Freundin mit PMDS trennt sich

Zitat von MissNextDoor:

Ich hab tatsächlich die Vermutung, dass sie dich gut findet und dass du wahrscheinlich in vielen oder einigen Punkten bist, was sie gerne hätte - aber dass es gefühlsmäßig nicht ausreicht... bzw. ihre Gefühle was anderes sagen.

Okay.
Und dann ist man aber SO extrem verliebt in seinen Taten? Also sie ist zärtlicher, verliebter usw. als meine Partnerinnen der Vergangenheit...und dann reicht das aber nicht?

Zitat von Matthew03:

Unternehmungen, äußert unentwegt Liebesbekundungen, hat selbst Verlustangst (!), bedankt sich dass ich noch da bin, zeigt Reue für ihr Verhalten davor, stellt mich der Familie vor uswusf.

Dass sie selbst Verlustangst hat, sehe ich nicht.
Das wäre ja dann eher ne psychische Geschichte. Damit kenne ich mich nicht aus.

Alles andere, da hast Du Recht, passt nicht zusammen.
Vielleicht kann Lathgertha etwas dazu sagen.

Liebe @Lathgertha
Kannst Du hier vielleicht helfen?

Egal wie oft ich darüber nachdenke triggert mich einfach am meisten, dass sie in der guten Phase einfach SO dermaßen liebevoll ist und es sich so unglaublich phantastisch anfühlt, dass man einfach nicht im Ansatz merken würde es reiche von ihrer Seite aus nicht.
Würde das nicht stattfinden, sondern man beispielsweise auch dann mal Meinungsverschiedenheiten haben, Abstand wollen, unterschiedliche Weltanschauung haben, die Leidenschaft mal nachlassen usw...dann wäre das für mich jetzt alles einfach schlüssiger...

Ich suche andauernd Situationen, wo ich fest machen könnte dass zwar Gefühle da sind, es aber nicht wirklich reicht. Aber sie ist da immer SO glücklich und verliebt dass man da niemals sowas erahnen würde...

Das macht mich einfach fertig.

Und ja, ich spüre doch, dass das Ende jetzt bevor steht...und die von @Ruebezahl angesprochene Verlustangst lässt mich sie festhalten wollen...das ist bitter.
Und ich bin eben schwach, weil ich nicht aktiv Schluss mache sondern abwarte bis sie das jetzt wieder macht...also weiß ich ja, dass ich das jetzt nicht schaffe...sonst würde ich es tun.

Zitat von Pippa:

Dass sie selbst Verlustangst hat, sehe ich nicht. Das wäre ja dann eher ne psychische Geschichte. Damit kenne ich mich nicht aus. Alles andere, da ...

Sie hat zweimal in der guten Phase Sätze gesagt wie wie lange liebst du mich noch? und gefragt wann vorherige Beziehungen gescheitert sind und dann gesagt, ich werde mich nach dieser Zeit ja auch von ihr trennen...
Außerdem sagte sie selbst über sich dann mal noch, sie sei jetzt verletzbar.

Sie schiebt das im jetzigen Zeitpunkt dann aber auf das Kuschelhormon...aber da schiebt sie ihr ganzes Verhalten der guten Zeit drauf...

Zitat von alleswirdbesser:

@Matthew03 ich würde an deiner Stelle auf keinen Fall heute zu ihr fahren, wenn sie mag, kommt sie am Dienstag mit in den Freizeitpark. Lehn dich ...

Sie weiß stand jetzt - Sprachnachricht von vor 30 Minuten - noch nicht ob es heute was wird weil sie sich gestresst fühlt...

Puh. Okay.

Ich hab mir deine ganze Geschichte durchgelesen und möchte dir mal eine psychologische Sicht geben, vielleicht hilft dir das ein bisschen beim Einordnen.

PMDS ist nicht einfach nur PMS in stark, sondern eine Störung, bei der das Gehirn auf die hormonellen Schwankungen extrem reagiert. In dieser Horrorwoche erlebt deine Freundin Gedanken und Gefühle, die sich für sie absolut real anfühlen, aber eigentlich durch die hormonelle Situation getriggert sind. Das erklärt, warum sie in einer Woche unglaublich verliebt und verbindlich wirkt und kurz darauf überzeugt ist, dass ihre Gefühle nicht ausreichen. Für sie sind beide Zustände echt, auch wenn sie sich gegenseitig widersprechen. Und genau das macht es so schwer für dich, weil es sich anfühlt, als ob du immer wieder mit zwei völlig unterschiedlichen Menschen zu tun hast.

Dazu kommt, dass du selbst offen von deiner Verlustangst geschrieben hast. Die sorgt dafür, dass dich jedes Distanzsignal von ihr sofort in Panik versetzt. Du versuchst dann Nähe herzustellen oder sie mit Argumenten zu erreichen, während sie sich in ihrer Phase komplett sicher fühlt, dass sie Abstand braucht. Dadurch rutscht ihr beide in einen Kreislauf: Angst auf deiner Seite und Genervtsein auf ihrer Seite. Das erschöpft euch zusätzlich.

Der härteste Punkt ist, dass sie in den Phasen nicht erkennt, dass es die Krankheit ist. Für dich ist es zwar logisch, dass es PMDS ist, für sie fühlt es sich in dem Moment wie die absolute Wahrheit an, dass es nicht passt oder die Gefühle nicht reichen. Das macht Diskussionen in diesen Tagen sinnlos und führt nur zu mehr Schmerz.

Was dir helfen kann, ist eine klare Trennung= die Phasen sind nicht die Beziehung, sie sind ein Symptom der Krankheit. Wenn du bleibst, brauchst du einen Rahmen, wie ihr damit umgeht. In den schlechten Tagen keine Beziehungsgespräche und keine Entscheidungen, in den guten Tagen klare Absprachen, die dann gelten.
Parallel dazu ist es aber wichtig, dass du dich um deine eigene Verlustangst kümmerst, weil sie dich sonst in jedem Zyklus wieder zerschmettert. Eine Therapie oder ein Coaching kann da echt stabilisieren.

Unterm Strich= deine Verzweiflung ist absolut nachvollziehbar, aber sie zeigt auch, dass nicht nur ihre Krankheit eine Baustelle ist, sondern auch deine Art mit Verlust umzugehen.

Wenn beides angegangen wird, sie medizinisch und ihr als Paar strukturell, du psychologisch für dich selbst – dann ist es nicht hoffnungslos. Ohne diesen Rahmen wirst du aber bei jedem neuen Zyklus das Gefühl haben, wieder am Nullpunkt zu stehen.

Zitat von MissNextDoor:

@Lathgertha wie erklärt sich für dich, dass sich das nur auf den TE beschränkt..? Es gibt viele medizinische Quellen im Internet, die das ...

Erinnerst du dich noch an die Antwort dieser Fachärztin die ich hier rein gestellt hatte? Die meinte es käme häufig vor dass die betroffenen Trennungsgedanken haben und nur noch flüchten wollen vom Partner...

Zitat von MissNextDoor:

Es gibt viele medizinische Quellen im Internet, die das Krankheitsbild beschreiben - aber nirgends habe ich davon gelesen, dass sich das dann speziell auf einen einzelnen Aspekt bezieht, überall ist beschrieben, dass die Betroffenen insgesamt leiden, es ihnen während dieser Phase schlecht geht und das gesamte Umfeld betroffen sei

In den medizinischen Beschreibungen steht tatsächlich, dass PMDS meist das gesamte Befinden betrifft und nicht nur einen einzigen Lebensbereich.

Aber:

Zitat von MissNextDoor:

wie erklärt sich für dich, dass sich das nur auf den TE beschränkt..

Im Fall vom TE wirkt es vielleicht so, als würde sich alles nur auf die Beziehung konzentrieren, aber das hat viel damit zu tun, was für ihn am sichtbarsten ist. Gerade bei Nähe, Bindung und Partnerschaft knallen die Symptome am härtesten rein.
Im Alltag kann es durchaus auch Gereiztheit, Rückzug oder Antriebslosigkeit geben, nur beschreibt er das hier nicht so ausführlich. Dass der Fokus auf den Partner gelegt wird, ist aber typisch, weil die Emotionen dort am stärksten gespiegelt werden.