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Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

K
Zitat von Sti:
@Knutuschi Das sind die, die den Feminismus für sich missbrauchen und nur Klicks sammeln wollen! Das ist ja genau diese Falschheit. Und an andere Stellen gucken sie weg. Nein, ich habe mir geschworen mich heute nicht darüber aufzuregen!

Logo. Mir ist auch deutlich bewusst, dass die nicht das Gros der gesellschaft ausmachen sondern nur am lautesten plärren. Und auch, dass das nur die echt schrägen Blüten der Debatte sind.

Aber selbst wenn ich die Irren ausblende, verstehe ich die Debatte nicht wirklich. Wenn das so wild wäre, müsste das eine ernste Auswirkung auf einen grossteil der Frauen haben. Ich nehme mir nicht heraus alle zu kennen, doch besteht mein Umfeld aus 'ner Menge Frauen. Und irgendwie sind die ziemlich happy, habe hier und da Alltagsproblemechen, so wie Kerle auch und stehen am Klo an. Aber 'nen unterdrückten Eindruck machen die mir nicht so. Manche davon in typischen Männerberufen. Manche glückliche Nagellackiererinnen.

Was ich zusammenfassend über alle meine näheren Frauenkontakte sagen kann (andere werf ich selektiv aus meiner Bubble) die setzen alle auf Eigenverantwortung. Und dann scheint das Problem nicht zu existieren.

16.08.2025 10:54 • x 4 #1786


Zylinderella
Zitat von Fenjal:
Richtiger ist es, dir ein entsprechendes Auskommen zu sichern, Kapitalerträge, Immobilien zu schaffen, mit dem du dein Alter und evtl. deine Pflege arrangierst.


@Fenjal, aus rein privatökonomischer Sicht hast du das getan, was unsere Gesellschaftsform dir angeboten hat. Absolut.
Keine Kinder bekommen und gearbeitet. Im besten Fall so etwas im Dienste dieser Gesellschaft getan. Aufgrund keiner Kinder hast du kein Geld für Versorgung dieser Kinder aufwenden müssen. Kein Geld von deinem Verdienst aufwenden müssen, für Nahrung, Wohnraumbereitstellung, Zeitinvest für Eigenbetreuung brauchtest du nicht abzwacken, daher konntest du sicherlich gut arbeiten, was deinen Verdienst maximieren konnte.
Invest für Fremdbetreuung war nicht nötig.

Du hast somit Steuern gezahlt!, als Bürgerpflicht, soweit es dir auferlegt war und den Rest deines Einkommens ansparen und/oder für deine eigene weitere finanzielle Absicherung und Kapitalmaximierung einsetzen können. Privatökonomisch gesehen nutzt du in unserem System, dein eigenes Kapital und kauft das, was du (im Kapitalismus) nicht selbst produziert hast. Kinder für Pflegeleistungen.
Man kauft das dazu, was man nicht selbst hat.

(woanders produziert ) (oft unter geringeren Humanitätsstandards)
Jetzt auf deinen ganz eigenen Fall betrachtet.
Denn das System war und ist, wie es ist und du hast lediglich angenommen, was es anbietet.

16.08.2025 11:25 • x 2 #1787


A


Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

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Zylinderella
Zitat von FrauDrachin:
Es geht um die Klos in Opernhäusern, Diskos, Vereinsheimen, Toiletten im öffentlichen Raum... Männer und Frauen gemeinsam beschweren sich z.B. nicht selten darüber, dass Wickeltische starndardmäßig in den Frauentoiletten sind...

Durchaus sinnvoll, das für neue Bauten gut zu durchdenken. Auch die Einlassung von Nalf zu Thema Waschgelegeheit in Kabinen finde ich sinnvoll. Vielleicht nicht in jeder, aber in einigen?
Es zumindest SEHEN zu wollen.
Wie diesbezüglich dann im Haushalt entschieden wird, bleibt abzuarten. Es wird sicherlich immer eine ökonomische Priorisierung aller zu behandelnden Posten erfolgen. Aber die Eingabe könnten die Planenden machen.

16.08.2025 11:32 • #1788


S
@Knutuschi wie gesagt, ich schrieb ja bereits mehrfach meine Meinung darüber. Manchmal zieht sich der Mensch, und muss sich sogar zurückziehen, aus reinen Selbstschutz zurück.

16.08.2025 11:36 • x 1 #1789


ElGatoRojo
Zitat von FrauDrachin:
Kater, immer noch nicht kapiert.
Was Männer und Frauen (selbst die femiistischen Männer und Frauen, weil die leben ja auch in dem System) tun. Weil die Annahmen in unserer Gesellschaft sind, wie sie sind, weil unsere Gesetze, so wie sie sich über Jahrhunderte entwickelt haben, sind wie sie sind, weil die blinden Flecken sind, wie sie sind.

