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Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

ElGatoRojo
Zitat von Deejay:
Es scheint belegte Tatsache zu sein, über die Ursachen kann man wohl nur spekulieren.

Ob belegte Tatsache scheint mir noch garnicht so sicher zu sein, was da in Kanada heraus gekommen sein soll. Klar - die Patentlösung ist ja auch sogleich, dass da mehr Chrirurginnen sein müssen, weil die Chrurugen offenbar nicht fähig sind. Nein - verdammt nochmal - das zwar meinetwegen auch, aber was ist denn die Ärzteausbildung in Kanada hinsichtlich der Behandlung von Frauen auf einem beschissenen Level, wenn es wirklich so sein sollte.

Zitat von Worrior:
Was für Schlüsse sollte man daraus ziehen?

Das ist dann vermutlich der anekdotische Einzelfall

18.08.2025 20:02 • x 1 #2041


N
Quelle: Harvard Health Publishing

The researchers compared how often unfavorable outcomes (surgical complications, readmissions to the hospital, or death) occurred within 30 days of surgery among four patient groups:

male patients operated on by a male surgeon (39% of operations)
female patients with a male surgeon (50% of operations)
female patients with a female surgeon (7% of operations)
male patients with a female surgeon (4% of operations).
Here's what they found:

About 15% of all patients experienced unfavorable outcomes.
There was a 9% higher risk of complications such as major bleeding, heart attack, or kidney failure, and a 7% higher risk of death, when the S. of the surgeon and the patient differed (compared to patients whose S. was the same as their surgeon).
Most of the increased risk of having a surgeon whose S. was different was experienced by female patients. Compared with women who had a female surgeon, women with a male surgeon had an 11% higher rate of readmission to a hospital, a 16% higher rate of complications, and a 32% higher risk of death.
Smaller differences were seen for male patients, but their outcomes still favored female surgeons. Male patients had a 13% lower death rate and a 6% lower readmission rate if their surgeon was female rather than male.

18.08.2025 20:03 • x 3 #2042


A


Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

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ElGatoRojo
Zitat von Nalf:
Und bis heute werden in der Medizin die Symptome bei Frauen nicht mit dem gleichen Zeitaufwand gelehrt und abgeprüft wie die Symptome bei Männern.

Das ist doch einfach Mist so --- und was machen all die Frauen dagegen in den medizinischen Gremien? Wie belagern sie Herrn Lauterbach oder wer da jetzt zuständig ist? Wenn doch das alles offensicht längere Zeit bekannt ist hat man doch auch als z.B. fachlich beteiligte Frau Gelegenheit, dagegen etwas zu tun. Nicht nur als der gewohnte Weißkittel.

Es ist doch garkein Mann - Frau -Problem, sondern einfach nur eine Frage des vernachlässigten Arbeits- und Wissensstandards

18.08.2025 20:13 • #2043


N
@Nalf

von wann ist die Studie, wer hat sie beauftragt, ist sie US regional? Das wäre zur Einordnung noch super zu wissen.

@ All

Es gibt die sogenannte Gender Health Gap tatsächlich. In Studien sind Frauen unterrepräsentiert, was zur Verzerrung führt. Medikamente für Männer und Frauen werden eher an Männern getestet, weil sie keinen Menstruationszyklus haben und damit keine Hormonschwankungen. Die Ergebnisse sind so einfacher zu bewerten. Deshalb sind die meisten Medikamente, die wir heute so erwerben top an 30- 40jährigen gesunden Männern getestet. Kein Wunder, dass frau manchmal leichte Nebenwirkung hat
Der 70jährige schmächtige Senior eventuell aber auch.
Um diese Situationen muss man sich dringend kümmern. Das kann man schon selbst tun, indem man/ frau den Hausarzt kurz bittet zu checken ob 3 Tabletten am Tag die adäquate Dosis für die individuelle Größe, Gewicht und Geschlecht ist. Der Arzt hat Zugriff auf Zusatzinfos von BIG PHARMA

Spaß beisete. Informiert euch und steuert euer Leben.

