Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

15.09.2025 19:38 • x 3 #6571

Prof. Lünenborg beschreibt die Gemeinsamkeiten der Tradwives:

sie sind (fast) alle weiß
sie kommen aus christlich-fundamentalistischen Kreisen
sie propagieren ein traditionelles Geschlechter- und Familienbild
die Erwerbsarbeit des Mannes reicht aus, um die Familie zu ernähren

Mir erschließt sich nicht, was daran extremes rechtes Gedankengut sein soll. Der Artikel strotz nur so von framing und bleibt jeden Beweis für eine extreme Haltung schuldig. Im Grunde genommen ist rechts sein genau so legitim wie links sein. Beides gehört zur Demokratie. Das extreme beider Richtungen ist gefährlich.

Zitat von Blindfisch:
Ganz einfach: in die rechte Ecke stellen. So wie mit Allem was nicht in das eigene Weltbild passt (zumindest für einige).

Ich muss mich entschuldigen: ich meinte natürlich in die EXTREME rechte Ecke stellen. Wobei es ja egal ist. Es wird alles in einen Topf geworfen. Rechts=rechts extrem=naz...

15.09.2025 19:40 • #6572

Zitat von NurBen:
Ich stehe trotzdem auf dem Schlauch. Mal davon abgesehen dass ich 80% der Trad-Wifes ihre Geschichte eh nicht abkaufe, steht es ja jeden ...

Tatsächlich denke ich da ähnlich wie du: über die, welche es vermarkten, dass das eher clevere Geschäftsfrauen sind, die einen Weg gefunden haben ihr Vermögen aufzubauen oder zu vermehren.

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Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

15.09.2025 20:01 • x 2 #6573

Zitat von Blindfisch:
die Erwerbsarbeit des Mannes reicht aus, um die Familie zu ernähren

Mir erschließt sich nicht, was daran extremes rechtes Gedankengut sein soll.

Das ist eine der Denkkapriolen derer, die sich eher links verorten. Letztlich ist Frauenarbeit in großem Stil volkswirtschaftlich gesehen Lohndumping. Der Kapitalist grinst sich eins, wenn immer mehr Frauen arbeiten wollen. Aber verbreitet Frauenarbeit gilt wiederum als links. Alles nicht so klarlinig

15.09.2025 20:09 • x 2 #6574

Zitat von ElGatoRojo:
Man kann natürlich durchaus auf dem Standpunkt stehen, dass noch nicht schulpflichtige Kinder auch bei der Mutter gut aufgehoben sein können statt in den Kindergarten abgeschoben zu werden.

Warum sind sie bei der Mutter gut aufgehoben, wenn sie aber in den Kindergarten gehen, werden sie abgeschoben?

Das wäre ein Anzeichen für einen Bias.

15.09.2025 20:10 • x 2 #6575

Zitat von ElGatoRojo:
Letztlich ist Frauenarbeit in großem Stil volkswirtschaftlich gesehen Lohndumping.

Wäre es nicht, wenn Frauen und Männer gleich bezahlt werden.

15.09.2025 20:11 • x 5 #6576

Kleine Bitte an den Thread:

es ist die Ehefrau: one wife, aber die Ehefrauen Plural: many wiVes

15.09.2025 20:26 • x 2 #6577

Zitat von E-Claire:
Wäre es nicht, wenn Frauen und Männer gleich bezahlt werden.

Nein, ich glaube er mein Lohndumping im Sinne von, dass der wirtschaft mehr Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.
Grob gesagt ist der Lohn ja auch nur das Resultat aus Angebot und Nachfrage.

Würden sich bspw. alle Frauen plötzlich entscheiden Hausmutti zu werden und nur die Männer am Arbeitsmarkt teilnehmen, würden die Löhne wieder steigen. Motiviert man Frauen für den Arbeitsmarkt und entscheiden sich immer mehr Frauen für den Arbeitsmarkt, sinken die Löhne.

15.09.2025 20:43 • x 1 #6578

Zitat von E-Claire:
Wäre es nicht, wenn Frauen und Männer gleich bezahlt werden

Das hat damit überhaupt nichts zu tun, sondern mit der reinen Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte - egal ob XX oderXY oder sonst etwas.

Zitat von NurBen:
Grob gesagt ist der Lohn ja auch nur das Resultat aus Angebot und Nachfrage.

15.09.2025 20:48 • x 2 #6579

Zitat von NurBen:
Motiviert man Frauen für den Arbeitsmarkt und entscheiden sich immer mehr Frauen für den Arbeitsmarkt, sinken die Löhne.

Noch in en 60er Jahren waren die Gehälter der Männer so ausgelegt, dass sie eine Familie ernähren konnten. Natürlich ausgelegt, auf den damaligen Lebensstandard. Möglich war dies durch günstige Strompreise, günstige Lebensmittelpreise, günstige Quadratmeter-Mietpreise. Standen dann mehr Frauen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, wurden die Gehälter gesenkt, und die Kinderzahl der Gesellschaft sankt allerdings dann auch. Und da sind wir nun also.

Westeuropa hat somit nicht nur die Produktion von Gütern wie Elektronik und Medikamente ausgelagert, auch die Reproduktion.

15.09.2025 20:50 • x 1 #6580

@BernhardQXY

Zitat von BernhardQXY:

Nein, ich Frage da ernsthaft. Wie soll man mit Frauen umgehen, die sich bewusst nicht nur in die Abhängigkeit eines Mannes begeben sonder darüber hinaus sich ihm vollständig unterwerfen.

Ganz ehrlich, aber ich finde, das ist deren Entscheidung und ich möchte keine persönlichen Lebensmodelle be- oder verurteilen. Für mich wäre so ein Leben natürlich nichts, aber jede Frau soll ihre Wahl treffen, wie sie es möchte.

Das einzige, was ich mir für diese Frauen wünsche, ist, dass sie die Entscheidung bewusst treffen, dh, sich auch allen Konsequenzen klar sind. Und dass sie keine vollkommene wirtschaftliche Abhängigkeit eingehen und mit nichts dastehen, sollte der Mann sie irgendwann verlassen. Oder auch, sollte sie ihn verlassen. Einen angemessenen Ehevertrag oder eine andere Art des Vermögensaufbaus für die Frau fände ich unverzichtbar.

Mir ist allerdings auch klar, dass das bei den meisten nicht so laufen wird. Deshalb bleibt ihnen nur zu wünschen, dass das Modell nachhaltig funktioniert.

15.09.2025 20:51 • #6581

@BernhardQXY

Zitat von BernhardQXY:
Und man kann ja unterschiedliche Aspekte parallel diskutieren. Daher meine zweite Frage, was ich persönlich tun kann um meiner Verantwortung als Mann gerecht zu werden

Danke, dass Du fragst. Ich versuche morgen zu antworten. Es war ein langer Tag.

15.09.2025 21:07 • x 4 #6582

Zitat von Zylinderella:
Noch in en 60er Jahren waren die Gehälter der Männer so ausgelegt, dass sie eine Familie ernähren konnten. Natürlich ausgelegt, auf den damaligen Lebensstandard. Möglich war dies durch günstige Strompreise, günstige Lebensmittelpreise, günstige Quadratmeter-Mietpreise. Standen dann mehr Frauen dem Arbeitsmarkt ...

Ja, aber wenn die Geburtenrate sinkt, hätten wir nicht dann später auch ein geringeres Angebot an Arbeitern, was zur Erhöhung der Löhne führen würde!?

Ich bin ja ein ziemlicher Kapitalist, daher sage ich in der Theorie ja, in der Praxis nein.
Sind wir mal ehrlich, würden plötzlich immer mehr Frauen sich für Hausmutti entscheiden und dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen... was würde wohl in der Praxis passieren? Würde ein Lohnkampf ausbrechen? Nein, es würden Arbeitskräfte aus dem Ausland importiert werden.

Was schließlich bereits gemacht wird.

15.09.2025 21:16 • #6583

Zitat von NurBen:
Ja, aber wenn die Geburtenrate sinkt, hätten wir nicht dann später auch ein geringeres Angebot an Arbeitern, was zur Erhöhung der Löhne führen würde!?

Jaja, in einem geschlossenen System schon. In einem geschlossenen System würde so einiges anders laufen.
In einem geschlossenen, gesunden System würden gesunde Menschen dafür sorgen, dass sie nicht jeden Vierten mit nur rudimentären Mathe-und Lesekenntnissen aus der Schule entlassen.
Mann würde mit den Human-Ressourcen fördernd umgehen.
Weil man nicht aus anderen Gebieten, außerhalb des eigenen Systems nachordern kann.
Aber wir haben kein geschlossenes System.

15.09.2025 21:17 • x 1 #6584

Zitat von NurBen:
was würde wohl in der Praxis passieren? Würde ein Lohnkampf ausbrechen? Nein, es würden Arbeitskräfte aus dem Ausland importiert werden. Was schließlich bereits gemacht wird.

Ich mag klare Aussagen. So gesehen sind die Traditionals witzigerweise Migrationsförderer. Und im Umkehrschluss?

15.09.2025 21:19 • #6585

Zitat von NurBen:
Nein, es würden Arbeitskräfte aus dem Ausland importiert werden.

Na da geht es im Grunde um langfristige Betrachtung. Was bei unserer Gesellschaft müßig ist, weil das sowieso längst rum ist. Wir sind eine grauhaarige überalterte Weltregion.
Da kommt ja immer noch die Steigerung der Produktion mit dazu. Effektiver, schneller.
Aber auch müßig. Weil diese Produktion nicht mehr bei uns stattfindet.

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