Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

@Balu85
So hatte ich es verstanden. Die Wahrscheinlichkeit ist dafür ziemlich schlecht einzuschätzen.
Philosophisch: Überlegungen und daraus abgeleitete Wünsche aus einer anderen als die betrachtete Situation heraus könnten revidiert werden, wen man wirklich in dieser Situation steckt.

Zitat von Mann1989:

Du weisst aber schon, wie eine Marktwirtschaft funktioniert, oder?

Im Großen und Ganzen ja, es wird einem ja tagtäglich demonstriert.

Zitat von Mann1989:

Angebot und Nachfrage ist dir bekannt?

Oh ja.

Zitat von Mann1989:

Ist Dir auch klar, dass ein/e Bauingenieur/in mehr Gehalt bekommt als ein/e Friseur/in? Und warum das so ist?

Gerade an den Beruf der Friseurin habe ich gedacht bei meinen Ausführungen.
Warum das so ist? Weil man dem Beruf der Friseurin weniger Wert und Anerkennung beimisst.

Zitat von Mann1989:

Beim Bauen von Häusern ist grosse Expertise gefragt und Du willst ja nicht, dass Gebäude einstürzen.

Es ist leichter, ein Haus zu bauen als ein Kind zu einem guten Erwachsenen zu erziehen. Was man daran erkennt, dass es jede Menge stabile Häuser gibt, und nur wenige gut erzogene Menschen.

@Balu85

Zitat von Balu85:

Ja....jedoch möchte ich auch anmerken, das die Care-Arbeit immer und immer wieder angeführt wird als kostenlos erbrachte Leistung, meist der Frauen. Bei so mancher Ausführung könnte man meinen, das jeder Mann eigentlich nur seiner Erwerbstätigkeit nachgeht und danach sich daheim weiter verwöhnen lässt. Wenn das bei jemanden so sein sollte....bitte, ich kenne es aber so nicht.

Also ich wollte das hier in gar keine Richtung werten, sondern lediglich den Begriff abgrenzen.

Wenn ich mich mit einem Buch und einem Martini in die Badewanne lege, zähle ich das auch nicht als Care Arbeit- obwohl sogar meine Familie davon auch profitiert

Zitat von SchlittenEngel:

Wenn ich mich mit einem Buch und einem Martini in die Badewanne lege, zähle ich das auch nicht als Care Arbeit- obwohl sogar meine Familie davon auch profitiert

@zalman

Was für eine Partnerschaft ich führe weiß du nicht und ich verbitte mir dazu deine Vermutungen.

Wenn ich die Beobachtung mache, dass Frauen in einer Partnerschaft mit Kindern fast immer finanziell schlechter gestellt sind, sich ihre beruflichen Chancen nicht verbessern und die Care Arbeit für eine Familie bisher keine finanzielle Evaluation erfahren hat, dann denke ich mir das nicht aus. Ich denke mir auch nicht aus, dass die Mehrheit der von Altersarmut betroffenen Frauen auf Grund von geringer Rente in ihrer schlechten Situation sind. Ich denke mir auch nicht aus, dass bei Paaren jenseits von GenZ nicht jeder Partner das genaue Gehalt des Partners kennt.

Zitat von Mann1989:

Wenn Du aber nicht sehr anspruchsvoll bist, kann ja auch mal wer im privaten Rahmen deine Haare schneiden.

Und wer in Bezug auf Pflege eines Angehörigen keine Ansprüche stellt, lässt diese im privaten Rahmen durchführen? Also für mich persönlich ist das Motto bessere Bezahlung und mehr finanzielle Anerkennung aller Berufe zielführender, als permanent zu erklären, wie überflüssig der Beruf der Friseurin, der Putzfrau oder der Altenpflegerin ist.

@BernhardQXY weisst, du, wenn du den Eigenanteil an Leistungen der KK als Themenwechsel deklarierst, hast du geschlafen, denn diesen Anteil würde bei mir auch für Kinder angesetzt und die mitversicherte EF.

So wird ein Schuh daraus, ICH zahle für mich, niemand anderer übernimmt für mich irgendeine Leistung, was war nochmal mit Gleichberechtigung, genau dafür setzen sich Feministinnen ( echte ) ein und genau DARUM geht es.
Nur dein Ablenkungsmanöver zeigt mir, dass dir Gleichberechtigung nur ein Begriff ohne Inhalt ist, was aber zu erwarten war.

Zitat von BernhardQXY:

Philosophisch: Überlegungen und daraus abgeleitete Wünsche aus einer anderen als die betrachtete Situation heraus könnten revidiert werden, wen man wirklich in dieser Situation steckt.

Das ist natürlich richtig. Andererseits hat man auch nur sehr begrenzte Möglichkeiten wenn man dann in der Situation es selbst zu regeln.
Aber das ist im Grunde ein komplett anderes Thema. Wenn auch kein Unwichtiges wie ich finde.

Zitat von SchlittenEngel:

Also ich wollte das hier in gar keine Richtung werten, sondern lediglich den Begriff abgrenzen.

ich hatte es auch nicht als Wertung verstanden. Lediglich deinen Gedanken aufgegriffen weil Care-Arbeit halt auch nur ein Teil des ganzen sein kann. Was denkst du denn was los war als ich meiner, damals noch Freundin, zeigte wie man die Lampe (Leuchtmittel) an ihrem Auto wechselt. (ist ne gaaaaanze Weile her, damals ging das noch mit wenigen Handgriffen) Sie war oft im dunkeln unterwegs und ich wollte das sie sich im Notfall selbst helfen kann. Da wurde ich von ihr und ihrer Mutter angegangen...das ist Männersache...was soll das denn, das kannst du doch machen usw.

Zitat von nalea:

Wenn der Plusbetrag dann kommt, wird der fast nie der Frau zurückbezahlt, sondern als Familienplus für alle ausgegeben. Warum Frauen das mitmachen, weiß der Geier.

Zitat von nalea:

Kommt eine Steuerersparnis von z.B: 800.- dabei raus, kommt kaum ein Paar auf die Idee, aus diesem Betrag zuerst den schlechter verdienenden zu kompensieren. Stattdessen wird von dem Geld ein neuer Gartenschuppen gekauft

Tja - wenn man als Ehepaar trotzdem irgendwie getrennte Kassen führt hat man natürlich Verrechnungsprobleme mit den Steuerklassen. Hat man sich zu einer gemeinsamen Kasse entschlossen, dann kann aber der Gartenschuppen (oder was sonst so) ein Glanzlicht des Jahres sein, ein gemeinsames Projekt

Zitat von Deejay:

Die Lösung liegt allerdings in meinen Augen nun nicht darin, dass künftig alle, Männer wie Frauen, zu wichtig sind, um Care - Arbeit zu leisten. Sondern, dass beide Geschlechter in Jobs arbeiten, in denen Arbeits- und Private/ Familienleben besser im Einklang sind. Denn ich fürchte, dass noch härteres Gegeneinander nicht zum Ziel führen wird.

Hört sich gut an. Was schlägst du aber praktisch vor?

Zitat von Deejay:

Es ist leichter, ein Haus zu bauen als ein Kind zu einem guten Erwachsenen zu erziehen.

Auch so ein Sinnspruch, dessen Sinn man suchen muss. Trotzdem wird die Bauingenueurin besser bezahlt als die schwangere Friseuse -- und das aus gutem Grund.

Der Punkt ist WIE man etwas wertschätzt. Entlohne ich etwas finanziell oder backe ich zu Muttertag einmal im Jahr Kuchen?

@ElGatoRojo Wenn das Paar den Schuppen gemeinsam entscheidet ist es okay. Aber zuerst kann man anbieten, den ungleichen steueranteil an den Partner auszuzahlen, der ihn bezahlt hat.

@nalea
Wie schon El gato schreibt:
Entweder getrennte Kassen und getrennte Veranlagung oder gemeinsame Veranlagung und gemeinsames wirtschaften. Beides gleichzeitig verkompliziert das ganze und es besteht keinerlei Grund es maximal kompliziert zu machen.

Zitat von Deejay:

Oft wird Care-Arbeit unbezahlt geleistet, hauptsächlich von Frauen,

Es ist undenkbar, dass da stünde:
Oft wird Care -Arbeit unbezahlt geleistet, hauptsächlich von Männern.
Zu erschließen, warum das undenkbar ist und sich eine ehrliche Antwort darauf zu geben, ist die Königsdidziplin der Privilegierten. Wäre es andersrum und es stünde dort unbezahlte Care -Arbeit wird hauptsächlich von Männern geleistet, dann müssten sich selbstverständlich die Frauen dieser Problematik stellen.
Warum also wird die Care -Arbeit, die oft unbezahlt ist oder schlecht bezahlt, hauptsächlich von Frauen geleistet? Meine Antwort: Weil von Anfang an ein Geschlecht mehr Wert und Bedeutung erfahren hat.
Wer heutzutage als Mann sich darüber aufregt über Frauen, die sich offen und gut hörbar gegen die Ungleichbehandlung von Frauen empören, tragen tief in sich drin noch immer diese alte Überzeugung in sich (Männer wertvoller und wichtiger als Frauen).
Das gibt man 2025 natürlich nicht so offen zu wie 1960, daher greift man zu allerlei hanebüchenen Rechtfertigungen für diese Ungerechtigkeiten.

@nalea
Könntest du dich mit dem Gedanken anfreunden dass es keinen Unterschied zwischen 3/5 und 4/4 gibt, somit für getrennte Kassen 3/5 völlig sinnlos ist?

Zitat von SchlittenEngel:

Wenn ich mich mit einem Buch und einem Martini in die Badewanne lege, zähle ich das auch nicht als Care Arbeit- obwohl sogar meine Familie davon auch profitiert

Sehr schön!