Ich bin ein Klammeraffe

W
Hallo Leute,

ich muß hier mal reinschreiben und gerade einige loswerden. Erst einmal nur kurz. Ich glaube, ich habe ein Hang dazu meine Beziehungen selber zu zersemmeln.
Ich glaube ich bin ein Klammeraffe. Ich sehe keine Signale die mir geschickt, dass es vorbei ist. Ich klammere dann so, dass es schwer ist mir die Wahrheit zu sagen.
Denn eigentlich bin ich ganz in Ordnung. Aber wenn jemand anderes da ist und es geht nicht mehr, dann setze ich jemand unter Druck.
Ich bin männlich und ich glaube Frauen haben eher das Problem jemand weh zu tun, bzw. jemand ins Gesicht zu sagen, dass es vorbei ist.
Vielleicht ist es sogar so, dass ich mir wirre Ideen ausdenke, nur weil ich nicht verstehe was gerade da abläuft.
So hat eine Freundin mehrere male zu mir gesagt, lass uns Freunde bleiben, oder sie sagte einfach Ich (sie meinte sich) bin nicht gut für eine Partnerschaft.
Sie tut dann auch ätzende Dinge, sodaß man eigentlich selbst darauf kommen müßte, dass es nicht funktioniert. Sie ignoriert einen einfach auf der Couch, obwohl man kuscheln möchte. Letztens sagte sie zu mir: Du bist einer meiner Lieblingsmänner. Ich bin natürlich ausgeflippt und habe gefragt, wieviel hast du denn? Es gab natürlich Riesenstreit und ich bin gegangen. Ich glaube eigentlich war sie dann froh, dass ich weg war. Aber ich kam wieder zu ihr angekrochen. Wir hatten S. und eine schöne Zeit, bis es wieder eskalierte. Im Schreiben hört sich das an, dass es bei beiden Anteile gibt. Dass sie auch nicht ganz unschuldig ist. Aber ich glaube, sie kann nicht anders. Ich bin dann so klammerig, dass ich gar nicht kapiere was da abgeht.
Natürlich hat man eine schöne Zeit zusammen. Und wenn sich die Frau dann nicht sicher ist, ob sie einen Fehler macht oder keine Worte findet, dann mache ich es ihr auch schwer. Vielleicht weil sie sogar Angst hat vor meiner Reaktion. Ich bin nicht gewaltätig oder extrem aufbrausend. Ich werde mal wütend, aber das war es auch.
Brauche einfach mal Rat...
Jetzt aktuell habe ich das Gefühl, dass ich klammere. Ich bin in einer Beziehungspause. Aber schreibe ihr unentwegt meine Gedanken. Und da ich nicht weiß, was los ist. Kommen mir die unmöglichsten Ideen, warum sie nicht schreibt, oder warum es so gelaufen ist in der Vergangenheit. Und wenn es einfach nur mein KLammern war, dann habe ich vieles mißverstanden und muß wie ein Bekloppter wirken....

05.01.2013 14:33 • #1


M
Du bist wirklich ein Klammeraffe und hast meiner Meinung nach Verlustängste und ein Problem mit Nähe-Distanz. Ich denke der Spruch von deiner Ex mit dem Lieblingsmann war einfach nur ein Scherz. Sie scheint aber nicht sonderlich viel Respekt vor dir zu haben und braucht eindeutig, so wie jeder Mensch, einmal ihren Freiraum. Probier's mal ihr ein paar Tage nicht's zu schreiben, oder sie anzurufen, etc. Und dich auf dich zu konzentrieren, ich bin mir sicher das wird dich ihr wieder näher bringen, weil sie dich vermissen wird.

Alles Gute!

05.01.2013 15:07 • #2


A


Ich bin ein Klammeraffe

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E
Das nimmt einem die Luft zum Atmen. Jeder braucht doch mal Zeit für sich, wenn du so pentrant bist, kann man doch nur davonlaufen.

05.01.2013 15:13 • #3


W
Hallo muldanno,

ja, ich habe vielleicht Verlustängste, weiß nicht. Naja, obwohl es kommt drauf an. Ich habe auch schon öfters verlassen, weil es gar nicht mehr ging. Wenn ich keine Hoffnung mehr in der Beziehung sehe, dann kann ich mich auch verabschieden.

Ja, ich werde es versuche ihr nicht mehr zu schreiben. Das fällt mir extrem schwer. Ich weiß nicht warum das so ist. Ich muß meine Gedanken einfach hinausposaunen. Allerdings meist nur schriftlich. Keine Ahnung warum das so ist. Das ist mein Problem.
Naja, ich habe das schon mal bei einer Beziehung gemacht. Einfach nicht die Füße still gehalten. Und vielleicht damit jemand vertrieben. Auch da habe ich auf einige Leute nicht gehört.

Ich muß das echt lernen, einfach mal geschehen lassen. Und nichts mehr interpretieren.

05.01.2013 15:22 • #4


A
Zitat von wie-peinlich:
Ich glaube ich bin ein Klammeraffe. Ich sehe keine Signale die mir geschickt, dass es vorbei ist. Ich klammere dann so, dass es schwer ist mir die Wahrheit zu sagen.
Denn eigentlich bin ich ganz in Ordnung. Aber wenn jemand anderes da ist und es geht nicht mehr, dann setze ich jemand unter Druck.
Ich bin männlich und ich glaube Frauen haben eher das Problem jemand weh zu tun, bzw. jemand ins Gesicht zu sagen, dass es vorbei ist.

willkommen

nicht die frauen sind das problem - sondern du selbst bist es.
wenn eine frau dir offen sagt, sie liebt dich nicht mehr - wo siehst du da ein problem bei ihr ?
das problem sind deine verlassenheitsängste und minderwertigkeitsgefühle, deine eifersucht, missgunst und neid auf andere und dein problem nicht loslassen zu können.

du kannst erstmal deine kinderstube aufräumen und deine ängste daraus entsorgen - sonst wird sich das ständig wiederholen und je öfter sich das -als selbsterfüllende prophezeihung- wiederholt - je schlimmer wird dein kleber.

hole dir hilfe und unterstützung wenn du es nicht allein schaffst.

alles gute !

05.01.2013 15:23 • #5


V
willkommen peinlich,

ich denke dass du dies hier schreibst zeugt von deiner Einsicht,
ihr habt eine pause..dann gib sie euch auch! KS! lass sie im Moment ziehen, dann kannst du wie nun, dich mit dir beschäftigen und deinen Ängsten.

ich denke es liegt an der Komunikation....
Zitat:
Du bist einer meiner Lieblingsmänner.

nicht gerade geschmackvoll wenn sie dich kennt, aber da siehst du es schon sie kennt dich nicht
und du hast überreagiert....ich hätte danke gesagt und gefragt wer die anderen sind ( aus spass irgendeinen Namen hinzugefügt...eddy Murphy)

arbeite an dir, und lass deinen Mitmenschen die Luft zum atmen
zeig ihr du kannst auch anders, indem du sie nun ziehen läßt.

wenn sie dich vermisst kommt sie wieder, und dann hast du an dir gearbeitet und kannst anders mit ihr reden

fühl dich gedrückt

05.01.2013 15:29 • #6


A
hallo peinlich (wie kommt man bloss auf so einen nick?),

sehe das so, als hättest du einen übertriebenen kontrollbedarf.

du überschüttest deine partnerin/nen mit nachrichten, um zu verhindern in irgend einer form vergessen zu werden.
ist wie bei kleinen kindern, die ständig aufmerksamkeit fordern.
schreiben ist ok, abschicken nicht.

eine partnerschaft dient nicht dazu, deine bedürfnisse nach sicherheit zu erfüllen. die sicherheit, nach der du dich sehnst gibt es nicht.
oder besser: doch, es gibt sie. sie heisst selbst-sicherheit.

du bist kein klammeraffe, sondern sehr bedürftig.
auf frauen wirkt so ein verhalten selten s.y.
es hat vielmehr etwas von, ich bin ein opfer, rette mich.

05.01.2013 15:30 • #7


T
Zitat von wie-peinlich:
ja, ich habe vielleicht Verlustängste, weiß nicht.

das vielleicht darfst du gerne streichen. das gute ist, du bist dir dessen zumindest nicht unbewusst, kannst dir jetzt tausend und mehr fragen stellen, vorallem warum du das gefühl hast dem partner nicht genug wert zu sein. und wahrscheinlich landest du dann in der kindheit. ist ein tolles, interessantes thema was du da vor dir hast.

05.01.2013 15:35 • #8


N
Ja so seh eich das auch, aber Dein Verhalten ist änderbar, und den ersten Schritt bist Du schon gegangen, indem Du darüber hier schreibst. Das finde ich gut.

05.01.2013 15:40 • #9


W
Ja, ok. Habe ja schon alles verstanden und ist mir nicht neu.
Mit der Kindheit ist das so eine Sache. Ok. Es hat vielleicht damit zu tun. Aber es bringt nicht viel darin zu wühlen, bzw darin stecken zu bleiben. Außerdem ist es auch egal.
Es geht aber um hier und jetzt und dass ich das ändere.
Vielleicht liegts auch gar nicht an der Kindheit, sondern an den Beziehungen, die ich geführt habe.

