1

Hilfe - neue Beziehung, aber Riesenangst

A
Hallo Leute!

Ich hoffe sehr, ihr könnt mir weiterhelfen.
Ganz kurz zu meiner Situation: Ich wurde vor 1 1/2 Jahren von einem auf den anderen Tag ohne jegliche Vorwarnung und vor allem ohne die Angabe von wirklichen Gründen von meinem Freund verlassen, nachdem wir fast 6 Jahre zusammen waren.

Mittlerweile bin ich zwar über die Beziehung und das ganze vollkommen hinweg - habe aber gemerkt, jetzt wo ich nun endlich meinen Traummann kennen gelernt habe und wir uns näher kommen, dass ich anscheinend einen ziemlichen Schaden gefühlsmäßig von meiner Trennung davongetragen habe. Das heißt, ich habe eine so absurde und starke Angst vorm erneuten Verlassenwerden, dass es mir unheimlich schwer fällt mich zu öffnen. Einerseits belastet das die ansonsten so wunderschöne neue Beziehung, andererseits, was fast noch schlimmer ist - wenn er nicht da ist (wir sehen uns leider momentan nur am Wochenende, da wir beide etwas entfernt voneinander wohnen und voll berufstätig sind), dann zerfressen mich die negativen Emotionen. Ich hab furchtbare Angst, Selbstzweifel und habe Angst, nicht gut genug zu sein, ich bin grundlos und dauernd eifersüchtig und leide halt jeden Tag, bis ich ihn wieder sehe und dann ist alles wieder gut.
Von all dem weiß er aber nichts, ich leide sozusagen im Stillen. Ich möchte das auf keinen Fall kaputt machen.

Achja: wir sind noch nicht richtig zusammen, weil wir es beide langsam angehen wollten. Mittlerweile sind aber schon Monate vergangen, faktisch sind wir zwar ein Paar, wir sagen uns auch, dass wir uns lieben und es passt wunderbar. Aber getraut hat sich bis jetzt keiner wirklich die Beziehung festzulegen. Vielleicht ist das auch ein Faktor, warum ich so Angst hab - weil eben noch nichts fix ist. Ich würde ihm am liebsten das nächste Mal sagen, dass ich so gern seine offizielle Freundin wär - aber ich hab Angst abgelehnt zu werden (und das obwohl alles so gut läuft) - ich sag's ja, ich hab einen totalen Gefühlsdachschaden.

Ich weiß leider nicht mehr weiter.
Ich finde es auch so schrecklich, dass ich jetzt endlich gefunden hab, was ich suche und sozusagen immer noch die alte Beziehung dazwischen funkt...

Habt ihr Tips, vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wie kann man wieder lernen, zu vertrauen und sich völlig fallen zu lassen?
Ich bin über jeden Ratschlag wahnsinnig dankbar!
Bitte bitte helft mir

Vielen lieben Dank im Voraus!

27.03.2014 11:03 • #1


R
Zitat:
Achja: wir sind noch nicht richtig zusammen, weil wir es beide langsam angehen wollten. Mittlerweile sind aber schon Monate vergangen, faktisch sind wir zwar ein Paar, wir sagen uns auch, dass wir uns lieben und es passt wunderbar. Aber getraut hat sich bis jetzt keiner wirklich die Beziehung festzulegen. Vielleicht ist das auch ein Faktor, warum ich so Angst hab - weil eben noch nichts fix ist. Ich würde ihm am liebsten das nächste Mal sagen, dass ich so gern seine offizielle Freundin wär - aber ich hab Angst abgelehnt zu werden (und das obwohl alles so gut läuft) - ich sag's ja, ich hab einen totalen Gefühlsdachschaden.


Was heißt denn, die Beziehung festzulegen, fix und offiziell?
Ihr habt doch eine Beziehung im wortwörtlichen Sinn. Was will man da festlegen und wo soll das offzielle gemacht werden? Es ändert sich doch gar nichts.
Du beschreibst, dass alles gut läuft. Von Ablehnung ist überhaupt nichts zu spüren.

27.03.2014 15:57 • #2


A


Hilfe - neue Beziehung, aber Riesenangst

x 3


A
Das stimmt natürlich, dass man sowas ansich nicht festlegen muss. In unserem Fall war aber die Ausgangslage so, dass wir uns darauf geeinigt haben, erst einmal zu sehen ob's passt und dass wir dann erst entscheiden, ob wir richtig zusammen sind. Ich glaube wir sollten einfach drüber reden - ich muss mich halt drüber trauen. Egal was passiert, dann weiß ich wenigstens Bescheid...

Ich weiß auch, dass meine Ängste eher irrational sind und es mag sich von außerhalb betrachtet total dumm anhören, was ich da erzähl. Aber er hat mir schon mal gesagt, dass er das Gefühl hat, dass ich mich ihm nicht so ganz öffnen kann.
Ich WILL mich öffnen, kann es aber sehr schlecht.
Ich brauch einfach eine Methode, wie ich mit dieser Verlustangst umgehen soll....

Es wäre lieb ein paar Gedanken zu hören, von jemanden, der solche posttraumatischen Gefühle hat und wieder gelernt hat zu vertrauen und 100% zu lieben.

27.03.2014 17:44 • #3


sanin
Wovor hast du Angst? Dass dir genau das gleiche wieder passiert und er dich ohne Worte verlässt.

Ja, das kann passieren. Auch wenn es auf diese Art selten passiert, so ist es nicht unmöglich.

Aber was kannst und willst du tun?

Du kannst dir selbst das Leben bis es wieder passiert zur Hölle machen. Angst vor der Situation haben, und dadurch dein Vertrauen verlieren.
Verlässt er dich dann, hast du einen langen Leidensweg hinter dir, und der Schmerz geht dann erst los.
Würdest du die Zeit anders nutzen, trotzdem einfach vertrauen, und den Tag, wenn es passieren könnte in weite Zukunft schiebst, dann hast ein paar schöne glückliche Jahre gehabt.

Wie du dann mit dem Supergau umgehst, wirst du sehen.

Aber was wenn es nicht passiert? Wenn er dich nicht verlässt?
Dann hast eine harte Zeit voll von Zweifeln und Ängsten die eigentlich nicht aufhört solange du mit dem Mann zusammen bist, weil du Angst vor dem Ende hast.

Also schau auf das hier und jetzt, lass dich fallen und geniese. Was morgen kommt wirst du morgen sehen, aber heute ist es schön.

Wer weiss, vielleicht bist und bleibst du dann glücklich bis du dich in die Kiste verabschiedest.

jaja, ist wirr geschrieben, aber ich hoffe du verstehst was ich meine.

27.03.2014 18:01 • #4


A
Zitat von Annaleia:
In unserem Fall war aber die Ausgangslage so, dass wir uns darauf geeinigt haben, erst einmal zu sehen ob's passt und dass wir dann erst entscheiden, ob wir richtig zusammen sind.

Ich weiß auch, dass meine Ängste eher irrational sind und es mag sich von außerhalb betrachtet total dumm anhören, was ich da erzähl. Aber er hat mir schon mal gesagt, dass er das Gefühl hat, dass ich mich ihm nicht so ganz öffnen kann.
Ich WILL mich öffnen, kann es aber sehr schlecht.
Ich brauch einfach eine Methode, wie ich mit dieser Verlustangst umgehen soll....

Es wäre lieb ein paar Gedanken zu hören, von jemanden, der solche posttraumatischen Gefühle hat und wieder gelernt hat zu vertrauen und 100% zu lieben.
hallo annaleia

ich hatte diese gefühle auch mal aufgrund einiger ganz früh entstandenen traumatisierungen, die mir aber lange nicht mehr bewusst waren und dennoch weiter in mir wirkten. sich daraus zu lösen ist ein prozess, der langsam geschieht. weil ich lieb- und achtlos aufwuchs, habe ich das viele jahre weiter so gelebt, erst das bewusst werden und ändern meiner bis dahin unbewussten schädigenden glaubenssätze und neuen fürsorglichen handlungen hat bewirkt, dass ich langsam wieder zu mir fand.

annahme was ist, integrieren was vorher angelehnt wurde und die gesunden anteile verstärken hilft weiter.

27.03.2014 18:07 • #5


R
Zitat:
Ich WILL mich öffnen, kann es aber sehr schlecht.
Ich brauch einfach eine Methode, wie ich mit dieser Verlustangst umgehen soll....

Das wird sich nicht durch eine offizielle Beziehungsabsprache ändern, weil diese überhaupt nichts ändert.
Wenn du irgendeine posttraumatische Störung hast, solltest du schauen, dass die aufgelöst wird. Das kann dieser neue Mann nicht und ist auch nicht seine Aufgabe (das meine ich jetzt nicht böse). Diese Beziehung wird eindeutig über kurz oder lang kaputt gehen, weil du sie so überfrachtest mit aller Art von Ängsten. Wenn die postraumatisch sind, solltest du dir Hilfe suchen. Traumata lösen sich nicht auf, das siehst du ja nach 1 1/2 Jahren.

27.03.2014 18:08 • #6


A
Vielen Dank für eure Antworten

Hab jetzt bisschen nachgedacht und es hat mir WIRKLICH geholfen.
Eigentlich könnte man sich ja das alles selbst denken, aber man muss es hin und wieder mal gesagt kriegen. Wenn man allein rumsitzt und selbst keinen Ausweg mehr sieht und immer nur den gleichen Teufelskreis an Gedanken hat, ist's halt schwierig da raus zu kommen.

Ein kollektives Dankeschön also


@Sanin: Ich versteh vollkommen was du meinst.
Stimmt – es kann immer passieren, dass man verlassen wird.
Dagegen kann ich auch gar nichts machen, im Prinzip. Klingt irgendwie hart, aber wenn ich's akzeptiere, dann ist alles schon viel leichter.

Ich glaube es ist wirklich hilfreich vor allem im Hier und Jetzt zu leben, wie du gesagt hast, im Moment – denn ist dieser Moment schön, sollte man ihn wohl besser genießen, als während dessen schon Angst zu haben, dass er bald vorbei sein könnte und deswegen nix mehr genießen kann.

Das ist so wahr. Ich werd mir das echt zu Herzen nehmen.

Und ja, man muss vielleicht auch einfach akzeptieren, dass es ein Prozess ist, wie du meintest @Alena.

Ich glaub es ist wichtig, dass man sich selbst akzeptiert, auch wenn man (verständlicherweise) Angst hat usw. - eigentlich ist das doch ok und nachvollziehbar, aber ich sollte mich diesen negativen Gefühlen nicht hingeben, sondern in die Zukunft schauen und mich nicht vor Vergangenem fürchten.


@Ralf2: vielleicht war „posttraumatisch“ zu drastisch ausgedrückt. Eine Störung hab ich in diesem Sinn (wohl hoffentlich) nicht, mir sind einfach blöde Dinge passiert – und du hast absolut Recht: es ist absolut nicht die Aufgabe meines neues Partners, mich „zu heilen“. Das will ich auch gar nicht. Das schaff ich – so hoffe ich – doch selber.

Einen schönen Abend wünsch ich euch allen!

27.03.2014 20:04 • x 1 #7




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag