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Freier Fall, doch eigtl muss ich nur die Flügel öffnen

Birdlove
Vor einigen Tagen habe ich als Gast bereits ein Thema erstellt gehabt. Leider gab es keine Resonanz, möglicheriwese weil Gast vielleicht auch weil ich ho.mo.S.uell bin. Meine Liebe und mein Schmerz ist dennoch mit der von normalen vergleichbar.

Ich neige dazu sehr viel zu schreiben, denn das hilft mir gerade. Es ist vielleicht eine Art Bewältigungsstrategie und zum Kopf frei machen. Wer nicht bis zum Ende durchhält ist in Ordnung. Wer doch durchhält und mir nicht helfen kann - kann ich verstehen, ich bin auch überfordert.

Es folgt nochmal meine Vergangenheit. Am 23.2 wurde die Beziehung beendet, Sonntag gab es ein (letztes?) Gespräch (Das Folgt im nächsten Posting, EDIT: geht nicht also mit dicker Überschrift).

Das ist unsere Geschichte.
Im Dezember 2012 (ich war 22) hab ich bei einer sch.ul-le.sb.ischen Weihnachtsfeier (Jugendtreff) diesen absolut sympathischen jungen Mann kennen gelernt (er 21). Wir haben uns gut verstanden und uns viel unterhalten, waren aber beide zu schüchtern unsere Nummern auszutauschen. Wir haben gesagt wir treffen uns dann bei einem anderen Treffen im Februar wieder. Er wollte im Januar für 4 Wochen nach Mexiko reisen. Doch als ich dann zu Hause war, wollte ich Ihn unbedingt wieder sehen und habe es geschafft seine Kontaktdaten übers Internet herauszubekommen. Wir haben dann sehr viel geschrieben und haben uns zwischen Weihnachten und Neujahr sehr oft gesehen, ab Silvester waren wir dann offiziel zusammen. Er ging nach Mexiko und kam wieder und wir führten ~ 1,5 Jahre eine Fernbeziehung (beide wohnten noch bei den Eltern). Nachdem ich meine Ausbildung beendet hatte und einige Zeit im Berufsleben stand sind wir dann zusammen gezogen, er noch in Ausbildung. Nach ca. 1 Jahr zusammenleben hat er sich im Sommer von mir getrennt. Wir schliefen die letzte Nacht im gemeinsamen Bett und dann hatten wir eine Kontaktsperre von 1 Woche (er war Arbeitsbedingt verreist). In der Zeit habe ich viel Gegrübelt und nachgedacht, warum die Beziehung zuende ging und bin auf mein Fehlverhalten gestoßen.

Ich war damals emotional sehr verschlossen und hatte diverse Mauern.

Als er wieder kam, habe ich Ihm vieles erzählt und wir sind wieder zusammen gekommen. Im September 2016 sind wir dann in sein Elternhaus in eine Einliegerwohnung umgezogen, da ich ab Oktober ein Studium (180km weit weg) begonnen habe. Von da an hatten wir wieder eine Fernbeziehung, ich war fast jedes Wochenende zu Hause (insgesmat vl 20-25 nicht). Bereits nach einem halben Jahr war mir klar, ich möchte schnellst möglich wieder mit Ihm zusammen wohnen. Ich habe alles erdenklich Mögliche getan um mein Studium schneller zu beenden. Das letzte Halbe Jahr war sehr anstregend, und ich konnte auch häufig nur 2x im Monat nach Hause kommen. Trotzdem haben wir täglich telefoniert und mehr oder weniger viel WhatsApp kommuniziert (Er arbeitet in der Jugendhilfe im Schichtdienst).

Vor gut einem Jahr hatte er mir offenbart, dass er unter Depressionen leidet. Ich habe daraufhin versucht (wie es in diversen Ratgebern steht) Ihm zu zeigen wie sehr ich ihn Liebe und das ich für Ihn da bin, ihn unterstütze. Ich habe versucht ihn zu einer Therapie zu ermutigen, leider erfolglos. In der Zeit hat er mir zweimal gesagt, er habe Angst das wir uns Trennen sobald ich zurück komme. Ich habe Ihm gesagt, dass es sich um eine normale Angst handelt, immerhin haben wir uns in der Zeit auch verändert. Er solle da aber nicht zu sehr drüber nachdenken und sich darauf einlassen das es auch ganz gut sein könnte (die Veränderungen).
Obwohl das letzte Halbe Jahr für mich sehr anstrengend war, habe ich versucht Ihm zu zeigen wie sehr ich Ihn liebe. Ich habe vorgeschlagen wir könnten wenn ich wieder da bin gemeinsam laufen gehen (hat er bis vor 1 Jahr sehr gerne getan), oder zusammen einmal in der Woche kochen. (In letzter Zeit ernährt er sich zusehends von Fastfood). Ein gemeinsamer Urlaub (3 Wochen Norwegen) ist Ende Januar auch gebucht worden und ich habe einen Countdown gestartet, wann ich endlich nach Hause komme.

Anfang Januar hatte ich ihm gesagt, ich habe das Gefühl er entferne sich von mir. Erzählt mir nicht mehr alles und geht mir aus dem Weg am Wochenende. Danach ging es für mich gefühlt aber wieder Bergauf.

Wir hatten am 23. Februar schon lange einer Freundin zugesagt, mit Ihr den Geburtstag zu feiern. Er hatte tagszuvor ein Cousin/Cousinnen treffen und die eskalieren manchmal (Partytechnisch). Es war für mich also absehbar das er nicht mitkommen kann. Er hatte mir an dem Morgen dann geschrieben, dass er wie erwartet nicht mitkommt aber trotzdem zu mir hochfährt, da er mich sehen möchte.

An diesem Tag hat er unsere Beziehung beendet. Das Gespräch war Recht kurz, ich glaube nach 30 Minuten habe ich gesagt es sei besser wenn er nun fahren würde. Wir hatten uns mehrfach im Kreis gedreht. Ich bekomme es auch nicht mehr ganz auf die Reihe, weil ich seither sehr viel darüber nachgegrübelt habe.
Unter anderem sagte er:
- er möchte nicht das ich nach Hause komme
- er ist unglücklich
- Ihm fehlt es was in der Beziehung (auf Nachfrage konnte er nicht sagen was)
- er denkt ich würde unglücklich zu Hause sein (wenn ich wieder kommen würde)
- wir hätten in letzter Zeit nach den Pause Wochenenden uns erst wieder aneinander gewöhnen müssen
- er liebt mich noch
- möchte mich nicht aus seinem Leben verlieren weil wir uns schon so lange kennen, möchte das wir Freunde bleiben
- ich mich selbst aufgebe für Ihn (Ich hasse laufen, koche nicht gerne etc.)
-er will keine Veränderungen
- er weiß das er keine Hilfe annehmen kann

Wir hatten uns darauf geeinigt, dass er sich sowhol meldet wenn er gut zu Hause angekommen ist (das hat er auch), als auch wenn er weiß wie es weiter gehen soll. Denn das habe ich gefragt und er wusste es nicht.
Samstag war die Trennung, mein Vater hatte mich direkt besucht und nach meiner aller letzten Klausur am Montag bin ich mit zu Ihm gefahren. Ich bin zu tiefst traurig gewesen und habe auch nicht viel erzählt. Meine Familie daheim konnte mich auch nicht wirklich trösten, geschweige denn Verstehen. Da habe ich gemerkt was für ein emotionales Wrack ich damals (1. Trennung) gewesen bin und wie stark ich mich weiterentwickelt habe. Dann kam der Horror, mein Vater hatte meinen Ex-Freund angerufen und ihm gesagt wie sehr ich Leide und wann er denn vorhätte sich zu melden. So viel zum Thema Kontaktsperre aufrecht erhalten, dass war für mich schon so schwer und dann bricht MEIN Vater diese?! Ich versuchte Ihn anzurufen um Ihm zusagen das ich das nicht wollte, habe ihn nicht erreicht und es per WhatsApp getan. Das war der letzte Kontakt.

Ich habe in den letzten fast 2 Wochen, sehr viel reflektiert und habe nun einen Brief geschrieben den ich Ihm vorlesen werde sobald er sich wieder bei mir meldet. Meine Pläne mit dem verkürzten Abschluss sind in Rücksprache mit meinem Prof. zunächst auf Eis gelegt.

Jetzt harre ich der Dinge die da kommen. Ich glaube nicht, dass diese Trennung aus den gleichen/ähnlichen Gründen passiert ist wie damals. Ich möchte meinen Ex-Partner nicht verlieren und ihn zurück. Ich glaube fest daran, dass es klappen kann mit uns. Ja wir haben uns Verändert, aber ich sehe drin ein Abenteuer und kein Problem.
Zu meinem Vater sagte er, er würde sich Ende dieser Woche wahrscheinlich bei mir melden. Ich sitzte hier auf heißen Kohlen und kann an nichts anderes mehr denken als an das Gespräch. Ich will dieses Gespräch suchen und sage mir jeden Tag. Einen Tag kannst du noch warten. Einen Tag noch.

Ich bin am verzweifeln, denn er IST meine große Liebe. Dank Ihm habe ich keine einzige Mauer mehr und bin mit meinem Leben eigentlich sehr zufrieden gewesen, bis vor ca. 2 Wochen.
Ich habe mich so auf diese neue Phase gefreut, wenn wir wieder zusammen Wohnen und uns nicht mehr nur jedes WE sehen. Und jetzt das. Ich falle seit 2 Wochen in dieses Loch. Ich bin noch nicht aufgeschlagen. Kann mich nicht festhalten, nicht ablenken und mich nicht aufs Studium konzentrieren.

Letztes Gespräch


Donnerstag (7.3) hat er sich endlich gemeldet (ich hatte das erste mal seit fast 2 Wochen was für die Uni geschafft. Er wolle am nächsten Tag telefonieren nach seiner Schicht. Ich habe gesagt mir wäre ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht lieber. Er antwortete Sonntag ab 12 hätte er Zeit.

Die Zeit bis Sonntag war für mich sehr anstrengend. Ich hatte Hoffnungen, Angst das es endgültig vorbei ist und ich Ihn verliere, ich war nervös und konnte wieder nicht schlafen. Hatte mich auf knapp 5h Schlaf gesteigert in den vorangegangenen Tagen.
Ich hatte große Angst, dass er es beendet weil ich in alte Verhaltensmuster zurück gefallen bin. Das hat er verneint.
Es ist so simpel wie traurig. Er liebt mich nicht mehr, glaubt/weiß er. Ich bin verwirrt.

Das Gespräch hat mich in der Verarbeitung arg zurück geworfen. Die Nicht Wahrhaben und Schuldgefühlphase habe ich bereits erlebt und wollte nach dem Gespräch in die Wutphase wechseln. Das Gespräch war sehr traurig, aber auch sehr schön, wie gesagt ich bin verwirrt:

- Anfangs sagte er: Ja er liebe mich noch, daher falle ihm der ganze sch. so schwer

- er hat die Beziehung beendet da er uns beide schützen möchte

- er hat sehr viel für mich getan, er meint er weiß das er immer mehr für mich tun würde als für sich

- Mir war bewusst das er viel für mich getan hat, darum wollte ich für Ihn gerade wegen der Depressionen auch viel tun

- ich habe die Probleme aus meiner Sicht angesprochen und versucht Lösungen anzubieten (nicht bezogen auf die Depression)

- Gefühle kann man nicht erzwingen

- Es sind dann doch keine Gefühle mehr für mich da, ich fragte ob es eher die Liebe zu einem Bruder/Freund als Partner ist. Er sagte, wir würden uns schon ewig kennen und er hat mich zu schätzen gelernt, so liebe er mich, als festen Bestandteil der letzten 7 Jahre. Aber auf dem Weg sei etwas verloren gegangen

- ich sprach unser letzten S. an, und fragte ob dies Abschiedss. gwesen sei, war nämlich unter den Top 5. Er sagte vehement nein.

- er sprach vom Freunde bleiben und dem blabla (seine Worte), hofft das wir das schaffen

- dann versuchte ich es mit den Gefühlen zu einem Kindheitsfreund von ihm zu vergleichen, er meinte nein so sei es nicht. (Mit ihm wolle er auch keinen S.) Wir hätten eine sehr enge Beziehung zueinander gehabt

-das was ihm weh tue (er sah wirklich schlecht aus, unrasiert, Jogginghose, Dönergeruch), sei nur das er mir weh tut. Er hat schon viel früher abgeschlossen, es war nur noch eine Kopfsache gewesen, keine Gefühle mehr

- ich bin nicht in alte Verhaltensmuster zurück gefallen

- auf die Frage ob er sich selbst liebt, sagte er erst nö (später im Gespräch) dann er gebe sich lieber selbst auf und vergisst sich dann zugunsten der anderen.

-mein letzter Wunsch war er sucht sich eine Therapie, ich hoffe das macht er jetzt auch.

- er sagt auch das es nicht an der Depression liegt mit den fehlenden Gefühlen

- ich sagte ich würde hoffen, dass wir vielleicht nach der Therapie wieder zueinander finden können, er sehe das aber gerade nicht so. (gerade? =auch nicht ob er es dann anders sehen werde)

- Er hat zweimal gesagt das er mich liebt und mehrmals das er keine Gefühle mehr für mich hat. Ich bin nur noch verwirrt.

