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Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

N
@Sti

Noch einmal

Es geht um Feminismus. Das Gros der unbezahlten Carearbeit - also die unendgeldliche Arbeit insbesondere für andere Familienmitglieder - wird von Frauen übernommen. Dabei ist nur den wenigsten bewusst, dass diese Arbeit, wie jede Arbeit, einen finanziellen Gegenwert hat. Egal ob der Gegenwert ausbezahlt wird oder nicht. Ehrenamtliche Positionen werden so berechnet, damit die Ersparnis klar wird, oder ob eine bezahlte Kraft eingesetzt werden kann.

So weit noch deutlich?

In vielen Ehen und Partnerschaften wird heute noch selbstverständlich davon ausgegangen, dass die Frau nach der Geburt nicht nur die Elternzeit nimmt, sondern auch danach beruflich zurücktritt. Das bedeutet, dass die Frau aktuell und zukünftig weniger verdient. Es bedeutet auch, dass sie weniger Rentenanwartschaft hat.

Kannst du mir folgen?

Im Gegensatz zu anderen Ländern, z.B. den USA, ist bei uns der Begriff Hausfrau nicht positiv besetzt. Hausarbeit ist besetzt, als etwas, das jeder Dulli hinkriegt. Auch als Karriereweg gilt Reinigungskraft eher als Notlösung. Also wechselt eine zuvor finanziell unabhängige Frau, mit gutem Job und Aufstiegschancen in die Dulli-Position. Was sie vorher war und kann zählt jetzt nicht mehr, es zählt nur noch wie gut sie die Angelegenheiten der anderen Familienmitglieder regelt und wie sauber sie ihr Umfeld hält.

Das hat leider auf die meisten Frauen einen Effekt. Und der ist nicht positiv. Anstatt das Klo zu schrubben, wäre sie vielleicht gerne wieder am Arbeitsplatz. Anstatt die Routinearbeit in TZ zu erledigen, wäre sie vielleicht gerne wieder Teil eines Projekts. Aber nein, sie ist jetzt traditionell rollenverteilt. Nach einigen Jahren und vielleicht mehr als einem Kind ist in Deutschland der Zug in Sachen Karriere meist weg. Das weiß sie und es baut als Gedanke nicht auf.

Dazu leben jetzt nicht mehr 2 Leute von 2 Einkommen, sondern 3+ von einem. Tja, und was bleibt da für Mutti übrig? In der Regel nicht viel. Und für sie selbst ohnehin nicht. Wir leben trotz allem in dem Verständnis, dass der der das Geld verdient auch entscheidet wie es ausgegeben wird. Auch, wenn er entscheidet, dass es beide ausgeben. Das macht viele Frauen klein. Und depressiv. Und frustriert. Und ohne eigenes Geld sich wie früher zu kleiden, frisieren, ihre Freizeit zu verbringen. Stattdessen müssen sie sich quasi entschuldigen, weil Männer wie Ben sagen, dass sie die Frau durchfüttern.

So weit noch klar was ich sagen will?

Wenn Männern und Frauen der genaue Betrag der Carearbeit vor Augen stünde, dann hätten wahrscheinlich viele Frauen ein besseres Gefühl, weil sie sichtbar haben und zeigen können, dass sie nicht der Dulli sind und dass sie etwas geldwertes leisten. Ich bin mir auch sicher, dass sie dann auch andere Forderungen stellen.

ES GEHT UM AUGENHÖHE IN DER ALLEINVERDIENER ODER TZ PARTNERSCHAFT:

01.09.2025 14:22 • x 3 #4651


Fenjal
@nalea ich sehe mir ebenfalls gerne Komödien an, die darauf abzielen, die Zuschauer zum Lachen zu bringen.

Wer abnickt, muss Verantwortung für sein bejahen übernehmen, das gilt übrigens nicht nur für Frauen, die ja zum Kind, ja zur Hausfrau und nein zu ihrem Job sagen.
Niemand kann mich z.b. in ein reines Hausfrauendasein zwingen, wer anderes redet, der stellt Realitäten auf den Kopf.

Jeder weiss, dass sein Handeln Konsequenzen hat und wer glaubt, ich kann ja sagen um im Anschluss über die Auswirkungen des ja's jammern zu können, dem sollten deutlich Grenzen gesetzt werden und nichts anderes.
Care-Arbeit übernimmt jeder, auch jemand wie ich, der voll erwerbstätig ist.
Ich zahle Steuern und Sozialleistungen, .... was zahlt die Hausfrau? Sie wird u.a. von mir gezogen!

Dieses hohle Klirren, das entsteht, uiui da geht mein Konzept nicht auf, jo, habe zwar um Konsquenz gewusst, nur interessiert hat es mich nicht, müssen andere nicht entschärfen, sondern man selbst.
Das ist Augenhöhe, Weitsicht, Verantwortung übernehmen und Konsequenzen tragen.

01.09.2025 14:50 • x 1 #4652


A


Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

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F
Zitat von nalea:
ist nur den wenigsten bewusst, dass diese Arbeit, wie jede Arbeit, einen finanziellen Gegenwert hat.

Ich finde das inzwischen lächerlich. Meine Frage, wie mein Mann einen Kurztrip als Wertschätzung verrechnen soll, hast Du nicht beachtet. Egal.

Mir ist bewusst, was ich geleistet habe, wenn ich mir alle meine Kinder anschaue.

Für mich war die Zeit mit Ihnen meine schönste Beschäftigung im Leben. Als Arbeit hätte ich es nie beschrieben. Vielleicht Hobby?
Ich habe nebenbei gearbeitet und studiert und verdiene seitdem das Dreifache von dem wie vor den Kindern.

Das Leben ist nicht statisch und an Taschenrechner gebunden. Mit viel Flexibilität kann man viel erreichen. Es erfordert jedoch viel Mut, den nicht jeder hat.

01.09.2025 16:08 • x 1 #4653


C
Zitat von nalea:
steht meist sie vor der Entscheidung Kind oder Karriere

Richtig. Dann sollte man doch zur eigenen Entscheidung stehen und nicht nachher rumjammern: hätte ich kein Kind ...
finde ich vor allem dem Kind gegen über übel.

Zitat von nalea:
Im Gegensatz zu anderen Ländern, z.B. den USA, ist bei uns der Begriff Hausfrau nicht positiv besetzt.

Das bleibt doch jedem selbst überlassen, ob ich einen Begriff positiv oder negativ assoziiere ... da sind mir doch andere Länder schnuppe.

Das mit der Care-Arbeit wird für mich absolut überbewertet. Wenn ich Zuhause bin und der Mann arbeiten, dann kann ich Hausarbeit erledigen. Umgekehrt genauso. Warum muss man alles auf den Heller gegeneinander aufrechnen? Das nimmt doch noch mehr Zeit in Anspruch ... die ich eigentlich viel lieber chillen möchte (allein oder zu 2.)

01.09.2025 16:34 • x 3 #4654


N
Es ist doch nur ein Denkanstoß Es muss doch niemand irgendetwas tun.

01.09.2025 16:42 • x 1 #4655


E-Claire
Kurze Frage, ich sitze da morgen auf einem Panel. Zum gender payment gap haben ja auch die Männer ein, entweder selbst schuld oder rechne es dir schön beizusteuern und naja care Arbeit, ja eh, aber ad fontes.

Meinungen zum gender Investment gap, anybody?

01.09.2025 16:59 • x 3 #4656


S
@nalea Und was ist denn nun aber konkret mit HANDELN?

01.09.2025 17:08 • #4657


FloraVita
Zitat von Fenjal:
Schön zu beobachten, wie die Unsachlichkeit um sich greift, wenn man benennt, woran es krankt .


Zitat von FloraVita:
Warum?
Was machen wir bei Mehrlingsgeburten?


Das waren ernst gemeinte Fragen.

01.09.2025 17:16 • #4658


S
Zitat von cline:
Richtig. Dann sollte man doch zur eigenen Entscheidung stehen und nicht nachher rumjammern: hätte ich kein Kind ...

