Freundin mit PMDS trennt sich

Zitat von Lathgertha:

Ich hab mir deine ganze Geschichte durchgelesen und möchte dir mal eine psychologische Sicht geben, vielleicht hilft dir das ein bisschen beim ...

Danke für deine Mühe und Ausführungen!

Hast du Erfahrungen mit PMDS, was ist dein Background? Das hört sich total spannend an was du sagst...

Und: müsste das dann jetzt nachdem gestern die Blutung eingesetzt hat nicht wieder zeitnah gut werden? Die letzten Male immer so an Tag 3 der Blutung ungefähr...

Zitat von Lathgertha:

Im Alltag kann es durchaus auch Gereiztheit, Rückzug oder Antriebslosigkeit geben, nur beschreibt er das hier nicht so ausführlich.

Doch. Die Freundin zog munter mit einer Freundin um die Häuser und hatte Spaß dabei.
Das ist der Grund warum ich starke Zweifel habe.

Zitat von MissNextDoor:

Den TE nicht sehen wollen, aber mit der Freundin fröhlich um die Häuser ziehen - so wird dieses Krankheitsbild auf allen medizinischen Fachseiten nicht dargestellt..?

Nach außen können Betroffene oft normal wirken oder sich sogar ablenken, aber die heftigsten Zweifel und Stimmungsschwankungen entladen sich in engen Beziehungen. Darum wirkt es so, als wäre nur der Partner betroffen, dabei ist es genau diese Nähe, die am meisten triggert.

Zitat von Lathgertha:

Im Alltag kann es durchaus auch Gereiztheit, Rückzug oder Antriebslosigkeit geben, nur beschreibt er das hier nicht so ausführlich.

Das hat sie immer am Anfang der Lutealphase, am Ende kommt dann das mit mir...

Zitat von Matthew03:

Danke für deine Mühe und Ausführungen! Hast du Erfahrungen mit PMDS, was ist dein Background? Das hört sich total spannend an was du sagst... ...

ja, meistens bessern sich die Symptome nach Einsetzen der Blutung, bei vielen so um Tag 2 oder 3 herum. Aber die Dauer und Intensität sind leider individuell verschieden.. Manche spüren relativ schnell eine Erleichterung, bei anderen dauert es noch ein paar Tage. Und das Gemeine ist: selbst wenn der Zyklus ein klares Muster hat, fühlt es sich für die Betroffene jedes Mal so an, als sei es diesmal anders oder endgültig.

Zitat von alleswirdbesser:

Wenn es unabhängig von dieser Beziehung sein soll, und wenn es nur um die Problematik von TE gehen soll, gebe ich dir recht. Aber eine Therapie zu ...

Da bin ich völlig bei dir: eine Therapie nur, um in einer ungesunden Beziehung durchzuhalten, macht keinen Sinn. Aber so hab ich es auch gar nicht gemeint. Es geht eher darum, dass der TE in dieser extremen Dynamik eigene Muster besser versteht und Wege findet, stabil zu bleiben – egal, ob die Beziehung hält oder nicht.

Psychologisch betrachtet ist es oft genau das, was den Unterschied macht: wenn man nicht mehr nur reaktiv mitgerissen wird, sondern selbst handlungsfähig bleibt. Das entlastet ihn persönlich, und gibt ihm erst die Klarheit, ob er die Beziehung langfristig wirklich tragen kann oder nicht. Therapie ist also kein ‚Bleibe-Werkzeug‘, sondern ein ‚Selbst-Stärkungs-Werkzeug‘

@Matthew03

Ich greife das nochmal auf, weil es hier mehrfach angesprochen wurde und ich
auch sehe, dass dich das sehr verunsichert: warum sie dir gegenüber so abweisend ist, aber gleichzeitig mit Freundinnen unterwegs sein kann.

Das wirkt von außen total widersprüchlich, ist aber bei PMDS gar nicht so ungewöhnlich. Viele schaffen es, nach außen halbwegs ‚normal‘‘ zu wirken oder sich bewusst abzulenken. Aber die starken Stimmungsschwankungen schlagen fast immer da durch, wo es am engsten und bedeutsamsten ist, also in der Partnerschaft. Genau da entlädt sich der Druck am meisten.

Deshalb kommt es dir so vor, als würdest nur du das abkriegen, während andere nichts merken. In Wahrheit zeigt sich die Erkrankung aber gerade da, wo Bindung und Nähe sind.

Zitat von Lathgertha:

Da bin ich völlig bei dir: eine Therapie nur, um in einer ungesunden Beziehung durchzuhalten, macht keinen Sinn. Aber so hab ich es auch gar nicht ...

Danke, dass du dich hier eingeklinkt hast. Du sagst so gute und differenzierte Sachen...

Meine Freundin hat eben im Moment erst wieder gesagt es reiche nicht...genau wie von dir beschrieben. Und ich erreiche sie mit Argumenten nicht, genau wie beschrieben.

Ich habe einfach nur die Angst, es ist dieses Mal wirklich so....soweit bringt sie mich mit ihren überzeugten Aussagen...

Zitat von Matthew03:

Danke, dass du dich hier eingeklinkt hast. Du sagst so gute und differenzierte Sachen... Meine Freundin hat eben im Moment erst wieder gesagt es ...

Ihre Worte sind in dieser Phase nicht mehr mit Logik erreichbar. Sie glaubt selbst, dass es die Wahrheit ist, du kannst sie in diesem Zustand nicht mit Argumenten überzeugen.

Ihre Worte sind aber kein Beweis dafür, dass es diesmal endgültig ist, sondern ein Symptom der Erkrankung.
Deine Angst ist also nachvollziehbar, aber sie bedeutet nicht, dass die Beziehung wirklich vorbei ist. Sie bedeutet nur, dass du gerade auf ihre momentane Überzeugung reagierst.

Der entscheidende Unterschied hier: was sie heute sagt, ist nicht automatisch die Realität von morgen. Deshalb mein Rat:
nicht versuchen zu diskutieren, sondern durchhalten, bis die Phase abklingt. Fokus auf dich, Ablenkung, Struktur in deinen Alltag

@Lathgertha und wie erklärt sich für dich dass sie sich dann nie mehr von selbst meldet wenn diese Phase vorbei ist..?
Sollte sie die Gefühle da nicht wieder spüren und Sehnsucht nach dem TE haben..?

Zitat von MissNextDoor:

und wie erklärt sich für dich dass sie sich dann nie mehr von selbst meldet wenn diese Phase vorbei ist..?
Sollte sie die Gefühle da nicht wieder spüren und Sehnsucht nach dem TE haben

Ja, hier haben wir genau den nächsten Widerspruch und genau davon lebt diese Krankheit leider Nach der Horrorphase sind die harten Abweisungen zwar weg, aber oft kommt stattdessen Scham, Unsicherheit oder auch das Bedürfnis, sich erstmal zu schützen. Viele trauen sich dann nicht, von sich aus den Kontakt zu suchen, auch wenn die Gefühle wieder da sind. Das wirkt wie Gleichgültigkeit, ist aber in Wahrheit Teil des Musters.

Zitat von alleswirdbesser:

Hast du dich mit dieser Erkrankung so gut auseinandergesetzt und hast fundierte Kenntnisse?

Ich bin absolut kein Profi auf diesem Gebiet, aber ich kenne Einzelfälle im Familien und engen Freundeskreis.
Da war Und ist man quasi gezwungen, sich intensiver damit auseinanderzusetzen, sonst hätte man die Dynamik gar nicht verstanden.