Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

Sodele, dann dröseln wir das Mal auf.

Der Normalsingle-Fall ist: Mann/Frau geht arbeiten, um sich selbst zu unterhalten, führt den eigenen Haushalt und pflegt die eigenen Eltern bzw. organisiert der Pflege, sofern nötig.

Wenn zwei zusammen ziehen, können sich Synergieeffekte ergeben. Wenn Frau dann den Boden saugt, saugt sie seinen Dreck mit weg. Wenn Mann das Abendessen kocht, schnibbelt er die doppelte Menge an Gemüse, etc. Und macht damit ihre Arbeit mit.
Schon in dieser Konstellation zeigt sich, dass manche das 3-8malige Rasenmähen im Jahr gerne als gleichwertig mit dem Putzen des Bads ansehen möchten. Oder den Umstand übersehen, dass eine Person in der Partnerschaft deutlich mehr für die gute Stimmung im Haus zuständig ist,dem anderen zuhört,ermuntert, aufbaut, mental co-reguliert, als umgekehrt.

Kommt ein Kind hinzu, haben sich in der Regel beide damit einen Kinderwunsch erfüllt. Beide sind für die finanzielle und emotionale Versorgung des Kindes gleichermaßen zuständig. Verbringt einer von beiden Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr ausschließlich mit dem Kind und kann deshalb in der Zeit nicht arbeiten,muss diejenige, die in der Zeit arbeiten gehen kann, ja die Hälfte dieser 50 Stunden und die damit einhergehende Erwerbslosigkeit beim anderen Elternteil wieder ausgleichen. Die einen zum das, indem sie auf 30 Stunden gehen und damit dem anderen Elternteil ebenfalls 30 Stunden Erwerbsarbeit ermöglichen. Die anderen klären das, indem sie ein gemeinsames Konto führen und gleichberechtigt darauf zugreifen und für beide Elternteile private Rentenvorsorge betreiben.

Und dann gibt es da noch welche, die denken, dass derjenige, der die 25 Stunden Kimderbetreuung des anderen Elternteils übernommen haben, damit auch gleich die 50% des Haushalts des anderen und 100% des Haushalts des Kindes und am besten noch die emotionale Versorgung des hart arbeitenden Elternteils übernommen hätten und über diese Arbeitsverteilung glücklich und dankbar zu sein hätten.

Hierzu eine kleine Anekdote: Eheleute entscheiden sich für ein Kind, eine arbeitet voll weiter, einer kümmert sich um das Kind, das 4-6 Stunden von Mo-Fr in die Krippe geht, der Haushalt wird geteilt bzw. ausgelagert. Für die 50 Stunden Ortsabwesenheit des erwerbsarbeitenden Elternteils gibt es sowohl die 20-30 Stunden Krippe, als auch eine Art Elterngeld für den zu Hause bleibenden Part,mit dem die Rente und das Benzin des zweiten Autos abgedeckt sind. Alle Fixkosten, Lebenshaltungskosten, Einkäufe, Urlaube und alle Kosten fürs Kind übernimmt das erwerbsarbeitende Elternteil. Fair oder nicht?
Und wie sieht es aus, wenn der zu Hause gebliebene Elternteil seine 50% der Hausarbeit nicht erledigt? Immer noch fair?

Zur bezahlten Schwangerschaft: Ich fordere gar nichts,sondern gebe zu bedenken, dass es Männern zwar unmöglich ist, Kinder zu kreieren und zu stillen. Dass sie aber körperlich eher in der Lage wären, während der 9+6 Monate ein Haus zu bauen. Damit hätten sie dann,wenn man sich die Kosten für die Baustoffe teilt, etwas ähnlich anstrengendes, gefährliches und die Familie konstituierendes oder erhaltendes wie die Frau geleistet. Gibt es dazu Widerspruch?

Zitat von NurBen:

Ich glaube, dass viele Männer gerne mit der Frau tauschen würden.

Warum sollten sie das, wenn sie ja die Möglichkeit dazu haben sich von vorne herein eine Frau zu suchen, die bereit ist die Hauptverdienerin zu sein ?

Zitat von MissLilly:

Toll, das es solch wahnsinnig pflichtbewusste Männer noch gibt! Find ich ganz ganz toll

Dann frage doch mal die Frauen, die eben nicht solche pflichtbewussten Männer haben/hatten.
Die Frauen, die keinen pflichtbewussten Ehemann haben, sondern einen der sich dünne gemacht hat und das gesetzliche Minimum zahlt.

Zitat von MissLilly:

Toll, das es solch wahnsinnig pflichtbewusste Männer noch gibt! Find ich ganz ganz toll

Anhand deiner klatschenden Hände gehe ich von einem ironischen Beitrag aus. Da tut es mir sehr leid, dass Du offenbar an den Falschen geraten bist und er diese Selbstverständlichkeit nicht lebt. Ich persönlich kenne keinen Mann, der sich dieser Pflicht nicht bewusst wäre und der nicht alles für seine Familie täte.

