Haben uns auseinander gelebt sagt meine Freundin

A
Als erstes möchte ich mich bei den Betreibern dieser Internetseit bedanken.Ich bin durch Zufall hierher geraten.Dieses Forum gibt einen Mut und Kraft sowie ein bischen Zuversicht. Kurz zu meinen Schicksal.Ich bin von meiner Frau vor 5 Wochen verlassen wurden.Wir kennen uns seit 18 Jahren und sind 17 Jahre verheiratet.

Noch leben wir zusammen aber im Dezember beziehe ich eine eigene Wohnung. Die jetzt Zeit noch zusammen ist natürlich schwer. Als Grund sagte sie mir das wir uns auseinander gelebt haben.Der Gedanke an Trennung keimt und wächst bei ihr schon seit 1Jahr.Wir beide hätten zu unterschiedliche Lebensansichten(eigenes Haus).Sie wollte immer und ich zögerte immer(Schulden Stress).In der letzten Zeit merkte ich das noch ein Dritter mit im Spiel ist.Das läuft bei ihr seit 3 Monaten .Ihr könnt euch sicher vorstellen was Achterbahn ohne festhalten ist,so geht es mir zur Zeit.Die meisten von euch kennen das leider ja.Die Gefühle spielen verrückt und der Körper ist krank(bin zur Zeit beim Psychologen).Der einzige Halt ist mein 16 Jahre alter Sohn und unser Hund.Vor 5 Tagen haben wir beide uns ausgesprochen,das warum und wieso.Es gibt leider kein Zurück mehr.

Aber seit diesem Moment geht es mir besser.Meine Frau will die Trennung aber die Scheidung nicht.Sie meint das können wir später immer noch machen.Ich für meinen Teil will auch noch keine Scheidung ,vielleicht dann wenn man eine neue Liebe gefunden hat.Ich möchte den Leuten die das hier lesen einen Rat geben.Wenn ihr meint es geht nicht mehr weiter im Leben und man meint der Tod soll über einen kommen ,dann Zögert und Verzögert diese Absicht.

Hier hilft die Zeit,weil die Gefühle ein auf und ein ab sind.Nach jedem ab kommt auch wieder ein Hoch.So war es bei mir.Und mit der Zeit hat mir das zögern geholfen und ich habe solche Gedanken und Absichten nun nicht mehr.Ich fange jetzt langsam an mich auf mein neues Leben vorzubereiten und sehe Licht am Ende des Tunnel.Ich würde mich freuen wenn Ihr mir hierzu Eure Meinung schreibt.
andy

28.10.2004 19:11 • #1


E
Hi Andy,

willkommen im Club. Bei mir ist's 9 Wochen her und ich beziehe am Wochenende meine erste eigene Bude meines Lebens. Klasse, oder?! So what, ich freu mich drauf. Hier aber ein gut gemeinter Tipp: Solltest Du die Möglichkeit haben, bis zum 01.12. bei Eltern, Geschwistern oder Freunden unterzukommen, dann tu's. Alles andere wird die Hölle! Glaub mir. Anfangs tut man noch so verkrampft freundschaftlich bis man irgendwann die Messer wetzen könnte. Sorry, wenn ich Dir die Illusion nehme, aber so isses.

Wegen der Scheidung mach Dir mal keinen Kopf, das Trennungsjahr beginnt eh erst mit Deinem Auszug, und von da an rechne einfach 12 Monate dazu. Wir sind im Moment bereits dabei, das Haus zu verkaufen, somit bist Du noch im Vorteil. Außerdem will sie, dass unser Hund wegkommt, den werde ich am Wochenende zu meiner Tante bringen, denn da geht es ihm wenigstens gut. Soviel zum Thema Verantwortung.

Ach ja, zwecks Gefühle verrückt und Körper krank. Ich habe innerhalb von sechs Wochen 22 kg verloren (seh dafür jetzt aber gut aus ).

Zitat:
Achterbahn ohne festhalten


...ja, und ohne Sicherungsbügel, aber bitte kopfüber!

Keine Angst Andy, das alles wird vergehen. Suche die Gründe nur nicht alleine bei Dir und erhoffe Dir von ihr keine Antworten. Die wirst Du niemals bekommen. Auch ich bin durch einen Zufall hier gelandet und Du glaubst gar nicht, wie sehr mir viele Menschen hier geholfen haben, und sei es nur dadurch, dass sie das selbe oder ähnliches durchgemacht haben. Somit ist Dein Fall nämlich nicht einzigartig! Lies Dir die einzelnen Threads durch und Du wirst sehen, dass Du nur Dein Alter, die länge Deiner Beziehung und das eine oder andere Kind ändern mußt und Du hast exakt Dein Problem. Ich war echt baff, als mir das klar geworden war. Ich dachte nämlich anfangs auch, dass sowas nur mir passieren könnte, vor allem nach so einer langen Zeit (bei mir waren's nur 13 Jahre).

Also Kopf hoch, zieh aus und auf die Gefahr hin, dass ich mich bezüglich anderer Threads wiederhole: Tu was für Dich! Nicht für sie, nicht wegen ihr und nicht gegen sie. Gönn Dir was Gutes! Und das setze jeden Tag fort. Irgendwann wirst Du Dich fragen, warum Du zu ihr zurückwillst. Auch ich will unsere Beziehung noch nicht ganz aufgeben, aber dabei darf ich mich eben auch nicht aufgeben. Wenn Du das verstanden hast und das umsetzt, dann wirst Du ungeahnte Kräfte in Dir freisetzen, die Dir den Weg für Dich weisen werden. Egal, wo der hinführt! Und denke immer dran, für irgendetwas wird es vielleicht gut sein. Für was? Keine Ahnung, aber irgendwann werden wir es alle verstehen, da bin ich sicher.

Möge die Kraft mit Dir sein

Gruß Lone.Rider

28.10.2004 19:38 • #2


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Haben uns auseinander gelebt sagt meine Freundin

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HI Lone Rider

Ich danke Dir für deine netten Zeilen.Sowas tut echt gut,wenn man Menschen findet die einen verstehen.Das mit dem ausziehen zum sofortigen Zeitpunkt geht leider nicht,weil ich dazu keine Möglichkeit habe.Bis jetzt hat 5 Wochen ganz gut geklappt dann werde ich die anderen auch schon schaffen.Vor der Trennung haben wir uns öfters gezankt.Aber jetzt kaum noch im Gegenteil soviel und tiefgründig haben wir lange nicht geredet.Eins habe ich jetzt schon begriffen für eine Trennung gehören immer zwei und über Schuld und nicht Schuld brauch man hinterher nicht rumzuunken.Das haben wir beide schon erkannt und ich für meinen Teil halte mich daran.Das Lied von Wolfsheim Es gibt kein Zurück öffnet einem dazu die Augen.Jeder hat Lebensträume und wenn man die mit seinen Partner irgendwann nicht mehr erreichen kann zerbricht dann die Liebe.Dann trennen sich die Wege und man beginnt einen neuen Weg.Ich bin jetzt am Anfang dieses Weges.Was mich erwartet kann ich nicht sagen.Nur soviel es kann nur besser werden.Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Gruß Andy

28.10.2004 20:38 • #3


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Hi Andy,

Du schreibst nun Empfindungen nieder, die so oft schon – zu oft leider – dargestellt wurden ...
Diese Kurzumschreibung: Achterbahn ohne festhalten, ist sowas von treffend!
Danke, dass Du hier geschrieben hast.

Der Grund, der mich dazu bewegt, hierzu zu schreiben ist der, dass Du vom „Verzögern“ sprichst. Nachvollziehbar ist es. Habe ich auch so gehandhabt. Daher denke ich verstehen zu können, was Du meinst. Nur! Im Nachhinein sehe ich es etwas anders: es hätte enorm viel seelischer Kummer erspart worden sein, wenn diese Taktik der Verzögerung nicht auf den Plan gekommen wäre.

Es ist klar, dass Du daran erst einmal festhalten möchtest, allein schon deshalb, weil Du selbst schreibst, dass es Dir hilft. Momentan mag es wohl so sein, so erscheinen, aber mit welcher Hoffnung lässt es sich den leben, wenn die Gewissheit doch gegeben ist, dass es kein Zurück mehr gibt?

Mein Werdegang differenziert nicht so sehr von den Deinen, aber ein Rückblick von nahezu drei Jahren verschiebt schon das Bild zu ein anderer Fokus. Dieser Abstand kannst Du derzeit unmöglich haben, da ihr noch „zusammen“ lebt – es muss wohl eine Vorstufe der Hölle sein! -.

Was ich meine ist, sollte das Leben diese damalige Situation erneut bieten können und ich die Erfahrung von Heute genießen dürfen, so würde ich aller Kraft dazu einsetzten, so schnell als möglich Abstand zu gewinnen, so Früh als möglich loszulassen und weniger Zeit damit verbringen, nach „Warum“, „Wieso“ und Dergleichen vertun...

Dies sollte keinen Ratschlag sein, auch kein Rezept: das kann glaube ich niemanden. Es ist lediglich meine jetzige Überzeugung, abgeregt durch Dein Posting.

Du scheinst nicht nur stark zu sein, Andy: Du bist es auch!

Dom

28.10.2004 21:18 • #4




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