18.08.2025 20:17 • x 3 #2044


unbel-Leberwurst
Zitat von Zaungast:
Frauen können nun mal nicht so viele Kinder bekommen, wie Männer welche zeugen können. Einer der Gründe, warum es in vielen Kriegen mehr darum geht/ging, die Frauen zu schützen, als von ihnen einen Beitrag zur aktiven Verteidigung zu erwarten.

Das Argument habe ich in der Tat noch nie gehört, wenn es um die Frage geht, ob auch Frauen kämpfen sollen

18.08.2025 20:19 • x 1 #2045


N
@unbel-leberwurst

zumindest nicht in Staaten, in denen die Wehrpflicht für beide Geschlechter gilt

18.08.2025 20:22 • #2046


unbel-Leberwurst
Zitat von Zaungast:
Er hat kein Problem damit. Ich habe Vorbehalte.

Und daraus machst du dann, dass Frauen Vorbehalte haben Männer aber nicht?
Zitat von Zaungast:
Leider habe sich nun viele geäußert, jedoch keiner schrieb genauer warum es Vorteile haben kann.

Es wurden einige Argumente genannt, wenn du die überlesen hast, liest du sehr selektiv

18.08.2025 20:23 • #2047


D
Zitat von Birkai:
Wenn es keine klassischen ausstrahlenden Brustschmerzen gab, wie es sich meist bei Männern äußert, hat Frau halt Pech gehabt.

Man mag vielleicht nicht sofort drauf kommen, dass sich bei der Frau ein Infarkt durch Schmerzen im Bauch äußert, aber genau das gilt es eben herauszufinden. Allein der Punkt Frauen und ihr Bauchweh ist wohl ein nicht ernstgenommener Punkt, tragisch, wenn allein aufgrund dessen Frauen an Infarkten sterben, dass man ihre Bauchschmerzen nicht ernst nimmt und ihnen auf den Grund geht. Sowas muss in unseren modernen medizinischen Zeiten eigentlich nicht sein.
Zitat von Nalf:
und das Stereotyp der wehleidigen Frau, die eh schneller jammert, Einfluss auf die Schmerzmittelgabe hat.

Leider betrifft dieses Denken auch hier beide Geschlechter. Ich muss da gerade an den Skandal aus deutschen Kreißsälen denken, an fürchterliche Hebammen, die psychische und physische Gewalt an den Gebärenden verübten: Hebammen, Frauen! Der Spruch, dass sie sich nicht so anstellen solle, denn der S*x habe ihr schließlich auch nicht wehgetan, ist noch das Harmloseste auf der Scala der Abscheulichkeiten.
Das Denken sollte sich also bei beiden Geschlechtern dorthin bewegen, dass auch Frauen in ihren Schmerzen ernstgenommen werden und verrohte, sadistische oder nachlässige Männer und Frauen in der Medizin keine Macht mehr besitzen.
Zitat von Nalf:
um eine Studie, die Du noch nicht gelesen hattest, zu Widerlegen bzw. ihre Legitimität und Methodik anzugreifen.

Mir erschließt sich auch überhaupt nicht der Sinn dieser Angriffe. Die betroffenen Frauen leiden doch nicht unter postoperativen Komplikationen oder erliegen diesen gar, um den männlichen Chirurgen schön Ärger zu machen. Sie würden wohl viel lieber einfach schmerzfrei und gesund werden.
Zitat von Nalf:
Von den Frauen, die auf Scheiterhaufen verbrannt wurden, weil sie das Medizinmonopol der Kirche bedrohten, und von den Frauen, die sich am 18.11.1910 und am 6.6.1971 und am 24.10.1975 und am 25.10.1997 sich unbeliebt gemacht haben, ist überwiegend gar nicht bekannt, ob sie wütend waren oder hasserfüllt. Und selbst wenn. Sind diese Gefühle für Frauen verboten?

Guter Punkt. Es wurde angesprochen, dass damals unliebsame, aufbegehrende Frauen in der Psychiatrie landeten. Die Frage ist, weswegen, unter welchem Vorwand. Die Diagnose war häufig Hysterie, etwas, das man seltsamerweise in schöner Regelmäßigkeit nur Frauen anhängte.
Kurz, jede Frau, die sich untypisch verhielt, sprich, die nicht ruhig, leise, friedlich, freundlich, sanft etc etc. sich verhielt, war suspekt, gefährlich und gehörte weggesperrt. So wie heutzutage auch noch viele Menschen Frauen, die nicht den Stereotypen entsprechen (zum Beispiel, weil sie wütend sind und hasserfüllt) , wegsperren würden, wenn sie nur könnten.

18.08.2025 20:26 • x 3 #2048


unbel-Leberwurst
Zitat von Birkai:
Das hatte auch nichts mit Böswilligkeit sondern mit mangelnder Forschung zu tun.

Aber was hat das denn mit dem Geschlecht des Notarztes zu tun? Ich unterstelle noch mal, dass die aus- und Fortbildungen für alle Geschlechter identisch sind.
Hätte also eine Ärztin besser reagiert?

18.08.2025 20:30 • x 2 #2049


D
Zitat von Worrior:
Wenn es hier schon von Fehlerhaftigkeit geprägt wird, behaftet von Vorurteilen um das Ergebnis eh in eine Richtung zu lenken, dann wird auch die vermeintliche Lösung nicht greifen

Nun Moment... Zuerst war da der Punkt, dass Frauen ein höheres Risiko bei Operationen haben, wenn der Operateur männlich ist. Dieses Risiko wurde durch Studien belegt. Hier quasi zu unterstellen, dass diese Studien darauf abzielen, männliche Chirurgen in ein schlechtes Licht zu stellen, betrachte ich als problematisch, da es hier um Leben und Tod geht, nicht um Geschlechterkampf.

18.08.2025 20:33 • x 4 #2050


N
Zitat von ElGatoRojo:
Das ist doch einfach Mist so --- und was machen all die Frauen dagegen in den medizinischen Gremien? Wie belagern sie Herrn Lauterbach oder wer da jetzt zuständig ist?

Seit Jahrzehnten eine bessere Erforschung von Frauen als Patientinnen fordern und eine verpflichtende Lehre auch zu Symptomen bei Frauen.

Frauen als Patientinnen sind dennoch bislang genauso wie Kinder elektive Fächer und konzentrieren sich auf die Reproduktionsmedizin und nicht auf Herz und Knochen.

Denn das kostet ja dann alles Geld. Forschung kostet Geld, Lehrbücher umschreiben kostet Geld, Lehre kostet Geld. Außerdem fehlen dann ja die Stunden, um die echte Medizin (für Männer) zu lernen. Das nimmt ja Männern etwas weg, um es für Frauen zu verwenden.
Dagegen laufen die Lobbies seit Jahrzehnten Sturm.

Mit den exakt gleichen Argumenten, die das theoretische Beispiel des an einen Frauenkörper angepassten WCs hier hervorgerufen hat.

Und auch die höhere Überlebenschance von Männern in verunfallten Autos durch an den männlichen Körper angepasste Gurte und Airbags, für die es bislang keine weiblichen Äquivalente gibt, nicht mal als Sonderausstattung, sind auch schon seit den 70ern bekannt. Es gibt Bücher darüber. Aber keinen gesellschaftlichen Willen, den Aufwand zu betreiben, weniger tote Frauen aus Autowracks zu ziehen.

Auch Bürostühle sind übrigens an den männlichen Körper angepasst und berücksichtigen weder eine weibliche Hüfte noch weibliche Proportionen oder Bindegewebe. Selbst ein Bürostuhl mit vielen Einstellungsmöglichkeiten ist nicht so gut auf einen Frauenkörper anzupassen wie auf unterschiedliche Männerkörper. Amazon verkauft erst seit wenigen Jahren spezielle Frauenbürostühle, bei denen es nicht um Farbe oder Design, sondern um Ergonomie geht.

Das sind alles keine neuen Erkenntnisse. Dennoch bleibt all dies unterdrückt, ist zu teuer, doch kein wirkliches Problem, Einzelschicksal, bestimmt nur ausgedacht. Und warum sind die blöden Frauen denn nicht endlich zufrieden - sie dürfen doch jetzt arbeiten und wählen und sich ihre eigenen Stühle bauen und Frauen operieren.


Zitat von Deejay:
Das Denken sollte sich also bei beiden Geschlechtern dorthin bewegen,

Definitiv funktioniert diese Unterdrückung nur, wenn auch Frauen eine Frau für weniger wert, glaubwürdig, leistungsfähig, rational, etc. halten als Männer. Misogynie wird von Männern wie Frauen vertreten. Nur nutzt sie halt Männern deutlich mehr.

18.08.2025 20:35 • x 6 #2051


K
Zitat von HerrZ:
Ähm. Neben meinem Beileid für den Verlust. Aber bei der Argumentation sträuben sich mir sowohl Nackenhaare als auch Fußnägel. Nach vielen langen ...

Dann bist du gut informiert. Aber das gilt nicht für alle und ist Fakt.

Herzinfarkte bei Frauen werden öfter nicht als solche erkannt. Auch heute noch, wenn auch seltener.

https://science.orf.at/stories/3230787/

Trotz dieser Unterschiede sind Frauen in klinischen Studien zur kardiovaskulären Therapie stark unterrepräsentiert. „Die Biologie von Frauen war in der kardiovaskulären Forschung lange unterbelichtet. Dieses Konsensus-Statement liefert eine fundierte Grundlage für eine geschlechtersensible Versorgung und ist ein Aufruf an die gesamte kardiologische Gemeinschaft, hier systematisch umzudenken“,

18.08.2025 20:37 • x 4 #2052


N
@nalea
Die Studie, die ich mir ergoogelt habe, heißt Association of Surgeon-Patient S. Concordance With Postoperative Outcomes und ist aus 2022.
Es gibt aber auch noch (zwar weniger, aber) andere zu dem Komplex.


Ein Hoch auf die Gender-Studies, die solche Untersuchungen und Ursachenforschung überhaupt erst möglich gemacht haben.

18.08.2025 20:42 • x 6 #2053


D
Zitat von HerrZ:
Hier auch nur ansatzweise anzudeuten, dass Menschen aufgrund geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Notfallmedizin mangelhaft versorgt werden und dadurch halt schlechtere Karten hätten?

Unterschiede zu machen in der angemessenen Versorgung mit Schmerzmitteln beispielsweise ist nun einmal ein kritikwürdiger Punkt. Man kann das in Zukunft ändern und besser machen und schon gibt es diese Kritik nicht mehr.
Zitat von ElGatoRojo:
was da in Kanada heraus gekommen sein soll

Sollte wohl weniger, es ist leider herausgekommen.
Zitat von ElGatoRojo:
dass da mehr Chrirurginnen sein müssen, weil die Chrurugen offenbar nicht fähig sind. Nein - verdammt nochmal -

Hättest du vollständig gelesen, dann wüsstest du, dass man ausschließt, dass es an der mangelnden Kompetenz und Fähigkeit der männlichen Operateure liegt.

18.08.2025 20:43 • x 2 #2054


N
Wer sich zum Gender Data Gap und seinen Auswirkungen aufschlauen möchte, kann sich als leichten Einstieg das Buch Unsichtbare Frauen von Caroline Criado-Perez bei Audible vorlesen lassen oder kaufen.
Mit noch weniger Zeitaufwand zur medizinischen Forschung für Frauen kann man z.B. den YT Kanal @tilscience besuchen.

18.08.2025 20:47 • x 4 #2055


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