Liebes Forum, nun lese ich schon einige Wochen mit und glaube - bei Euch bin ich richtig!
Ich selbst bin 34, meine Ex Partnerin ist 43 + 2 Mädels (11 + 23), die aus Ihrer Ehe vor mir entstanden. Wir waren knapp 3 Jahre ein Paar. Seit 5 Monaten getrennt, ich bin seit ca. 2,5 Monaten in Behandlung, wegen Depression (dazu später mehr!)
Wir lernten uns Online kennen, schrieben reicht lange und trafen uns irgendwann. Eigentlich wollten wir beide nur Spass haben. Daraus entwickelte sich aber über knapp 6 Monate eine Beziehung. Nach etwa dieser Zeit lernte ich auch erst die Kinder kennen, da Sie sich sicher sein wollte das es wirklich ernst ist. Die Kids haben mich geliebt - und ich Sie. Die Beziehung war sehr schön, auch wenn wir schnell gemerkt haben wo ich einfach noch - wenig Erfahrung habe - mit Kindern hatte ich davor nie wirklich was zu tun, was das auch an Arbeit bedeutet, ein Familienleben eben. Das war einfach neu und hat mich auch teilweise überfordert, als es dann mal in Richtung zusammen leben ging. Ich habe immer meinen Raum für mich gebraucht. Zeit für mich alleine. ganz verstehen konnte Sie das nie, bzw, in dem Punkt war unsere Kommunikation nicht immer gut. Es gabe viele Missverständnisse, Sie hat oft das Gefühl gehabt nicht zu reichen - obwohl ich immer wieder sagte, es liegt nicht an Ihr. Alles Andere lief wirklich gut, wir haben sehr viele gemeinsame Interessen, den gleichen Humor, lieben Romantik. probieren gern neues aus.
Soweit, so gut. Ich spule jetzt mal ca. 1 Jahr vor. Kurz vor Corona - ich hatte grade meinen Job gewechselt, merke jedoch schnell das der Neue nicht das gelbe vom Ei war (ich arbeite im Vertrieb) - dann kam Corona, ich verlor den Job und war eigentlich erstmal erleichtert. Der Fall und das Loch kamen schnell. Ich war fast immer bei Ihr, wurde immer Lustloser,habe mein Leben verteufelt, hatte immer weniger Spass, bzw, habe nach einem Sinn gesucht. Die 3 waren immer für mich da, hatten extrem viel Geduld, aber ich wollte Ratschläge nie so richtig annehmen. Wurde launisch, unzufriedener und war ganz sicher nicht die Stüze, die in dieser schweren Zeit nötig war.
Meine EX ist eine der Frauen, die immer offen über Gefühle reden. Eine Frau, die Dir immer sagt, was los ist, was Sie stört - genauso, was Sie gut findet. Komplett offen einfach. Sie sagte mir immer, wir schaffen das, Sie liebt mich. doch durch mein Verhalten gab es immer wieder Streit - im Alltag. Auch unser S. war zu dieser Zeit schon fast gestorben - Sie wollte immer, aber ich. ich konnte nicht. Und ich habe die Liebe die so stark war, nicht mehr gespürt. Irgendwann sagte Sie mir, sie denkt ich wäre Depressiv und brauche Hilfe.
Ich hoffe an dieser Stelle passt es. Ich hatte vor ca. 4 Jahren eine Verhaltenstherapie und von dem Zeitpunkt auch Medikamente (SSRI). Diese hatten recht starke Nebenwirkungen (schwankende Libido, Schwitzen, Unruhe. ) wirkten ansonsten aber gut.
Zum Jobwechsel ging es uns wirklich wirklich gut. Ich hatte auch das Gefühl, mein Leben läuft. Da ich überhaupt kein Freund von Medikamenten in jeder Form bin, setze ich Sie ab.
Erst war alles gut, aber die Kurve ging schnell nach unten. Ich dachte, wir bekommen das hin. Zu der Zeit war mir nicht bewusst, das es wirklich eine echte Depression sein könnte, doch lässt sich ein Muster erkennen was mein Artzt mir auch bestätigt hat.
Und zwar, das ich diese Krankheit wohl schon seit meiner Jugend habe, aber es irgendwie ging:
Mitte diesen Jahres fand ich einen tollen neuen Job in genau dem Umfeld, wo ich hin wollte. Es ging mir gut.
Aber die Beziehung stand schon extrem auf der Kippe. Nach wie vor keine Lust auf S., ich war ständig von Ihr genervt, brauchte Ruhe. Konnte nur wenig Liebe zeigen (ja, das ist leider genau das Krankheitsbild. ) Aber meine Ex hatte immer Hoffnung, das wir es irgendwie schaffen. Das der Job Ruhe in mein Leben bringt. Dann kam es, vor ca. 5 Monaten zu einem heftigen (emotionalen) Streit wegen dem S.. Darauf hin sagte Sie mir unter Tränen, das Sie einfach nicht mehr kann. Das Sie völlig am Ende ist - die Beziehung, das Home-Schooling, Stress mit dem Vater der Kids, Stress im Job. es kam alles zusammen. Sie sagte mir, das Sie mich trotzdem liebt.
Mein neuer Job lief sehr fordernd (klar, man ist ja neu. ) und da ich im Home Office arbeite war es erstmal deutlich schwerer für mich, da ich so auch noch nie gearbeitet habe. Mir wurde durch die Trennung schlagartig klar, wie sehr ich Sie Liebe. Was wir hatten. Wir haben bisher immer noch viel Kontakt gehabt, waren noch zusammen auf einer Radtour mit Freunden, kamen uns wieder näher - bis kurz vor dem Lockdown. Aber. das, was ich mir vorgenommen hatte zu ändern, damit wir es schaffen - ich habe es nicht geschafft. Ich wollte, aber ich konnte nicht. Es war wie ein Brett vor meinem Kopf. Es ging nicht. Ich hatte imemr wieder so krasse Tiefs, die Sie mitbekommen hat. Ich war vorwurfsvoll, egoistisch, wollte mir nicht helfen lassen. Sie sagte mir immer wieder, das Sie noch Hoffnung hat, das wir es schaffen. Das Sie sich wünscht, das ich Kämpfe,,,
Dann hatten wir ca. 4 Wochen fast keinen Kontakt. Es war die Hölle - in dieser Zeit konnte ich mich endlich durchringen, wieder Medikamente zu nehmen. Mit SSRI ist aber so, das erstmal alles schlimmer wird, bevor es besser wird. Mittlerweile geht es mir ok. Die Beziehung reflektiere ich, seit der Trennung. Aber richtig klar sehen, kann ich erst jetzt wieder. Erst jetzt ist mir bewusst was ich alles angerichtet habe. Erst jetzt, sehe ich es klar und kann endlich anfangen, wieder der zu werden, der ich so lange nicht mehr sein konnte.
Selbst jetzt redet meine Ex gut über mich. Wir verstehen uns sehr gut (als Freunde) und die letzten 3 Treffen waren wunderschön und harmonisch. Ich weiß, das diese 3 Menschen die sind, mit denen ich den Rest meines Lebens verbingen möchte. Meine Ex sagt, Sie findet es so toll, das ich jetzt alles verstanden habe, aber es kommt zu spät. Sie möchte nur noch eine Freundschaft. Sie schätzt mich, findet mich immer noch toll, aber für eine Beziehung reicht es nicht - weil ich Sie zu oft verletzt und enttäuscht habe. Wir haben bis zu letzt immer viel über alles gesprochen. Aber ich merke - momentan - ist Sie sich absolut sicher, das Sie nicht zurück kann / möchte. mir wird jeden Tag mehr klar, was alles schief gelaufen ist, was die Krankheit mit mir gemacht hat - obwohl die nicht an allem Schuld ist. Ganz sicher nicht. Meine Ex sagt mir - auch jetzt noch - Sie wäre diesen Weg mit mir gegangen, egal wo hin - hätte ich mir doch einfach eher helfen lassen, hätte ich gehandelt. Dennoch spüre ich, das Sie emotional wirklich sehr weit weg von Beziehung ist - und das verstehe ich.
Mir geht das alles nicht aus dem Kopf und ich hoffe, meine Entwicklung jetzt endlich durch zu machen und dann. . die Liebe wieder wecken zu können. Mein Leben ist leer ohne Sie. Ich Liebe Sie von ganzem Herzen - nicht, weil ich diese Leere mit Ihr füllen möchte. Ich habe einfach erkannt was wirklich wichtig ist - Familie! Und die hatte ich. Aber ich konnte nicht. Meine Krankheit hat mich von allem abgehalten.
Ich würde mich freuen, wenn einer sich die Mühe macht und den recht doch langen Text liest.
Einen schönen Nachmittag für alle !
Ps.: ich sehe grade das ich vor knapp 4 Jahren schon mal einen Beitrag erstellt hatte...kurz vor meiner ersten Therapie.
05.01.2021 14:43 •
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