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Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

M
Zitat von Deejay:
Gerade an den Beruf der Friseurin habe ich gedacht bei meinen Ausführungen.
Warum das so ist? Weil man dem Beruf der Friseurin weniger Wert und Anerkennung beimisst.

Es sei Dir unbenommen der Friseurin deiner Wahl für den Haarschnitt 80 Euro zu bezahlen und mit einem ordentlichen Trinkgeld auf 200 Euro aufzurunden um ihre Leistung wertzuschätzen, tust Du das? Oder gehst Du zum Araber nebenan, der dir den Bart und die Haare für 25 Euro macht? Ich mutmasse nur, würde aber auf letzteres wetten.

Und warum der Berufsgruppe (explizit dem Beruf, nicht den Menschen, die ihn ausüben) weniger Anerkennung beimisst ist der einfachen Grund, weil die Berufsgruppe eine Wohlstandserscheinung ist. Ist es überlebenswichtig, sich die Haare schneiden zu lassen? Das wäre, wäre meine Geldbörse klamm, das letzte, wofür ich dann noch Geld ausgeben würde -- Angebot vs. Nachfrage.

Nur wird uns aufgrund des Wohlstandes der letzten Jahre eingetrichtert, jeder solle seinen Träumen folgen und die Zeche zahlt dann die Gesellschaft. Nehmen wir auch den/die Eventmanager/in. Wenn die Bevölkerung kaum mehr Kaufkraft hat und an Festivals geht, dann braucht es diese Berufsgruppe auch nicht mehr in dem Ausmass. Jetzt soll einer aber sagen, ich will aber Eventmanager sein obwohl es keinen geeigneten Markt mehr gibt? Dann soll der Staat zahlen, weil der feine Herr oder die feine Dame völlig selbstbestimmt nur diesen Beruf möchte? Da wären wir dann wieder bei der Eigenverantwortung, die es in einer gesunden Form leider kaum mehr gibt...

Zitat von nalea:
Was für eine Partnerschaft ich führe weiß du nicht und ich verbitte mir dazu deine Vermutungen.


Zitat von nalea:
Wenn das Paar den Schuppen gemeinsam entscheidet ist es okay. Aber zuerst kann man anbieten, den ungleichen steueranteil an den Partner auszuzahlen, der ihn bezahlt hat.

Ist jetzt nicht böse gemeint, aber man bekommt schon so eine Idee...

Ich weiss in meinem Umfeld nur, dass Paare gemeinsame Kasse haben, vor allem wenn sie verheiratet sind. Da kommt dann alles in den Pott und beide verfügen darüber. Grössere Anschaffungen bespricht man gemütlich beim Abendessen. Mal hat er die besseren Argumente, mal sie. So wie es in einer ganz gewöhnlichen Familie halt zu und her geht.

Wenn Du es so lebst, wie Du es in einigen Beiträgen beschreibst, bedürfte es womöglich einer kleinen, individuellen Anpassung.
Zitat von nalea:
Der Punkt ist WIE man etwas wertschätzt. Entlohne ich etwas finanziell oder backe ich zu Muttertag einmal im Jahr Kuchen?

Ich fühle mich dann geschätzt, wenn ich nicht für das Aufhängen eines Bildes 10 Euro einziehe, sondern wenn ich die Liebe meiner Frau spüre. Heute scheint aber vieles nur noch über den Mammon definiert, schade.

20.08.2025 10:53 • x 2 #2491


C
Zitat von Sternenguckerin:
Aber wenn jemand wirklich starke Abneigung in mir auslöst, hat das Gefühl der Zufriedenheit, nachdem ich demjenigen das so gesagt habe, eine höhere Priorität für mich, als dass derjenige mich nun unbedingt als sozial kompetent einstuft.

Das von die beschriebene Verhalten ist eine gute Beschreibung für fehlende soziale Kompetenz. Die subjektiv empfundene Notwendigkeit Wertungen ungefragt Wertungen über andere Menschen Welt herauszuposaunen passt.

Zitat von Sternenguckerin:
Ich trage das Herz auf der Zunge und bin ehrlich und bleibe ansonsten halt lieber Single. Habe mit Sicherheit keine Lust, sonst wie Dinania zu enden. Die ist in diesem Forum so ziemlich das schillerndste Negativbeispiel für viel zuviel Selbstkontrolle und Partnerschaft um jeden Preis.