Wie gesagt, letztendlich ist es egal. Es geht darum etwas an mir zu verändern. Und dabei habt ihr mir schon einiges gesagt. Eigentlich weiß ich das alles.

Es ist ein Automatismus, den ich einfach abstellen muß.

Der Tip sich damit immer wieder in Erinnerung bringen ist gut. Den kannte ich noch nicht. Ich werde den Aspekt mal bei mir hinterfragen.

Danke Leute für eure Kommentare

05.01.2013 15:58 • #10


T
Zitat von wie-peinlich:
Mit der Kindheit ist das so eine Sache. Ok. Es hat vielleicht damit zu tun. Aber es bringt nicht viel darin zu wühlen, bzw darin stecken zu bleiben. Außerdem ist es auch egal.
Es geht aber um hier und jetzt und dass ich das ändere.
Vielleicht liegts auch gar nicht an der Kindheit, sondern an den Beziehungen, die ich geführt habe.

dir steht natürlich frei was du hier ratschlägen annimmst und was nicht, aber ich würde das nicht so einfach vom tisch wischen. denn ob es vielleicht an der kindheit liegt oder vielleicht an den beziehungen die du geführt hast, wirst du nur rausfinden wenn du dich damit auseinandersetzt. du wirst deinen weg schon finden.

05.01.2013 16:11 • #11


B
Zitat:
Es geht darum etwas an mir zu verändern.


Was willst Du zuerst verändern?
Wo fängst Du an?

05.01.2013 16:37 • #12


W
Was soll die Frage? Was zuerst?
Es geht ja um das klammern. Das werde ich zuerst ändern.
Wie es zu den klammern kommt, da gab es ja schon einige Ansätze.
Ich denke, das Erste was ich an mir ändern werde (oder versuchen) ist das Loslassen.
Ich habe, glaub ich, nicht wirklich auf mich aufgepaßt. Vielleicht muß ich meine Leidensfähigkeit runterschrauben. Wenn mir die Energie geraubt wird, dann sollte ich das früher artikulieren.

Meine Fantasien sollten vielleicht weniger ausgeprägt sein. Naja, vielleicht..
Andererseits sind Fanatasie mein Kapital. Da beißt sich die Katze in den *beep*
Ich denke auf jeden Fall, am besten Gelassenheit. Das ist die Frage, wie das wirklich funktioniert. Es gibt ja die Fragetechniken von Byron Katie. Die sind ganz gut. Aber die hat man leider nicht sofort auf dem Schirm in extrem Situationen. Aber vielleicht erzeugt das eine Grundgelassenheit, damit nicht erst solche Situationen aufkommen.
Selbstwertgefühl? Naja, auf jeden Fall auch.
Alles hat ja seine zwei Seiten.
Vielleicht wer eher losläßt verpaßt eine Chance (Jajaja, wenn man eher losläßt kriegt man mehrere Chancen) Aber vielleicht sieht man immer nur die Fassade, wenn man nicht am Ball bleibt, dann eröffnen sich auch manchmal neue Perspektiven. Mit diesen zwei Ansichten kämpfe ich immer mit mir.
Mal siegt, das loslassen, mal das festbeißen.
Aber vielleicht ist das Klammern ja auch nur das gewünschte Ergebnis zu ersehnen und nicht kapieren, dass man sich in falscher Hoffnung wiegt.

Naja, ist halt schwer. Und eigentlich ist das eher eine philosophische Frage.

Praktisch gesehen. Sieht es ja so aus, dass ich abwarte und schaue was passiert. Ich kann im Moment nichts beeinflussen. Und bevor ich jemand die Luft zum atmen nehmen, höre ich auf jemand einzuengen...

Keine Fantasien, kein Einengen. Das ist jetzt angesagt. Vielleicht ist das ein Helfersyndrom, egal, ob ich dabei draufgehe. Vielleicht sollte ich einfach mehr mein Ding machen...

05.01.2013 18:32 • #13


F
Mir gehts genauso

Meine letzte Beziehung ist daran zerbrochen.
Auslandsaufenthalt, versch. lebenssituationen. Hatte das Gefühl ich könnte ihr nie gerecht werden, sie macht sowieso irgendwann Schluss. Viel geklammert und dann irgendwann bekam ich die Quittung ... ist nur verdammt schwer das zu erkennen, bei mir war es jedenfalls zu spät ...

05.01.2013 18:56 • #14


B
eine beachtliche Liste, die Du da aufstellst.

Du willst zuerst das Klammern verändern.
Wie sieht das denn aus, wenn Du nicht mehr klammerst?
Was bedeutet das konkret in Deiner Beziehungspause, nicht mehr zu klammern?

05.01.2013 19:29 • #15


A


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