gemein. Auch wenn andere da sind. Er verbessert ständig was ich sage. Aber immerhin spricht er dann mit mir. Alleine wenn wir sind unterhalten wir uns nie. Er will einfach nicht. Er geht auf kein Gespräch ein. Ihn scheint alles zu langweilen. Er spricht nicht über Probleme, nicht über den Alltag, er hört mir nicht zu.

Er ist kein vertrauter für mich. Ich glaube sein Aussehen hat mich damals so sehr beeindruckt, dass ich gar nicht gerafft habe, dass wir nicht miteinader reden oder lachen können. Da ist null Verbindung da. Oft habe ich versucht über Probleme zu sprechen. Er schweigt. Also ernsthaft. Er sitzt da, schaut, antwortet bei allem ich weiß auch nicht. Das wars. Ich kann machen was ich will. Wir finden keine Lösung. Er ignoriert alle Probleme. Sagt ich soll wieder meine Tabletten nehmen (Antidepressiva), dann ist es wieder besser. Das ist total verletzend. Die Probleme werden dann nicht besser, sondern meine Emotionen werden einfach unterdrückt. Ich weine dann halt nicht mehr, weil die Tabletten das alles unterdrücken. Aber das heißt nicht, dass mir dann nicht auch nach weinen zumute ist.

Ich will mich trennen. Meinem Kind zuliebe und weil ich noch nie im Leben so unglücklich wie die letzten 3 Jahre war. Ich habe jede Lebensfreude verloren (davon hatte ich immer unglaublich viel). Ich gehe nicht mehr weg, mich besuchen keine Freunde mehr (keiner kann meinen Mann leiden...was ich verstehen kann, er ist echt unfreundlich). Aber ich weiß nicht wie. Unser komplettes Vermögen hängt im Haus. Wir haben 2 gemeinsame Kinder. Und er sagt lediglich das er mich liebt und sich nicht trennen will. Wenn ich das möchte, dann muss ich das machen. Dann muss ich gehen. Er zieht nicht aus. Ich muss mich um alles kümmern, er macht nichts.

Tja. Ich habe 3 Kinder, einen Hund. Wohin soll ich gehen? Wie soll ich das mit dem Haus machen? Wie eine Wohnung finanzieren...ich bin in Elternzeit ohne Geld. Wir leben von seinem Gehalt. Aber wir zahlen das Haus ab. Ich bin völlig überfordert. Also gebe ich doch immer wieder kleinbei. Aber gestern wurde mir wieder bewusst wie mies ich das alles finde. Es ist so schrecklich mit ihm.

Ich weiß...das sind eigentlich Luxusprobleme, aber für mich ist das nunmal mein Leben und für mich schlimme Probleme.

Hat jemand Tipps für mich? Also keine wie ins Frauenhaus flüchten - ich werde hier nicht geschlagen und mein Kind geht hier zur Schule. Wie komme ich hier raus? Oder macht es Sinn weiter zu kämpfen? Ändert sich mein Mann doch noch. Wird noch alles gut werden? Ich bin sehr verzweifelt...

Viele Grüße und danke fürs lesen!

01.01.2016 17:08 • #1


H
Hallo Nana,
leider muss ich dir sagen, es wird nicht mehr gut !
Geh zum Anwalt und hol dir eine Rechtsberatung. Hol dir Unterstützung von deinen Eltern und Freunden.
Deine Eltern haben Euch finanziell beim Hauskauf unterstützt- euch oder dich? Falls sie dich unterstützt haben, sollte das Geld, welches in das Haus floss, dir gehören. Aber ich bin kein Jurist- frag den Anwalt. Ob das Haus verkauft wird oder du es halten kannst, kann man sich ausrechnen lassen. Wichtig ist ,dass es dir und deinen Kindern wieder gut geht. Was dein Mann will oder sagt , sollte jetzt für dich keine Rolle spielen.

01.01.2016 18:30 • #2


A


Familie zerstört aber ich komm nicht weg

x 3


N
Uns haben sie unterstützt- seine Eltern aber auch. Also das würde fast gleich aufgehen. Alleine halten würde schwer werden. Aber er zieht ja eh nicht aus. Also steht das ja gar nicht zur Debatte...

Jetzt aktuell gibt er sich wieder Mühe. Nachdem ich ihn mehrmals gesagt habe das ich die Trennung will. Er beachtet mich wieder und auch meinen Sohn. Aber das haben wir so schon bestimmt 50 mal oder öfters durch. Dauerhaft klappt es nicht.

Ich bin völlig gefühllos mittlerweile. Ich kann mich nicht drauf einlassen und ihm die Chance geben. Ich kann ihn nicht mehr umarmen. Ich hab eine völlige Blockade und kaum noch Gefühle. Auch wenn ich mir immernoch wünsche das alles gut wird. Wir müssen so viel aufgeben

Ich wollte wieder zu einer Erziehungsberatung. Aber da kommt er nicht mehr mit. Er weigert sich, selbst wenn ich sage das ich mich sonst trenne. Das nimmt er nicht mehr ernst und belächelt mich nur. Er weiß genau das ich hier nicht einfach raus komme!

02.01.2016 10:56 • #3


E
Jeder kann gehen. Nimm jede Hilfe in Anspruch. Anwalt Therapie Caritas Kirche Jugendamt. Freunde Familie. Iwas geht immer.
LG

02.01.2016 11:16 • #4


H
Hallo Nana,
wenn er nicht auszieht, dann gehe du doch- soll er schauen ,wie er das Haus hält mit Auszahlung an dich + Unterhaltszahlungen für dich und die gemeinsamen Kinder......
Geh am Montag zum Anwalt, sprich mit deinen Eltern.....

02.01.2016 12:19 • #5




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag