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Ich habe ihn verlassen und leide trotzdem

H
Hallo!

Da steh ich nun mit meiner Entscheidung zur Trennung, vor 2 Wochen ausgesprochen und alles fällt mir schwer.
Ich dachte, mir müsste es besser damit gehen, aber leider erinnere ich mich immer wieder nur an die schönen Momente.
Die Trennung fiel mir leicht nach nur 10 Monaten Beziehung. Ich empfand nichts mehr für ihn.
Danach schwankte meine Stimmung von beschwingt, energievoll bis zu Tode betrübt, sehnsüchtig.
Wir gingen sehr friedlich auseinander, wobei er fast weinte, es kam gefühlsmäßig aber nicht bei mir an.
Dass er fast weinen musste, hatte mich sehr verwundert. Ein wunder Punkt für mich war, dass er mir immer zu nüchtern war. Diese Emotion überraschte mich dann sehr. Am letzten Tag verstanden wir uns dann ausgerechnet auch noch bestens. Dass wir uns gegenseitig mögen, sagten wir uns, aber ich kam nun mal zu dem Schluss, dass wir nicht zusammenpassten. Ich litt zu häufig unter seinem Verhalten, das hatte fast jedes Gefühl für ihn getötet. Kämpfen um die Beziehung würde er nicht, das weiß ich.

Mir geht so viel im Kopf herum und ich spreche ständig Gedanken auf mein Handy und höre sie mir später an. Dadurch gewinne ich etwas mehr Abstand zu meinem Kummer, aber es reicht nicht und hält nur kurz an. Trotzdem ist das vielleicht eine Idee, die anderen helfen könnte... ?! Das Buch: Der Ex-Faktor, von Dr. Stephan B. Poulter, kann ich auch weiterempfehlen. Ist gerade für die geschrieben, die verlassen wurden. Was insgesamt ja auf jeden Fall noch schmerzhafter ist. Das Buch baut auf jeden Fall fachmännisch auf. Ich sollte nochmal weiterlesen...

Zunächst konnte ich es nicht lassen, auf WhatsApp zu gucken, wann er zuletzt online war. Es tat mir fast jedes mal weh. Er schien schnell etwas Neues zu suchen, sagte das auch noch während des Trennungsgesprächs, was mich verletzte. Als hätte die Beziehung keinen Wert gehabt–austauschbar, zack, die Nächste!
Wissen kann ich es natürlich nicht, reine Vermutung. Jetzt habe ich alles gelöscht: Kontakt, Facebook, WhatsApp. Wir hatten uns nur 3 x die Woche abends gesehen. Die entsprechenden Abende sind jetzt am schwierigsten. Aber ich kann mich noch glücklich schätzen, dass nichts von ihm in meiner Wohnung ist, außer seiner Zahnbürste und die war ja schnell entsorgt...

Ich versuche viel zu unternehmen, Sport, Jazz Dance, Konzert, Theater... aber das sind ja nur Momente, die mich ablenken. Gerade komme ich von einem Konzert mit Cassandra Steen, die ausgerechnet nur sentimentale Herzsongs sang, hätte ich mir eigentlich denken müssen. Jedenfalls bin ich in der Pause gegangen, weil ich mir ständig die Tränen verdrücken musste.
Abends dann ist es am schlimmsten. Oft wollte ich ihn schon anrufen, zwang mich aber, es nicht zu tun.

Keine Ahnung, vermutlich muss ich da einfach durch. Es fühlt sich nur so beschissen an.

Kennt das noch jemand, die Sehnsucht und Zweifel, das richtige getan zu haben, nachdem man sich getrennt hat? Und im Nachhinein alles so rosig zu sehen... ? So war es ja nicht, sonst hätte ich mich nicht getrennt. Und mir müsste es doch jetzt besser gehen. Verflixt!

Wahrscheinlich denken alle, die hat Sorgen...
Loslassen, akzeptieren, sich bestärken, das richtige getan zu haben, es hat nicht sollen sein, das Leben geht auch ohne ihn weiter, ich hatte ohnehin nicht viel von ihm (nur 3 Abende und viiiiel WhatsApp-Kontakt und das 7. Rad am Wagen nach 4 Kindern, noch Ehefrau, Job und Pflichten)...
Ja, geheilt hat es mich davon, mich jemals wieder auf einen noch gebundenen Mann einzulassen, wenn er es auch noch so rosig und plausibel beschreibt... WG mit seiner (Ex)-Partnerin zum gemeinsamen Erziehen der Kinder. Ein Alltag sei mit ihm nicht möglich. Die Frau wusste von mir. Er hatte nie genügend Kapazität, gedanklich richtig bei mir zu sein.
Führt wohl jetzt zu weit, da hat man schnell drüber geurteilt: wie konntest Du nur?! Ja. Im Grunde stimmt das ja auch.

04.10.2014 23:01 • #1


H
Ja Mensch, nach meinem Text habe ich erst gesehen, dass es anderen, vielen anderen auch so geht wie mir. Danke für eure Berichte!
Es erleichtert mich ein wenig, dass ich damit nicht alleine bin. Habe so viel Ähnliches gelesen...
Na ja, war mein erster Beitrag in so einem Forum.

04.10.2014 23:57 • x 1 #2


A


Ich habe ihn verlassen und leide trotzdem

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X
Hallo Honigbiene,
nein, es kommt nicht der Gedanke na, die hat Sorgen.
Es ist schwer, wenn mit einem Schluss gemacht wird, es ist aber genauso schwer, wenn man mit jemandem Schluss macht, sofern man nicht was Neues am Start hat (das ist was anderes).
Macht man also aus reiflichen Überlegungen mit jemandem Feierabend, kommen dann schon solche Gedanken, ob man die richtige Entscheidung getroffen hat, man sieht plötzlich die Vergangenheit ganz rosig und hadert mit der getroffenen Entscheidung.
So, wie Du Eure Situation beschrieben hast, war es völlig richtig, sich zu trennen, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, daß Du nicht mit seiner Nüchternheit klargekommen bist, wobei ich vermute, daß der Funke somit bei Dir nie richtig überspringen konnte, Verliebtheit mit Hemmladung, sag ich mal, oder anders ausgedrückt: keine Schmetterlinge im Bauch.

06.10.2014 07:08 • #3


H
Hallo Xanadu,

danke für Deine Antwort! Und ja, ich war etwas streng mit mir... was wohl andere über meine Sorgen denken würden. Hatte ich hinterher selbst gedacht... Danke dafür!

Ja, ich habe das Richtige getan, auf mich gehört und den Schlussstrich gezogen. Immer wieder lese ich mir durch, welche Gründe ich aufgeschrieben habe, die zu meiner Entscheidung führten.
Ich sage Dir, das ist so schwer, das zu verinnerlichen und zu halten. Wie verhext. Es kommt immer wieder der Wunsch durch, ihn anzurufen. Und es ist so schwer, mich auf irgendwas zu konzentrieren.

Aber, kommt Zeit, kommt Abstand und merke, heute bin ich schon 1 Tag weiter. Ja, man muss sich wohl einfach Zeit geben und sich selbst vertrauen. Jeden Tag im moment aufs Neue.

Verliebtheit war tatsächlich nur am Anfang der Beziehung. Die hatte zuletzt mehr und mehr nachgelassen, wobei sich die ja irgendwann in Liebe umwandelt, aber dazu kam es nur sehr holprig. Mal war sie da, dann ging sie wieder weg von meiner Seite aus. Es war ein ewiges Hin und her mit meinen Gefühlen.

Und schliesslich die Sache nicht wert, weil er ja sowieso nicht gänzlich frei und verfügbar war.
Trotzdem schade um die schönen Momente, die wir zusammen hatten. Davon gab es nur zu wenige.
Du hast schon irgendwie recht, dass das Gefühl nicht völlig stimmte. Meines jedenfalls nicht (mehr).
Und zuvor mit ständigen Schwankungen...

