Familienprobleme - Angst vor nahender Hochzeit!

A
Hallo zusammen!

Ich schreibe zum ersten Mal überhaupt in einem Forum und warne gleich vor, es könnte lang werden.

Ich versuche mal ein paar wichtige Anhaltspunkte zu nennen: Ich bin 21 Jahre alt, mein Freund ist 24 und wir haben einen kleinen Sohn, bald 1 Jahr alt. Zwischen uns ging alles relativ schnell, für deutsche Verhältnisse sogar sehr schnell. Wir zogen schon nach 4 Monaten offiziell zusammen, nach 9 Monaten Beziehung war ich schwanger. Unbeabsichtigt. Wir passen sehr gut zueinander, ich kann mir eigentlich niemanden vorstellen, der besser sein könnte, man könnte ihn auch als gute Partie bezeichnen. Unser Sohn ist ein extremes Frühchen, aber wir hatten viel Glück und gute Ärzte - alles ist gut gegangen. Soweit das.

Also wir passen eigentlich gut zusammen, reden über wirklich ALLES, sind sehr offen zueinander, auch wenn das manchmal... verletzend oder schwierig werden kann. Achso ja, wir heiraten am 25.5.
Es ist mir eigentlich peinlich darüber zu schreiben, weil es mir vorkommt wie jammern auf hohem Niveau, was es im Grunde auch ist. Wie dem auch sei...
Wir streiten viel mehr bzw zoffen uns mehr seit wir den Kleinen haben, aber ich denke, das ist normal. Wenn man ein Kind hat, gibts mehr Gründe zu streiten und wenig Schlaf und Stress begünstigen die Reibereien. Aber sobald wir auch nur ein bisschen miteinander streiten, kommt von ihm sehr oft: OK, S. hat sich.
Das ist seine Haupt-Drohung. Bei uns ist es anders herum, ich will häufiger als er, ich kann n richtiger Macho sein, wenn ich will. Habe aber gelernt einfühlsamer zu sein und auch, ihn zu verführen. Aber er hat mir heute gesagt, dass er mich über alles liebt usw aber dass natürlich es nicht mehr wie bei den ersten Malen war, wo es galt: egal, dass ich müde bin, ich muss sie haben sonst kriegt sie n Anderer. Jetzt wo wir schon 2 Jahre zusammen sind und er weiß, dass er es immer haben könnte, kann er auch mal denken: nee heute nicht, müde. auch heute auch nicht, zocken mit kumpels. und am nächsten Tag ist er zu vollgefressen, wenn wir zusammen gekocht haben. Und ich bin definitiv nicht unattraktiv. Klar, jede rhat verschiedene Vorlieben, aber ich denke schon, dass cih attraktiv bin. WUrde vor kurzem vermessen (Hochzeitskleid): 89, 61, 89, 160 cm groß, brünett. Ich werde auch oft von Männern angeflirtet, gebe mir Mühe, hübsch für ihn zu sein und nicht im Laufe der Beziehung mich gehen zu lassen. Ich treibe Sport, bin ziemlcih durchtrainiert, ich schminke mich für ihn, trage Klamotten, von denen ich weiß, dass er sie scharf findet etc. und trotzdem reicht ne winzige Reiberei aus, um seine Lust zu killen.

Klar, jetzt mit dem Kind und allem ist halt auch oft keine Zeit dafür, aber bei mir ist die Lust erhalten geblieben bzw wurde sogar mehr!, weil wir eben offen über alles reden und unser S. meistens verdammt gut ist, wenn wir welchen haben. Wir hatten jetzt seit 3 Tagen nicht, und ich habe Angst, dass das wieder der Anfang einer mehrwöchigen Durststrecke ist. Immer wenn wir nach längerer Zeit wieder S. haben, habe ich schon 3 Minuten später Angst, dass jetzt erstmal wieder nichts läuft...

