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Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

unbel-Leberwurst
Zitat von SchlittenEngel:
Die hier gerade stattgefundene Diskussion spiegelt ganz wunderbar diese patriarchalischen ( Denk-) Strukturen die Missbrauch begünstigen

Das ist einmal wieder so formuliert, als würde eine imaginäre Männerbande ein Interesse daran haben, Missbrauch zu vertuschen.

Ich habe doch überhaupt nichts dagegen, dass Opfern schneller geholfen und Täter besser identifiziert werden können.
Und niemand ausser den Tätern selbst dürfte das wohl anders sehen.

Gerade die Ministerien für Familien und Soziales werden besonders häufig von Frauen geführt.
Da mit dem Finger auf diese böse patriarchalen Strukturen zu zeigen, ist mir sowohl zu einfach als auch deswegen falsch.

18.08.2025 13:22 • x 3 #1981


N
@unbel-leberwurst

Richtig. Sich nur auf eine Gruppe zu fokussieren schafft eben auch die toten Winkel in denen Gewalt unbehelligt stattfinden kann. Wie oft kommt nach Auffliegen von Straftaten Das hätte ich dem/der/* nie zugetraut. Vor einem Jahrzehnt schien es den meisten noch unvorstellbar, dass auch Frauen s. Missbraucher oder an Taten aktiv beteiligt sein könnten.

Statistisch ist es auf der Opferseite allerdings so, dass 3/4 der registrierten Opfer weiblich sind.

18.08.2025 13:27 • #1982


A


Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

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S
Zitat von unbel-Leberwurst:
Das ist einmal wieder so formuliert, als würde eine imaginäre Männerbande ein Interesse daran haben, Missbrauch zu vertuschen.

Ist das so? Na wenn du meinst - Die Botschaft bestimmt der Empfänger und das sieht man selten so deutlich wie hier im Thread.

Für mich nehme ich hier v.a. mit, dass Feminismus kein bisschen weniger notwendig ist als vor X Jahren.

18.08.2025 13:29 • x 2 #1983


S
@nalea
Zitat von nalea:
Sich nur auf eine Gruppe zu fokussieren

Auf welche Gruppe wurde sich denn fokussiert?

18.08.2025 13:29 • #1984


N
Zitat von Mann1989:
Selten sehe ich echte Zahlen, die auf ein strukturelles Problem hinweisen. Und wenn dann aussagekräftige Zahlen vorhanden sind, was es ja auch gibt, dann wird meiner Einschätzung nach zu wenig Ursachenforschung betrieben und der erst beste Verdacht wird zum Hauptgrund auserkoren.

Um Zahlen zu erheben (und dafür Geld auszugeben) muss man einen Bedarf sehen. Der wurde bislang zu selten gesehen. Deshalb gibt es den Gender Data Gap, weil sich nur sehr wenige Männer (und Frauen) für die Realdaten von Frauen interessieren.

Zitat von Mann1989:
Also eine biologische Begebenheit wurde aufgeführt, wobei ich dann nur den Kopf schütteln kann. Wie soll man bei einer solchen Sichtweise eine Diskussion führen können?

Menschen, die ohne funktionierende Beine geboren werden, werden auch durch eine schlichte biologische Begebenheit, für die niemand was kann, benachteiligt. Sie kommen überall dort, wo Treppen sind, nicht hoch. Wobei der Treppenbau eine Entscheidung von Gehenden für Gehende ist, die eben besonders platzsparend und praktisch ist - solange man gehen kann. Sollten wir trotzdem Rampen zur Verfügung stellen oder einfach hinnehmen, dass Biologie eben behinderte Menschen benachteiligt?
Und wie halten wir es dann bei Gebärenden?

Zitat von NurBen:
sie wollen halt auch zusätzlich nicht für ihre Entscheidungen kritisiert werden

Wofür möchtest Du denn Frauen kritisieren?
Dafür, dass sie sich in finanzielle Abhängigkeit zu einem Mann bringen?
Oder dafür, dass sie das nicht tun?
Oder dafür, was sie mit ihrem Körper machen?
Oder sollen sie einfach nur die Konsequenzen ihrer Handlungen spüren?

Zitat von NurBen:
wundert er sich, dass er so viel blechen muss

Warum glaubt der Mann, dass er viel blechen muss?
Sein Vater hätte noch nachehelichen Unterhalt zahlen müssen. Davon sind heutige Männer ja befreit. Durch den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung trifft die Erwerbsobliegenheit auch heutige Frauen viel früher.
Was also ist das viele, was bezahlt werden muss? 50% des Zugewinns samt Rentenpunkten und 50% des Kindesunterhalts. Mehr ist es doch nicht.
Möchtest Du das kürzen?
Was wäre denn aus Deiner Sicht ein gerechter Ausgleich?

Zitat von Wurstmopped:
Nein das bedeutet, dass man auch ins Kalkül zieht, auch zu Unrecht angeschuldigt werden zu können

Das kann ja jedem passieren.
Ist es bei Männern häufiger als bei Frauen?

Zitat von Wurstmopped:
wird immer betont, dass weiße alte CIS Männer ein Problem mit Feminismus im allgemeinen und mit Veränderungen im insbesonderen haben.


Zitat von Wurstmopped:
Liegt es an der Hautfarbe, dem Geschlecht oder dem Alter oder ist diese Kombination hier prädestiniert?

Diese Kombination ist die, die in der heutigen Welt mit maximalen Privilegien ausgestattet ist und daher den geringsten Antrieb für Veränderung hat.

18.08.2025 13:31 • x 1 #1985


N
Zitat:
@Nalf
Um Zahlen zu erheben (und dafür Geld auszugeben) muss man einen Bedarf sehen. Der wurde bislang zu selten gesehen. Deshalb gibt es den Gender Data Gap, weil sich nur sehr wenige Männer (und Frauen) für die Realdaten von Frauen interessieren.


Glücklicherweise gibt es das hier:
https://www.bmbfsfj.bund.de/bmbfsfj/the...renzgesetz


Was den alten weißen Mann angeht, habe ich grundsätzlich Probleme mit Hautfarbenkategorisierung - mir fällt es ja schon schwer meinen eigen Concealer bei Rossmann korrekt zu bestimmen. Aber egal
Was ich wichtiger finde, in vielen Gegenden der Erden haben Menschen mit anderer Hautfarbe die Macht und üben diese aus. Das sind auch nicht immer Männer, sondern oft Mitglieder von Familien, anderer sozialer oder politischen Gruppen. Wenn also Frauen andere Frauen ausbeuten, unterdrücken und misshandeln, ist Gewalt wirklich ein patriachalisches Problem, oder eher eins das der Persönlichkeit und einen unfairen anderen System geschuldet ist?

18.08.2025 13:40 • x 1 #1986


N
?
Was soll ich mit dem Link zum Entgelttransparenzgesetz anfangen?

Ich weiß, wie man es umgeht. Möchtest Du das wissen?

18.08.2025 13:43 • #1987


Worrior
Es gibt keine Ideologie für die es nicht die passenden Statistiken gibt.

18.08.2025 13:44 • x 2 #1988


N
@Nalf

Sorry, war noch nicht fertig Der Link zeigt, dass Geld für diesen Piunkt ausgegen wird und sich die Gesellschaft den Punkt aufgeriffen hat.

Ich finde deine Gedanken aber sehr richtig und vieles auch repräsentativ für viele Diskussionen-

18.08.2025 13:49 • x 1 #1989


ElGatoRojo
Zitat von Nalf:
Das kann ja jedem passieren.
Ist es bei Männern häufiger als bei Frauen?

Offensichtlich wohl ja -- wenn eben auch die Zahl der realen Übergriffe durch Männer hoher ist dann bietet es sich doch an, fiktive Übergriffe auch ihnen zur Last zu legen. Rein von der Logik her -- mit einer Statistik kann ich nicht dienen

18.08.2025 13:59 • x 1 #1990


M
Zitat von SchlittenEngel:
Für mich nehme ich hier v.a. mit, dass Feminismus kein bisschen weniger notwendig ist als vor X Jahren.

Das ist deine Meinung und die darfst Du selbstverständlich auch haben. Das Gute ist ja, dass jeder seine eigene Meinung haben und auch kund tun darf, es sei denn sie sei widerrechtlich oder menschenverachtend.

Beispielsweise finde ich den Feminismus nicht mehr wirklich nötig. Gleichberechtigung wurde für mein Empfinden mehr als nur erreicht. Alles was darüber hinausgeht empfinde ich als Benachteiligung für das andere Geschlecht.

Ich halte also fest, und dies ist ja auch nur meine Meinung, dass in gewissen Bereichen Frauen im Nachteil sind und in anderen Bereichen Männer.

Zitat von Nalf:
Um Zahlen zu erheben (und dafür Geld auszugeben) muss man einen Bedarf sehen. Der wurde bislang zu selten gesehen. Deshalb gibt es den Gender Data Gap, weil sich nur sehr wenige Männer (und Frauen) für die Realdaten von Frauen interessieren.

Da hast Du Recht. Wenn die breite Masse den Bedarf nicht sieht, dann wird auch nichts gemacht.

Zitat von Nalf:
Menschen, die ohne funktionierende Beine geboren werden, werden auch durch eine schlichte biologische Begebenheit, für die niemand was kann, benachteiligt. Sie kommen überall dort, wo Treppen sind, nicht hoch. Wobei der Treppenbau eine Entscheidung von Gehenden für Gehende ist, die eben besonders platzsparend und praktisch ist - solange man gehen kann.

Der Vergleich hinkt etwas. Es ist dann schon noch ein Unterschied, ob jemand unverschuldet ohne Beine auf die Welt kommt vs. sich als Frau bewusst für ein Kind zu entscheidet. Da ist es nunmal biologisch nicht möglich diesen Umstand auf Männer abzuwälzen. Und da wird ja auch mit Mutterschaftsurlaub, dem Modell der Ehe und und und versucht diesen Nachteil auszugleichen.

Zitat von Nalf:
Sollten wir trotzdem Rampen zur Verfügung stellen oder einfach hinnehmen, dass Biologie eben behinderte Menschen benachteiligt?
Und wie halten wir es dann bei Gebärenden?

Unbedingt Rampen aufstellen, völlig klar.

Aber ist es denn wirklich ein Nachteil ein Kind in sich tragen zu können? Ich kenne nicht wenige Frauen, die gerne schwanger waren und überglücklich mit Kind im Bauch. Frauen, die auch nach der Geburt mega happy waren und sich nicht benachteiligt fühlten.

Ich glaube, hier ist die Gesellschaft in ungesundem Wandel. Wir haben als Kinder oft gesagt bekommen, es gibt nicht den Fünfer und das Weggli. Wie man bei euch in Deutschland dazusagt, weiss ich gar nicht. Frei übersetzt, man kann nicht alles haben. Und heute denke ich manchmal, gibt es Frauen, die zwar eine Familie mitgründen wollen, das Kind dann aber umgehend in die Kita schicken, um ihre persönliche Freiheit zu geniessen. Das war früher definitiv anders. Da hatte, so glaube ich, eine Frau ein anderes Verständnis von Mutter sein. Da war dieser Umstand von stolz geprägt, heute, so bekommt man den Eindruck, bewertet man es als Bürde.

Ich finde, da beisst sich die Katze in den Schw.anz. Das ist dann strukturell nicht nur zum Nachteil der Frau, sondern auch zu ihrem Vorteil. Ich persönlich kenne keine Frau, die nach dem Mutterschutz gezwungen wurde zu arbeiten. Die, die ich kenne, durften ihren Weg selbst entscheiden. Wenn dann eine Frau vor Beendigung des Mutterschutzes wieder beginnt, dann geht ein Raunen durch die Gesellschaft.