- Auf die Frage ob er mich raus wirft, sagte er nein, das würde er nie tun. Ich könne meine Sachen immer holen wann ich wolle, ich darum hätte ich noch einen Schlüssel (noch, weil in den kommenden Wochen wird eine neue Haustür eingebaut)

Ich bin mit dem Wunsch in das Gespräch gegangen, dass ich emotional dadurch weiter komme. Ich weiß das es vorbei ist. Dennoch sagt mir mein Herz er will was anderes sagen. Ich will nicht ausziehen, werde es aber müssen. Wenn ich gehe ist der halbe Haushalt weg! Es ist einfach eine verf** Sch*** alles!

11.03.2019 17:06 • x 1 #1


Ortrere
Hey, @Birdlove , fühl Dich mal in den Arm genommen! Liebeskummer ist fürchterlich. Habe ich auch.
Schokolade, Gammeln, wirklich enge Freunde anrufen, sinnlose Serien gucken, spät ins Bett und früh wieder raus, weil wenn man schon mal schlafen kann, träumt man ja sowieso nur vom geliebten Ex, ohne Schlaf sieht man wenigstens genauso so schrecklich aus, wie man sich fühlt....
Leb es aus, schreib Deinen Schmerz runter, hier ist immer jemand, der zuhört, in der Regel sehr genau weiß, was Du gerade durchlebst.

Nach ein paar Tagen kommt zumindest der Wunsch nach Körperhygiene wieder bis Du wieder auch nur auf dem Weg zu Dir selbst bist, wird es ein bisschen dauern.

Gefühle kann man weder weg- noch herbeidiskutieren. Insofern zeige Deinen Respekt vor Deiner großen Liebe dergestalt, dass Du ihm seine Entscheidung glaubst. Er wird sich das bestimmt nicht leicht gemacht haben.

Emotionen erzeugen wir in uns selbst. Sie sind beeinflusst von unseren Erfahrungen, unserem Erleben, unseren Wünschen. Etwas, was wir in uns erzeugen, können wir immer wieder tun. Auf eine große Liebe kann, wenn sie sicher verwahrt in unserem Herzen ist, eine weitere große Liebe folgen. Wenn Du Deinen Emotionen vertraust.

Ich drück Dich!

11.03.2019 18:58 • x 2 #2


A


Freier Fall, doch eigtl muss ich nur die Flügel öffnen

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Plentysweet
Birdlove, es tut mir auch sehr leid, was Du grad durchmachst mit der Trennung. Aber ich schließe mich der tröstenden Worte von Ortere an. Manchmal ist es leichter, man nimmt die Trennung an und kommt somit zunächst auf dem harten Boden der Tatsachen auf. Als daß man in so einer Grauzone/Schwebezustand der verzweifelten Hoffnung weiter ausharrt. Das macht einen auf Dauer noch fertiger.

Am Ende Deines Textes war ich dann aber auch etwas verwirrt . Meinst Du, Du kannst Deine Aussagen vielleicht das nächste Mal etwas komprimieren oder bündeln? Deine Aussagen sind für den Leser dann um Einiges einfacher zu verarbeiten. Nur ein kleiner Tipp .
Und habe ich es richtig verstanden: Dein Vater hat zwischen Euch vermittelt?

11.03.2019 19:50 • x 1 #3


Birdlove
@Ortrere : Danke dir, fühl du dich auch gedrückt! Körperhygiene ist kein Problem, fühle mich einsam und friere und gehe daher gerade sehr gern sehr lange sehr heiß duschen. Ein Glück das ich im Studentenwohnheim einen Festpreis für Warmwasser zahle
Ich habe, glaube ich nicht diskutiert, nur alles abgeklopft. Ich akzeptiere und verstehe seinen Entschluss zur Trennung. Und auch das er sich schwer getan hat mit der selben, ich habe gestern gesehen wie sehr er auch leidet. Auch wenn er mich nicht mehr liebt, wie es für eine Partnerschaft nötig ist.

@Plentysweat : Das meinte ich mit, ich muss nur meine Flügel öffnen. Die Trennung annehmen und aufhören zu fallen.
Das mit dem Bündeln und komprimieren versuche ich zu beherzigen. Ich bin von dem Gespräch nur so verwirrt. Erst liebt er mich, dann nicht mehr genug, am Ende nur als Freund.
Mein Vater hat versucht zu vermitteln. Er hat meine Kontaktsperre (mein Exfreund sollte sich melden wenn er wisse wie es weiter gehen wird) einige Tage nach der Trennung gebrochen und ihn angerufen. Gefragt wie es ihm geht, gesagt das es mir sehr schlecht geht und ich leide und wann er denn vor hätte sich bei mir zu melden. Er wollte nur eine Brücke schlagen und helfen.

11.03.2019 23:39 • #4


Birdlove
Update: sitze gerade zitternd vor Emotionen im Regionalexpress, mein Gepäck: Umzugskartons, Koffer mit seinen Dingen. Sind nicht viele - besucht hat er mich hier ja nur 4-5 mal in zweieinhalb Jahren.

Wollte mich heute ganz allein und langsam von meinem Zuhause verabschieden. Das geht nicht denn heute wird die neue Haustür eingebaut und er wird zu hause sein.

Das wird wohl ein hoffentlich letzter traumatisierender Moment. Ich habe das Gefühl, die ganzen Gefühle der vergangenen 2 Wochen werden auf die nächsten paar Stunden komprimiert und ich muss sie nochmal durchleben.

Ich bin überfordert, überwältigt, ich kann kaum gerade Laufen.

Ich kann das nicht mehr lange, hoffentlich ist es bald vorbei.

Meine Freunde helfen auch nicht, Ihr geht im Guten Auseinander, sei froh

Ich bin aber nicht froh! Ich will ihn anschreien und verletzen, auch wenn er es nicht verdient hat. Er kann ja auch nichts dafür das er mich nicht mehr liebt.
:'(

12.03.2019 10:16 • #5


Ortrere
Kannst Du nicht Deinen vermittelnden Vater bitten, das für Dich zu übernehmen? In Deinem derzeitigen emotionalen Ausnahmezustand tust Du Dir keinennGefallen, heute auf den geliebten Mann zu treffen. Er hat Dich gern und Du mutest Euch beiden viel zu, denn so wie ich Dich einschätze, wirst Du kaum die Fassung bewahren können. Stell es Dir aus seiner Perspektive vor: ein Mensch, den ich mal liebte, jetzt aber maximal gern habe, schluchzt um mich herum, weint, zeigt seinen Schmerz, macht Vorwürfe oder guckt zumindest so. Das erzeugt im besten Fall Mitleid (uuuaaahhh!), im schlechtesten Abwehr. Keiner will mit so einem schlechten Gewissen herumstehen.
Kannst Du nicht ein bisschen Zeit vergehen lassen?

12.03.2019 10:47 • x 1 #6


Nela-Mary
Ich kann mir vorstellen, wie schlimm diese Reise für dich sein muss. Und dann auch noch im Zug, die erste Zeit nach der Trennung wäre Zugfahren für mich der Horror gewesen.
Jedes Mal wenn ich irgendwo war, habe ich mich hinterher in mein Auto gesetzt und erst mal geweint. Manchmal weine ich dort immer noch, ist aber auch noch keine zwei Monate her.

Versuche ruhig zu atmen und höre beruhigende Musik wenn es geht. es wird schlimm, es wird emotional - aber du schaffst das.

Ich habe zwischendurch auch das Bedürfnis gehabt, meinen Ex anzuschreien und ihm Vorwürfe zu machen. Habe das dann aber lieber für mich aufgeschrieben, das hat genauso gut getan. Und man macht es sich nicht schwerer, später irgendwann doch noch mal auf die Person zuzugehen. Denn ich zumindest will irgendwann wieder normal mit ihm umgehen können.

Fühl dich gedrückt

12.03.2019 10:49 • x 1 #7


Birdlove
Tag 1 des Auszuges geschafft. Mein Vater hat mir geholfen. Ich bin stolz auf mich, kein weinen, kein schluchzen. Möglicherweise sah ich traurig aus, aber mein Ex sah schlimmer aus. Kann ggf. auch daran liegen das die Wohnung aussah wie im Chaos und er gefühlt vor dem nichts steht.
Morgen hole ich den Rest (2/3 fehlen noch).

Er hatte am Anfang gefragt ob ich den Kühlschrank noch 14 Tage stehen lassen könnte. Ich sagte zu. Später daheim hat meine Familie mich überredet das zu wiederrufen. Sie haben denke ich Recht, für Ihn ist es bereits vor 14 Tagen aus gewesen. Genügend Zeit sich einen neuen zu besorgen, hätte er gehabt. Habe ihm das dann mitgeteilt - dass ich diesen kompletten Cut brauche. Zumal ich auf die Hilfe und Fahrzeug von anderen angewiesen bin.