Jetzt dachte ich, es geht wieder aufwärts, wir hatten etwa alle 2 Tage, jetzt will er wieder nicht. Er scheint es nicht so zu brauchen wie ich. Es kotzt mich an. Ich will nicht von anderen Männern angeflirtet oder begehrt werden, ich will, dass MEIN Mann mich begehrt.
Ich habe ja gewarnt, jammern auf hohem Niveau. ICh meine, sonst ist er toll! Er sieht gut aus, ist intelligent, wir haben einen ziemlich gleichen Humor, vertrauen uns, reden über alles, kriegen das mit dem Baby super hin, er ist ein uuuunglaublich liebervoller und geduldiger Vater, ein echter Familienmensch, hätte ich nie gedacht (früher eher ein Weiberheld), seine Eltern sind supernett und ich jammere wegen so einer Nebensächlichkeit rum. Bin ich vielleicht krank? Drehe ich vielleicht am Rad und sollte mich therapieren lassen? ICh meine, andere Frauen denken doch auch nciht ständig an S., schon gar nciht mit Kind!

Jetzt noch die Sache mit den Familienproblemen: Leider bin ich auch etwas neidisch auf ihn, ich weiß, das gehört nicht in eine Beziehung, bla bla bla, aber ja, ich bin neidisch. Er hat n tolles Selbstbewusstsein - habe ich nicht, ganz im Gegenteil. Er hat tolle Eltern, die immer bereit sind zu helfen, wo es nur geht, vor allem die Mutter, und die ist selbst eingespannt genug, sie hat ne Praxis. Mein Schwiegervater ist einer, der macht immer auf Grantler, ist aber echt n lustiger Mensch. Die sind sehr tolerant drauf und ja, tolle Menschen eben. Ich fühle mcih wahnsinnig wohl, wenn wir zu Besuch sind oder anders herum, die uns besuchen. Und das ist das Problem: Ich habe n beschissenes Verhältnis zu meinen Eltern, ich habe zwei Brüder (gutes Verhältnis), meine Mutter ist Pädagogin und alle drei von uns Kindern sind als Jugendliche ausgebüchst und daraufhin früh ausgezogen. Meine Mutter hat echt keine Ahnung von Erziehung. Sie ist verbohrt in ihren Vorstellungen, ständig sagt sie über mein Baby, was er schon alles können muss - da krieg ich das Kotzen! ICh bin einfach nur froh, dass er trotz 24 SS Geburt lebt und kerngesund ist! Es ist mri kackegal, wann er anfängt zu sitzen und alleine zu essen, solange er mich jeden Tag glücklich anlacht, wenn ich herumalbere. Er ist jetzt korrigiert 8 Monate alt und vom Körper her sieht er eher wie 6 Monate aus, und sie kommt mit so nem Schmarrn wie Sauberkeitserziehung! Er kann zwar paar Sekunden lang sitzen, aber bei weitem kann man das nicht als richtig sitzen bezeichnen und aufsetzen kann er sich auch noch nicht, obwohl er schon fleißig übt. Und sie kommt mit Töpfchen kaufen etc. Und im Laufstall schreien lassen, wenn er zu viel Aufmerksamkeit will - gehts ncoh?!?! Das ist doch eine vollkommen obsolete Einstellung, schwachsinnig und wir wissen nicht, wie sehr er traumatisiert worden ist, was ihm alles fehlt, weil er einfach nach 6,5 Monaten in warmer, dunkler Schwerelosigkeit herausgerissen und in einen grellen Inkubator gesteckt wurde. Die Anfangszeit war furchtbar und mit Sicherheit sehr traumatisch für ihn. und sie kommt mit vollkommen normaler Entwicklung. Ja, wir hatten Glück. Ja, er ist im KOpf wohl schon 10 Monate alt und motorisch anderen Kindern in seinem korrigierten Alter voraus, aber wie kann man ein Kind schreien lassen, wenn es Nähe braucht oder einfach nur ein bisschen spielen will? Meine Mutter findet, Kinder sollten nicht die Hauptsache sein, es gebe auch ncoh ein anderes Leben. Ja, das ist auch klar. und wir können und wollen ihn auch nicht 24/7 bespaßen, aber es gibt Tage, da braucht er uns mehr udn Tage, da ist es weniger. Genauso der bekloptte Rhytmus, den meine MUtter für essentiell hält. Schwachsinn. Zu selben Uhrzeiten essen - ja. Aber auch wir schlafen immer unterschiedlich lange, brauchen unterschiedlich viel Erholung. Und sie sagt, man soll ihn halt bei seinen Schläfchen wecken, um ihn früh ins Bett zu legen abends. Gehts noch!?! Und das Lieblingsargument: Ich habe 3 Kinder groß gezogen. Ja genau. davon depressiv, genau wie die Mutter und mein großer Bruder ist irgendwie einfach stabiler.

