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Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

N
@NurBen

Ich gebe allerdings eine Sache zu bedenken. Was passiert, wenn dem Vollzeitverdienden etwas passiert? - Diese Situation will man meistens ausklammern. Sie ist aber eine reale Bedrohung in der traditionellen Rollenverteilung. Falls der Hauptverdiener durch Krankheit oder Unfall längere Zeit oder dauerhaft am Arbeitsplatz ausfällt, steht, nachdem das Krankengeld zu Ende gegangen ist, oft nur noch ein Gespräch mit dem AG an. In diesem Gespräch wird das Ausscheiden aus der Firma geklärt.

Gerade in deinem Bereich kommt zunehmend KI zum Einsatz und viele Jobprofile wie wir sie heute kennen, werden sich schneller verändern, als wir es heute wahrhaben wollen. Dann wird es um Veränderungen der Aufgaben und des Gehalts gehen. Wie werden also diese Ausfälle, die ja meisten unverhofft kommen, finanziell aufgefangen? Insbesonders wenn die TZ arbeitende Frau weniger verdient und in ihrer Firma dadurch nicht immer an wichtigen Projekten oder in neuen Prozessen eingesetzt war? Deshalb dann nicht umgehend in VZ wechseln kann - oder wenn der AG keine VZ anbieten kann? Was, wenn sie gar nicht gearbeitet hat und alle ursprünglichen Zertifikate oder Qualifikationen keinen Wert bei der Arbeitsvermittlung mehr haben?

Was macht die Familie dann? Verkauft sie das Haus, die Autos den Gasgrill? Es gibt keine Garantie, dass der Hauptverdiener solange fit bleibt wie er das möchte.

09.09.2025 12:09 • #5521


NurBen
Zitat von nalea:
Was macht die Familie dann? Verkauft sie das Haus, die Autos den Gasgrill? Es gibt keine Garantie, dass der Hauptverdiener solange fit bleibt wie er das möchte.

Sorry, aber die Garantie gibt es nie.
Sollte der Fall eintreten, muss man überlegen ob der Krankgeschriebene Partner zu Hause bleibt und den Haushalt etc machen kann und der Teilzeitpart geht wieder in Vollzeit.

09.09.2025 12:16 • x 1 #5522


A


Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

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B
Zitat von alleswirdbesser:
Ganz toll für das Kind, nicht?

Ist es nicht besser, einer sinnstiftenden Arbeit nachzugehen als sich dem geschilderten Druck anderer Eltern mit offensichtlich zu viel Tagesfreizeit zu beugen.
Zitat von nalea:
Nicht jede Frau oder Mutter schafft es zu sagen: Nein, ich möchte nicht in eine 24/7 aktive Müttergruppe involviert werden.

Umgekehrt wird auch ein Schuh draus. Menschen, die es leisten können, in einer solchen Gruppe aktiv involviert zu sein, sind eher nicht ausgelastet und könnten möglicherweise ihre Zeit sinnvoller nutzen. Es wäre vermutlich auch den Kindern -insbesondere den Opfern gelangweilter Helikoptereltern- geholfen, wenn die staatlichen Mittel statt in individuelle Zuschüsse in den Aufbau geeigneter Infrastruktur für die Kinderbetreuung fließen.
Zitat von nalea:
Es gibt keine Garantie, dass der Hauptverdiener solange fit bleibt wie er das möchte.

Diese Garantien gibt es nie. Umso mehr wundere ich mich, wenn @Fenjal so massiv angegangen wird, wenn sie betont, wie wichtig finanzielle Planung und Sicherheit für beide Eltern auch unabhängig voneinander ist.

