Schönes Thema, Alexander.
Ja, in der dunklen Trennungszeit bin ich oft in die Kirche gegangen, einfach so. Um zur Ruhe zu kommen, die Ruhe im Gotteshaus auf mich wirken zu lassen. Ich habe wieder angefangen zu beten, ganz für mich allein, und suche manchmal im Internet nach Gebeten, die zu meiner Situation passen.
In all dem Trubel, der mich wahnsinnig gebeutelt hat, traf ich durch Zufall wieder auf einen Klassenkameraden der Grundschule (!). Wir haben über 20 Jahre keinen Kontakt gehabt, weder telefonisch, noch persönlich, noch per Mail. Dieser Klassenkamerad ist heute katholischer Pfarrer und wir haben aus geistlicher Sicht über Liebe, Treue, Partnerschaft, Betrügen und auch Suizid (ich stand ja kurz davor) gesprochen - das war eine ganz tolle Erfahrung.
Bis heute gehe ich immer wieder in die Kirche. Wenn ich unterwegs bin und es passt gerade, halte ich an, tanke die Stille, lausche der Musik, spreche zu Gott.
Und: Ich zünde eine Kerze an. Für mich, mein Kind und Menschen, die mir wichtig sind. Ich habe auch für meinen Ex trotz allem immer wieder eine Kerze angezündet, weil Vergebung sicher wichtig ist für den seelischen Heilungsprozess.
15.09.2011 19:07 •
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