18.08.2025 14:04 • x 1 #1991


ElGatoRojo
So richtig weiß bin ich eigentlich garnicht ..............

18.08.2025 14:08 • x 2 #1992


M
Zitat von Nalf:
Diese Kombination ist die, die in der heutigen Welt mit maximalen Privilegien ausgestattet ist und daher den geringsten Antrieb für Veränderung hat.

Gut, dass Du diesen Punkt aufgreifst.

Ich denke, nicht wenige CIS-Männer empfinden es die letzten Jahre völlig anders. So empfinde ich beispielsweise, dass wir mit sehr vielen Pflichten ausgestattet werden und in unseren Rechten immer weiter beschränkt werden.

So oder so gab es die letzten Jahren eine erzwungene Gleichschaltung von Meinungen bzw. ein Meinungsdiktat, dem man folgen muss, da einem ansonsten gesellschaftliche Konsequenzen drohen. Hierfür gibt es einige Beispiele:

Kritik an LGBTQ -- Sechsist, Rassist (suchs dir aus)
Kritik am Feminismus --- alter weisser CIS-Mann, der das Patriarchat verteidigt.

Da gab es doch im Profifussball einen Spieler, der sich weigerte eine regenbogenfarbige Kapitänsbinde zu tragen, weil es seinen persönlichen Werten widerspricht. Der Shi.tstorm war enorm.

Dasselbe droht einem, wenn man sagt, man lehne das Adoptionsrecht für Homosechsuelle ab. Wenn man sich gegen die Ehe dieser ausspricht. Oder wenn man gegen das Abtreiben ist. Nicht, dass ich das täte. Ich schildere nur Beobachtungen. Für mich gibt es da einen Meinungszwang einer Minderheit, die einfach nur sehr laut ist und in der Weltgeschichte herumpoltert. Mir macht die Entwicklung sorgen. Weil nur noch diese eine Meinung zählt und alle anderen stellt man in die rechtsextreme Ecke oder dichtet Verschwörungstheorien an.

18.08.2025 14:22 • x 2 #1993


Worrior
Der alte weis(s)e CIS-Mann wurde verteufelt.
Doch alle wollen dahin wo er Zivilisation, Sicherheit und Wohlstand erschaffen hat.
Wo er überhaupt erst die freiheitliche Basis für freie Meinungsäußerung und Persönlichkeitsentfaltung geschaffen hat.

18.08.2025 14:26 • x 7 #1994


N
@Worrior Na ja, also so ganz stimmt das nicht. Die Geschichtsschreibung favorisiert halt immer den, der schreiben kann. Kulturen ohne oder mit brüchiger schriftlicher Überlieferung haben auch Kulturgut geschaffen und Werte gehabt. Und Frauen haben auch immer gearbeitet und Werte geschaffen, tauchen nur in Geschichtsbüchern seltener auf.


Die Emanzipationsbewegung zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts hatte zuerst das Ziel, dass Frauen über ihren eigenen Besitz verfügen durften und nicht bei ihrer Hochzeit alles verloren. Danach wollten Frauen mit Besitz auch wählen gehen, weil sie zwar Steuern zahlen mussten, aber nichts mitentscheiden durften. Frauen in der Wissenschaft tauchen auch nur schriftlich auf, wenn der Ehemann, wie Hr Curie, das als normal befand. Anderen wurde ihr Beitrag schlicht vom Ehemann als die eigene Arbeit klassifiziert.

Dieser ganze Murks ist aber nicht nur männliches Teufelswerk, es bedurfte auch immer der Frauen, um andere Frauen bei der Kandarre zu halten. Das ist heute nicht anders. Frauen sind immer schwer daran beteiligt andere Frauen nicht frei leben zu lassen.

18.08.2025 14:37 • x 4 #1995


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