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Habe ich mich entliebt ? Oder ein Problem mit mir selb?

P
Hallo.

Ich habe lange überlegt mir Rat in diesem Forum zu suchen und noch mehr Meinungen, als ich bis jetzt erhalten habe, bringen mich vielleicht noch mehr durcheinander, aber ich muss mir das von der Seele schreiben und hoffe vielleicht, dass es manchen Usern hier schon mal ähnlich gegangen ist und ihre Erfahrungen mit mir teilen können.

Alles hat im Jänner 2019, also letztes Jahr angefangen. Ich hatte einige Dates mit einem netten Mann in meinem Alter (27J.). Es war eigentlich schon wie eine richtige Beziehung, nur hat es niemand ausgesprochen. Ich muss dazu sagen, dass ich von Anfang an unsicher war, aber umso mehr ich ihn kennen lernte, naja umso mehr lies ich mich darauf ein. Nach ungefähr 3 Monaten dann die totale Unsicherheit - Fragen über Fragen in meinem Kopf - gefällt er mir?, will ich das wirklich? was ist wenn ich die Beziehung eingehe und dann doch nicht das empfinde was ich denke?, zum Schluss war sogar körperliche Nähe absolut nicht mehr für mich möglich. Ich habe das Ganze unter Tränen beendet und gesagt, dass meine Gefühle nicht ausreichen. Seitdem Tag hatte ich Angst, dass es mir bei jedem Mann in Zukunft so gehen würde, da mir etwas ähnliches schon Mal passiert ist jedoch war es damals nur eine Freundschaft+ bei der ich nach dem letzten körperlichen Kontakt anschließend weinen musste - wieso weiß ich bis heute nicht, denn dieser Mann hat mir definitiv gefallen und auch sein Charakter war super.

So. soviel dazu. Im Sommer 2019, knapp 2 Monate nach der o.a. Geschichte, lernte ich meinen derzeitigen Partner kennen. Hier war ich mir von Anfang an sicher, ich bin verliebt. Ich hatte ein Kribbeln im Bauch und wollte ständig bei ihm sein. Wir sind jetzt ein halbes Jahr zusammen, hatten bereits die ein oder andere Diskussion miteinander, da er eher unreif im Gegensatz zu meinen früheren Partnern und auch mir ist. Es ist auch okay, anfangs muss man sich auch mal zusammenraufen, oder? Er hat nicht viel Erfahrungen mit Frauen und erst dieses Jahr ist er von zu Hause ausgezogen (Er ist 25J.)
Leider befinde ich mich mittlerweile in einer negativen Gedankenspirale (ähnlich wie damals) und weiß nicht was ich empfinde. Ich grüble öfters nach ob er mir gefällt (hat aber nichts optisches was mir nicht gefallen würde), ob er zu unreif für mich ist, habe Angst etwas zu verpassen. jemand zu finden, der besser zu mir passt. obwohl er wirklich alles für mich macht. Er ist für mich da und ich kann auch offen mit ihm reden. Er gibt sich sehr viel Mühe reifer zu sein, hat sich auch optisch verändert. und dennoch, habe ich immer Zweifel. Sobald er dann aber bei mir ist und ich keine Zeit habe an diese Dinge zu denken und der Alltag da ist, lachen wir und reden und es ist alles in Ordnung.
Was das körperliche betrifft ist das auch so ein Thema. Anfangs wollte er sehr wenig, ich sehr viel. jetzt ist es genau umgekehrt. Vor drei Wochen musste ich auch bei ihm anschließend weinen. eine Freundin meinte, dass kann auch Stress sein und da beim Geschlechtsverkehr viele Gefühle im Spiel sind muss das nichts heißen.

Je nachdem. ich bin total verunsichert. kann auch mit fast keinem darüber sprechen weil mich deren Aussagen noch mehr verunsichern. in einigen anderen Foren konnte ich lesen, dass man oft wenn man die Fehler bei anderen sucht, mit sich selbst unzufrieden ist- aber ich wüsste nicht in welchem Bezug ich unzufrieden sein sollte?