Darum geht es doch gar nicht. Die Frage ist doch, wenn bei einem Paar beide ein Kind wollen, warum dann nur einer davon, und zwar meistens die Frau, diese Entscheidung treffen muss, während es für den anderen selbstverstândlich ist, beides zu haben.

01.09.2025 17:29 • x 3 #4659


N
@Sti

Handeln können nur Frauen selbst. Wenn Frauen sich nicht wie @ Eclaire für das Beseitigen der gender pay gap interessieren. Wenn sie weiterhin bereit sind von ihrem Gehalt die täglichen Kosten zu bestreiten, während der Partner das Haus schrittweise kauft. Tja, dann können Männer und Frauen auch nicht über das finanzielle Desaster heulen, wenn die Trennung erfolgt.

Und das passiert doch hier in fast allen Threads. Sich erst auf einen irrsinnigen finanziellen Kuhhandel einlassen, um dann eiskalt erwischt aufzuwachen.

01.09.2025 17:32 • x 3 #4660


S
Zitat von Felica2024:
Ich finde das inzwischen lächerlich. Meine Frage, wie mein Mann einen Kurztrip als Wertschätzung verrechnen soll, hast Du nicht beachtet. Egal.

Bin zwar nicht gefragt, aber mMn Gar nicht, da wahrscheinlich ein Geschenk.

Zitat von Felica2024:
Für mich war die Zeit mit Ihnen meine schönste Beschäftigung im Leben. Als Arbeit hätte ich es nie beschrieben. Vielleicht Hobby?
Ich habe nebenbei gearbeitet und studiert und verdiene seitdem das Dreifache von dem wie vor den Kindern.

Glückwunsch. Die Möglichkeit hat aber nicht jede und jeder, und für alle anderen gilt dann:

Zitat von Felica2024:
Das Leben ist nicht statisch und an Taschenrechner gebunden. Mit viel Flexibilität kann man viel erreichen. Es erfordert jedoch viel Mut, den nicht jeder hat.

.?

Mag so sein. Ist aber dennoch an der Lebensrealität vieler Menschen doch vorbei, die mit ganz anderen Problemen kämpfen….

01.09.2025 17:38 • x 7 #4661


NurBen
Zitat von nalea:
Es geht darum, die tatsächlichen Ausgaben aufzustellen und dann die Summe festzustellen, mit dem der/ die CareworkerIn die Familie entlastet.

Naja Sorry, aber ich vollzeit arbeite und meine Frau derweil zu Hause ist, dann IST es ihre Arbeit. Und natürlich wird sie dafür entlohnt, denn schließlich lebt sie von meinem Gehalt.
Zitat von nalea:
Wenn du morgen von deinem Arbeitgeber gebeten würdest Teilzeit zu arbeiten, damit du den Rest des Tages ohne Entlohnung die Fenster putzt und das Großraumbüro saugst, dann wärst du wohl um 8:30 schon beim HR und Betriebsrat.

Nehmen wir an, der Mann hat ein Netto-Einkommen von 3.000 EUR und die Frau auf Halbtags 1.000 EUR, dann ist das Haushaltseinkommen 4.000 EUR... Sprich 2.000 EUR pro Person. Da sie 1.000 EUR verdient, kommen die anderen 1.000 EUR offensichtlich aus meiner Tasche.
Zitat von nalea:
Denn zu Männern,die behaupten ich füttere meine Frau durch fehlen mir persönlich alle Worte.

Sind doch tatsachen. Wenn du als Halbtagskraft 1.000 EUR netto verdienst, wer bezahlt denn deinen Lebensunterhalt?
Zitat von nalea:
Es geht nicht um das Bezahlen. Es geht darum, dass viele Männer den Wert der Carearbeit weder kennen noch anerkennen.

So wie es viele Frauen es für selbstverständlich halten vom Gehalt des Mannes zu leben und zusätzlich für den Haushalt noch eine Bezahlung fordern.
Zitat von nalea:
Frauen verdienen vor der Familienzeit meist gut und haben Aufstiegschancen.

Sorry, aber Karrierefrauen die gut verdienen und gute Aufstiegschancen haben sind relativ schnell wieder im Sattel.
Und von welcher Karriere und Aufstiegschancen sprechen wir? Das ist doch alles sehr theoretisch...
Ich könnte doch auch sagen:
Ich wäre jetzt sicher Vorstand von einem Dax-Konzern, wenn ich nicht über ein Jahr beim Bund gewesen wäre. Die haben mir meine Karrierechancen durchtrieben und deshalb möchte ich dafür entschädigt werden.

Sind wir doch mal ehrlich, die Frauen die jammern sind doch keine Karrierefrauen. Die sind schon wieder am Arbeiten bevor der Leim vom Wickeltisch trocken ist.
Die Frauen die Jammern sind Frauen mit einem 0815-Job, die 8 Jahre oder mehr Hausmutti sind und dann groß erzählen, sie hätten ihre Karriere für die Familie geopfert, obwohl sie lediglich bei Deichmann an der Kasse waren.
Selbstverständlich haben sie Jahrelang allen erzählt, dass sie wieder voll durchstarten, sobald der oder die Kleine in der Kita/Schule/o.Ä. ist. Vielleicht haben sie es sich auch selbst eingeredet, aber im Endeffekt ist Nichts passiert, weil sie es eigentlich ganz schön fanden, solange der Mann halt ordentlich verdient.
Das große Gejammer kommt dann halt, wenn der Mann, dann irgendwann auch die Unterhaltszahlungen weg sind und sie selber ranklotzen müssen.
Dann fällt ihnen plötzlich auf, dass sie ja ihre Glanzkarriere geopfert hat.
Zitat von nalea:
Für die Familie stecken sie bei beidem zurück.

So wie der Mann auch.
Durch die Elternzeit opfert sie quasi ihr Gehalt.
Dadurch dass der Mann weiter arbeitet opfert er die Zeit mit dem Kind.
Dadurch dass er nun sowohl dich als auch das Kind finanzieren muss, opfert er ebenfalls sein Gehalt.

01.09.2025 18:15 • x 3 #4662


Femira
Zitat von E-Claire:
Meinungen zum gender Investment gap, anybody?

Ist das eine Ernst gemeinte Frage?

Wenn ja, kann ich dir ein bisschen was dazu schreiben. In Kurzfassung haben Frauen weniger finanzielle Bildung und der Investmentmarkt adressiert auch hauptsächlich Männer. Mein Highlight war ein Buch von Finaztipp über Aktien von einem Ehepaar geschrieben und das Buch sprach ausschließlich von Männern. Generisches Maskulinum dachte ich zuerst und ignorierte das, aber es kam doch an einer Stelle die weibliche Form vor.

Nämlich bei
Trigger

Konsumentin

01.09.2025 18:18 • x 1 #4663


F
Zitat von SchlittenEngel:
Ist aber dennoch an der Lebensrealität vieler Menschen doch vorbei, die mit ganz anderen Problemen kämpfen….

Von meinen Problemen schreibe ich hier nichts.

Nur ein Denkanstoß, dass Frauen eben nicht die passiven Opfer sind, sondern ihre Missstände selber lösen können.

Aber gut, die meisten Menschen, wie man hier gut lesen kann, sind problemorientiert, aber schreien nach Änderung.

Lebensrealität bedeutet, dass man sich irgendwann entscheidet.
Pro Familie, contra Familie.
Beides hat Vor- und Nachteile.

01.09.2025 18:25 • x 1 #4664


F
Zitat von NurBen:
Die Frauen die Jammern sind Frauen mit einem 0815-Job, die 8 Jahre oder mehr Hausmutti sind und dann groß erzählen, sie hätten ihre Karriere für die Familie geopfert,

Ich bin selten Deiner Meinung, aber hier volle Punktzahl.

01.09.2025 18:26 • x 2 #4665


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