Fremdgegangen gegangen nach 15 Jahren Ehe - und nun?

V
Hallo zusammen,

ich bin 42 Jahre alt und seit 15 Jahren verheiratet; wir haben 2 Kinder im Alter von 6 und 4 Jahren.
Mein Mann ist seit etwa einem Jahr schwer krank (Krebserkrankung). Das letzte Jahr war geprägt von der Krankheit, mehreren OPs, lange Krankenhausaufenthalte, Chemotherapie etc. Zeit für uns als Paar gab es nicht.
Um mal ein wenig Abstand zu gewinnen, bin ich mit meinen Kindern in die Skiferien gefahren. Mein Mann blieb zu Hause, zum einen weil er nicht Ski fahren kann, zum anderen weil ich es so wollte. Die Skiferien verbrachten wir bei einem langjährigen Freund von mir. Ich kenne ihn seit mehr als 20 Jahren und wir hatten mal eine kurze Beziehung/Affäre in der Zeit als wir uns gerade kennengelernt hatten. Eine richtige Beziehung wurde daraus aber nie. Er ist bis heute nicht gebunden, war nie verheiratet.
Wir hatten immer eine gute Freundschaft und auch wenn wir uns lange nicht sahen und sprachen, waren wir sehr offen miteinander. Er weiß um die Krankheit meines Mannes und auch meine Gefühle dazu.
Wir haben uns abends lange und sehr offen unterhalten, was alles passiert ist in den letzten 10 (!) Jahren - so lange hatten wir uns nicht gesehen.
Am dritten Abend war es als wäre die Zeit Jahrzehnte zurückgedreht. Wir haben uns in den Armen gelegt, geküsst und sehr schnell mehr .... Das Gefühl war umwerfend! Schmetterlinge im Bauch ...
Am Morgen spürte ich, dass er - obwohl ungebunden und niemandem verantwortlich, mir kaum in die Augen schauen konnte. Er hatte ein schlechtes Gewissen. Er ist sehr gläubig, und sagte nur: Du sollst nicht ehebrechen .....
Trotzdem setzte sich das ganze am nächste Abend fort. Initiative ging aber eher von mir aus! Ich hab mich verliebt! Allerdings weiß ich nicht, ob ich mich wirklich (wieder) in ihn verliebt habe oder eher in das Gefühl, begehrt zu werden. S. gab es seit der Geburt unseren 2. Kindes in der Ehe nicht mehr (als seit mehr als 4 Jahren).
Am liebsten würde ich sofort wieder dorthin fahren (wir wohnen 200km entfernt). Aber die Vernunft und Verantwortung für meine Kinder hält mich davon ab. Ich habe ihm eine Mail geschrieben, in der steht, dass ich mir wünsche, dass er nichts bereut! Dass ich es nicht tue und dass ich mir wünsche, dass es nicht zu Ende ist. Antwort habe ich bisher keine bekommen....
Egal wie es weitergeht, hat er mir seine Unterstützung in der aktuell schwierigen Krankheitssituation angeboten. Ich weiß, dass ich darauf wirklich zählen kann. Aber ich glaube, ich möchte mehr. Will aber auch nicht meine Ehe beenden! Eine Affäre auf Dauer?! Das kann's ja wohl auch nicht sein! Wie findet man da nur den richtigen Weg?

Gruß
vekfp

24.02.2012 11:49 • #1


kerstinf
Liebe vekfp,

du bist wirklich in einer sehr schwierigen Situation und ich verstehe sehr gut, wieviel es dir bedeutet haben muss, nach langen Jahren der Abstinenz begehrt zu werden.

Trotzdem rate ich dir im Feuer der Leidenschaft nicht alles über Bord zu werfen, zumal dein guter Freund erkennen gelassen hat, dass er euer Tun im Grunde nicht gut heißt und er keine Beziehung auf dieser Basis aufbauen möchte.

Es ist sicher kein guter Grundstein eine neue Beziehung auf den Trümmern einer alten aufzubauen.

Das die alte nicht mehr funktioniert hat, ist klar erkennbar. Die Frage ist für dich, ob du die Beziehung zu deinem Mann so weiter führen möchtest, auch im Hinblick auf seine Krankheit.

Was bedeutet dir dein Mann? Darüber solltest du gründlich nachdenken, bevor du dich entscheidest. Kannst du dir vorstellen mit ihm an Eurer Ehe zu arbeiten?

Wünsche dir viel Kraft auf deinen Weg,
Kerstin

25.02.2012 23:06 • #2


A


Fremdgegangen gegangen nach 15 Jahren Ehe - und nun?

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A
Vielleicht hatte er auch ein schlechtes Gewissen, weil er es mit Jemandem gemacht hat, deren Mann schwer krank zu Hause liegt und die nichts anderes zu tun hat, in fremde Betten zu springen.

26.02.2012 13:37 • #3


A
Zitat von vekfp:
Um mal ein wenig Abstand zu gewinnen, bin ich mit meinen Kindern in die Skiferien gefahren. Mein Mann blieb zu Hause, zum einen weil er nicht Ski fahren kann, zum anderen weil ich es so wollte. Die Skiferien verbrachten wir bei einem langjährigen Freund von mir. Ich kenne ihn seit mehr als 20 Jahren und wir hatten mal eine kurze Beziehung/Affäre


willkommen

dein mann kämpft mit dem tod - hat ein sehr schweres jahr hinter sich und du fährst ohne ihn zu einem freund - willst deinen mann nicht mitnehmen - der sicher auch ein paar unbeschwere tage mit den kindern dringend gebraucht hätte.

unbewusst hast du sicher einen zweck dahinter gesehen und jetzt ist geschehen, was geschehen sollte.

klar, dein freund ist, wenn er gläubig ist, sich um so bewusster, was da abgelaufen ist.

ich bin immer für offenheit und ehrlichkeit. eine lüge auf dem rücken eines totkranken menschen, mit dem man solange jahre gelebt und 2 kinder in die welt gesetzt hat, zu leben macht es für alle beteiligten zur hölle.

frage den arzt wie er den zustand deines mannes einschätzt, sei deinem mann ehrlich gegenüber - hole dir nötigenfalls beistand -zu seinem schutz - wenn du es ihm sagst. dann könnte ihr alle entscheiden ob eine ehe zu dritt tragbar ist.
aber mache das alles nicht hinter seinem rücken, er wird sowieso unbebwusst schon viel spüren können - und das tut seiner erkrankung auch nicht gut.

viel kraft wünsche ich dir!

26.02.2012 14:33 • #4




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