Ich fühle mich wirklich mies, weil ich weiß da sind Gefühle. aber alles scheint so negativ im Moment. genau wie bei dem vorigen Typen. Ich hatte ständig Angst mich wieder so unsicher zu fühlen und nun bin ich genau da angelangt. wenn meine Freundin mich fragt, ob ich ihn hübsch finde, anziehend, ob ich ihn küssen will. dann weiß ich es nicht. in meiner Vorstellung, da will ich ihn küssen und umarmen, aber in der Realtität traue ich mich dann in diesen Momenten nicht. und wenn er dann mal auf mich zukommt und mich umarmt habe ich gemischte Gefühle- ich will umarmt werden aber fühle mich mies wegen meinen Gedanken, mein Kopf denkt dann ich will das nicht obwohl ich es will - versteht ihr was ich meinte?

Es ist total komisch, ich bin schon sehr müde von diesen vielen Gedanken. ich will es eigentlich auch nicht beenden, weil ich denke man muss gemeinsam an der Beziehung arbeiten und ich habe ihn wirklich total gerne, man kann doch nicht immer alles ersetzen? Kann man sich überhaupt entlieben? Oder scheitert es hier an der Anziehung? Aber die war doch anfangs da, kann sowas verschwinden?

Sollte jemand in einer ähnlichen Zwickmühle gewesen sein, bitte ich um Erfahrungen. Danke

08.01.2020 16:29 • #1


L
Beim Lesen musste ich an ein Buch denken, was Dir vielleicht helfen könnte, deine Fragen zu beantworten.
Die Autorin erklärt mögliche Ursachen und zeigt auf, wie man durch Selbsterkenntnis und Veränderung einen Ausweg finden kann, und nicht immer direkt die Flucht ergreift, wenns eng wird.

https://www.amazon.de/Jein-Bindungs%C3%...3831902909

08.01.2020 16:50 • x 1 #2


A


Habe ich mich entliebt ? Oder ein Problem mit mir selb?

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N
Hallo Pinky,

ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen und stecke in einer ähnlichen Zwickmühle. Leider habe ich keinen guten Rat für dich auf Lager, da ich selbst immer wieder rätsele was mit mir nicht stimmt. Aber vielleicht hilft es schon zu wissen dass du mit einer solchen Gedankenspirale nicht alleine auf dieser Welt bist.

Falls du magst können wir uns gerne mal austauschen.

Grüße und Kopf hoch,
Namorada

08.01.2020 23:32 • #3


E
Hast du irgendwie mal (S.) Gewalt erlebt? Das mit dem Weinen kommt mir sehr traumatisch vor, also als ob da Gefühle hochkommen, die du lieber vermeiden würdest. Auch generell.

08.01.2020 23:43 • #4


A
Zitat von pinky123:
ich will das nicht obwohl ich es will - versteht ihr was ich meinte?


Ich verstehe das, und ich dachte auch sofort daran, was Eleni schrieb:
Zitat von Eleni:
Hast du irgendwie mal (S.) Gewalt erlebt? Das mit dem Weinen kommt mir sehr traumatisch vor, also als ob da Gefühle hochkommen, die du lieber vermeiden würdest. Auch generell.

09.01.2020 00:22 • #5


B
Vielleicht googelst Du mal das Wort Hypergamie.

Das was Du beschreibst würde sehr gut zu der Thematik passen.

09.01.2020 01:41 • #6


P
@Eleni und @Angi2

Nein.. ich habe keine Erfahrungen mit (S.)Gewalt erlebt.. zum Glück.. aber meine Freundin hat mich dass damals, als ich ihr von meiner Situation erzählt habe, auch gefragt.

Ich habe gestern noch viel über die sogenannte Bindungsangst gelesen und konnte mich 1:1 damit identifizieren.. meine Eltern haben sich vor einigen Jahren getrennt, vielleicht hängt das damit zusammen? Vielleicht bilde ich mir das jetzt auch nur ein um der Möglichkeit, dass er vielleicht wirklich nicht der richtige für mich ist, auszuweichen? Aber wenn ich mir die Bindungsangst durchlese und dann auch an meine vorherigen Erfahrungen denke.. ist schon was dran denke ich.

Ich werde heute auf jeden Fall mal mit meinem Partner sprechen.

09.01.2020 16:17 • #7




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