Und falls es doch ernstgemeint war, dann bedanke mich mich dafür.

Zitat von MissLilly:

Sicher weil sie im Gegensatz zu diesen mega pflichtbewussten Männern, einfach nur raffgierig sind...

Ich würde nicht raffgierig sagen, das trifft es meiner Meinung nach nicht.

Ich würde einige Frauen in unserer westlichen Welt eher als realitätsfremd und verwöhnt bezeichnen.

Vor vielen Jahren herrschte ein grosses Ungleichgewicht in der es als Frau in der Gesellschaft die Hölle war. Gleichberechtigung war dann das Ziel, was in meinen Augen längst erreicht wurde. Seit einigen Jahren beobachte ich die Bevorteilung der Frau, was mich ein bisschen stutzig macht und mich auch ein bisschen besorgt. Es hat für mich ein schon was von der berühmten kleinen Finger ganze Hand Geschichte.

Zitat von MissLilly:

Warum sollten sie das, wenn sie ja die Möglichkeit dazu haben sich von vorne herein eine Frau zu suchen, die bereit ist die Hauptverdienerin zu sein ?

Weil laut Statistik (die ich vor einigen 100 Seiten gepostet habe) weniger als 1% der Frauen sich einen Hausmann wünschen.
Es widerspricht halt der Natur der Frau.

Zitat von E-Claire:

Meinst Du nicht eher, wenn eine Frau sich dafür (gemeinsam mit dem Partner) entscheidet, die überaus anspruchsvolle Aufgabe der Betreuung der Kinder großenteils zu übernehmen?

Ich meine es eigentlich schon wie ich es sagte.

In meinen Augen ist es Luxus wenn jemand zuhause bleiben und seine Zeit mit den Kindern verbringen DARF. Keinesfalls aber ein Müssen.

Zitat von Mann1989:

Da tut es mir sehr leid, dass Du offenbar an den Falschen geraten bist und er diese Selbstverständlichkeit nicht lebt.

Vielen Dank, aber dazu gibt es (zumindest bei mir) keinen Grund. Mein Mann ist (neben mir ) mit Abstand der pflichtbewussteste und loyalste Mensch den ich kenne
Der Grund sich zusammenzutun, zu heiraten, gemeinsam Eltern zu SEIN und auch einander auf allen Ebenen zu versorgen, war und ist weder unser Pflichtbewusstsein noch unsere Loyalität

Zitat von Nalf:

Gibt es dazu Widerspruch?

Ja, das Leben ist nun einmal nicht immer Fair. Wäre es fair, müsste ich (wie einige hundert Seiten zuvor ausgerechnet) aufgrund meines Gehalts keinen Finger rühren.

Dazu arbeiten Frauen in Beziehungen im Schnitt 1,5 Std die Woche mehr als der Mann, wenn man Care-Arbeit und Erwerbsarbeit zusammen zieht. Angesichts einer 40+ Std Woche sind das eben nicht die drastischen Unterschiede, die hier gerne propagiert werden, sondern man kann sagen, dass es im Schnitt relativ ausgeglichen ist.

Ebenso interessiert mich keine Erbsenzählerei. Ich brauche keine Partnerin die dafür entlohnt werden will, dass Minimum in einer Beziehung (oder gar Familie) zu investieren, die evtl. noch aufrechnet, weil sie 3 anstatt 1 Teller in die Spülmaschine geräumt hat.
Genauso selbstverständlich halte ich es, dass ich bspw. die Papiere meiner Partner durchgehe ohne ihr meinen Stundenlohn in Rechnung zu stellen.

Zitat von NurBen:

Dann frage doch mal die Frauen, die eben nicht solche pflichtbewussten Männer haben/hatten.
Die Frauen, die keinen pflichtbewussten Ehemann haben, sondern einen der sich dünne gemacht hat und das gesetzliche Minimum zahlt.

Brauche ich nicht, denn ich hatte bereits selbst das Vergnügen eine solche Erfahrung machen zu dürfen. Allerdings wurde noch nicht einmal das gesetzliche Minimum gezahlt, sondern (ganze 15 Jahre lang) gar nix

Zitat von NurBen:

Weil laut Statistik (die ich vor einigen 100 Seiten gepostet habe) weniger als 1% der Frauen sich einen Hausmann wünschen.
Es widerspricht halt der Natur der Frau.

Ok, verstehe .. Gibt es auch eine Statistik dazu wieviele Männer sich wünschen ein reiner Hausmann zu sein?

Zitat von MissLilly:

Ok, verstehe .. Gibt es auch eine Statistik dazu wieviele Männer sich wünschen ein reiner Hausmann zu sein?

Also valide Zahlen habe ich jetzt nicht auf Anhieb gefunden. Eher so Umfragewerte ala Mehr als die Hälfte der Männer könnte sich vorstellen...
Ist mir persönlich ein wenig zu vage.