06.10.2014 14:56 • #4


L
Ich habe meinen Freund vor fünf Monaten nach drei Jahren Beziehung verlassen. Es kam aus einem Impuls heraus, mitten in einem nichtigen Streit. Eigentlich hat es damals schon länger in mir gebrodelt.

Er war sehr unzuverlässig und konnte mir seine Liebe nie so zeigen, wie ich es mir gewünscht habe. Wir haben zwar sehr viel unternommen, aber er konnte seine Gefühle nie ausdrücken, nicht mal ein ich liebe dich war dein. Also habe ich mich nach der Trennung auch dafür entschieden, es dabei zu belassen.

Allerdings hat er mal gesagt, dass es nicht unrealistisch wäre wieder zusammenzukommen. Im Grunde meines Herzens sehne ich mich auch total danach und alle Dates etc. die ich hatte; waren zwecklos, weil ich ihn noch liebe.

Wir sehen uns im Alltag leider sehr oft, was es zusätzlich schwer ist, ihn zu vergessen, aber leider geht es nicht anders (Gleiches Viertel, gleicher Arbeitgeber).

Ich habe aktuell keine Ahnung, was ich machen soll.

06.06.2017 19:25 • #5


L
Hallo Lela,

wie hat er denn auf die Trennung reagiert?

06.06.2017 19:35 • #6


Luto
Zitat von Lela:
Er war sehr unzuverlässig und konnte mir seine Liebe nie so zeigen, wie ich es mir gewünscht habe.

Hätte er es zeigen können? Wenn er es jeden zweiten Tag gesagt hätte, hätte es Dir gereicht, oder hätte es Dein Brodeln verstärkt?

06.06.2017 19:39 • #7


L
@Leonie85: Im ersten Moment war er total sauer und meinte, er sieht jetzt mein wahres Ich. Danach hat er sich aber dafür entschuldigt. Er wollte aber kein einziges Mal, die wahren Gründe dafür hören oder darüber sprechen. Nur als ich ihn einmal fast dazu gedrängt habe, haben wir ein klärendes Gespräch geführt, aber selbst da hatte er keine Fragen. Er will jetzt oft freundschaftlich was unternehmen, aber es verletzt mich so, einfach so zu tun, als wäre nie was gewesen. Nie über die Sache zu reden. Ich hab ihm schon einen Brief und ellenlange Nachrichten geschrieben, aber er hat nie so wirklich reagiert.

06.06.2017 20:51 • #8


L
Zitat:
Hätte er es zeigen können? Wenn er es jeden zweiten Tag gesagt hätte, hätte es Dir gereicht, oder hätte es Dein Brodeln verstärkt?


Ich weiß nicht. Es hätte mir gereicht, wenn er über Probleme hätte reden wollen oder mehr Interesse daran gezeigt hätte.

06.06.2017 20:54 • #9


mafa
Naja er liebt dich nicht, und du sehnst dich nach der Vertrautheit. Es würde irgendwann wieder genauso kommen wie es aufgehört hat. Ex ist ex, da sollte man den Kontakt auch mal für eine ziemlich lange Zeit komplett unterbrechen. Solange du noch Gefühle hast aber er anscheinend nicht quälst du dich nur aber es kommt nichts dabei raus

06.06.2017 20:55 • #10


S
Hallo an alle. Möchte hier mal einwerfen, wie sieht es mit eurer Gefühlswelt nach längerer Zeit aus? Ich bin 55 u. habe das Gefühl wieder allein zu sein, macht mich hart und unnahbar. Teils war ich das schon vorher, aber ich denke, die Männerwelt wird im Alter eher noch kindlicher und stummer. Was mich nicht gerade in Zuversicht übt, noch einen netten Partner zu finden. Und mein letzter war oder ist mir wie ein Fremder vorgekommen nach der Trennung. Seufz...hab da wenig Hoffnung.

03.07.2017 11:34 • #11


A


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