Liebe Sassa,
Zitat: Ich versuche gerade eine ziemliche Enttäuschung in Form einer nicht zustande gebrachten Beziehung (á la Ich mach ihr 4 Monate den Hof .. und dann, wenn sie endlich bereit ist .. dann pack ich meine sieben Sachen und zieh leine böse ) zu durchleben und mich wieder - oder endlich ! - aufzurappeln.
Das trifft sich gut 8) Ich habe etwas ähnliches erlebt und landete deswegen hier unter uns Trennungsschmerzlingen :D
Wie lange ist es denn her seitdem Du getrennt bist?
Wenns noch ganz frisch ist, ist es kein Wunder, dass Du noch damit befasst bist, ersteinmal den Boden neu zu bestellen, Unkraut herausreißt, ein paar Tränen gießt und verwundete Pflanzen verarztest. Sei nicht so streng mit Dir.
Was mir positiv bei Dir auffällt, ist dass Du Dich um Dich kümmern möchtest, statt Dich nur gedanklich bei Deinem Eroberer und Abhauer aufzuhalten. Im wahrsten Sinne des Wortes aufzuhalten. Denn ich habe hier auch so meine Wunden geleckt 8) Und habe irgendwann die Nase gestrichen voll gehabt, immer zu leiden. Es war als würde ich aufwachen. Ich habe das Gefühl, dass ich mich mit solchen negativen Liebesgeschichten innerlich aufhalte, mich bremmse und hindere.
Zitat:Und ich fühle mich derzeit sehr offen für Neues. Gedanklich Neues.
ja und so wirkst Du auch. Oft ist man im Kummer ganz verschlossen gegenüber allem positiven und neuen und das verstärkt den Kummer.
Deine Einstellung finde ich erste Sahne! Und sie kommt auch schriftlich herüber :)
Zitat:Ich glaube, die Lorbeerernte bin in erster Weise ich Smile
:daumen: besser gehts nicht! :trost:
Zitat:Und manches Mal ist es etwas langwierig und schwermütig, meine Gedanken zu ordnen und bei meinem Vorhaben zu bleiben und zu eben diesem zu stehen. Da sind tausend Sachen in meinem Kopf und manches Mal ist es dann vielleicht ein wenig zu voll darin und dann kommt wieder der Sturm im Wasserglas. Oder die Decke über den Kopf, oder, oder. In gewisser Weise tun diese Momente auch gut, mal allein zu sein und sich über bestimmte Dinge klar zu werden. Dann wieder hoch zu kommen fällt ab und an ein wenig schwer. Und aus diesem Grund interessiert es mich, wie andere in solchen Situationen umgehen. Wie hilfst du dir? Smile
Du blockierst Dich also selbst? Oder verstehe ich das falsch?
Und Du willst eigentlich sehr vieles, hast auf vieles Lust, weißt aber nicht, wo anfangen?
Kenn ich alles :P Geheimtipp: Gedankenstop, irgendwo anfangen. Egal was. Bei Kleinigkeiten anfangen und sich voll drauf einlassen. Willst Du tanzen? Dann machs jetzt. Lied an und los. Willst Du etwas lernen (z.B. ein Instrument) aber es scheint so unerlernbar...Dann fange jetzt an usw.
Du scheinst Dich sehr mit Gedanken zu bremsen.
Und seis drum: sind die Gedanken gerade im Vordergrund, dann schnapp Dir Zettel und Stift und schreibe alles nieder.
Sich dem eigenem Lebensfluss hingeben...Immer wieder...
Zitat:kennt ihr das? Es nervt euch so ungefähr alles? An euch? An anderen? An irgendeinem Menschen, der mal irgendwann für eine gewisse Zeit euer Leben bereichert hat (und im Endeffekt dann nun wieder doch nicht!)? kopf gegen die wand
Nein, so extrem kenne ich es nicht. Meistens ärgere ich mich dann nur über mich selbst.
Mein Patentrezept ist schwer zu erklären. Ich habe irgendwann verstanden, dass mich im Grunde nichts vom Glücklichsein abhält. Was sollte das sein?
Wer oder was hindert mich? Niemand. Weder irgend ein Kerl, der es dann doch nicht ernst mit mir gemeint hat, noch die äußeren Umstände Geht nicht weil..., hindern mich daran, zufrieden zu sein.
Ich bin frei, mir das Glück zu schnappen.
Statt dessen habe ich mir selbst das Herz schwer gemacht, indem ich an diesem Hirni festhielt. Warum wollte ich gerade von ihm das Glück? Ist doch Quatsch.
Das ist jetzt kein schwacher Trost, denn es funktioniert wirklich so: gehst Du Deinen Weg, machst Du die Dinge, die Du liebst konsequent, egal was, dann wird Dir auch äußerlich ganz viel entgegen gebracht. Es kommt Unterstützung, Liebe, Freunde, Freuden...
All das ist zu jeder Zeit da.
Es kann aber nicht zu uns kommen wenn wir den Blick auf irgend einen Mist richten und uns weigern, einmal links und rechts zu schauen.
Die Menschen sind nicht Gefangene des Schicksals, sondern nur ihres Denkens
Genau so fühlt es sich an. Wenn ich mich ständig wegen etwas sorge, mich wegen einer Freundin gräme weil sie mal nicht so nett war, wegen eines Mannes, der schlecht mit mir umging...dann halte ich mich gedanklich daran fest. Ich stülpe es mir über und fühl mich dann darin gefangen.
