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Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

Wurstmopped
Zitat von E-Claire:
weil ich mit gleicher Argumentation auch Schule in Frage stellen könnte

29.08.2025 09:20 • x 1 #4396


E-Claire
Nachtrag: also bevor sich wieder beschwert wird, daß Frauen sich die Kirschen herauspicken. Ich hab eine Art FSJ gemacht. In meinem Jahrgang mussten die Jungs noch zum Bund oder eben Zivildienst leisten, der damals länger war als Bund und viele Mädels haben sich dann für Aupair entschieden, was ich doof fand, weil ich nicht schon wieder in eine Familie wollte und naja, ich schon damals einfach keine großen Erfahrungen hatte mit Kindern. Ich hab erst Menschen mit Behinderung betreut und dann war ich Volontärin, wo man halt recht hart körperlich arbeiten musste. Beides im Ausland, ist also nicht unbedingt dem deutschen Staat zu gute gekommen, wobei die Betreuungsstelle ist damals von der Zentrales des damaligen Arbeitsamts in Frankfurt vermittelt worden.

Mich hat das Jahr sehr geprägt, in vielerlei Hinsicht.

29.08.2025 09:42 • x 1 #4397


A


Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

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S
Zitat von Nalf:
Hier mal zwei Kernabsätze:
Despite measurable advances in gender equality, the workload is not shifting at home, the Pew Research Center found in a 2023 report.

In fact, Vetrano added of weaponized incompetence, that's become one of the core issues or one of the leading reasons for divorce these days.

Wer also den Zerfall der Kernfamilie verhindern will, wird vermehrt zum Schrubber greifen müssen.


Letztens irgendwo gelesen, im Vergleich zum Single-Dasein der Workload von Frauen in Beziehungen zunimmt, der von Männern dagegen abnimmt. Da muss sich niemand mehr wundern, dass immer mehr Frauen sich bewusst gegen eine Partnerschaft entscheiden.

29.08.2025 09:45 • x 1 #4398


Balu85
Zitat von E-Claire:
Mal völlig davon abgesehen, daß Geeignetheit ein schwierig messbarer Begriff ist, schau, Du siehst also auch, daß es bestimmten Menschen weit aus häufiger gelingt, Führungspositionen zu übernehmen. Wenn man das ändern möchte, wie sollte man das also angehen?

Natürlich ist es ab einer gewissen Position schwerer die Eignung zu beurteilen, weil es eben nicht mehr so starke fachliche Kriterien gibt. Was ein Maler können muss ist klar, ebenso beim Statiker usw. Menschen die zwar einen Abschluss (Studium) haben aber den fachlichen Inhalt im Berufsleben nicht mehr wirklich brauchen sind natürlich schwerer zu beurteilen. NIcht grundlos haben über 50% der Vorstände in D ( von den Dax-Unternehmen) einen wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss.
Wie man das ändern kann....naja. Da wird es pauschal keine Anwort geben. Zum einen weiß ich nicht wie viele Frauen überhaupt einen derartigen Beruf anstreben. Möchte man da als emanzipatorisches Ziel 50/50 bei den geschlechtern erreichen müsste auch der Pool der Kandidaten in etwa gleich stark gewichtet sein.
Wenn 100 Personen gebraucht werden, aber bei den Kandidaten ein 80/20 Verhältnis bei den Geschlechtern besteht hat man halt entweder das Problem, das man über Quote geht. Oder eben sich dieses 80/20 Verhältnis auch bei den Ergebnissen wiederspiegelt.
Die 80/20 waren jetzt rein fiktiv um den Gedankengang zu verdeutlichen.
Als Beispiel: Die Grünen haben lt. google den höchsten Frauenanteil, der liegt bei knapp über 42%. Aber wenn ich die Zahlen richtig deute ist die Mehrheit deren Wähler weiblich. Also wenn mehr Frauen als Männer die Partei wählen, warum sind dann weniger Frauen als Männer Mitglied? Egal welche Partei....es steht doch jedem frei diesen Weg zu gehen.
Bei Die Linke ist es noch etwas deutlicher.

29.08.2025 09:46 • x 1 #4399


N
Zitat von Balu85:
Vor allem der körperliche Test ist sehr anspruchsvoll.

Da hätten sie ja dann 12/15/18 Monate Zeit, sich in oliv drauf vorzubereiten.

Ich möchte halt jetzt nicht die wenigen jungen Leute, die wir haben, ein Jahr sinnlos rumgammeln sehen. Und nichts anderes war das bei den Jungs aus meinem Umfeld. Die haben sehr viel Skat gespielt, rumgestanden und sind fett geworden, sowohl in der Kaserne als auch beim Fahrdienst.

