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Ich habe alles verloren- Kind tot, Mann weg

julekind
Ich bin seit 3 Tagen single. wir waren zwar nur ein jahr zusammen, haben aber so gut wie das schlimmste was einem passieren kann gemeinsam erlebt. Im mai ist meine 6 jährige tochter gestorben (er war nicht ihr vater) und er war immer für mich da. er war mein seelenverwandter. freund, partner. psychologe- alles in einem. und er war mindestens genauso verliebt.wir hatten vor irgendwann zu heiraten. Doch jetzt hat er vor 3 tagen gesagt, er sähe darin keinen sinn mehr. begründung dafür gabs keine. so nun stehe ich kurz vor weihnachten alleine da im scherbenhaufen meines lebens... kind tot, mann des lebens weg..
ich hätte das jetzt noch näher erläutern können aber das würde hier den rahmen sprengen.. er war in der ganzen schwetren zeit immer bei mir. hinzu kommt, dass er 12 jahre jünger ist als ich und seine mutter ein absoluter hausdrachen ist.. vielleicht hatte sie da auch ihre finger im spiel. aber er wusste, dass er jederzeit bei mir einziehen kann. ich habe nur noch diese unendliche trauer in mir. er war der richtige. niemals ging es mir in den 35 jahren jemals so. und es macht noch mal einen unterschied, dass wir so miese zeiten zusammen übersteanden haben. seit er da war am freitag kein lebenszeichen mehr. ich liege seit 3 tagen auf der couch, unfähig aufzustehen.. ich heule und heule und heule... es tut so verdammt weh! wir hatten pläne für die zukunft...

21.12.2014 22:07 • #1


VictoriaSiempre
Oh liebe Julekind,

es tut mir so furchtbar leid für Dich! Ich kann Dich nicht wirklich trösten, fürchte ich.

Vielleicht wurde Deinem Freund alles ein wenig zuviel? Er ist ja nun noch sehr jung und für ihn war es bestimmt auch schwer, den Tod Deiner Tochter mitzuerleben. Wenn er dann noch in die Rolle des Psychologen reingehen sollte, dann wird ihn das überfordert haben.

Hast Du weitere Unterstützung? Familie, Freunde, einen richtigen Psychologen?
Du brauchst dringend Hilfe, um über Deinen Verlust hinweg zu kommen.

Ich wünsche Dir alles Gute. Die Weihnachtszeit ist bestimmt besonders schwer für Dich...

21.12.2014 22:22 • x 2 #2


A


Ich habe alles verloren- Kind tot, Mann weg

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J
Hallo,

zu erst einmal mein herzliches Beileid für deinen Verlust, sein Kind zu verlieren ist wohl das schlimmste was man durchmachen kann.

Ich kann auch verstehen, dass dich das sehr herunter gezogen hat und er für dich dadurch zur wichtigsten Person deines Lebens wurde.

Ich glaube nicht dass Alter und Familie da für ihn so eine wichtige Rolle gespielt haben bei seiner Entscheidung. Viel mehr glaube ich dass er siherlich auch durch deinen Verlust unglücklich war, man leidet ja auch mit. Ging es mit deinen Gefühlen nach allem wieder bergauf oder warst du noch nicht über den Verlust hinweg?

Was ich sagen will ist, dass er vielleicht auch sehr darunter gelitten hat und vielleicht hatte er niemanden bei denen er seinen Frust und Trauer abladen konnte so wie du bei ihm oder wart ihr gegenseitig füreinander da?

Auf jeden Fall darfst du dich jetzt nicht hängen lassen, der Verlust ist natürlich sehr hart und die ersten Tage sind grauenhaft. Weihnachten ist doch das Fest der Liebe ich hoffe er besinnt sich noch einmal oder zumindest ihr findet einen Weg euch auszusprechen.

LG Jelto

21.12.2014 22:22 • x 1 #3


KäptnNemo
Liebe Julekind,

mir ist Deine Geschichte ganz doll Nahe gegangen. Es tut mir unheimlich leid und dafür gibt es auch gar keine passenden Worte.

Der Verlust Deines Kindes muss Dich unheimlich schmerzen, da zerbricht dann schon die Welt und nun ist auch noch der Partner weg, der Dir soviel Unterstützung und Halt gegeben hat. Vielleicht ist er tatsächlich einfach total überfordert. Er hat versucht in der Zeit Dir ein guter Partner zu sein und vielleicht sich selbst dabei übersehen. Nun ist er ja auch um einiges jünger, dass muss ja auch für ihn eine schlimme Erfahrung gewesen sein. Da sind so viele Schmerzen, da ist so viel Leid, so viel Kummer.

Erst einmal ist wichtig, dass Du jemanden hast, der nun für Dich ist - wir im Forum hören natürlich zu, aber wir sind eben alle nur virtuell und können Dich nicht in den Arm nehmen. Gibt es da jemanden? Vielleicht braucht Dein Ex einfach jetzt auch mal Ruhe um runterzukommen, um selbst verarbeiten zu können.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und das Du Menschen um Dich hast, die Dich auffangen. LG, Finn

21.12.2014 22:38 • x 3 #4


julekind
dankeschön.. wenn schon jmd zuhört kanns ja meist schon trösten.
er ist rettungssanitäter vo9n beruf d.h. er hat schon eine andere grundeinstellung zum tod. ihn hat es weniger tangiert (zumal er selbst keine kinder hat). ich hoffe jeden tag, dass er sich doch noch mal meldet und unsere beziehung weiterführen will. es ist so ein gefühlschaos. ich weiss nicht ob ich mich mit der hoffnung nur selbst verarsche. ich hab nur noch meine eltern und die will ich damit nicht auch noch belasten.. ich schaff es zur zeit ja nicht einmal ne stunde ohne weinkrämpfe..
es ist einfach dieses jahr die summe des erträglichen die alles so schlimm macht. selbst atonsil tropfen bringen nichts. ich schaffe jede nacht gerade mal 2 std. schlaf. das war ich so gewöhnt bei meiner tochter. ständig wach sein. und mittlerweile seh ich aus wien zombie.. blass, ungepflegt und einfach nur widerlich

21.12.2014 22:54 • #5


M
ach julekind,
du bist selbst auch noch sehr jung
und lange nicht so alt wie du dich fühlst

ich hatte hatte auch 2 lange beziehungen zu jüngeren männern...
ich sah immer schon jünger aus,
da hat es sich so ergeben....
aber im rückblick hat mich das älter sein doch ein bißchen gestresst....

vor allem wenn ich gerechnet habe, wenn ich später mal 50 bin dann ist er...
und wenn ich 60 bin dann ist er....

jetzt habe ich einen freund der 1 jahr älter ist als ich...
aber in kopf und herz fröhlich und jung...
das entspannt mich und ich hätte damals nicht gedacht,
daß ich so ein exemplar je finde...

21.12.2014 23:48 • #6


VictoriaSiempre
Auch für Sanitäter, Ärzte und Pastoren ist es noch mal etwas anderes, wenn der Tod im eigenen Umfeld einschlägt. Er hat ja mit Dir gelitten und sollte gleichzeitig Dein Partner, Seelenverwandter, Freund und Psychologe sein. Das wird er nicht gestemmt bekommen haben.

Wenn Du vermutest, dass seine Mutter größeren Einfluß auf ihn nehmen konnte, dann heißt das ja auch, dass Du davon ausgehst, dass er letztlich doch noch nicht so gefestigt im Leben stand.

Viele Menschen haben auch Schwierigkeiten, mit der Trauer anderer umzugehen. Weil man völlig hilflos ist und den Schmerz nicht abnehmen kann.

Ich wünsche Dir, dass Du noch anderswo Hilfe findest. Deine Eltern trauern ja auch, weil sie ihr Enkelkind verloren haben.

Such mal nach z. B. Verwaiste Eltern Alleine wird es schwer für Dich, mit beiden Verlusten klar zu kommen.

21.12.2014 23:55 • #7


A
Liebe Jule,

zuerst mein aufrichtiges Beileid zum Verlust deines Mädchens. Es gibt wohl nichts Schlimmeres, als ein Kind zu verlieren

Jetzt akut, wo auch noch dein Freund die Flatter gemacht hat, suche dir Beistand, bitte. Raffe dich auf, geh zum Hausarzt und lass dir evtl. etwas anderes zum Schlafen verschreiben (und wenn es für 2 Wochen ist), um ein wenig zur Ruhe zu kommen. Scheue dich nicht, Freunde und Eltern um Hilfe zu bitten in so einer Krise, die haben doch sicher Verständnis.

Lass dich nicht runterziehen von dem ganzen Weihnachtsbrimborium. Pizzadienst, schöne warme Wanne, Spaziergang oder mit einer Freundin ausgehen (gemütliche Bar etc.), Kino? Ein Wellness-Tag oder Wochenende buchen? Wenn man den Körper streichelt, tut das auch der Seele besser ... gegenläufig.