Er sah schlimmer aus als ich mich fühlte. Ich verstehe das nicht!

@ortrere: Mein Dad wäre glaube ich allein überfordert gewesen. EX hat nicht wirklich mit angepackt.

@nela-mary: Horror war es, weil bis vor 4 wochen bin ich die strecke immer mit Vorfreufe auf zu hause gependelt. 2h he Weg, jeden Freitag und Sonn- bzw. Montag.

12.03.2019 19:57 • x 1 #8


Ortrere
Zitat von Birdlove:
Ich bin stolz auf mich, kein weinen, kein schluchzen.

Kompliment! Das hast Du sehr stark hinbekommen!

12.03.2019 20:49 • x 1 #9


Birdlove
Auszug ist vollzogen. Ob ich alles habe? Ich denke nicht, ist auch egal - Auto und Anhänger waren voll. Der klägliche Rest der gemeinsamen Jahre ist mir jetzt egal. Habe ihn heute nicht gesehen. Seine Mutter hat mich reingelassen. Zum Ende gab es einen kurzen Abschied auch von ihr, aber ohne in den Arm nehmen. Als sie lebwohl sagte, war ihr Stimme tränenerstickt oder sie hat gegähnt, ich habe mich nicht mehr umgedreht.

Mein Vater tut mir Leid, dass er mit 55 seinem Sohn beim Auszughelfen muss. Waschmaschine, Kühlschrank, Spülmaschine... alles so schwer. Ab/Ausgeladen wurde nur das nötigste (Regen mit offenem Anhänger ist nicht gerade optimal).

Morgen geht es an das sortieren, wo kann ich was unterbringen. Im Studentenwohnheim geht es definitiv nicht.

Einer seiner Freunde hat sich bei mir gemeldet, er weiß nicht was er sagen soll. Hat mir viel Glück im weiteren Leben gewünscht. Finde ich sehr gut, immerhin ist er derjenige der meinem Ex in der vergangenen Woche ein offenes Ohr schenkte. Eine Tante hat sich auch verabschiedet, sie findet die Trennung schade.

Ab Heute versuche ich nicht mehr zurück zu blicken.

13.03.2019 17:32 • x 1 #10


Birdlove
Mein Kopf weiß, das er die richtige Entscheidung getroffen hat. Er hat mich nicht betrogen, wollte sich und mich nicht belügen und hat deswegen die Beziehung beendet. Sich einzugestehen, dass die Liebe weg ist, ist nicht leicht. Er sagte, er habe alles versucht und das glaube ich Ihm. Gefühle kann man nicht erzwingen.

Mein Herz schmerzt, denn auch mein Herz weiß, das wenn er mich nicht liebt, das keine erfüllte Beziehung mehr gewesen wäre. Totzdem oder dennoch, bin ich traurig. Ich will ihn nicht verlieren, nicht aus meinem Leben streichen. Doch genau das werde ich tun müssen.
Nicht um mich selbst zu finden, ich weiß genau wer ich bin. Ich bin bei mir! Sondern, weil ich weiß das es mich zerreißen würde, wenn ich mit ansehe wie er sich irgendwann in Jemand anderen verliebt. Ich gönne es ihm, er hat es genauso verdient wie ich. Ich möchte es nur nicht miterleben.
Der Moment als ich am Ende des 1. Auszugtages Lebewohl sagte, und er darauf gar nichts erwiederte, der lässt mich nicht los.

Du wolltest es so, du wusstest das ich nur Freundschaft nicht ertragen kann. Warum sagt du denn nicht, Ich wünsche dir auch ein glückliches Leben, Lebwohl. Gegenseitiger Respekt, das ist das schönstes was es gibt, hast du gesagt. Aber wo ist im Schweigen Respekt?

Ich verachte dich nicht, ich hasse dich nicht, ich bin nicht wütend auf dich. Du hast das getan, was du für dich, und auch für mich, am besten hällst. Ich verstehe dich. Du hast so viel für mich getan. Danke. Ich wollte für dich das gleiche tun, doch du konntest es nicht annehmen. Das macht mich traurig.

Lieben, heißt loslassen. Ich habe dich losgelassen, auch wenn ich hier nun mit Kartons sitze, die ich nicht auspacken kann. Ist es ein unterbwusstes Aufrechteralten des Status quo? NEIN!

22.03.2019 13:49 • #11


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