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Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

B
Zitat von E-Claire:
Die Gender Pay Gap führt bei verheirateten Paaren, die meist eine gemeinsame Steuerklärung machen dazu, dass der schlechter verdienende Partner die schlechtere Steuerklasse angedreht bekommt. Und so mehr Steuern bezahlt als in der für sie günstigsten Steuerklasse. Das, um das höhere Gehalt des Partners steuerlich zu entlasten.

Das witzige, bzw. traurige daran ist dass manche denken für die paar Kröten gehe ich nicht arbeiten.
Dabei ist die Steuerklasse ausschließlich für die Vorauszahlung der vermutlichen Steuerlast ausschlaggebend. Die gemeinsame Erklärung zieht alles gerade.
Ob 3/5 4/4 oder 4/4 mit Faktor.
Weiterhin greift das Splitting nur bei asymmetrischen Einkünften.
Denn wenn das gemeinsame Einkommen 100000 beträgt, wäre eine Einzelbesteuerung von 30 und 70 k teurer als 2* die Steuer auf 50k ( beim Splitting halbiert man das gemeinsame Einkommen und verdoppelt die Steuer) verdienen hingegen beide 50 k so gibt es keinen Steuervorteil.
Allerdings finde ich ein Splitting nur für die Ehepartner nicht fair. Wenn fände ich Familiensplitting fair, also wesentlich höhere Freibeträge für die Kinder.

20.08.2025 06:05 • #2371


B
@BernhardQXY
Ergänzend: das Familiensplitting sollte sich darüber hinaus nicht auf die Ehe stützen, sondern für alle Familiensituationen

20.08.2025 06:12 • x 1 #2372


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Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

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Zitat von nalea:
@E-Claire In der EU auf nächstes Jahr warten, wenn die neuen Gesetze zur Entgeldtransparenz kommen. Dann schnapp dir die u%

Warum warten? Wer so eine tolle Mitarbeiterin ist, sollte doch keine Probleme haben, sich mal bei ein, zwei anderen Arbeitgebern vorzustellen, bessere Gehaltsangebote einzuholen und zur Chefin zu gehen und sagen, ich möchte 5% mehr Gehalt, weil ich im Vergleich zu männlichen Kollegen schlechter bezahlt bin oder ich bin weg.

20.08.2025 06:25 • #2373


Birkai
Zitat von zalman:
Warum warten? Wer so eine tolle Mitarbeiterin ist, sollte doch keine Probleme haben, sich mal bei ein, zwei anderen Arbeitgebern vorzustellen, bessere Gehaltsangebote einzuholen und zur Chefin zu gehen und sagen, ich möchte 5% mehr Gehalt, weil ich im Vergleich zu männlichen Kollegen schlechter bezahlt bin oder ich bin weg.

Es geht darum dass man mit dem Gesetz eine belastbare Zahl und ggf. Argumentationsbasis für den eigenen Arbeitsgeber bekommt. So schwer war der Kommentar doch nicht zu verstehen.

20.08.2025 06:33 • x 2 #2374


N
@BernhardQXY

Ehegattensplitting ist ein heißes Thema. Es geht mir darum, dass der Plusbetrag aus dem Ehegattensplitting meist erst entsteht, weil die oft schlechter verdienenden Frauen ein ungünstige Steuerklasse akzeptieren. Sie zahlen so höhere Steuern als sie im für sie günstigsten Fall müssten. Wenn der Plusbetrag dann kommt, wird der fast nie der Frau zurückbezahlt, sondern als Familienplus für alle ausgegeben. Warum Frauen das mitmachen, weiß der Geier.

20.08.2025 06:46 • x 1 #2375


Z
Zitat von Birkai:
Es geht darum dass man mit dem Gesetz eine belastbare Zahl und ggf. Argumentationsbasis für den eigenen Arbeitsgeber bekommt. So schwer war der Kommentar doch nicht zu verstehen.

Ich hatte den Kommentar schon verstanden. Ich hatte ihr nur empfohlen, als sebstbewußte, starke Frau aufzutreten und nicht als armes, benachteiligtes Opfer.

Dann bekommt sie die Gehalterhöhung sogar noch ein Jahr früher.

Setzt aber voraus, dass man wirklich unterbezahlt ist und der Chef nicht eine andere Sichtweise hat und sagt, es ist völlig ok dass sie gehen.

20.08.2025 06:51 • #2376


N
@BernhardQXY

Für ein Familiensplitting bin ich nicht, da Menschen ohne Kinder häufiger Vollzeit und durchgehend arbeiten als Menschen mit Kindern. Dadurch bezahlen sie auch durchgehend und mehr in die Kassen der Solidargemeinschaft und sollten nicht schon wieder als Menschen zweiter Klasse gewertet werden. Insbesonders weil nicht jeder kinderlose Mensch sich diese Situation selbst gewählt hat und möglicherweise unter der Kinderlosigkeit stark leidet.

Kinder erhalten aus dem Steuertopf bereits viel Unterstützung: freien Schul- und Universitätsbesuch. Die Eltern erhalten steuerliche Vorteile, die Möglichkeit einer Familienversicherung, bezahlte Elternzeit usw. Familien werden in unserem Land nicht benachteiligt.

Und ganz ehrlich, diese Neiddebatten hängen mir echt bis zum dort hinaus.

20.08.2025 06:52 • x 3 #2377


Balu85
Zitat von nalea:
Kinder erhalten aus dem Steuertopf bereits viel Unterstützung: freien Schul- und Universitätsbesuch. Die Eltern erhalten steuerliche Vorteile, die Möglichkeit einer Familienversicherung, bezahlte Elternzeit usw. Familien werden in unserem Land nicht benachteiligt.

hast du Kind(er)?
Ich finde es interessant, einerseits wird die Diskriminierung/Unterdrückung von Frauen ganz besonders von Müttern (Väter werden hier oftmals entweder im Halbsatz mal mit erwähnt oder in Eltern mit zusammengefasst) angeprangert aber auf der anderen Seite ist die Unterstützung groß genug.
Ja was denn nun? Und wenn hier immer alle so schön rechnen. Ja Kinder kosten Geld. Also mir würde es ohne Kind finanziell besser gehen....um es mal ganz herzlos auszudrücken. Aber davon profitieren ja dann auch wieder ganz viele Bereiche. Sämtliche Anschaffungen, Betreuung, Kleidung, Freizeit usw. Also es fließt auch viel wieder zurück in das System. Das vieles Landessache ist macht natürlich vergleiche immer etwas schwierig. Geht ja schon bei den Betreuungskosten los.

Dann hab ich mal ne Frage zu Gender Pay Gap....die Damen haben sicherlich die Zahlen und Fakten alle im Kopf.
Es wurde gesagt das dieser 16% (in den neuen Länder) beim selben Job beträgt.
Da stellt sich mir die Frage was da verglichen wurde. In Firma Mustermann sind Jürgen und Renate beide Sachbearbeiter mit identischer Qualifikation und Aufgaben und Arbeitszeit aber Jürgen bekommt 16% mehr? Oder haben Jürgen und Renate zwar den identischen Job aber unterschiedliche Arbeitgeber? Oder zählen da auch die mit rein deren Einkommen so hoch ist das es übertariflich ist und frei verhandelt wird?
Ich hab bisher noch von niemandem gehört das bei gleicher Arbeit Frau/Mann im selben Unternehmen unterschiedliche Stundenlöhne haben. Bei meiner Ex wusste sie was ihre Kollegen verdienen.

20.08.2025 07:03 • x 1 #2378


Balu85
Zitat von nalea:
Wenn der Plusbetrag dann kommt, wird der fast nie der Frau zurückbezahlt, sondern als Familienplus für alle ausgegeben.

hm...aber das Mehreinkommen einer der Beteiligten wird ja oft auch dafür aufgewendet um einen gewissen Lebensstandart zu erreichen/halten. Da sagt der/die gelernte Verkäufer/in ja auch nicht Schatz das könnten wir uns nie Leisten wenn du auch so ein Einkommen hättest wie ich, lass das mit dem Haus/Zweitwagen/teuren Urlaub usw. mal sein.
Ob das gerecht ist kommt doch immer auf die individuellen Situationen an und wie man als Paar/Familie das gestaltet.

20.08.2025 07:07 • #2379


Birkai
Zitat von zalman:
Ich hatte den Kommentar schon verstanden. Ich hatte ihr nur empfohlen, als sebstbewußte, starke Frau aufzutreten und nicht als armes, benachteiligtes Opfer.

Das zeigt, dass du es nicht verstanden hast. Es geht nicht darum durch Job-Hopping das Gehalt in die Höhe zu treiben sondern darum für die gleiche Arbeit das gleiche Geld zu bekommen. Durch deine Variante wird ja das Grundproblem nicht behoben sondern es ist eine einfache individuelle Lösung.

Eventuell ergibt sich auch, dass die Bezahlung beim AG sogar gleich ist für beide Geschlechter. Wer weiß das schon? Es heißt aber auch nicht, dass man nicht irgendwo noch mehr Geld verdienen kann. Ist aber ein ganz anderes Thema!

Weiß jetzt nicht so recht warum du darin eine Opferhaltung siehst.