09.09.2025 12:17 • x 2 #5523


N
@NurBen

Ich hoffe immer, dass ein Kind die Entscheidung von zwei Menschen ist, die sich innerlich wünschen dem Kind das beste aller Leben zu schaffen. Wie man das macht kann variieren. Ich finde es nur falsch, dass du den Frauen quasi das Messer auf die Brust setzt und sagst: VZ oder TZ, entscheide dich, aber mecker danach nicht. So sollte Familienplanung nicht sein. Ein Paar könnte sich Zeitpunkte setzen, indem es bespricht ob die getroffene Regelung noch funktioniert oder ob sich etwas ändern muss, damit es allen gut geht. So verfährt man doch mit jedem Projekt

09.09.2025 12:18 • x 1 #5524


N
@Brightness2
Zitat:
Diese Garantien gibt es nie. Umso mehr wundere ich mich, wenn @Fenjal so massiv angegangen wird, wenn sie betont, wie wichtig finanzielle Planung und Sicherheit für beide Eltern auch unabhängig voneinander ist.

Dieser Punkt ist von mir noch nie, nie, niemals bestritten worden.

Zitat:
Umgekehrt wird auch ein Schuh draus. Menschen, die es leisten können, in einer solchen Gruppe aktiv involviert zu sein, sind eher nicht ausgelastet und könnten möglicherweise ihre Zeit sinnvoller nutzen. Es wäre vermutlich auch den Kindern -insbesondere den Opfern gelangweilter Helikoptereltern- geholfen, wenn die staatlichen Mittel statt in individuelle Zuschüsse in den Aufbau geeigneter Infrastruktur für die Kinderbetreuung fließen.


Auch hier rennst du bei mir offene Türen ein. Dass Helikopterltern sehr oft ihre Außenwirkung im Blick haben und ich den Sozialdruck unter Frauen sehr kritisch sehe habe ich hier mehrfach geschrieben.

09.09.2025 12:21 • #5525


M
Zitat von Debby:
Ein Patriarch/altmodisch denkender Mann wird so eine Situation, wo die Frau mehr verdient, nicht anstreben. Ist nicht erwünscht. Da fühlt er sich nicht wie der Mann im Haus. Das geht zu sehr ans Ego.

Hoppla, aber es gibt doch die Studie von 2019 Gender-specific preference in online dating. Die zeigt klar, dass Frauen sich beim Online-Dating häufiger mit Männern austauschen, die vom Status her über ihnen sind.

Jetzt also die Gretchenfrage, möchte der Mann keine Frau, die mehr verdient oder interessiert sich eine Frau schon gar nicht für den Mann, der weniger verdient?

09.09.2025 12:23 • x 4 #5526


NurBen
Zitat von nalea:
indem es bespricht ob die getroffene Regelung noch funktioniert oder ob sich etwas ändern muss, damit es allen gut geht.

So wirds ja auch i.d.R. gemacht. Eine Kollegin von mir kram auch früher zurück als geplant. Die haben sich ja auch zusammengesetzt um zu schauen, wie sie zumindest erstmal halbtags wieder arbeiten kann.

09.09.2025 12:26 • x 1 #5527


NurBen
Zitat von Debby:
Ein Patriarch/altmodisch denkender Mann wird so eine Situation, wo die Frau mehr verdient, nicht anstreben. Ist nicht erwünscht. Da fühlt er sich nicht wie der Mann im Haus. Das geht zu sehr ans Ego.

Genau. Sorry Schatz, aber du verdienst zu viel... du hast viel zu viel Geld, daher wird aus uns nichts.

09.09.2025 12:28 • #5528


N
@NurBen

NurBen, bitte lies meine Beiträge genauer Es ist Fakt, dass eine Teilzeitkraft keinen automatischen Anspruch auf eine Vollzeitstelle hat. Viele Betriebe richten diese Stelle auch nicht mehr für die Mitarbeiterin ein, wenn sie einmal ihre Stunden reduziert hat. Dann bleibt ihr ein Zweitjob, den der AG aber erst einmal genehmigen muss. Schließlich kann sie kündigen und sich eine Vollzeitstelle suchen. Die Frage ist dann, welche AG ehemalige TZ kräfte suchen, die vielleicht in kleineren Firmen im ländlichen Raum gearbeitet haben?

Dazu kommt die Fähigkeit des Mannes, Zuhause die Arbeit zu übernehmen. Was machst du nach einem Unfall mit nachfolfgender Einschränkung? Nach einem Herzinfakt usw, usw?

Es ist nicht einfach so lösbar,. Da hast du Recht. Aber es ist ein Aspekt, den man bei der trad. Rollenverteilung beachten sollte.

