Genervt vom Kind und mir - Er braucht seine Ruhe

D
... ich bin seit 12 Jahren in einer Beziehung bzw. Partnerschaft!
.. dachte ich zumindest.
Mein Partner war schon immer eher ein Einzelgänger, behauptete er selbst von sich. Von Anfang an brauchte er seine eigene freie Zeit - Zeit nur für sich. Da wir beide schon Ende 30 waren als wir uns kennenlernten hatte ich auch Verständnis dafür. Jeder hatte sein Leben ja schon ein ganzen Stück weit gelebt und sich dementsprechend eingerichtet. Ich hatte zum Kennlernzeitpunkt einen kleinen Sohn von 4 Jahren. Für mich mein wichtigster Mittelpunkt in meinem Leben. Mein Lebensgefährte nahm es als gegebn hin, konnte oder wollte aber keine Beziehung zu meinem Kind aufbauen. Nein, er war sogar eifersüchtig/neidisch auf mein Kind, obwohl
es nie einen Grund der Veranlassung gab. Heute weiß ich, dass er meinem Sohn die Liebe, Fürsorge und Aufmerksamkeit neidete, die er selbst als kleiner Junge Nie erfahren hat...
Nach 11 Jahren zogen wir endlich (ich hatte mir es schon lange gewünscht; mein Partner brauchte aber Bedenkzeit..). Nach genau einen Jahr zog er wieder aus.. Mein Mann war genervt von meinem Kind und mir und überhaupt... er brauchte einfach wieder Ruhe (seine Meinung).
Hört sich an, als wären mein Sohn und ich wahre Rabauken und Krachmacher.. aber so sind wir nicht. Wir sind fröhlich, haben gerne Besuch, genießen aber auch Spieleabende, gemeinsames Kochen und, und, und. Aber alles mit dem Mann. Vorallem ich war sehr enttäuscht und traurig beim Auszug. Kontakt hatten wir zwar weiterhin, aber..
5 Monate nach seinem Auszug ging er in eine Psychosomatische Klinik. Er hatte inzwischen schwerste Depressionen sogar mit Selbstmordgedanken. Kurz vor seinem Klinik Aufenthalt teilte er mir noch mit, dass ich und auch mein Sohn wohl nicht ganz unschuldig an seiner Situation seien. Seit dem ist für mich die Welt nicht mehr in Ordnung. Ich liebe ihn immer noch. Mit all seinen Stärken und Schwächen. Seit er in der Klinik ist meldet es sich nun gar nicht mehr.
Ich habe ihn zu Anfang nochmal kurz telefonisch gesprochen und auch eine Mail geschrieben.. Er sagt er muss seine Gefühle und Gedanken ordnen. Er meldet sich wieder wenn er zu Hause ist..
Ich kann einfach nicht mehr. Ich kann mit dieser Situation einfach nicht umgehen. Ich möchte ihn nicht verlieren. Aber ich möchte auch nicht von ihm abserviert werden. Eher beende ich vorher die Beziehung. Ich bin so verletzt. Was soll ich nur tun?

20.07.2012 12:36 • #1


C
Zitat:
Ich möchte ihn nicht verlieren.
.....
Eher beende ich vorher die Beziehung.


Frage: Was möchtest Du erreichen?

Beendest Du besser die Beziehung falls Du spürst das es eng wird und er könne diese beenden? Fühlst Du Dich dann besser? Macht es einen Unterschied? Verstehe die Logik dahinter nicht so ganz.....

20.07.2012 13:24 • #2


A


Genervt vom Kind und mir - Er braucht seine Ruhe

x 3


D
Mein Partner hat mich sehr oft mit Worten und Taten gekränkt.
Wenn ich mit ihm darüber reden wollte war nie der rechte Zeitpunkt.
Manchesmal hat er mich während einer Auseinandersetzung oder einem Gespräch einfach sitzen lassen und ist gefahren. Wenn er wieder kam tat er so als wäre nichts gewesen. Und wenn ich um eine Klärung bat, war die Zeit wieder mal nicht reif. Er traf hin und wieder einsame Entscheidungen, die mich sehr wohl auch betrafen. Sicher denkt er, mit mir kann man/er machen was er will. Und wenn er jetzt schon wieder eine Entscheidung trifft
und ich mache wieder einmal mit, gewollt oder ungewollt... Weißt du wie man sich da fühlt..

20.07.2012 14:52 • #3


S
Hallo liebe DoRi,

ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du nicht mehr kannst - meiner Meinung nach ganz klar nachvollziehbar.

Du schriebst, dein Mann sei eher ein Einzelgänger und hat ab dem Kennenlernen in der Folge dann ganze 11 Jahre gebraucht, um es mit euch zwei zu versuchen.
Muss für dich als AE sehr schwer gewesen sein, dein Kind alleine groß zu ziehen.

Weiters schriebst du, dass dein Mann nie richtigen Bezug zu deinem Kind aufbauen hat können, ja sogar eifersüchtig auf deinen Sohn gewesen war.
Zwischen zwei Fronten zu stehen kann nicht gerade einfach für dich gewesen sein.

Was du dann aber weiters geschrieben hast, kann ich nicht mehr so richtig nachvollziehen, und zwar:
Zitat von DoRi:
5 Monate nach seinem Auszug ging er in eine Psychosomatische Klinik. Er hatte inzwischen schwerste Depressionen sogar mit Selbstmordgedanken. Kurz vor seinem Klinik Aufenthalt teilte er mir noch mit, dass ich und auch mein Sohn wohl nicht ganz unschuldig an seiner Situation seien. Seit dem ist für mich die Welt nicht mehr in Ordnung. Ich liebe ihn immer noch. Mit all seinen Stärken und Schwächen. Seit er in der Klinik ist meldet es sich nun gar nicht mehr.
Ich habe ihn zu Anfang nochmal kurz telefonisch gesprochen und auch eine Mail geschrieben.. Er sagt er muss seine Gefühle und Gedanken ordnen. Er meldet sich wieder wenn er zu Hause ist..

Warum bist du nicht ganz unschuldig an seiner Situation?

Nur weil du versucht hast, EINE Familie zu haben? Dies, obwohl du gewusst hast, dass er mit deinem Sohn nicht richtig klar kommt und sogar neidisch ist auf ihn.

Ich denke, dass deine Welt bereits vorher schon nicht in Ordnung gewesen ist und diese neue Situation jetzt eben die überfordert.

Glaube mir, alle hier haben bzw. hatten ihre Problem mit ihren Partnerinnen/Partnern und jeder von uns begibt sich bzw. hat sich begeben auf eine teilweise sehr schmerzhafte Reise.

Selbst ist man subjektiv und gefangen und von daher birgt diese Sichtweise oft Gefahren in sich und stellt uns Fallen.
Objektiv betrachtet macht es aber ein ganz klares Bild ...... .

Dein Sohn wird jetzt demnach 16 Jahre alt sein und schon ziemlich flügge , so nehme ich mal an. Und du?

Was hast du bisher gemacht, um dir deine Zeit zu verschönern? Achtest du auf dich? Auf deine Gefühle? Gibt es etwas, wo du sagst, DAS WILL ICH!

In allerschwersten Situation mache ich mi das sogenannte Andreas-Kreuz. Auf der einen Seite liste ich die Negativa, auf der anderen Seite das Positive auf.
Nicht, dass man vorerst damit was anfangen kann, nur mit der Zeit schupft man dann plötzlich immer wieder mal etwas von einer auf die andere Seite und irgendwann sieht man klarer und sagt sich: NEIN, so nicht.

Ich würde dir anraten, ihn ordnen zu lassen, das gibt dir Zeit, dich zu ordnen.

Alles Liebe

20.07.2012 15:10 • #4


C
Nun ja, es hat mehr den Anschein als sei es ein Spiel, wir trennen uns aber bä bä ich bin erster....nur um zu demonstrieren das Du auch eine Entscheidung triffst.

Nur wozu? Wenn, dann Entscheide doch auf einer anderen Ebene, beleuchte wie Eure Beziehung funktioniert und treffe eine Entscheidung auf dieser Grundlage, ganz unabhängig davon was er denn so entscheidet.

So wie Du es beschreibst, ist Dein Mann Weltmeister in Vermeidung von Konflikten, diese werden einfach beiseite geschoben, kein klären, kein besprechen, kein bewältigen.

Wenn Du aber die Entscheidung triffts, Dich zu trennen, dann sollte dies auch Deine innerste Meinung sein, Du musst davon überzeugt sein das Eure Beziehung keinen Sinn mehr macht und es für Dich/Euch das beste ist getrennte Wege zu gehen. Alles andere wäre für die Katz da ihr in naher Zukunft wieder die Trennung revidiert, diese als Machtspiel nutzt und so Euch weiter und weiter im Kreis dreht.

20.07.2012 15:16 • #5


A
Zitat von DoRi:
Ich hatte zum Kennlernzeitpunkt einen kleinen Sohn von 4 Jahren. Für mich mein wichtigster Mittelpunkt in meinem Leben. Mein Lebensgefährte nahm es als gegebn hin, konnte oder wollte aber keine Beziehung zu meinem Kind aufbauen. Nein, er war sogar eifersüchtig/neidisch auf mein Kind, obwohl es nie einen Grund der Veranlassung gab.

5 Monate nach seinem Auszug ging er in eine Psychosomatische Klinik. Er hatte inzwischen schwerste Depressionen sogar mit Selbstmordgedanken. Kurz vor seinem Klinik Aufenthalt teilte er mir noch mit, dass ich und auch mein Sohn wohl nicht ganz unschuldig an seiner Situation seien.

Seit dem ist für mich die Welt nicht mehr in Ordnung. Ich liebe ihn immer noch. Mit all seinen Stärken und Schwächen. Ich möchte ihn nicht verlieren. Aber ich möchte auch nicht von ihm abserviert werden. Eher beende ich vorher die Beziehung. Ich bin so verletzt. Was soll ich nur tun?
willkommen

was du tun sollst ? deine verletzung heilen - sowie ER seine.

dieser mann hat beziehungsängste - hat sich nie wirklich eingelassen - aus angst verletzt und enttäuscht zu werden. deshalb seine eiferucht und seine angst vor zuviel nähe.

er projeziert seine schuldgefühle auf dich und macht dich und deinen sohn dafür verantwortlich - er sollte sich mal selbst im spiegel anschauen und erkennen - das er erstmal seinen rucksack leeren sollte.

was verletzt dich daran? du weisst doch, dass sein verhalten nicht normal ist ... er ist gestört und muss erst seine störung beheben um beziehungstauglich zu werden.

gehe du mit deinem sohn deinen weg weiter. ein partner, der mein kind ablehnt, es nicht liebevoll annehmen kann, sondern mit missgunst, neid, eifersucht reagiert - hat bei mir keine chance - mein kind steht an erster stelle - ich würde alles tun um es vor solchen erfahrungen zu schützen, denn sonst ist er bald derjenige, der irgendwann mal in einer klinik landet.

alles gute!

20.07.2012 15:34 • #6


D
Hallo Sorele,

natürlich achte ich auf mich, alleine schon wegen meinem Sohn.
Ich lebe auch gerne, ich habe einen Job, der mir viel Spaß macht.
In meiner Freizeit mache ich Sport, gehe wandern, lese, gehe ins
Theater, ins Kino, auf Konzerte... mit guten Freunden und auch
alleine, habe auch ein Haus mit Garten... also langweilig wird mir
garantiert nicht. Ich kann mich schon auf mich konzentrieren.
Mein Sohn ist wirklich schon aus dem flügge - ist auch völlig normal
mit 16. War bei mir ja nicht anders.
Mein Partner und ich haben schon gemeinsame Interessen. Doch ganz
oft hat er mit mir nicht unternommen. Zu manchen Einladungen
oder Festen mußte ich gezwungenermaßen alleine gehen.
Wenn ich ihm hinterher berichten wollte, wie schön es war und wen ich
aus unseren Freundes- und Bekanntenkreis getroffen habe, wollte er
davon nichts hören, interessierte ihn angeblich nicht..

20.07.2012 18:35 • #7


C
Hallo Sorele,
ich glaube eigentlich wissen wir vom Verstand her was richtig ist, wenn da nur nicht die Gefühle währen die alles durcheinander bringen.
Ich hatte auch einen Sohn von 2 Jahren als ich meinen Mann kennenlernte. Vor der Hochzeit hat er noch gesagt, wenn ich dich liebe, liebe ich auch dein Kind. In der Realität sah es aber ganz anders aus, er hat ihn abgelehnt.
Ich habe immer zu meinem Sohn gehalten. Deshalb weiß ich auch wie schwer es ist ,wenn man dazwischen steht, daß belastet die Beziehung sehr. Kinder hat man sein ganzes Leben lang.
Ich denke dein Partner ist ziemlich mißgünstig, z.b. wenn du ihm erzählst wie schön es war wenn du ohne ihn unterwegs bist., er kann sich nicht für dich freuen . So lange er kaum Fehler
bei sich sieht ,wird er sich auch nicht verändern.
Ich kann sehr gut verstehen, wie verletzt du bist,
(bin zur Zeit auch in Trennung u. am nächsten Tag kann ich es ohne ihn nicht mehr aushalten).
Wenn es dir hilft Schluß zu machen, mach es .
Mach alles was dir gut tut.
LG
Moni

Wäre es nicht besser er versucht erst mal an sich zu arbeiten, falls er das überhaupt kann und in dieser Zeit den Kontakt mit ihm abzubrechen.

20.07.2012 20:32 • #8




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