Es geht nicht um die Annahmen in unserer Gesellschaft, sondern um die Fakten unserer Gesellschaft. Die Fakten sind der Rahmen, in denen sich die Menschen bewegen. Banachteiligungen sind gesellschaftlich änderbar und das einfacher seit Beginn der Republik - auch schon über 100 Jahre her.

Voraussetzung ist ein gewisser Konsens für bestimmte Änderungen. Da sagt mit als Aktivistin für bestimmte von mir abgestrebte gesellschaftliche Änderungen, dass es einfacher ist, das zu realisieren mit breiten Konsens auch z.B. bei den meisten Männern schon aus Fürsorge für ihre Partnerin. Offensichtlich gibt es ja Dinge im weiblichen Sanitärbereich, die relativ leicht zu ändern wären, wenn sie eben auch Männern mal bekannt gemacht worden wären. Als Beispiel. Aber stattdessen den Mangel nur zu beklagen?

Man kann natürlich auch vehement Kollektivschuld und Kollektivreue von Männern einfordern, weil diese ja seit Jahrtausenden die Nutznießer der Frauenunterdrückung waren. Initiert aber bei den Meisten nur eine gewisse Trotzreaktion, weil diese Männer sich wegen der Verbrechen ihrer Vorfahren unschuldig fühlen, da sie selbst die mit ihnen lebenden Frauen respektvoll, korrekt und fürsorglich behandeln -- jedenfall ein großer Prozentsatz. Da muss ich auch als Feministin mal meine Strategie anpassen, wenn ich etwas erreichen will.

16.08.2025 11:39 • x 2 #1790


Zylinderella
@Fenjal. So wie unsere Gesellschaft es selbst auch macht, also das dazu kaufen, was wir nicht selbst produzieren. Stahl. Notebooks, Festplatten, Handys, Menschen. (nicht nur für Pflege, auch um Busse zu fahren, Straßen zu bauen usw.)
Sinnvollerweise dann Menschen, die im Arbeitsprozess einsetzen, nicht ausschließlich im Sozialsystem.
Systemerhaltend benötigen wir meines Wissens nach 2 Leute, um einen alten Menschen zu versorgen.
So war das.
2500 Kinder pro Tausend Frauen, zum Systemerhalt.
Wir sind gerade bei 1300 Kindern zum Systemerhalt in seiner jetzigen Form.

Ein Systemrückbau steht aktuell nicht zur Debatte.
Selber produzieren wir diese Güter nicht.
Wir kaufen zu.
Aus anderen Patriachats-Strukturen allerdings, so wie ich es sehe.
Daher verstehe ich den Sinn des Mütterbashing nicht.

16.08.2025 11:49 • x 2 #1791


FrauDrachin
Zitat von ElGatoRojo:
Man kann natürlich auch vehement Kollektivschuld und Kollektivreue von Männern einfordern, weil diese ja seit Jahrtausenden die Nutznießer der Frauenunterdrückung waren.

Kater, niemand fordert schlechtes Gewissen, Reue oder Schuldanerkenntnisse.

Was ich mir allerdings von ALLEN halbwegs vermögenden nordwestlichen Menschen WÜNSCHEN würde, wäre ein Bewusstsein, dass wir Nutznießer von eben genau jenen hier schon öfter genannten Ungleichheitssystemen waren und SIND. Und dass uns dieses Nutznießertum vielleicht nicht in eine Kollektivschuld bringt, aber ja, ich sehe definitiv eine Kollektivverantwortung.

Klar kannst du dich weigern, diese Zusammenhänge zu sehen, und beschließen, dich dieser Verantwortung nicht zu stellen.
Was ich halt für eine unbestreitbare Tatsache halte ist, dass die Ungleichheit national und global eher zu- als abnimmt. Und damit meine ich nicht gerade die Ungleichheit zwischen gut ausgebildeten mitteleuropäischen Männern und Frauen. Warum dennoch Feminismus eine Brille ist, die ich für immens nützlich halte, habe ich erklärt.
Was du mit dieser Tatsache anfängst, ist deine Sache. Und es ist auch nicht meine Aufgabe oder die Aufgabe anderer Frauen, dir das gut verdaulich nahe zu bringen, dass du was damit anfangen kannst, ohne aus deiner geistigen Komfortzone zu müssen.

16.08.2025 12:11 • x 2 #1792


Zylinderella
Ich habe ungenau formuliert, Menschen kann man natürlich nicht kaufen. Ich habe es im Kontext gemeint, was momentan von außen dazu genommen wird, um unseren Mangel auszugleichen.
Nur am Rande.

16.08.2025 12:17 • #1793


Talia_
Zitat von FrauDrachin:
Kater, niemand fordert schlechtes Gewissen, Reue oder Schuldanerkenntnisse. Was ich mir allerdings von ALLEN halbwegs vermögenden nordwestlichen ...