Meiner lieben Schwiegereltern führen eine gute Ehe, das sieht man. DIe necken sich fast permanent, umarmen sich, kuscheln und ja... machen Späße miteinander, kabbeln sich - es macht richtig Spaß, das mit anzusehen! Meine Eltern schreien sich schon seit Jahren an, führen definitiv keine gute Ehe und sind höchstwahrscheinlcih nur wegen meines großen Bruders zusammen. Meine Eltern teilen 17 Jahre Unterschied.

und gestern kam der Hammer: Ich hatte vor kurzem mal wieder ziemlich Streit mit meinen Eltern und meine Mutter klärt nie was, sie tut nach ner gewissen Zeit einfach so, als wäre nichts gewesen. ich habe schon gelernt, mich damit zu arrangieren und spiele das einfach mit. Gestern war sie da, auf den Kleinen paar Stunden aufpassen (nur während er schläft, vertraue ihr nicht), ihc hatte Zoff mit meinem Freund, er wollte nicht mehr ausgehen, also war ich mit meiner Mum im Zimmer, wir haben ewig gequatscht, wie richtige Freundinnen, Kleider anprobiert usw und dann kam echt der Hammer zum Schluss: Sie findet, dass ich total manipulativ bin. Das ist so krass! Das dachte sie schon ziemlich früh von mir und während meiner Jugend ganz extrem und warf mir das auch vor, dass ich mich wohl für ganz gerissen und schlau halte und versuche alle um mich herum zu manipulieren. Ich habe auch das geschluckt, ist ja nun ein paar Jahre her und ich dachte, meine Mutter mag mich. Ich merke oft, dass sie neidisch ist, weil ich zu mienem Vater, abgesehen von Streitigkeiten immer schon ien sehr viel besseres Verhältnis hatte (wie kann man nur auf die eigene Tochter neidisch sein!?!), oder immer wenn ich mich mit einem Mann verstand, und sei es nur der Hausarzt, der sie nach ihrer Meinung anders behandelte, schob sie es auf mein Aussehen und meine Koketterie. Jedenfalls dachte ich, dass sie mcih im Grunde gern hat und gestern sagt sie mir, dass ich manipulativ sei. Klingt läppisch, aber ich fange gerade an zu weinen und würde am liebsten meinen Freund wecken udn mich ausheulen, aber er ist sauer und ich iwll nicht schon wieder über meine Eltern klagen. Mein Vater ist im Grunde ein guter Mensch und war bis zu meiner Pubertät der liebste Vater der Welt. Naja, jetzt ist er alt, in seinen Vorstellungen festgefahren und wenn etwas nicht nach ihm geht, ist er beleidigt. Aber er ist ein guter Menshc. Jetzt ist mir die S. wieder egal, weil mich das mit meinen Eltern eigentlich echt belastet und ich verstehe nicht, warum. Ich kann mich bei so vielen Dingen gefühlsmäßig abschotten, nur das kommt immer wieder hoch. Habe auch kaum Kindheitserinnerungen an meine Mutter. Nur ein paar und eine davon, wie sie schimpft.

Ich habe lange Zeit versucht, alles normal aussehen zu lassen bei meinen Schwiegereltern, weil mir das furchtbar peinlich war, aber mittlerweile vertraue ich denen sehr und mache kein Geheimnis mehr daraus. Die wissen, wie meine Eltern ticken. Trotzdem fühle ich mich oft minderwertig, weil meine Eltern zwar sehr gut verdienen, aber ich mir vorkomme, als käme ich aus schlechten Verhätltnissen. Weil zuhause einfach nichts passt. Ich würde total gerne meinen Vater anrufen, mit dem ich gerade streite und ihm sagen, dass ich ihn lieb habe und ihn fragen, ob er mich auch für manipulativ hält und hören, dass es nicht so ist und er mich lieb hat und ich sein kleines Lieblingsmädchen bin, aber ich kann nicht.

Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber es ist eh der wahrscheinlich längste Forenbeitrag der Welt. Für Antworten bin ich sehr dankbar.

20.04.2013 23:22 • #1


Mona Lisa
Liebe anonyma,

es ist interessant deine Geschichte zu lesen, weil du darin selbst deine Antwort finden kannst. Du fühlst dich minderwertig, weil dich deine Mutter gefühlsmässig immer schon sehr kurz gehalten hat und dir auch heute noch versucht einzureden, was alles nicht stimmt mit dir oder was du in ihren Augen alles falsch machst. Und das nennt sich auch noch Pädagogin

Diese eisige Gefühlskälte, welche sich schon von klein auf bei dir durch dein ganzes Leben zieht, führt dazu das du dich selbst nicht mehr lieben kannst, dich minderwertig und nicht begehrt fühlst. Du verbindest S.uelles Verlangen mit begehrt werden. Umso mehr du deine Befriedung bekommst um so begehrter und angenommener fühlst du dich. Entzieht sich dir dein Freund, löst er sofort Zweifel in dir aus. S. hat zwar was mit Begierde zu tun, aber in erster Linie auch mit Lust.

Ich glaube du überforderst deinen Freund nicht nur mit deinem S.uellen großen Bedürfnis, sondern auch mit deiner Forderung nach ständiger Bestätigung. Entspann dich doch mal, und mache kein Leistungssport aus eurem S.. Wo ist da noch der Reiz?

Ich denke dein Problem ist die mangelnde und lieblose Zuwendung, die deine Eltern, bzw. deine Mutter dich immer wieder spüren lassen. Weil sie selbst frustriert und unzufrieden mit ihrem Leben sind!

Ich kann dir wirklich nur eine Therapie empfehlen, um mal einiges in dir aufzuarbeiten, was deine Eltern seelisch alles in dir kaputt gemacht haben. Orientiere dich an die Menschen, die dir und deiner Seele gut tun und genieße dein junges Familienglück unbeirrt von äussern Einflüssen.

Und lass deinen Mann mal Zeit zum Luftholen

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Liebe und Gute! Vorallen für euer süßes kleine Wunder, was sich so tapfer ins Leben gekämpft hat! Und genauso viel Kraft steckt auch in dir!

Mona Lisa

21.04.2013 00:43 • #2


E
Hallo anonyma,

kann Dir die Hand reichen. Das gleiche Drama mit meinen Eltern, ganz besonders auch mit meiner Mutter. Ende vom Lied, ich habe seit fast 6 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihnen. Ich habe auch immer versucht, gerade meiner Mutter gerecht zu werden. Auch die Einmischung in Kindererziehung etc. kenne ich zu gut. Weist Du was? Ich kann ihr nie gerecht werden (meine allesamt arbeitslosen 4 Geschwister sind viel mehr wert als ich und das sagte sie mir auch noch) und mir ist es egal. Aber es war ein Lernprozess und oftmals mit psychischen Qualen verbunden. Daher der Schritt mich zu trennen von ihnen. Seitdem geht es mir viel besser und ich lebe ruhiger mein Leben.
Mein Rat auch an Dich: Suche Dir profesionelle Hilfe um das aufzuarbeiten.
Und was Dein s.. Verlangen angeht, so kann ich die Meinung nicht teilen, das Du damit was kompensieren willst. Kann mich aber auch irren, bin ja kein Arzt. Nur bei mir und meinem Freund ist es ähnlich. Und warum soll Frau nicht mehr Lust haben als Mann und warum ist das dann gleich nicht normal? Sind aber alles nur Denkansätze. Viel Kraft.


Liebe Grüße Engel66

23.04.2013 13:23 • #3




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