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Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

Fenjal
@FrauDrachin jeder der einen Haushalt führt leistet Care Arbeit, nur nicht jeder quakt darüber und erwartet Gehalt.
Schön, dann steht mir künftig mehr Geld ins Haus, denn nicht nur Mütter haben einen Haushalt.

13.08.2025 22:12 • x 2 #1066


NurBen
Zitat von FrauDrachin:
Was ja nicht dagegen spricht, das fair zu entlohnen.

Wenn der Mann mit seinem Geld die Familie finanziert, dann ist das fair entlohnt.

13.08.2025 22:12 • x 2 #1067


A


Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

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M
Zitat von FrauDrachin:
Oder sollen wir jeden Job, den jemand mit Begeisterung und Herzblut macht, nicht mehr bezahlen, weil ist ja toll genug, dass er den tollen Job machen darf?

Kommt darauf an, was man als Lohn sieht. Meine Mama hat keinen eigentlichen Lohn erhalten.

Sie hatte wie wir alle ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, Kleider die ihr gefielen. Wenn mal eine Anschaffung von Nöten war, haben meine Eltern das gemeinsam entschieden.

Sie ist aber bis heute glücklich mit dem Leben, das sie führt und die Liebe und Anerkennung von uns allen war ihr Lohn genug.

13.08.2025 22:13 • x 1 #1068


Wurstmopped
Zitat von FrauDrachin:
, muss nix heißen, aber kommt mir anders vor, als in unserer Generation.

Jo, Männer im übrigen auch, bewusst no Kids no payments

13.08.2025 22:14 • x 1 #1069


ElGatoRojo
Zitat von FrauDrachin:
Würde ein Mann seine Karriere auch als persönliche Befindlichkeit bezeichnen?
Genau hier sind wir bei Stereotypen und Rollenzuschreibungen.

Es sind eher Zweckmäßigkeitserwägungen auch der beteiligten Frauen. Sie bekommt das Kind, sie stillt es. Das ist einfach so. Biologie dieses Planeten. Daher einigt man sich in der Regel auf den modus vivendi mit den wenigsten Nachteilen.

13.08.2025 22:14 • x 4 #1070


Fenjal
Zitat von FrauDrachin:
Hier wirds spannend: Ist es für einen Mann genauso undenkbar den Beruf über die Familie zu stellen? Würde ein Mann seine Karriere auch als persönliche Befindlichkeit bezeichnen?
Genau hier sind wir bei Stereotypen und Rollenzuschreibungen.

Das MUSS eine Frau ebenfalls nicht, nur, die meisten tun es dennoch und zwar freiwillig, weil ihnen das Kind in der Wiege wichtiger ist als ihr Job und die damit verbundene Karriere, alles andere Gerede ist nur Schein.

Diese verkrusteten Rollenklischees befeuern gerade Frauen, denn sie gefallen sich in der Mutterrolle.

13.08.2025 22:15 • x 2 #1071


N
Zitat von Ayaka:
und genau deshalb wollt ihr die Rolle der Frau als alleinige Verantwortliche für die Kinderbetreuung noch weiter einzementieren anstatt die Männer in die Verantwortung zu holen?

Das war genau mein Ansatz vor 10-15 Jahren. Bis auf das Gebären und das Schleppen von Getränkekisten keinen Unterschied zu machen und als Team auf Augenhöhe zu agieren. Erst er die Elternzeit mit Kind 1 und dann ich die Elternzeit mit Kind 2. So war es abgesprochen und seine berufliche Neuorientierung in zwei Jahren Elternzeit mit Kind 1 und parallel 6-8 Stunden Krippe eigentlich ein guter Plan. Beide je eine Woche Solourlaub pro Jahr, der Rest als Familie.

Aber Du kannst jemanden nur zur Anwesenheit zwingen, nicht zu einem Ergebnis.

Denn nau kurzem Enthusiasmus setzten bei beiden Vätern die Ernüchterung über den Hausmannjob ein. Trotz Putzfrau ein Mal die Woche und Supermarkt Lieferdienst blieb halt dennoch alles Planerische, Vorausschauenden, und auch die emotionale Arbeit an mir hängen. Wenn ich um 17 oder 21 Uhr nach Hause kam und mich nach dem Tag erkundigt habe, kam nur alles gut, waren im XY-Park. Die Weitergabe von Information, um den anderen teilhaben zu lassen, klappte überhaupt nicht. Auch die emotionale Selbstregulation, wenn der Tag anstrengend war, war mein Job. Dass die Krabbelgruppe mit vielen plüschigen Mamas nicht sein Ding war, hat mein Mann betont, aber die Väterkrabbelgruppe hab ich für ihn rausgesucht. Dass man mit dem Knirps mal zur Oma fahren kann, musste ich anregen. Die Omas hatten auch Berührungsängste. Dass man irgendwann mal Fingerfarben besorgt, einen Selbstbastelkalender mit den schönsten Babyfotos macht, um Onkel und Tante ins Boot zu holen, die Windeln auf Vorrat kauft, war alles unheimlich schwierig. Dabei war ich auch zum ersten Mal Mutter. Aber ich hatte halt die Ratgeber gelesen. Beide Männer waren der Überzeugung, sie bekämen das intuitiv hin. Und dann saßen wir da mit Dino-Nuggets und Graubrot und das Leben war nur öde und die Elternzeit wurde im Kaffee verbracht und zum Babyschwimmen bin ich am WE gefahren und die Nägel hab auch ich geschnitten. Sie haben den Job weder ernst genommen, und schon gar nicht genossen. Und dann kamen beide auf blöde Ideen, ihr Elternzeitleben zu verschönern und die Familie fuhr völlig vor die Wand.