16.08.2025 12:28 • x 2 #1794


K
Zitat von FrauDrachin:
Was ich mir allerdings von ALLEN halbwegs vermögenden nordwestlichen Menschen WÜNSCHEN würde, wäre ein Bewusstsein, dass wir Nutznießer von eben genau jenen hier schon öfter genannten Ungleichheitssystemen waren und SIND. Und dass uns dieses Nutznießertum vielleicht nicht in eine Kollektivschuld bringt, aber ja, ich sehe definitiv eine Kollektivverantwortung.

In meinen Augen ist das die pure Egozentrik. Ich meine das jetzt gar nicht mal so sehr explizit auf dich oder diese Debatte bezogen. Ich beziehe mich auf das darunter liegende Konzept bzw. die darunter liegende Motivation die sagt, wenn alle Menschen die Welt endlich so wie ich sehen würden, würde die Welt ein besserer Ort werden.

Ich hab selbst viele, viele Jahre lang so gedacht ohne es zu bemerken. Und ich werte das nichtmal als gut oder schlecht.

Das einzige was ich letzten Endes damit erreicht habe, es ging mir irgendwie immer schaizze, weil ich darauf fokussiert war wie die Welt sein sollte und die Diskrepanz, dass sie so nicht ist.

Ich will damit nicht in Abrede stellen, dass man seine Energie nicht darauf verwenden sollte, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Wer das will und braucht, nur zu. Nur hab ich gemerkt, in dem Rahmen der mir möglich ist, gelingt das deutlich besser als Menschen von irgendwas zu überzeugen worauf die eh nix geben.

16.08.2025 12:33 • x 3 #1795


NurBen
Was ich besonders spannend finde ist, wenn sich die Ungleichbehandlung plötzlich verlagert und das andere Geschlecht dadurch benachteiligt wird. Und daran erkennt man eben, dass es selten um Gleichbehandlung, sondern lediglich um Bevorteilung geht.

Das beste Beispiel dafür ist die Bildung. Es wurde Ewigkeiten dafür gekämpft Frauen eine gute Bildung wie bei Männern zu ermöglichen. Mrd. an Geldern wurden in Förderprogramme für Mädchen und Frauen gesteckt.

Doch jetzt, wo beispielweise mehr Frauen als Männer Uni-Abschlüsse bekommen. Jungen und Junge Männer hinten runterfallen, ist es plötzlich kein Ungleichbehandlung mehr.

16.08.2025 12:40 • x 4 #1796


Zylinderella
Zitat von NurBen:
Doch jetzt, wo beispielweise mehr Frauen als Männer Uni-Abschlüsse bekommen. Jungen und Junge Männer hinten runterfallen,

Ich hatte mir gestern tatsächlich die Zahlen auch angesehen, zu Schulabschlüssen, Studienabschlüssen, jedoch auch zu den Quoten zu Schulabbrechern und Schulabbrecherinnen.
Du Jungs liegen fatal.
Dazu denke ich, eine gendergerechte Schule, muss dann auch die Unterschiede von Mädchen und Jungen berücksichtigen.
Keine Gleichmachung. Auch dazu wäre Forschung nötig, jedem Geschlecht angemessen gerecht zu werden.

16.08.2025 12:46 • x 1 #1797


Talia_
Zitat von NurBen:
ist es plötzlich kein Ungleichbehandlung mehr.

Ist das so? Woran machst du das fest, dass es keine Ungleichbehandlung ist?

Edita: Bitte nicht falsch verstehen, ich empfinde das als absolute Ungleichbehandlung. Ich verstehe nur nicht, woher die zitierte Aussage von dir stammt.

16.08.2025 12:55 • #1798


K
Zitat von Zylinderella:
Auch dazu wäre Forschung nötig, jedem Geschlecht angemessen gerecht zu werden.

Weiss nicht. Nix gegen Forschung, aber führt in solchen Kontexten im Regelfall dazu - was für Person A gut ist muss für Person B auch gut sein.Und es kommt immer nur Schwachsinn dabei raus.

Was es viel mehr bräuchte sind gesunder Menschenverstand und emotional emanizpierte Entscheider, Lehrer, etc.

Allenthalben entsteht immer mehr die Vorstellung, man bräuchte nur mehr Gesetze und Vorschriften und Regeln.

Das Gegenteil ist der Fall. Die Menschen werden immer unmündiger.

16.08.2025 13:07 • x 4 #1799


Worrior
Zitat von Knutuschi:
Allenthalben entsteht immer mehr die Vorstellung, man bräuchte nur mehr Gesetze und Vorschriften und Regeln.

Das Gegenteil ist der Fall. Die Menschen werden immer unmündiger.

16.08.2025 13:31 • #1800


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