Zitat von E-Claire:
Für mich ist das weniger ein Problem, weil ich mit gleicher Argumentation auch Schule in Frage stellen könnte.

Jup. Auch da bin ich sehr für eine Bildungspflicht für Eltern und Kind, die sicherstellt, dass jedes Kind bis zum 15. Geburtstag einen Grundkanon an Fähigkeiten und Wissen hat. Und die leichteste Möglichkeit, die zu erfüllen, sollte die staatliche Regelschule sein. Aber für die 10 oder 15%, die sich dort schwer oder zu leicht tun,bist Schulpflicht Zeitverschwendung. Und eine Bildungspflicht könnte neue Lernformen fördern. Covid hat gezeigt, dass viele Wege nach Rom führen können und einige auch ins Gestrüpp.

Zitat von E-Claire:
insbesondere dann, wenn Du weg vom vielleicht dafür begabten und schnell lernenden Einzelnen, hin zu Gruppen und den damit verbundenen Herausforderungen denkst.

Ich bin da ja bei Remo Lago, dass jedes Kind (und Jugendlicher) begabt ist. Man muss nur herausfinden, wofür. Nicht jeder wird beim Abhördienst Russisch lernen können. Dann werden die nach einem Eingangstest, der Stärken und Schwächen und Interessen aufzeigt, vielleicht eher bei der Versorgung eingesetzt und lernen was zur Supply Chain, Magazinhaltung und Verteilung.

Mich stört, das seit einigen Jahren kein großer Wurf mehr angegangen wird, sondern nur noch die kleinsten Stellschrauben gedreht werden. Jetzt haben wir diese Riesensumme Kredit auf Kosten unserer Enkel aufgenommen und retten damit nicht das Klima, was schon ein Verbrechen an sich ist. Dann soll den Kids das Geld eben wenigstens über Bildung beim Bund zugute kommen. Denn vom nächsten überteuerten Helikopter haben nur die Aktionäre der Rüstungsunternehmen was. Und das ärgert mich kolossal.

Zitat von E-Claire:
weil ich da einfach auch das Erlernen von wenig messbaren soft-Skills sehe.

Ja, klar.
Aber ist es wirklich von Vorteil, wenn eine weitere Generation von Männern ihre Soft Skills in einem militärischen Machoverband lernt? Und glaubt, dass Befehlsketten eine auch fürs Zivilleben geeignete Art von Führungsorganisation wären?

Dann lieber den Kids Geld in die Hand drücken und ein schönes Gap Jahr zwischen Schule und Ausbildung wünschen. Die, die keine sozialen Gedanken haben, werden auch nicht im Altenheim helfen. In meiner Generation wurden die Jungs noch zum Bund gezogen. Die sportlichsten hatten ein Attest, mit dem sie untauglich geschrieben wurden. Die Unternehmerssöhne kamen ganz zufällig an sehr begehrte Repräsentationsstellen in internationalen Corps in Straßburg und Brüssel ran. Die Rambos kamen zu den Pionieren und würden da noch dumpfer, frauenfeindlicher und nationaler. Die Intellektuellen gingen vor Langeweile und B.ier, P.orno und dummen Witzen auf Stube schier ein. Und die mit dem sozialen Gewissen wurden vom DRK derart ausgenutzt, dass klar war, dass sie doch lieber BWL studieren wollen.
Vielleicht war meine Jahrgangsstufe die Ausnahme. Aber ich hab keinen einzigen der Jungs sich durch Bund oder Zivi zum Besseren entwickeln sehen. Auch wenn viele es später als wichtige Zeit verklärt haben, in der sie viel über sich selbst gelernt hätten. Die haben aber auch die Entscheidung für eine Ausbildung in der Oberstufe vor sich hergeschoben, weil sie ja wussten, dass sie unfreiwillig 12-15 Monate Zeit haben werden, darüber nachzudenken.

Dass wir nach WW2 den Wehrdienst eingeführt haben, um die Armee zu einem demokratischeren, rechtsstaatlicheren Ort umzubauen, in der nicht die immer gleichen Cliquen eine Parallelpolitik betreiben und unter sich bleiben, verstehe und unterstütze ich.
Aber so richtig hat selbst das nie geklappt. Ich kannte eine Dozentin für den staatsbürgerlichen Bildungsblock, den jeder Rekrut durchlaufen muss. Und beim Bund landen eben doch eher die deutsch-nationalen und nicht die sozial-liberalen. Dementsprechend ist dann die politische Grundstimmung auch nicht so divers, wie sich die Grundgesetzgeber das vorgestellt hatten.

@eclaire, das FSJ sollte unbedingt beibehalten werden. Aber das kann ja unabhängig von einer Wehrpflicht oder Sozialjahrpflicht(!) geschehen.

29.08.2025 09:48 • #4400


Balu85
Zitat von Nalf:
Da hätten sie ja dann 12/15/18 Monate Zeit, sich in oliv drauf vorzubereiten.

Was denkst du machen diejenigen die zur Berufsfeuerwehr möchte vorher? Die Schläuche nach Farbe sortieren?
Und in den 12/15/18 Monaten kann man ja nur bedingt gleichzeitig Fertigkeiten für ein evtl. späteres Berufsleben erlernen und den Dienst an de Waffe. Bringt ja auch nicht viel wenn im Ernstfall der Soldat zwar weiß wie er das Feuer löschen könnte aber dafür nur 3mal auf den Schießstand war. Weil eben für mehr die Zeit fehlte.
Zitat von Nalf:
Ich möchte halt jetzt nicht die wenigen jungen Leute, die wir haben, ein Jahr sinnlos rumgammeln sehen. Und nichts anderes war das bei den Jungs aus meinem Umfeld. Die haben sehr viel Skat gespielt, rumgestanden und sind fett geworden, sowohl in der Kaserne als auch beim Fahrdienst.

Ob die sinnlos herumgammeln ist aber wieder ein ganz anderer Punkt. Egal ob Wehrpflicht oder freiwillig oder oder oder...das hängt doch von der Ausbildung v.O. ab. Aber ja, derartige Geschichten kenne ich auch. Hing aber stark davpn ab wo diejenigen stationiert waren.
Ist doch bei einer normalen Berufsausbildung auch so. Es gibt Firmen da lernt man richtig etwas und es gibt Firmen wo Azubis eine günstige Arbeitskraft sind. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube das es auch steuerliche Vorteile hat wenn man als Betrieb ausbildet.

29.08.2025 09:54 • x 2 #4401


Wurstmopped
Zitat von sinnet:
Letztens irgendwo gelesen, im Vergleich zum Single-Dasein der Workload von Frauen in Beziehungen zunimmt, der von Männern dagegen abnimmt. Da muss ...

Und prüfe wer sich ewig (zeitweise) bindet...
Und Beziehungen haben auch mehr zu bieten als Workload, glaube ich auf jeden Fall, treibende Kraft ist oder sollte schon die emotionale Zuwendung, Liebe und Leidenschaft sein.
Was hilft es mir, wenn der Partner, Partnerin einen super Workloadlevel haben, aber mich im Bett eher kalt lassen?

29.08.2025 10:03 • x 3 #4402


Wurstmopped
Zitat von Nalf:
Aber ist es wirklich von Vorteil, wenn eine weitere Generation von Männern ihre Soft Skills in einem militärischen Machoverband lernt? Und glaubt, dass Befehlsketten eine auch fürs Zivilleben geeignete Art von Führungsorganisation wären?

Jeder hat doch die Wahl? Die Bundeswehr ist eine Option von vielen.

29.08.2025 10:12 • #4403


QueenA
@Wurstmopped ich bin zum Entschluss gekommen, wenn es in einer Beziehung läuft, dann wird es mal 60%:40% oder 80%:20% geben und trotzdem sind beide fein, weil es auf allen anderen Ebenen passt. Beispiel: Mann ist verlässlich und gradlinig, also Symbolik Fels in der Brandung für seine Familie! Dann täte es der Frau, die um 16h nachhause kommt weniger weh zu kochen, zu saugen und sogar noch ein Dessert vorzubereiten, wenn dieser Mann um 17h durch die Türe kommt. Dieser Mann bringt den Müll runter, ohne, dass diese Frau 10x ihn erinnern muss. Er macht morgens dann die Kids startklar und packt dann die Brotdose und das Obst in die Tasche, legt es auch für seine Frau bereit. Oder hatte Abends ihr den Müsli vorbereitet. Sie hat ihm seine lieblingsschokolade in die Tasche gesteckt…

Es ist ein geben und nehmen ohne Aufrechnen. Es kommt von Herzen und aus Liebe! Rechne mit meinen Kindern auch Nix auf (wow, wären die in Schulden). Es ist eine andere lieb, ja! Nicht mehr oder weniger, anders.
Wenn man nur mit jemand zusammen ist, weil man alleine nicht klar käme, dann beginnt aufrechnen. Wenn man jemand hat, wo gegenseitiges Vertrauen, Verständnis und Liebe herrscht, sehe ich bei einigen Paaren um mich und auch bei meinen Eltern damals, dass es das so nicht gibt: 50%:50% alles. Ohne Leidenschaft und Liebe, nur verkopft wäre nicht mein pers. Modell.

29.08.2025 10:15 • x 4 #4404


Wurstmopped
Zitat von Nalf:
Aber ich hab keinen einzigen der Jungs sich durch Bund oder Zivi zum Besseren entwickeln sehen.

Wie viele kennst du denn?
Ich habe in meinem Zivildienst, eine Menge an Erfahrungen sammeln können und die Arbeit mit den Menschen mit Beeinträchtigungen, hat mich in den jungen Jahren herausgefordert und mich geformt.
Und ich wusste vorher schon, was ich nach dem Zivildienst machen wollte...

29.08.2025 10:17 • x 2 #4405


Worrior
Zitat von Wurstmopped:
Wie viele kennst du denn? Ich habe in meinem Zivildienst, eine Menge an Erfahrungen sammeln können und die Arbeit mit den Menschen mit ...

Auch 4 Jahre Bundeswehr waren keine Zeit die ich als vergeudet ansehe.
Ich habe über mich und Andere Menschen viel gelernt.

29.08.2025 10:24 • x 3 #4406


QueenA
@Worrior, @Wurstmopped, @Nalf
Als Frau hatte ich weder das eine Jahr FSJ noch war ich bei der Bundeswehr. Mein Bruder allerdings war bei der BW und andere haben ein FSJ gemacht, die ich kenne. Fällt beides nicht auch unter Persönlichkeitsentwicklung? Prinzipiell, denn man ist ja noch jung und in der (Lebens-) Lernphase. Ich hatte in jungen Jahren eine für Mich wichtige Ältere Dame bis zum Tod begleitet (Krebs) und es hat viel mit mir gemacht und mich reifen lassen oder besser ausgedrückt anders über das Leben /Sterben Nachdenken lassen als evtl gleichaltrige zu dem Zeitpunkt.
Die BW ist halt auf Autorität und striktem Gehorsam ausgelegt, das liegt nicht jedem. Deshalb finde ich Zwangsrekrutierung schwierig. Für das Durchmischen von Persönlichkeiten natürlich besser. FSJ finde ich wertvoll für eine Gesellschaft, weil es eine Chance ist im der Gesellschaft aktiv Teilhabe zu nehmen und Empathie in jungen Jahren zu erleben.

29.08.2025 10:34 • x 3 #4407


E-Claire
Zitat von sinnet:
Letztens irgendwo gelesen, im Vergleich zum Single-Dasein der Workload von Frauen in Beziehungen zunimmt, der von Männern dagegen abnimmt. Da muss sich niemand mehr wundern, dass immer mehr Frauen sich bewusst gegen eine Partnerschaft entscheiden.

Spannend. Ich überlege gerade, ob ich das so empfunden habe... Also, was mir aufgefallen ist, daß ich früher schon recht schnell emotionale und Planungs-Verantwortung in Beziehungen übernommen habe, das aber nicht, weil mir das ein Mann so aufgehalst hat, sondern weil ich damit eigenes Emotions-Management umgangen habe. zB. anstatt ein Unsicherheitsgefühl auszuhalten, eben ein Beziehungsgespräch begonnen oder die nächste Verabredung voran getrieben. Das mache ich heute sehr viel weniger und hat aber zu der spannenden Erkenntnis geführt, daß, wenn zB Planung, gleichberechtigt erfolgen soll, viele Männer, die ich kennen gelernt habe, schlicht ihre Zeit für wertvoller halten als meine.

29.08.2025 10:41 • x 2 #4408


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Zitat von Nalf:
Mich stört, das seit einigen Jahren kein großer Wurf mehr angegangen wird, sondern nur noch die kleinsten Stellschrauben gedreht werden.


This! Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung zB müssen komplett neu gedacht und gemacht werden.

29.08.2025 10:43 • x 1 #4409


S
Zitat von E-Claire:
viele Männer, die ich kennen gelernt habe, schlicht ihre Zeit für wertvoller halten als meine.


Ich wohne in ner WG mit zwei anderen Frauen und einem Mann. Weil hier nicht vernünftig miteinander geredet wird, gibt's wiederkehrend Streit. Nach Jahren hab ich dann Mal ne Liste gemacht mit allen Dingen, die hier im Haushalt zu erledigen sind. Kommentar Mitbewohner Das meiste von der Liste wusste ich ja überhaupt nicht mal, dass das erledigt werden muss. Er war so kurz davor, es zu verstehen. Aber wirklich nur ganz kurz, denn geändert hat sich nichts.

29.08.2025 10:49 • x 3 #4410


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