More of the same... was bitte hat jetzt Dinania hier zu suchen? Wenn du was über sie zu sagen hast, mach das doch in ihrem Thread. Weißt du, deinen Aussage, dass du das Herz auf der Zunge trägst, klingt für mich wie die Aussage eines Cholerikers er sei halt etwas lauter. Im übrigen finde ich es schon fast kurios, zwei Leuten ungefragt die eigene Antipathie vor den Latz zu knallen und dann über dein Herz (!) auf der Zunge zu reden. Wenn du jetzt Galle auf der Zunge gesagt hättest, dann hätte ich einen Haken dranmachen können. Aber von Herz bist du eigentlich recht weit entfernt mit deinen Äußerungen.

20.08.2025 10:58 • x 2 #2492


A


Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

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D
Zitat von nalea:
Wenn ich die Beobachtung mache, dass Frauen in einer Partnerschaft mit Kindern fast immer finanziell schlechter gestellt sind, sich ihre beruflichen Chancen nicht verbessern und die Care Arbeit für eine Familie bisher keine finanzielle Evaluation erfahren hat, dann denke ich mir das nicht aus.

Mir anderen Worten, Frauen sind in Gefahr, in finanzielle Abhängigkeit zu rutschen, wenn sie sich auf eine Mutterschaft einlassen.
Zitat von nalea:
Ich denke mir auch nicht aus, dass die Mehrheit der von Altersarmut betroffenen Frauen auf Grund von geringer Rente in ihrer schlechten Situation sind

Nicht nur im Alter:

Alleinerziehende sind in Deutschland besonders von Armut betroffen, da sie oft mit dem alleinigen Einkommen und der Sorgearbeit überfordert sind und zusätzlich unter fehlender Kinderbetreuung und niedrigen Löhnen leiden. Die Armutsgefährdungsquote bei alleinerziehenden Familien ist deutlich höher als bei Paarfamilien, wobei die größte Gruppe der Alleinerziehenden Mütter sind, die häufiger Teilzeit arbeiten und weniger Rente einzahlen.

20.08.2025 10:58 • #2493


B
@Fenjal
Hach wie herrlich. Schuldumkehr. Ich sprach davon dass das Thema Eigenbeteiligung durchaus diskutiert gehört und dass dieses Thema nichts mit Gleichberechtigung zu tun hat. Mithin du nun damit um die Ecke kommst, dass diese Eigenbeteiligung auf alle ausgedehnt werden soll.
Bleibt immer noch meilenweit am Thema vorbei, denn diese Diskussion hat erst einmal nichts mit der Benachteiligung der Frau zu tun. Sondern damit wie man eine Eigenbeteiligung ausgestaltet.
Im Grundsatz aber ist es keine Benachteiligung für die Frauen wenn keine Eigenbeteiligung erhoben wird.
Hier stellt sich eher die Frage, ob Familienversicherung ein Thema der Gleichberechtigung ist oder nicht.
Und on top muss dann über die die Diskussion gegangen werden, welche Aufgaben solidarisiert werden.
Auch das inkludiert das Thema Gleichberechtigung. Wobei man streng Gleichberechtigung und Gleichmacherei unterscheiden sollte. In allen Richtungen

20.08.2025 11:02 • x 1 #2494


C
Zitat von Mann1989:
Ist es überlebenswichtig, sich die Haare schneiden zu lassen?

Es ist auch nicht überlebenswichtig, dass auf Großveranstaltungen die Toiletten geputzt werden ... der Eventmanager müsste dann eben wg der unhygienischen WC´s den Eintritt drastisch reduzieren ... dann managt er halt bald kein Event mehr. Aber um zu Überleben braucht die Toiletten-Damen und -Herren natürlich keiner.

20.08.2025 11:04 • #2495


D
Zitat von Mann1989:
Es sei Dir unbenommen der Friseurin deiner Wahl für den Haarschnitt 80 Euro zu bezahlen und mit einem ordentlichen Trinkgeld auf 200 Euro aufzurunden um ihre Leistung wertzuschätzen, tust Du das? Oder gehst Du zum Araber nebenan, der dir den Bart und die Haare für 25 Euro macht? Ich mutmasse nur, würde aber auf letzteres wetten.