Ziemlich ungemütliche Zwangsjacke.
Ich habe damit aufgehört. Natürlich gibt es mal eine Stunde, in der ich nicht gerade begeistert von allem bin aber es bestimmt nicht mehr mein Leben.
Weil ich dazu neigte, meine Stimmung extrem von anderen Menschen abhängig zu machen, fiel ich natürlich auf die Nase. Eine Bauchlandung nach der anderen. Ich kann nicht glücklich sein weil A das gesagt hat und weil B das getan hat. Plärr :wink: Damit habe ich anderen Menschen eine viel zu große Macht über mich gegeben und vor allem habe ich viel zu wenig für mich getan.
Für mich war es kurioserweise wesentlich einfacher, meinem Exfreund 3 Stunden lang etwas nahe bringen zu wollen, was ihn nicht die Bohne interessiert. Unermüdlich! Welch Power habe ich da hinein gelegt. Auf der anderen Seite konnte ich mich, wenns um mich selbst geht, manchmal nicht zum geringsten aufraffen :D (wollte ich nicht schon lange mal wieder zum Sport? Nö, lieber schön in alle anderen reinpowern. Sich schön sinnlos verausgaben weils ja solche Freude macht :mrgreen: )
Also, um hier mal einen Punkt zu machen: ich habe gelernt, dass diese ganze Power etwas wundervolles ist, und dass ich sie für die Gestaltung meines Lebens einsetzen kann. Ich habe mich im Fokus. Das macht Spaß. Und sobald ich z.B. wieder an Hirni denke, blockiere ich mich wieder. Der Grund liegt nicht darin, dass es eine so große Liebe war, um mal ehrlich zu mir zu sein. Nein, ich halte mich mit völligem Unsinn selbst von meiner Zufriedenheit ab.
Natürlich ist er manchmal noch in meinen Gedanken. Aber auf gaaaanz andere Art. Früher war es ein ständiges inneres Ringen mit ihm. Heute erinnere ich einfach nur und lasse ab von der Idee, von ihm etwas bekommen zu wollen.
Völlige Akzeptanz der Situation.
Eingeständnis, dass bestimmte Dinge nicht in meiner Macht liegen.
Was ich nicht ändern oder beeinflussen kann, das lasse ich los.
Wie soll ich einen widerspenstigen Drachen steuern können und gleichzeitig die Wiese um mich herum (mein Leben) bewirten können?
Geht nicht. Ich lasse das Band los und lasse den Drachen fliegen, wohin er will.
Adieu! Fare Well! Guten Flug!
.
Ein letztes Beispiel: ich litt ein wenig wegen Hirni vor mich hin. Wenn er doch nur einsehen würde dass...blubb blubb...Interessiert niemanden. Mich eigentlich auch nicht. Was könnte ich statt dessen tun? Jaaaahaaa da gibts vieles, was ich schon lange tun wollte aber es nicht mache, obwohl es schöne Dinge sind.
Grübel...grübel....Gedankenstop und irgendwo anfangen. Hörer abgenommen. Einen Freund angerufen, den ich lange nicht anrief weil ich lieber an Hirni dachte. Ich liebe diesen Freund. Wir wollten schon lange ein kleines Projekt miteinander starten aber ich wollte lieber leiden :mrgreen: Habs dieses Mal anders gemacht und das Telefonat war viel schöner als die Gedanken an Hirni.
Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe :D
Ich hatte viele Gründe :lol:
Und tappe auch immer mal wieder in diese Falle.
Und krabbel dann wieder hinaus.
Vielleicht erklärt dieses Zitat meine innere Haltung.
Zitat:Ich hätte gerne ein Patentrezept für allgemein schlechte Laune, für sich ändern wollen (ganz besonders für die Möglichkeit, irgendwo dann damit anzufangen .. ja, wo fängt man denn an, wenn man sich ändern möchte?) und - ah .. ein doppeltes Patentrezept dann doch für WARTEN KÖNNEN und sich NICHT SO VIELE GEDANKEN MACHEN.
Worauf willst Du warten können?
Man fängt wirklich immer im Kleinen an. Auch im Kleinen kannst Du einen Riecher für das Große in Dir bekommen. Vorraussetzung dafür ist, dass Du die kleinen Dinge mit Hingabe tust und sie nicht nur schnell abhandelst.
Zitat:Wie überwindet ihr eure schlechten Tage (schlechte Tage hat man immer, aber überwiegen sollten sie nicht)?
Nein, sie sollten nicht überwiegen.
Ich denke, auch solche Anhäufungen von schlechten Tagen sind oft Gedankenkonstrukte. Aus irgend einem Grund weigert man sich noch glücklich zu sein.
Diese ganzen Antiverhaltensweisen sind purer Selbstboykott und ein sich kleiner machen als man ist. Man klammert sich wie eine Ertrinkende an das Negative :mrgreen:
Traurige Tage habe ich aber trotzdem auch. Aber auch dem gebe ich mich dann hin. Schlüpfe ins Bett, sage eine Verabredung ab und nehme die Traurigkeit dann aber auch wirklich an. Ich pflege mich dann wie ein kleines Kind. Wärmflasche, Tee, Kinderfilme, Weinen...
Zitat:Input! Input! Input! Und dann hoffentlich Umsetzung.
Wer so witzig und energievoll schreibt, der sitzt doch schon in den Startlöchern :wink: :kuss: