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Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

FrauDrachin
@ElGatoRojo kater, und was ist jetzt die Aussage? Welchen Misstand für wen willst du wie adressieren?

Nalf meinte, Unternehmen und dazugehörige Strukturen sind schlecht aif Mütter eingestellt, die direkt nach dem Mutterschutz wieder einsteigen möchten.
Was hast du zu dem Problem beizutragen?

13.08.2025 21:26 • x 1 #1036


Ayaka
Zitat von Nalf:
Weil die Gesellschaft die Alternativen dazu nicht unterstützt. Als ich nach 9 Wochen wieder im Büro war, wurde ich gefragt, ob ich meinen Dienstwagen zu Gunsten von mehr Gehalt abgeben möchte, weil ich ja sicherlich nicht wie vorher zum Kunden fahre. Keinem einzigen meiner Kollegen würde das angeboten. Zeitgleich waren meine Männer in den Krabbelgruppe stets der einzige Mann, wurden vom Kinderarzt gefragt, wo die Mama ist und würden von den Nachbarn gefragt, was sie denn jetzt mit der vielen freien Zeit machen. Die Gesellschaft kann mit dem umgedrehten 50er Jahre Modell überhaupt nicht umgehen. Auch unsere Familien waren dafür noch nicht bereit und haben die Väter nicht entlastet.

und genau deshalb wollt ihr die Rolle der Frau als alleinige Verantwortliche für die Kinderbetreuung noch weiter einzementieren anstatt die Männer in die Verantwortung zu holen? Die Logik erschließt sich mir nicht

Ja - die Gesellschaft hat mit Männern die ihre Elternpflichten genauso wahrnehmen noch massive Probleme. Man wird schief angeschaut, bekommt komsiche Fragen und wird als Exot behandelt. Genau so ging es den ersten Frauen die in Männerdomänen beruflich Fuß fassen wollten, genauso ging es den ersten Studentinnen an Universitäten. Veränderung ist unangenehm und stößt auf Widerstände.

Dass sich das ändert bekommen wir nicht dadurch hin, dass wir Frauen für ihr Fernbleiben vom Arbeitsmarkt noch weiter fördern, sondern dadurch, dass Männer vermehrt diese Rolle übernehmen. Hier sollte eine Incentivierung und Förderung stattfinden.

Väterkarenz war zu Beginn meiner Karriere undenkbar - Mittlerweile sieht man sie immer häufiger und teilweise nehmen sich Väter auch deutlich mehr als nur ein paar Monate um bei den Kindern zu sein. Es ist noch immer nicht etabliert, aber es wird. Was man aber schon in den Kommentaren sieht ist, dass dieser Entwicklung unter Umständen mehr die Frauen im Weg stehen als die Männer.

Kernanliegen meines Feminismus ist immer noch die Emanzipation der Frau raus aus der ihr zugewiesenen Rolle in der Partriachalischen Gesellschaft wo sie auf ein Dasein als Mutter und Fürsorger reduziert wird. Dazu gehören, Bildung, Unabhängigkeit (finanziell und auch mental), eigene Lebensinhalte und Ziele abseits der Familie.

13.08.2025 21:27 • x 6 #1037


A


Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

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NurBen
Zitat von Zylinderella:
Aber sollte deine eigene Mama dir nur ein paar Dino-Nuggets in den Ofen geworfen haben und auch sonst nicht weiter da gewesen sein, außer zum Knopf-Drücken, dann tut es mir sehr sehr Leid für dich, kleiner*Ben, der du mal warst.

War natürlich ein überspitztes Beispiel, jedoch mit wahren Kern.
Hausarbeit muss jeder nebenbei machen.

13.08.2025 21:29 • x 1 #1038


Kampfschnake
@NurBen

Kinder/ Eltern oder andere Schutzbefohlene am Start, um die Du Dich kümmern musst?

Zitat von NurBen:
Hausarbeit muss jeder nebenbei machen.

Nebenbei zählt nicht.

13.08.2025 21:30 • x 1 #1039


Wurstmopped
Zitat von Ayaka:
Dazu gehören, Bildung, Unabhängigkeit (finanziell und auch mental), eigene Lebensinhalte und Ziele abseits der Familie.

Geht am besten ohne Kids, Frage mich immer warum das bei vielen ein Must ist?

13.08.2025 21:30 • x 1 #1040


S
Zitat von FrauDrachin:
Ja, so viele kluge und durchaus auch kontroverse Dinge. ️ Ich würde vorschlagen, im weiteren Verlauf Nebelkerzen und Verfahrenskritik zu ...

*Geht Liste machen.

13.08.2025 21:33 • x 3 #1041


ElGatoRojo
Zitat von FrauDrachin:
Was hast du zu dem Problem beizutragen?

Sie könnte diese Phase zu Hause bleiben und noch nicht arbeiten. Oder sie könnte beim Arbeitsplatz vorher entsprechende Vorasussetzungen schaffen lassen für Wund- und Milchkühlung, Liegeraum oder ähnlich. Liest sich eher so, als wäre sie zu stolz, Hilfe anzunehmen.

Meine Partnerin ist schlicht zu Hause geblieben und hat sich um das erste und auch zweite Kind gekümmert, das für sie einige Zeit wichtiger als die Erwerbsarbeit gewesen war. Die Verantwortung für das Geld hat sie schlicht mir übertragen. Tja - tut mir leid, wenn das alles nun überhaupt nicht mehr regelkonform so ist. Aber ich hatte auch ein gewisses Verantwortzungsgefühl für sie

13.08.2025 21:35 • x 6 #1042


NurBen
Zitat von Kampfschnake:
Kinder am Start, um die Du Dich kümmern musst?

Eigene nein. Mein Ex hatte einen Sohn.

13.08.2025 21:40 • #1043


unbel-Leberwurst
Zitat von FrauDrachin:
Unternehmen und dazugehörige Strukturen sind schlecht aif Mütter eingestellt, die direkt nach dem Mutterschutz wieder einsteigen möchten.
Was hast du zu dem Problem beizutragen?

Kannst du mal konkretisieren, inwiefern es für ein Unternehmen jetzt der Unterschied sein soll, ob eine Frau oder ein Mann nach dem Mutterschutz wieder anfängt zu arbeiten?

13.08.2025 21:42 • x 1 #1044


NurBen
Zitat von Kampfschnake:
Nebenbei zählt nicht.

Was ist das denn für ein Argument. Ob ich die Waschmaschine für 1 oder 2 Personen anmache, macht doch keinen Unterschied. Saubermachen muss ich sowieso mit Kind vielleicht mal öfters. Essen für 1 oder 2 Personen mehr ist jetzt auch kein großer Mehraufwand.

13.08.2025 21:42 • x 4 #1045


Razor_cgn
Kann mir einer mal von den Damen hier erklären, was an Care-Arbeit so schlimm ist? Ich lebe grundsätzlich alleine, habe ne 60qm Wohnung und brauche für die Routine arbeiten 4 Stunden in der Woche (ohne Spülmaschine). Ich habe aus Spaß von Montag bis Mittwoch das Schlafzimmer komplett renoviert inkl. Tapeten, Streichen, Teppich und neue Möbel.

Selbst bei uns als 4-köpfige Familie früher, war das nie ein Problem, weil wir Kinder ab 12 voll im Haushalt integriert waren. Meine Eltern sind beide Arbeiten gewesen und meine Mutter war nie überbelastet, ihr war teilweise langweilig.

Wo ich ein Problem sehe ist bei der Wahrnehmung: Kommen wir zu einem anderen Familie, die ich sehr gut kenne (beide in den 40ern). Der Mann ist 4 Tage in der Woche komplett zu Hause (spezieller Job), die Kinder sind 10 und 12 Jahre. Der Mann übernimmt Aufgaben wie: Einkaufen, Staubsaugen, Essen kochen, zum Stall fahren, Wäsche usw. Trotz 80% Stelle ist sie dauerhaft überbelastet....klar wenn ich ein Hobby habe, was meine Nachmittage frisst, brauche ich mich nicht zu wundern. In meinen Augen völlig falsche Prioritäten gesetzt.

Wo ist der Unterschied zu heute? Sind die Leute unselbstständiger?

13.08.2025 21:44 • x 2 #1046


FrauDrachin
Zitat von Wurstmopped:
Geht am besten ohne Kids, Frage mich immer warum das bei vielen ein Must ist?

Ja, das halte ich wirklich für eine gute Frage.
Tatsache ist ja, dass unsere Geburtenrate nicht so der brüller ist, und viele der Jugendlichen, mit denen ich zu tun habe, schließen Kinder überhaupt kathegorisch aus. Klar, muss nix heißen, aber kommt mir anders vor, als in unserer Generation.

Zitat von Ayaka:
Kernanliegen meines Feminismus ist immer noch die Emanzipation der Frau raus aus der ihr zugewiesenen Rolle in der Partriachalischen Gesellschaft wo sie auf ein Dasein als Mutter und Fürsorger reduziert wird. Dazu gehören, Bildung, Unabhängigkeit (finanziell und auch mental), eigene Lebensinhalte und Ziele abseits der Familie.

Danke für die Erklärung.
Darf ich fragen, wie du das in deinem Leben umsetzt, und ob und auf welche Hindernisse du stößt oder gestoßen bist?

Dass sich Frauen nicht vom Patriarchat ihren Plaz zuweisen lassen sollen, das finde ich gut und sinnvoll. Bei der heutigen Lebensspanne denke ich auch, dass die Zeit der Kinderaufzucht unterm Strich ohnehin prozentual weniger ist, als noch vor einem Jahrhundert, also macht es absolut Sinn, Lebensinhalte außerhalb der Familie zu haben.
Worauf ich allerdings hinweisen möchte ist, dass es ja auch eine Erfindung des Patriarchats, bzw. auch des Kapitalismus, die mE zusammen gedacht werden sollten, ist, dass Muttersein, Fürsorge, Carearbeit so viel weniger anerkennenswert und bezahlenswert ist, wie Erwerbsarbeit. Deshalb mein schon genannter Schwerpunkt, und der Wunsch, nach einer echten Wahlfreiheit. Dazu gehört für mich z.B. auch, dass die Bedingungen in Frauenberufen z.B. der Pflege, deutlich verbessert werden sollten. Frauen sollten auch keine Nachteile dafür zu tragen haben, dass sie diese höchst wichtige und qualifizierte Arbeit verrichten, und sich nicht ins MINT stürzen.

13.08.2025 21:45 • x 3 #1047


FrauDrachin
Zitat von unbel-Leberwurst:
ob eine Frau oder einen Mann nach dem Mutterschutz wieder anfängt zu arbeiten?

fangen wir mal damit an, dass ein Mann nicht in den Mutterschutz geht?

13.08.2025 21:45 • x 3 #1048


unbel-Leberwurst
Zitat von FrauDrachin:
fangen wir mal damit an, dass ein Mann nicht in den Mutterschutz geht?

Ja, der ist ja auch nicht schwanger

13.08.2025 21:46 • #1049


Worrior
Arthur Spooner hatte da eine ganz andere Meinung dazu.

13.08.2025 21:50 • x 1 #1050


A


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