Zitat von FrauDrachin:
Was sind für euch persönlich die Kernanliegen eures ganz persönlichen Feminismus?

Nach meinen persönlichen Erfahrungen: ist mein Kernanliegen, dass die S. Abwertung aller Leistungen, die Frauen erbringen, aufhört. Die Stimmung in einer Familie locker-flockig zu halten, indem man die eigene Müdigkeit nicht rausposaunt, sondern zu Gunsten aller mal ein Lächeln aufsetzt oder ein Eis vom Einkauf mitbringt, ist eine Leistung. Die Geburtstage der Familie auf dem Schirm zu haben, ist eine Priorität, die dafür sorgt, dass diese Familie dann auch nah genug ist, mit zahnendem Baby dort hingehen zu können. Sich mit den anderen Kitaeltern zu vernetzen und Spielgelegenheiten zu organisieren und herauszufinden, wer der beste Kinderzahnarzt im Viertel ist, ist eine Leistung, die man zum Wohle seiner Kinder erbringt. Nur satt und sauber und Glotze an ist zu wenig.

Zitat von ElGatoRojo:
Und willst du jetzt für deinen Heroismus bewundert werden?

Ich will, dass die körperliche Leistung, die Frauen beim Erschaffen von Leben erbringen, mindestens so anerkannt wird, wie der Marathon, den der Kollege am Wochenende gelaufen ist. Der erzählt stolz von seiner gelaufenen Zeit und dem Muskelkater und wird als Steher bewundert. Und alles rund ums Gebären ist irgendwie eklig, peinlich, Privatsache (genauso wie der Marathonlauf auch) und wird z.B. durch solche Sprüche wie da oben ins Lächerliche gezogen.

Zitat von Mann1989:
Das mag sein. Es ist aber auch so, dass die allermeisten Frauen unbeschadet und lebend aus Beziehungen kommen und dennoch ist es Dir ein Anliegen darauf hinzuweisen, dass es (tragischerweise) auch andere Fälle gibt. Es wäre also wichtig und konsequent beide Missstände zu benennen...

Also stellen wir fest, dass die allermeisten Frauen ihre Partnerschaften überleben und die allermeisten Väter ihre Kinder regelmäßig, meist sogar täglich sehen. Wenn aber Frauen aus Angst vor dem empfundenen Risiko, die eine von dreien zu werden, den Autoschlüssel zwischen den Fingern hält, erwarte ich von den Vätern eigentlich, dass sie aus Angst vor einer möglichen Trennung die Kinder ab Geburt zu 50% betreuen. Tun sie aber nicht. Und das verstehe ich nicht.

@Ayaka: Nach meinen persönlichen Erfahrungen würde ich heute auch kein 50/50-Modell mit einem Mann mehr eingehen. Weil ich bei keiner einzigen Frau erlebt habe, dass nicht deutlich mehr als 50% der Jobs an ihr hängen bleiben. Einfach weil es für Männer keine Jobs sind, sondern nice-to-haves, die eine Frau machen kann, wenn sie da Bock drauf hat.
Da wären wir wieder bei der Verachtung der weiblichen Beiträge zur Gesellschaft. Nur dass Männer diese Beiträge offenbar so sehr zu schätzen wissen, dass sie nach Scheidung oder Verwitwung viel schneller als Frauen wieder eine Partnerschaft mit einer Frau anstreben. Und durch die Partnerschaft mit einer Frau länger und gesünder leben. Und Teams in der Arbeitswelt mit Beteiligung von Frauen besser performen als reine Männerteams. Und dennoch so tun, als wäre der Beitrag von Frauen und die Prioritäten von Frauen minderwertig.

Zitat von AnnaLüse:
Wie integriert ihr Mikrofeminismus in euren Alltag?

Anna, das mach ich genauso. Wann immer jemand mir das Gendern ist doof-Thema auf zwingt (denn ich hab das noch nie angesprochen), biete ich das generische Femininum als Alternative an. Oder eben das Böhmermannsche Sehr geehrte Damen und Herren und alle dazwischen und außerhalb.

Mein Mikrofeminismus des Alltags ist, zu allen Kompetenzfragen immer zuerst eine Frau anzusprechen und gezielt nach weiblichen Anbietern zu suchen. Und bei allen Fragen zu Kind und Haushalt wann immer möglich den Mann. Neben mir wohnt ein Rentnerpärchen. Ich Frage im Smalltalk also ihm, was er heute kocht und sie, ob sie mir beim Verlegen der Balkonplatten behilflich sein kann.

13.08.2025 22:16 • x 10 #1072


Wurstmopped
Zitat von ElGatoRojo:
Es sind eher Zweckmäßigkeitserwägungen auch der beteiligten Frauen. Sie bekommt das Kind, sie stillt es. Das ist einfach so. Biologie dieses ...

Vielleicht bekommen Frauen in Zukunft Kids ohne eine Vater an ihrer Seite, es wird ja nicht ohne Grund in einschlägigen Kreisen diskutiert, wofür brauchen wir überhaupt einen Mann und dann ist diese Frage doch geklärt, diese Frauen glücklich und andere Frauen empfinden diese Ungerechtigkeit halt nicht so.

13.08.2025 22:18 • x 2 #1073


ElGatoRojo
@badMonkey - Bist du besoffen oder was? Dein Beitrag ist gemeldet

13.08.2025 22:19 • x 14 #1074


Kampfschnake
@NurBen
Wir reden an einander vorbei. Sorry. Hast Du eine Familie, die Du finanzierst - oder ist der Mann, der die Familie finanziert ein Modell?
Keine polemische Frage.

13.08.2025 22:20 • x 1 #1075


S
Zitat von Fenjal:
Das MUSS eine Frau ebenfalls nicht, nur, die meisten tun es dennoch und zwar freiwillig, weil ihnen das Kind in der Wiege wichtiger ist als ihr Job ...

Was ja auch völlig logisch und nachvollziehbar ist, da Kinder nun mal viel niedlicher sind und (auch langfristig) viel glücklicher machen als ein Job.

Jobs macht man halt aus der Not heraus, weil man es muss und sonst kein Geld da ist. Kinder hingegen machen glücklich, die bekommt man nicht, weil man muss, sondern weil man will – da ist man richtig mit Herzblut dabei.

13.08.2025 22:21 • x 2 #1076


S
Zitat von Nalf:
Mein Mikrofeminismus des Alltags ist, zu allen Kompetenzfragen immer zuerst eine Frau anzusprechen und gezielt nach weiblichen Anbietern zu suchen. Und bei allen Fragen zu Kind und Haushalt wann immer möglich den Mann. Neben mir wohnt ein Rentnerpärchen. Ich Frage im Smalltalk also ihm, was er heute kocht und sie, ob sie mir beim Verlegen der Balkonplatten behilflich sein kann.

Liebs

13.08.2025 22:22 • x 5 #1077


NurBen
Zitat von Nalf:
Nach meinen persönlichen Erfahrungen

Sorry, aber dann liegt es ja nicht an Männern generell, sondern an deinen Mann.
Und natürlich gibt es keine Garantie, dass alles so läuft wie man es geplant hat.
Aber das Risiko habe ich als Mann auch.
Woher weiß ich denn, dass meine Frau wirklich wieder arbeiten geht und nicht einen auf Hausmutti macht?
Woher weiß ich denn, dass sie sich wirklich um den Haushalt und Kinder kümmert, während ich bei der Arbeit bin? Vielleicht ist schon mit solchen Sachen überfordert.
Woher weiß ich denn, dass sie nicht die Kinder nimmt und abdampft und mir das Leben zur Hölle macht.

Es gibt halt keine Garantie.

13.08.2025 22:24 • x 3 #1078


L
@Forenleitung

Bitte eingreifen, da die Männer es ja hier nicht tun. Hier bestes Beispiel, wo Frauen immer noch Übergriffe erfahren und Männer nicht helfen. Jetzt soll bitte keiner behaupten, dass er sowas ja noch nie erlebt hat.

Screenshots habe ich gemacht, ich hoffe dass kein Kind zu so einem Vater muss.
Online Anzeige folgt hoffentlich, sofern Nalf sich dazu entscheidet.

13.08.2025 22:24 • x 14 #1079


Wurstmopped
Zitat von Sternenguckerin:
Kinder nun mal viel niedlicher sind und (auch langfristig) viel glücklicher machen als ein Job.

Es gibt sehr viele Menschen, die das anders sehen oder es bereut haben.
Kinder sind auch eine Belastung für die Frau Mann Beziehung und schnüren das finanzielle Korsett eng.
Die Waltons gab es leider nur im Fernsehen....(Wahrscheinlich kennt die keiner mehr...)

13.08.2025 22:26 • x 2 #1080


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