Hätte ich das nötige Geld, würde ich beiden 200 Euro geben, warum den männlichen Araber benachteiligen?
Auch Friseure und Friseurinnen müssen Miete zahlen und Lebensmittel kaufen.
Zitat von Mann1989:
Und warum der Berufsgruppe (explizit dem Beruf, nicht den Menschen, die ihn ausüben)

Es sind aber nunmal Menschen. Einen Beruf kann man ja gerne abwerten, den Beruf stört es nicht. Aber eben den, der den Beruf ausübt. Wir brauchen übrigens nicht nur Bauingenieure, Informatiker oder die Müllabfuhr. Wir brauchen dagegen keine Immobilienmakler, Steuerberater oder Börsenmakler. Und dennoch finanzieren wir diesen Kropf der Gesellschaft. Warum?
Zitat von Mann1989:
weniger Anerkennung beimisst ist der einfachen Grund, weil die Berufsgruppe eine Wohlstandserscheinung ist.

Die Ausbeutung menschlicher Zeit und Arbeitskraft ist das Fundament unseres Wohlstands.
Zitat von Mann1989:
Nur wird uns aufgrund des Wohlstandes der letzten Jahre eingetrichtert, jeder solle seinen Träumen folgen und die Zeche zahlt dann die Gesellschaft.

Nein, eingetrichtert wird uns, dass die Dinge nun mal so sind, wie sie sind und nicht zu ändern. An Träume glauben heute nur noch wenige.

20.08.2025 11:12 • x 1 #2496


Zylinderella
Zitat von Zitat von Mann1989:
Nur wird uns aufgrund des Wohlstandes der letzten Jahre eingetrichtert, jeder solle seinen Träumen folgen und die Zeche zahlt dann die Gesellschaft. Nehmen wir auch den/die Eventmanager/in. Wenn die Bevölkerung kaum mehr Kaufkraft hat und an Festivals geht, dann braucht es diese Berufsgruppe auch nicht mehr in dem Ausmass.


20.08.2025 11:13 • #2497


Worrior
Zitat von Mann1989:
Es sei Dir unbenommen der Friseurin deiner Wahl für den Haarschnitt 80 Euro zu bezahlen und mit einem ordentlichen Trinkgeld auf 200 Euro aufzurunden um ihre Leistung wertzuschätzen, tust Du das? Oder gehst Du zum Araber nebenan, der dir den Bart und die Haare für 25 Euro macht? Ich mutmasse nur, würde aber auf letzteres wetten.

Da bei mir gerade aktuell hat mich das etwas getriggert.
Im Friseursalon. mit Pokal im Fenster und Meisterbrief an der Wand erscheint mit Dampfwolke hinter einem Vorhang eine Hand mit grell lackierten Fingernägeln ein kurzes Hi und die Frage Termin?
Wenn nicht dann mindestens zwei Wochen Wartezeit.
Herrenhaarschnitt mit Sidecut, ca. 30 Min. Zeitaufwand, Laden ist leer.

Beim Barber betrete ich den Laden, der Inhaber begrüßt mich mit Handdchlag und breitem Grinsen Abi, schön Dich zu sehen, heute ist viel los, setz Dich ich bring Dir nen Tee oder Mocca, musst ein bisschen warten. Wie geht's Dir?
Haare, Augenbrauen, Nase und Ohren wachsen und rasieren, mit warmen Tüchern, Gesichtsmassage.

Es dürfte klar sein wer mein Geld und auch Trinkgeld kriegt.

20.08.2025 11:29 • x 2 #2498


D
Zitat von ElGatoRojo:
Hört sich gut an. Was schlägst du aber praktisch vor?

Ich allein gar nichts. Wenn, dann überlegen wir alle zusammen was oder es ändert sich nichts. Unsere Entscheidung.
Zitat von ElGatoRojo:
Trotzdem wird die Bauingenueurin besser bezahlt als die schwangere Friseuse -- und das aus gutem Grund.

Der da wäre? Bist du sicher, dass es ein guter Grund ist? Welche Zukunft erwartet die unterbezahlte schwangere Friseurin? Dass sie sich in ein Abhängigkeitsverhältnis mit ihrem besserverdienenden Partner begibt? Dass sie als Mutter eines Kindes jeden Cent umdrehen muss? Oder dass sie schnell noch umschult auf Bauingenieurin? Warum wird sie dafür bestraft, dass sie eine Ausbildung zur Friseurin absolviert hat?