Zu deinem Freund mag ich gar nicht viel sagen, außer, dass er möglicherweise selbst überfordert war und etwas Distanz braucht? Keine Ahnung, jedenfalls sind wortlose Abgänge hartes Brot. Manche können auch nicht anders, n Schnitt machen ist eher die männliche Lösung. Es zeigt aber wenig Empathie, so einen Schritt knapp vor Heilig Abend zu tun.

Versuch es erst einmal zu akzeptieren, auch wenn es schwer fällt. Und versuch auch, die beiden Schicksalschläge nicht zu vermischen, wenn du wieder freier atmen kannst

Fühle dich ein wenig geherzt in deinem Jammertal, das sind psychische Zentnerlasten, die du grade schultern musst.

22.12.2014 00:37 • #8


julekind
Zitat von VictoriaSiempre:
Wenn Du vermutest, dass seine Mutter größeren Einfluß auf ihn nehmen konnte, dann heißt das ja auch, dass Du davon ausgehst, dass er letztlich doch noch nicht so gefestigt im Leben stand.
wie recht du hast. leider ist er ein absolutes mamasöhnchen. ich habe eine art tagebuch angefangen, das mich ab jetzt immer begleitet und in das ich alles schreiben kann. es ist dieses auf und ab meiner gefühle, die mich noch verrückt werden lassen... vielleicht kommt er ja zurück.... nein, so wie er klang wars das.... aber mit ein bißchen zeit kann vielleicht wieder was draus werden.. ach komm, du bist ihm doch mittlerweile egal.. etc.....

bei den verwaisten eltern bin ich schon. aber es ist schwierig diese gruppe zu nutzen während man liebeskummer hat.
ich war 5 jahre davor single und ich war zufrieden. ich könnte mir in den hintern beisse, wieder jmd an mich rangelassen zu haben und doch wieder verletzt zu werden... jetzt fängt alles wieder von vorne an..
ich komm mir vor wie ein kind dass mit Dominosteinen kilometerlange strecken baut und jedes mal bevor es den letzten stein aufstellt, kommt so ein Ar. und wirft alles um...

er war einfach alles für mich.. auch, wenn viele z.b. aus meinem freundeskreis es nicht verstehen.. die trennung kaum aus heiterem himmel. einen tag davor war noch alles gut. und jetzt ist alles zerfetzt.... wenn ich so andere beiträge lese, tut es gut, dass man nicht alleine ist.. jetzt so kurz vor weihnachten....
ich hab in all den jahren nie daran gedacht, nicht mehr weiterleben zu wollen.. aber ich muss sagen dass diese besch... situation dem schon sehr nahe kommt:(

22.12.2014 08:45 • #9


G
Guten Morgen,

ich bin 2-fache Mutter und dein Schicksal geht mir sehr an die Nieren.

Ich möchte auch nicht viel sagen, außer, dass ich der Meinung bin, du solltest dringend in eine Klinik, Akutstation, wo man dich auffangen kann. Es müssen dir professionelle Leute zur Seite stehen.

Du hast ein Kind verloren, dass ist das schlimmste was es auf der Welt gibt! Diese Trauer plus den Verlust des Freundes = da brauchst du wirklich starke und gute Hilfe.

Bitte scheu dich nicht zu einer Klinik zu gehen, dafür sind Akutstationen da.

22.12.2014 08:46 • #10


S
Julekind,

unsere Worte sind nur ein wenig Balsam, wenn sie es nur sein können.

Ich weiß nicht, wie ich Dich trösten kann. Hoffnung hält einen ja erst mal aufrecht und es ist ganz normal, dass Du sie erst mal hast.

Hast Du denn Freunde, mit denen Du in den nächsten Tagen etwas zusammen sein kannst oder mit denen Du reden kannst? Auch verwaiste Eltern können auch bei Liebeskummer doch auch gute Ansprechpartner sein.

Auch wenn man sich evt verkriechen will, vielleicht hilft Dir die Gesellschaft von anderen. Was denkst Du darüber? Kannst Du jemanden in Deinem Bekanntenkreis fragen, ob Dir jemand in den nächsten Tagen zur Seite stehen kann?

Manchmal weiß man nicht, warum das Schicksal mitunter so hart mit einem umgeht. Fühl Dich hier einfach einmal umarmt.

SusanneJ
Und die Idee mit dem Tagebuch ist gut.

23.12.2014 22:55 • #11


A


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