20.08.2025 07:20 • x 6 #2380


N
@Balu85

Wenn ich das lese wird mir eiskalt. Und es wird mir klar warum auch junge Frauen in diese finanziellen Fallen geraten - es gibt scheinbar kaum Eltern, die finanzielle Gerechtigkeit vorleben.

Wir habben jetzt ein Problem, weil in der Vergangenheit stillschweigend akzeptiert wurde, dass es Sektoren gibt, in denen schlecht bezahlt wird. In diesen Sektoren sind auch heute noch mehrheitlich Frauen tätig und über sogenannte soziale, erzieherische und pflegende Berufe aus. Das ändert sich allmählich - aber wir haben hier im Thread ja schon gesehen wie Männer z.B. als Kita Erzieher immer noch abgelehnt werden

Solange gut ausgebildete Männer nicht in einem Sektor arbeiten, ändert sich erfahrungsmäßig nichts an der Bezahlung. Erst wenn wie im Pflegesektor der Notstand ausbricht, bewegt sich der Dinosaurier, erhöht den Lohn und Potztausend! - plötzlich arbeiten mehr und mehr Männer in diesen Bereichen.

Ein weiterer Punkt warum gerade junge Frauen schlechter bezahlt werden und weniger Aufstiegschancen haben, ist die Einstellung vieler älterer Mitarbeiterinnen, die auf dem Standpunkt stehen, dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind und sie selbst zu Beginn wenig verdient haben. Also, warum soll es dem jungen Gemüse besser gehen?

Und daan kommen noch Einstellungen wie deine dazu, die den Mann immer noch als gefeierten Hauptverdiener sehen, auch wenn nie finanziell Inventur gemacht wird. Verdeckte mit offenen Zahlungen abgeglichen werden und der Wert unbezahlter Familienarbeit immer noch mit Muttertag abgeglichen wird.

20.08.2025 07:30 • x 4 #2381


S
@Balu85
Zitat von Balu85:
Ich hab bisher noch von niemandem gehört das bei gleicher Arbeit Frau/Mann im selben Unternehmen unterschiedliche Stundenlöhne haben. Bei meiner Ex wusste sie was ihre Kollegen verdienen.

Da hörst du es vielleicht jetzt

Ich hatte mal das Vergnügen eine Auswertung in einem Konzern zu begleiten, zu diesem Thema.

Dort gab es unterschiedliche Gehalts Klassen, je höher je mehr Verdienst.

Abgesehen davon, dass es, in einem sehr Frauenlastigen Unternehmen, dennoch nach oben hin immer mehr Männer wurden, haben in der selben Gehaltsklasse , ab Führungsebene, die Frauen, in der selben Tätigkeit, durchschnittlich, bei mindestens gleicher Qualifikation
und Berufserfahrung , zum Teil deutlich , weniger verdient.

Bei diesen Jobs gibt es aber keine Stundenlöhne. Es gab einfach eine Spanne in der sich das Gehalt in der Position finden muss.

Wurde leicht betreten zur Kenntnis genommen und verschwand in der Schublade.

Die Differenz kommt generell sehr wahrscheinlich weniger aus Jobs wo alle Mindest-, oder Tariflohn beziehen.

20.08.2025 07:31 • x 3 #2382


Fenjal
Beim gleichen Job verdienen Frauen 6% weniger, tja, Löhne sind in Deutschland nicht transparent, karriereunterbrechungn ( Mutterschaft) werden abgestraft und,... wen wundert es... die Verhandlingskultur der Frau heisst,.. ich bin weiblich, muss artig sein und fordern ist männlich.
Aber, durchaus kann man heute seine Gehaltsvorstellungen äußern, Arbeitszeiten besprechen und Prämien einfordern, vor allem als Frau!

Dazu kommt, dass unser Steuersystem traditionelle Rollenbilder gegenüber Singles bevorteilt
Ein Single kennt kein Splitting und ist mit Steuerklasse 1 deutlich schlechter gestellt als ein Ehepaar.
Hier braucht es dringend sozialpolitische Reformen.

20.08.2025 07:32 • x 2 #2383


Winza
https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbei...nhalt.html

20.08.2025 07:34 • #2384


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@Fenjal

So ist es. Geht ein Mann in die Gehaltsverhandlung und sagt er hat Familie, wird das Grund für die Forderung anerkannt. Schließlich hat auch HR Familie und sie wissen, dass alles teurer wird. Geht sie mit dem gleichen Argument in die Verhandlung, gilt das als Opferhaltung und schwach. Sie muss die erfolgreichen Projekte bewerben und verteidigen, warum sie einen beruflichen Mehrwert hat.

20.08.2025 07:36 • x 1 #2385


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