20.08.2025 11:39 • x 2 #2499


D
Zitat von Worrior:
Da bei mir gerade aktuell hat mich das etwas getriggert. Im Friseursalon. mit Pokal im Fenster und Meisterbrief an der Wand erscheint mit Dampfwolke ...

Du bist aus Gründen zur Zeit nicht gut auf das weibliche Geschlecht zu sprechen, alle doof, außer Mama, deshalb braucht man diese Auslassungen nicht als dein letztes Wort betrachten.
Es ist dein gutes Recht, zum Araber zu gehen, aber es ist nicht dein gutes Recht, sämtlichen weiblichen Friseurinnen ihr Berufsrecht abzusprechen und deren Unterbezahlung zu feiern, weil du mal an eine Unsympathin geraten bist. Solche verallgemeinernden Pauschalabwertungen treffen eigentlich nur emotionsgesteuerte Personen, vollkommen bar jeder Vernunft.

20.08.2025 11:42 • x 1 #2500


B
Zitat von Deejay:
Der da wäre? Bist du sicher, dass es ein guter Grund ist? W

Worauf willst du hinaus?
Man kann der Auffassung sein, alleine die Tatsache dass man irgend eine qualifizierte Arbeit ausübt bedeutet, dass die Bezahlung gleich zu sein hat.
Das hat so ein bisschen von animalfarm und hat noch nie funktioniert.
Und dann ist die Frage welche Verantwortung hinter dem Job steckt.
Und auch welcher Aufwand es ist, die notwendige Qualifikation zu erreichen

20.08.2025 11:44 • x 1 #2501


Z
Zitat von SchlittenEngel:
@zalman Ja. Und damit gehst du auch direkt auf ignore. Ohne Worte, dass Du dich nochmal hertraust und noch dazu so.

Ziemlich frech. Ich war als Gast vorher schon beteiligt. Mit badmonkey habe ich nichts zu tun.

20.08.2025 11:48 • #2502


N
@BernhardQXY

Es geht darum, das Bewusstsein für die Ungleichheit zu schärfen und erst einmal anzubieten, die Diskrepanz auszugleichen.

In diesem Forum tauchen z.B. immer mal wieder TE mit dem Kommentar auf: Nach x Jahren Ehe und x Kindern, ist sie nicht mehr so attraktiv wie früher. - Spannend. Meist ergibt sich aus dem Thread die gelebte traditionelle Rollenverteilung. Anstatt zu mecker, könnten diese TE mal ins Bad gehen und gucken, welche Pflegeserie sie nutzt - ist sie preiswert und von der Dro.geriekette. Ob sie noch das gleiche teure Perfüm benutzt wie zu Beginn der Partnerschaft. Ob die Frisur praktischer und damit preiswerter geworden ist. Ob sie noch spontan ein schickes Kleidungsstück für sich kauft, dass nicht vom Discount Shop ist, sondern vielleicht einer Boutique.

Was Männer oft nicht sehen ist, dass die trad. Rolle den Frauen auch einen Teil ihres ursprünglichen Selbstbildes nimmt. Einfach, weil sie nicht mehr das Geld haben, um so zu sein, wie sie mal war.en Und wie sie sich mal mochten.

20.08.2025 11:51 • x 1 #2503


D
Zitat von BernhardQXY:
Worauf willst du hinaus? Man kann der Auffassung sein, alleine die Tatsache dass man irgend eine qualifizierte Arbeit ausübt bedeutet, dass die ...

Ich will darauf hinaus, dass es zu kurz gedacht ist, Berufe in wichtig und unwichtig zu unterteilen. Das würde bedeuten, dass zum Beispiel der Beruf des Künstlers überflüssig ist. Und das wirst du doch nicht behaupten wollen.
Des weiteren ist es nicht erwiesen, dass Berufe mit mehr Verantwortung mehr Geld bringen. Jedenfalls nicht immer. Da, wo Männer Verantwortung tragen, sicher. Und genau das ist das Thema.

20.08.2025 11:53 • x 2 #2504


Z
Zitat von Mann1989:
Ich lese nirgendwo, dass jemand mal für sich selbst Verantwortung übernehmen möchte.

Wahrscheinlich die wichtigste Aussage in diesem ganzen Thread.

20.08.2025 11:56 • #2505


A


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