Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

Zitat von Nalf:

Oh, also sind meine Kids und ich einfach ungeschickt bis überbordend in der Badverwendung

Gütiger Himmel! Bei der Beschreibung müsste das Bad ja eigentlich dreimal täglich geputzt werden

Zitat von Nalf:

Tischdecken und Abräumen ist bei mir auch Kinderarbeit

Kinderarbeit! Sie hat Kinderarbeit gesagt!

Zitat von Nalf:

Was soll denn sowas? Entweder alle oder keiner.

Mal ganz vorsichtig nachgefragt: Wenn wir jetzt alle an die Front schicken (an welche eigentlich? ), wer hält denn dann eigentlich die Infrastruktur hier am Laufen?
Die Rentner? Die Leute in den Pflegeheimen?

Ich hätte ganz sicher keine Lust, mich an irgendeine Front schicken zu lassen. Oder meine Tochter, was noch schlimmer wäre.
Eigentlich habe ich aber auch keine Lust darauf, dass irgendwelche Männer an die Front geschickt werden. Ich mag nämlich Männer so im Großen und Ganzen (ok, es gibt Ausnahmen, zugegeben). Ich mag auch junge Männer. Zum Beispiel meinen Schwiegersohn mag ich sehr.

Daher plädiere ich für gar keine Wehrpflicht, sondern dafür, mit der Kriegstreiberei wieder aufzuhören.
Erfahrungsgemäß ist es ja so, dass Kriege regelmäßig (so grob gesagt) dann angezettelt werden, wenn die Wirtschaft mal wieder total im Keller ist.
Dann verdient sich zuerst die Rüstungsindustrie eine goldene Nase und danach muss alles wieder aufgebaut werden. Dann kann man wieder ein Wirtschaftswunder erleben, nachdem zuvor alles in Schutt und Asche gelegt wurde.
Da unsere Wirtschaft (und nicht nur unsere) gerade völlig im A*sch ist, scheint es mal wieder Zeit zu sein
Aber ich meine, dass sich da eigentlich auch weniger martialische Lösungen finden lassen müssten.

Zitat von Nalf:

Wenn der Russe vor Berlin steht

Ich frage mich nur, was der da wollen sollte?
Unser riesiges Territorium vielleicht? Wer das meint, der schaue sich mal erst Russland auf der Landkarte an und dann Deutschland
Oder unsere zahlreichen Bodenschätze
Unsere unerschöpflichen Goldreserven?
Nein?
Was denn dann?

@E-Claire
Ah sorry, ich dachte du verstehst es und hättest ein wenig Ironie eingebaut.

Der Grund hierfür ist recht einfach. Da ich mehr verdiene als sie, und sie bei einem Anstellungsverhältnis von 40% nicht über die Runden käme, wird mein Gehalt so aufgeteilt, dass sie gut leben kann.

Ich finde das nicht per se unfair und beide sollen doch ein würdevolles Leben führen können. Die Berechnungsmethode hingegen ist sehr zu Lasten des bezahlenden Parts und die Vorgeschichte sollte meiner Meinung nach berücksichtigt werden...

Zitat von E-Claire:

jedenfalls in Deutschland wird bei hälftiger Betreuung im Ergebnis für keinen Betreuungsunterhalt mehr fällig.

Dies gibt in Deutschland auch nur bei annähernd gleichen Verdienst.

Zitat von Nalf:

Jedenfalls werden bei uns neben dem Ema-Programm auch im Bad viele Frisuren mit Gel ausprobiert, sich an Mutterns Kosmetik und Schminkzeug vergriffen, Lebensmittelfarbe und hochgradig schäumende Seifen zum Baden verwendet, Experimente durchgeführt, Wasserpistolen gefüllt (Balkonpflanzen gießen ist bei uns Kinderarbeit. Aber wie sie das Wasser zu den Wurzeln bekommen, ist ihnen überlassen). In meinem Bad ist auch immer unheimlich viel Sand, der beim Ausziehen vor dem Baden/Duschen aus Hosentaschen, Socken und Haaren rieselt. Auf der Toilette werden Comics gelesen und ich kann auch immer mal wieder Papp-Maché-Kunstwerke aus Toipapier und Wasser bewundern, weil sich auf dem Klo gelangweilt würde und bei uns das Waschbecken direkt neben dem Pott montiert ist (selbst ist die Frau). Pinsel werden im Waschbecken ausgewaschen und das Waschpulver der WaMa geht gerne mal daneben. Die Zahnpasta erreicht Oberflächen, denen ich mich persönlich nicht beim Zähneputzen nähere. Und wenn die Sneaker des Älteren unbedingt wieder weiße Sohlen haben müssen (worauf er mehr Wert legt als ich), dann wird das auch im Bad gemacht und das Backpulver klebt sonstwo. Von den Dingen, die in der Wanne abgespült oder eingeweicht werden müssen, ganz zu schweigen.

Man könnte sagen: Wer keine Arbeit hat, macht sich welche. Unter uns: Wenn meine Frau allein erziehend sein würde, könnte genau das das Szenario sein. Aber dafür ist halt der Papi da Ich bin da. Um genau so etwas zu verhindern. Wer Unordnung schafft, ist dafür verantwortlich. Natürlich müssen meine Kinder keine Strafarbeit leisten aber sie dürfen spüren, das Handlungen/Entscheidungen eine Konsequenz haben. Bin ich jetzt der bessere Erziehungsberechtigte? Nein! Es bedarf beider Seiten. Den verständnisvollen Part und den strenge Part. So ist zumindest meine Auffassung.

Zitat von E-Claire:

In 40% der Zeit könnte sie Vollzeit arbeiten, in 60% der Zeit je nach Alter erst vielleicht gar nicht, aber später sehr wohl 50%, wenn nicht mehr.
Weißt du, was ich meine?

Unsere Kinder sind im Kindergarten und sie ist verpflichtet 50% zu arbeiten. Also die 40% bei denen ich die Kinder betreue und die restlichen Prozent während die Kids im Kindergarten sind.

Zitat von E-Claire:

Wie ist das bei Euch geregelt?

War von Beginn weg so, dass sie 40% arbeiten muss, wenn ich die Kinder betreue.

Bei mir ging man aber davon aus, dass ich die Kinder fremdbetreuen lassen kann und 80% arbeiten muss, damit es finanziell aufgeht.

Zitat von E-Claire:

Weiters, was würde passieren, wenn Du aus welchem Grund auch immer, leistungsunfähig wirst.

Dann könnte sie das Geld beim Sozialamt als Bevorschussung holen, und ich müsste es dann nach Möglichkeit zurückzahlen bzw habe dann beim Amt schulden.

Zitat von E-Claire:

Irgendwie tut mir das für alle, dich und die jeweiligen Männer, gleichermaßen sehr leid.

Danke. Mir auch.
Denn theoretisch hätte das klappen müssen. Die Voraussetzungen waren ideal und alle Beteiligten guten Willens. Aber offenbar ihrer (unserer) Zeit weit voraus.

Und das Irre ist: Jetzt wo ich alles mache und die Männer per Opt-In sich frei entscheiden können, ob und was sie tun, ist beiden die minimal mögliche finanzielle Beteiligung ganz wichtig und das Vermissen des Kindes wird eher ausgehalten, als der Hintern hochbekommen, um nicht vermissen zu müssen. Die Rolle des entsorgten Vaters ist jedenfalls besser definiert und es gibt eine größere Gemeinschaft, als die des Hausmann-Vaters.
Und für mich wurde die Vereinbarkeit absurder Weise leichter und der workload geringer. Auch wenn ich jetzt natürlich für Jobs mit Dienstreiseanteil nicht mehr zur Verfügung stehen kann.

Wenn Arbeitgeber übrigens keine Bewerbungen von Frauen wünschen, dann erkennt man (frau) das an den Schlagwörtern Dienstreisebereitschaft, Flexibilität und Durchsetzungsvermögen. Meine Spezialisierung war in den letzten Jahren sehr nachgefragt und daher habe ich viele Stellenanzeigen zum gleichen Berufsbild gelesen. Bei denen, die meinen Beruf als testosteronlastig ansehen, klingt die Stellenbeschreibung martialischer und Frau muss mit Haaren auf dem Zähnen und streng zurückgebundenem Haar auftreten und sämtliche Credentials nochmal nachweisen. Wenn frau in solchen Unternehmen arbeiten möchte, empfiehlt sich nach wie vor eine Wortwahl bei Fragen nach dem Privatleben (und die bekam ich nur bei zwei Bewerbungsgesprächen gar nicht), die auf Gleichge.schlechtlichkeit deutet (mein Partner und meine Regierung statt mein Mann). Bei Unternehmen, denen das Gesch.lecht wirklich egal ist, steht statt Durchsetzungsfähigkeit dann Verhandlungsgeschick und Stakeholdermanagement. Und dass in den meisten Unternehmen die Dienstreisen nach dem Q1 ohnehin wegen Reisekostenersparnis wegfallen, damit darf frau auch rechnen. Die männliche Flexibilität heißt auf m/w/d dann überdurchschnittliches Engagement. Und mittlerweile habe ich keine Lust mehr auf die Testosteronbuden, in denen ich meine Gleichwertigkeit stets nachweisen muss. Die dürfen mit ihren Luftpumpen im Anzug glücklich werden.

@Ema: Wie Recht Du hast.
Kann ich so unterschreiben.

Zitat von Ema:

Wenn wir jetzt alle an die Front schicken (an welche eigentlich? ), wer hält denn dann eigentlich die Infrastruktur hier am Laufen?

Alle ab 39 und älter. Wie gehabt. Die Ü40 werden erst dann gezogen, wenn gar nichts anderes mehr geht.

Zitat von Ema:

Was denn dann?

Davon ablenken, dass außerhalb der großen Metropolen noch das Plumpsklo dominiert und die Fernwärmerohre im Winter platzen.
Also im Grunde die gleiche Motivation, die auch Merz antreibt.

Zitat von Blindfisch:

genau so etwas zu verhindern

Wieso willst Du das denn verhindern?
Das sind alles wertvolle Erfahrungen und gehörig viel Spaß. Und hat mit Alleinerziehenden gar nichts zu tun. Ich fänds schade, wenn meine Jungs sich nicht schminken würden und nicht mit 4 schon genau gewusst haben, wie man ein zartes Lila oder ein schlammverdächtiges olivbraun aus den drei Grundfarben zusammen mischt, weil sie mit Lebensmittelfarben baden dürfen. Dass da dann ein Seife-Farbe-Dreckrand bleibt statt dem normalen Seife-Dreckrand, erhöht die Putzfrequenz nur unwesentlich. Wo viel gelebt wird, muss eben auch viel geputzt werden. Aber mir jetzt die Arbeit zu erleichtern, indem ich die Kids am selbstbestimmten Kochen/Backen in der Küche oder am Experimentieren im Bad oder am Auseinanderbauen von Elektroschrott hindere, bedeutet dann ja weniger leben. Wenn ein Mann das als seine Aufgabe als Vater sieht, finde ich das traurig.

@ElGatoRojo
Warum weiße Mäuse?
Wir sind seit einiger Zeit dabei, einen dreistöckigen Mäusepalast für Farbmäuse zu zimmern (erst der Hausbau, dann die Tierchen - daran kann ich dann auch die Grundmotivation zum Tierbesitz ablesen). Allerdings hatte ich Farbmäuse im Visier.
Weshalb empfiehlst Du weiße?

Zitat von Nalf:

Wo viel gelebt wird, muss eben auch viel geputzt werden.

Das hat meine Frau auch gesagt. Bis sie realisiert hat, das die Kinder ihr auf der Nase rumtanzen. Das sie gefühlt 10 mal sagen musste: Putz endlich die Zähne. Oder Lass doch die Kinder Kinder sein. Das ist das Leben Ihr Worte! Wohin das führt....Sodom und Gomorrha.

Zitat von Nalf:

Aber mir jetzt die Arbeit zu erleichtern, indem ich die Kids am selbstbestimmten Kochen/Backen in der Küche oder am Experimentieren im Bad oder am Auseinanderbauen von Elektroschrott hindere, bedeutet dann ja weniger leben.

Es bedeutet mehr Leben! Es geht doch nicht darum, die Kinder davon abzuhalten die Welt zu entdecken, es geht darum den Kindern Verantwortung zu lehren. Wenn gebackenen wird, ist die Küche aufzuräumen. Denn wenn den Kindern vorgelebt wird das sie alles machen können was sie wollen, ohne die Konsequenzen ihres Handelns zu bedenken, dann werden sie als Erwachsene dementsprechend handeln und agieren. Ich möchte keine Tochter die als hoe durchs Leben geht, weil sie nie gelernt hat die Konsequenzen für ihre Entscheidung zu übernehmen.

Zitat von Nalf:

Wenn ein Mann das als seine Aufgabe als Vater sieht, finde ich das traurig.

Es ist (meiner Meinung traurig) das du es so siehst. Nicht persönlich gemeint aber ich bin der Auffassung, daß ein Vater genau dafür da ist. Den Sohn zu einem Mann zu erziehen und die Tochter zu einer Frau zu erziehen. Die Mutter ist für das Emphatische zuständig und der Vater für die Welt da draußen, für die Realität.

Zitat von Nalf:

Ich fänds schade, wenn meine Jungs sich nicht schminken würden und nicht mit 4 schon genau gewusst haben, wie man ein zartes Lila oder ein schlammverdächtiges olivbraun aus den drei Grundfarben zusammen mischt, weil sie mit Lebensmittelfarben baden dürfen.

Und ich fände schade, wenn sich mein Junge mit 4 schminken würde. Dann hätte ich das Gefühl als Vater versagt zu haben. Denn das mein Junge mit diesen Attributen als Erwachsener keine Chance auf dem dating Markt haben wird, ist gewiss.