09.09.2025 12:29 • #5529


Blindfisch
Zitat von Mann1989:
Jetzt also die Gretchenfrage, möchte der Mann keine Frau, die mehr verdient oder interessiert sich eine Frau schon gar nicht für den Mann, der weniger verdient?

Beides! Weil beide langfristig unglücklich sein werden.

Noch mal die Studie (Punkt 6!):
6. Verdienen Sie weniger als Ihr Mann, mehr als Ihre Frau.
Eine Katastrophe für den Feminismus: Da kämpfen Frauen vehement für mehr Lohn, und dann zeigt die Auswertung der grössten deutschen Langzeitbefragung, dass Frauen unzufriedener werden, wenn sie mehr verdienen als ihre Ehemänner. Bei den Männern ist es genau umgekehrt. Sie sind unzufrieden, wenn sie weniger verdienen als ihre Frau.

Das gleiche Bild zeigt sich bei der Kinderbetreuung und der Aufteilung der Hausarbeit. Je klassischer und weniger gleichberechtigt die Rollenverteilung, desto zufriedener sind alle Beteiligten. Damit nicht genug: Männer, vor allem Väter, sind umso zufriedener, je länger sie arbeiten – bis über 50 Stunden pro Woche. Bei Müttern hingegen zeigt sich überhaupt kein Zusammenhang zwischen den Arbeitsstunden und der Lebenszufriedenheit.
Nun kann man einwenden, dass das bei einer Langzeitbefragung, die im Jahr 1984 angefangen hat, wenig erstaunlich ist. Doch der Effekt findet sich auch, wenn man nur die Ergebnisse der Befragungen nach 2005 berücksichtigt. Selbst für Martin Schröder ist der Befund erstaunlich. «Doch meine Aufgabe ist es, mit den Daten zu zeigen, wie die Welt ist, nicht, wie sie sein sollte.»

https://www.tagblatt.ch/leben/was-macht...ld.1234988

09.09.2025 12:30 • x 1 #5530


NurBen
Zitat von nalea:
Es ist nicht einfach so lösbar,. Da hast du Recht. Aber es ist ein Aspekt, den man bei der trad. Rollenverteilung beachten sollte.

Sorry, aber das ist schon sehr spezifisch. Wie man als Paar solche Situation löst z.B. der Hauptverdiener bekommt einen Schlaganfall und sitzt im Rollstuhl, dafür gibt es auch Beratungsstellen.

09.09.2025 12:35 • #5531


N
@NurBen

Ich habe einen solchen Fall in meinem Freundeskreis. Da hilft eine Beratungsstelle nicht mehr. Es wird dann ganz dramatisch. A ber auch jetzt: let's agree to disagree

09.09.2025 12:41 • #5532


D
Zitat von Mann1989:
Jetzt also die Gretchenfrage, möchte der Mann keine Frau, die mehr verdient oder interessiert sich eine Frau schon gar nicht für den Mann, der weniger verdient?


Es beruht sicherlich auf beiden Seiten

Und trotzdem glaube ich, dass der Mann ein größeres Ego Problem damit hat.

09.09.2025 12:43 • x 2 #5533


E-Claire
Zitat von SchlittenEngel:
Also ein eher neutraler Shift …?

ich weiß nicht, was Du mit neutraler Shift meinst?

09.09.2025 12:44 • #5534


NurBen
Zitat von Blindfisch:
Beides! Weil beide langfristig unglücklich sein werden.

Naja, es wurde ja schon bewiesen, dass der finanzielle Aspekt für Frauen wichtiger ist, als für Männer bei der Partnerwahl.
Wenn eine Frau also mehr verdient als der Mann, findet die Frau ihn weniger attraktiv und respektiert ihn weniger.
Dann ist es ja die logische Konsequenz, dass der Mann ebenfalls unzufriedener mit der Ehe wird.

Das liegt mit Sicherheit nicht daran, dass seine Frau mehr verdient als er, sondern weil seine Frau Anziehung und Respekt verliert.

09.09.2025 12:45 • #5535


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