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Ich muss loslassen, funktionieren Wie nur? Bin gelähmt

Teargas88
Hallo ihr Lieben!

Habe mich nach langem Überlegen hier angemeldet. Der Grund dafür ist ganz einfach: Wie viele von euch habe ich Herzschmerzen ohne Ende. Ich bin 26 Jahre jung, stehe kurz vor meiner Bachelorprüfung und habe noch fünf Klausuren zu schreiben. Die Trennung von meiner Freundin liegt nun genau zwei Monate zurück. Und auch wenn ich mittlerweile sehr viel nachgedacht und reflektiert habe: Egal wie weh mir vieles tat, egal wie enttäuscht ich von ihr und ihrem Verhalten bin, egal wie enttäuscht ich auch von mir selbst bin. Ich kann mich nicht richtig konzentrieren. Ich kann nicht abschließen und aufhören an sie zu denken. Ich kann nicht aufhören sie zu lieben.

Mein Herz und mein Kopf führen einen unfassbar ungleichen Kampf und ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt los zu lassen. Ich hoffe, dass ihr mir vielleicht Tipps geben könnt. Ich hoffe, dass ihr mir in dieser schwierigen Zeit vielleicht auch einfach sagen könnt: Hey, ist doch alles menschlich. Halte durch. Ich werde versuchen euch die Situation so gut es geht und ungeschönt und möglichst objektiv zu beschreiben. Ich habe einfach nichts davon, wenn ich mich hier selbst belüge. Ich hoffe ihr haltet bis zum Ende durch und könnt euren konstruktiven Senf dazu geben. Wer es schafft sich den ganzen Text durchzulesen ohne dabei „oh man is der typ treudoof“ zu denken, bekommt von mir zehn Gummipunkte.

Dieser Text soll allen eine Warnung sein, die sich verausgaben. Denen, die bedingungslos lieben und immer wieder getreten werden. Macht nicht die selben Fehler wir ich. Ich kann nicht mehr!

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Ich bin zwei Jahre mit meiner Freundin zusammen gewesen. Als wir uns kennengelernt haben war ich 24, sie 29. Uns trennen 4,5 Jahre. Wir kamen beide aus langen Beziehungen. Bei ihr war's ne 7-jährige Beziehung bei deren Ende es mehrmals heftig geknallt hat. Er war ihre große Liebe und er hat sie verlassen, weil er nach nem sehr schweren letzten Jahr ne andere kennengelernt hat. N paar Monate später kam er zurück aber sie konnte ihm das nicht mehr verzeihen. Und dann hat sie vor zwei Jahren mich kennen gelernt.

Bei mir war es so, dass ich zuvor ne 5-jährige Beziehung hatte. Die Trennung lag jedoch schon einige Monate hinter mir und ich hab mich zwischendurch in Dinge gestürzt die mir nicht gut getan haben. Einfach weil ich nicht allein sein konnte. Ne klassische Übergangsgeschichte ohne Sinn und Verstand. (Im Nachhinein betrachtet die denkbar bescheidenste Entscheidung, die man nach ner langen Beziehung treffen kann) Dann hab ich SIE durch puren Zufall kennengelernt und mich sofort in sie verknallt. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich dieses Gefühl der Liebe auf den ersten Blick verspürt habe. Ihr ging es damals genauso. Wir haben drei Sätze miteinander gesprochen, uns zwei Wochen nicht gesehen. Irgendwann habe ich das nicht mehr ausgehalten und mich bei ihr gemeldet. Wir haben unsere Dinge geklärt (Sie hat mit ihrem Typen Schluss gemacht, ich habe meine liaison beendet) und uns sehr oft gesehen. Wir wussten beide, dass wir in einer denkbar schwierigen Situation waren und beide unsere langen Beziehungen nicht verarbeitet hatten. Trotzdem waren die Gefühle bei uns beiden so stark, dass wir es trotzdem versucht haben.

Ich denke ihr ahnt, worauf das ganze hinaus läuft. Manchmal trifft man den richtigen Menschen im absolut falschen Augenblick. Manchmal ist man nicht reif weil man nicht verarbeitet hat. Ich denke mal, dass es das ist.

Die ersten Monate waren wirklich schön. Wir haben stundenlang miteinander geredet, Spaß gehabt, Witze erzählt. Einfach über Gott und die Welt geredet. Sie hatte gerade ihr Studium abgeschlossen, fühlte sich aber nie so wirklich wohl, wenn sie drüber geredet hat. Ich hatte generell son bisschen das Gefühl, dass sie sehr viel mit sich selbst beschäftigt war. Wir hatten beide noch Kontakt zu Exfreund und Liaison. Haben uns nix dabei gedacht, weil wir offen und ehrlich miteinander umgehen konnten und bis zum Schluss auch umgegangen sind. Das war eine der schönen Seiten unserer Beziehung. Diese absolute Ehrlichkeit gegenüber allem möchte ich nicht vermissen.

WO war ich stehen geblieben? Sie hat viel mit sich selbst ausgemacht und sich des öfteren mit ihrem Ex getroffen und mit ihm geredet, weil er sowas wie ne Bezugsperson für sie war. Das war für mich nie ne schlimme Sache. Trotzdem hatte ich irgendwann das Gefühl, dass sie mit ihren Gedanken und Problemen nur zu ihm rennt und sich ihm anvertraut. Ist kein schönes Gefühl, weil sie ja mit mir zusammen war und ich ganz normal davon ausgegangen bin, dass ich doch jetzt für sie da bin. Als ich dann nach knapp drei Monaten mit ihr vorm Rechner saß und sie ganz lieb gefragt hab ob wir nicht nach nem Job für sie suchen sollen hatte ich dann das erste Mal das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt. Sie hat sich total verschlossen und knapp ne halbe Stunde lang nicht mit mir geredet. Mit Sprüchen wie: „Ich fühl mich irgendwie unwohl, will nach hause...“ Das hat mich total verletzt, ich wollte ihr ja schließlich nur zeigen, dass ich für sie da bin.

Für einen Menschen wie mich, der sich immer schon mehr Gedanken über seine Partner und Freunde gemacht hat als um sich selbst, war das sehr hart. Die ganze Geschichte mit ihrem Job hat sich irgendwann ganz heftig angestaut. Sie ist falsche Kompromisse eingegangen, hat noch mehr dort gearbeitet und sich total fertig gemacht. Ich bin für sie zich Kilometer gefahren um sie zur Arbeit zu bringen und abzuholen. Wir haben uns fast nur noch abends gesehen. Sie war dann immer total fertig und genervt und ich traurig weil sie nicht mehr mit mir geredet hat. Wenn ich dann, egal wie liebevoll es auch sein konnte, davon geredet habe ihr nen Job zu besorgen und dass mich die gesamte Situation total verletzt kam von ihrer Seite nicht viel. „Ja, ich versuch’s“ und „nein, jetzt hör auf mich damit zu nerven. Du willst ja nur nen anderen Menschen aus mir machen...“ Und ich sagte dann zu ihr: „Das stimmt doch gar nicht. Ich mach mir nur Sorgen um dich. Ich merke doch dass dich das fertig macht und mich verletzt es auch...“ Angenommen hat sie das irgendwie nicht. Ich war der Böse, der sie unbedingt verbiegen wollte.

Sowas staut sich an. Irgendwann ist man nur noch enttäuscht. Und irgendwann entstehen Streitsituationen die du nicht kontrollieren kannst. Irgendwann war dieses tolle Miteinander nicht mehr da. Wir haben uns oft nur noch angeschwiegen und ich hatte auch Angst überhaupt irgendwas zu sagen. Der Frust wurde von ihrer Seite aus irgendwann auf die kleinsten Kleinigkeiten übertragen. Je mehr ich für sie da sein wollte umso mehr hat sie das abgeblockt. Ich hab mir sprichwörtlich den Hintern für die Frau aufgerissen. Hab Besorgungen für sie gemacht, bin durch die Weltgeschichte für sie gefahren. Nen Dank hab ich nie erwartet. Als sie mir dann irgendwann auch noch sagte: „du machst ja nix, das was du tust ist alles selbstverständlich“, hat mich das sehr getroffen. Ich bin dann in sone Abwehrhaltung rein und hab aufgezählt was ich alles schon getan habe und dass mich das traurig macht. Die Reaktion war vollkommen unverständlich. „Ja, du willst ja immer auf son goldenes Podest gehoben werden, blablabla.“ Nein, wollte ich nicht. Ich wollte nur ihre Liebe, ihre Anerkennung dafür dass ich da bin.
Im Oktober letzten Jahres gab’s dann den ersten großen Knall. Ich bin mal wieder mit ihr durch die Gegend gefahren, weil sie nen Arzttermin hatte. Kurz vorher hat sie ne Bestätigung für nen neuen Job bekommen. Den hatte ihr n ehemaliger Arbeitskollege vorgeschlagen. Ihre Worte dazu: „Na, biste jetzt sauer weil ich das von alleine hinbekommen habe und nicht mit deiner Hilfe?“ Die Geschichte war deswegen auch so komisch, weil ich ihr den selben Job vorher schon vorgeschlagen hatte. Sie hat sich dann mit ner super tollen Bewerbung da gemeldet und hat sogar noch optionen für ne höhere Stelle in Aussicht gestellt bekommen. Ich war total Stolz auf sie. Die Reaktion mir gegenüber war trotzdem ganz harter Tobak. Ich hab mich so gefühlt als ob sie mich überhaupt nicht kennen würde.

Sie hat sich jedenfalls riesige Gedanken drum gemacht, dass sie doch kein Geld hat und dass alles doch so teuer würde. Ich hab auf der Hinfahrt versucht ihr die Angst zu nehmen und einfach nur gesagt: „Der Arzt wird dir mit Sicherheit ne Ratenzahlung anbieten. Ausserdem hast du doch bald nen neuen Job und verdienst dann wieder mehr Geld. Entspann dich. Ist doch alles nicht so schlimm.“ Gesagt getan. Der Arzt war total nett, hat sie komplett aufgeklärt und genau so reagiert wie ich es ihr vorher noch geschildert hatte. Aufm Rückweg hab ich das dann nochmal zu ihr egsagt: „Sieht du Schatz? War doch alles gar nicht so schlimm. Ich bin stolz auf dich. Und wenn du jetzt dann wo anders arbeitest und vielleicht sogar hinterher noch befördert wirst dann ist das doch alles erst recht kein Problem. Ihre Reaktion auf den letzten Teilsatz kam ganz laut geschrien: „Du blöder Penner. Du willst unbedingt dass ich sone total wichtige Managerin bin. DU kannst mich mal. Fahr mich nach hause ich hab auf dich keinen Bock mehr.“

In der Situation, vielleicht auch schon vorher, hätten viele andere das Weite gesucht und wären gegangen. Ich weiß nicht was mit mir los war aber ich glaube ich hatte meine Eier ganz weit unter ihrem Trophäenschrank versteckt und sie nie mehr wieder gefunden. Ich hab die Frau ja schließlich so geliebt. Ich hab um sie gekämpft, kam eine Woche später wieder mit ihr zusammen. Das Verhältnis war aber kaputt. Der Schmerz in mir kam immer mal wieder hoch. An meinem Geburtstag war sie abends bei meiner Party, hat bei mir geschlafen. Am nächsten Tag wo meine Familie dann da war wollte sie nach hause weil sie ja am nächsten Tag ihren neuen Job antreten würde und noch ein wenig Ruhe bräuchte. Sie hat dann zuhause Ferngesehen, ich war traurig.

Die folgenden Wochen und Monate waren dann im Umkehrschluss eigentlich ganz schön. Ich hab meinen Schmerz unterdrückt und irgendwie hat das geklappt. Ende Januar, Anfang Februar gings dann wieder los. Wir waren mit Freunden auf ne Veranstaltung eingeladen. Ich kam von nem 8 Stunden Uni-Tag und hab se abgeholt, hab noch Essen für uns beide eingekauft und sie hat mich total liebevoll begrüßt und mich gefragt ob ich denn noch genug Geld dabei hätte. Ich hab das bejaht, wir sind zum Auto. Am Auto hab ich dann gemerkt: „Hey, ich hab doch grade essen geholt. Ich hab glaube ich nicht mehr genug, Schatz, können wir vielleicht doch noch ein wenig Geld abholen?“

Ihre Reaktion: „Boah du blöder Vollidiot. Wir sind grade an nem Automaten vorbei. Blablabla mecker mecker mecker.“ In dem Moment hab ich dann nur noch gesagt: „weißt du was? Halt doch einfach deine Klappe.“ Ich hab das einfach nicht mehr ausgehalten. Sie hat mich für jeden Mist angeschnauzt und da war dann irgendwie vorbei. Auch hier wäre nach soner respektlosen Aktion jeder andere abgehauen. Ich nicht. Ich hab mich wieder selbst verletzt, meinen Stolz begraben und bin ihr hinterher gelaufen. Ihre Sprüche dazu: „Du rennst hinter mir her wie son Psycho. Was soll das? Lass mich in Ruhe!“ Sie hat mich dann auch nicht mehr zuhause reingelassen, hat unsere Verabredung abgesagt und ist hoch.

Daraufhin waren wir knappe vier Wochen nicht zusammen, ich hab trotzdem mal wieder alles versucht und bin ihr hinterher gelaufen. Irgendwann kam dann der erste S., die ersten intimen Momente seit Wochen. „Wir sind trotzdem nicht zusammen. Ich hab übrigens jetzt Urlaub mit meiner Familie gebucht über meinen Geburtstag. Wir fahren an die Nordsee.“ Den Urlaub hatte se eigentlich mit mir geplant. Autsch. Ich hab ihr dann noch vorgeschlagen ich könnte sie ja an ihrem Geburtstag besuchen. Kam nicht wirklich was zurück. Aber ich könnte ja auf ihren Kater aufpassen während sie weg ist. Das fänd sie ganz toll.
Eine Woche bevor sie dann weggefahren ist hat mich n Kumpel aus Berlin angerufen ob ich ihn nicht genau im selben Zeitraum besuchen wollen würde. Gesagt getan. Hatte mir sogar noch Gedanken dazu gemacht wie ich das alles deichsel. Ich würde Donnerstags zur Nordsee und abends dann nen Schlenker machen und Richtung Berlin düsen. Ich bin schließlich Student und kann mir nicht zwei heftig lange Autofahrten hintereinander leisten. Sie hatte Mittwochs Geburtstag. Hab se mittags angerufen und ihr gratuliert, sie hat sich gefreut. Hab dann gesagt ich rufe später mal an. Später war 22 Uhr. Sie ist nicht dran gegangen, weil sie sauer auf mich war, dass ich nicht da war. Und das obwohl sie mir noch Tage vorher gesagt hat wir sind ja nicht zusammen und auf meinen Vorschlag nicht reagiert hat. Wollte ihr eigentlich nur sagen, dass ich se morgen dann besuchen würde.

Am nächsten Tag hab ich sie dann überraschen wollen. Hab ihre Schwester angetextet und wollte die Adresse in Erfahrung bringen. Ihre Schwester ist dann natürlich direkt zu ihr hin und hat ihr das gesagt. Der Krawall war vorprogrammiert. Hat mir nicht zugehört, hat mir vorgeworfen sie würde mir das alles nicht glauben und ich würde ja jetzt nur hoch kommen weil ich wegen gestern n schlechtes Gewissen gehabt hätte. Ihre Familie hat sich zusätzlich auch noch eingemischt. War totale schei.. Ich bin also nicht gefahren. War total aufgelöst und bin direkt durch nach Berlin.

Als ich wieder kam hatten wir n Gespräch. Sie war wieder total doof drauf. „Ich weiß nicht was mit mir los ist. Blablabla ich tu dir nur weh. Ist besser wenn wir getrennte Wege gehen.“ Ich so: „Quatsch, hat sich einfach viel angestaut. Versuch es doch bitte. Wir lieben uns doch. Blablabla.“ Und hey, als ob ich mich einfach weiter selbst zerstören wollte hab ich es dann NOCH MAL versucht. Ich bin schon echt n bekloppter Mensch. Die vier Wochen danach waren total schön. Zum ersten Mal seit Monaten hatte ich wieder das Gefühl dass alles tacko ist und das Gespräch wirklich was gebracht hat.

Bis zum Moment an dem wir zu Tanz in den Mai gehen wollten. Ich hatte ihr drei Tage vorher schon gesagt, dass ich gerne mit meinen Freunden in der örtlichen Szenekneipe was machen würde. Sie war arbeiten und sagte mittags schon, dass sie gerne Tanzen würde aber dass es okay für sie wäre mit zu kommen. Gesagt getan, ich fahre zu ihr, hole auf dem Weg noch Getränke und kaufe für sie ein. Ich hole sie ab, sie ist wieder mal genervt von der Arbeit. Wir holen uns was zu essen. Wir sind zuhause, sie macht noch sport. Ich penne ein, sie deckt mich zu und gibt mir noch nen liebevollen Kuss. Ich werde wach und klopf mir auf meine Oberschenkel und sage einfach: „So, bin feddich.“ Sie fühlt sich unter druck gesetzt und wird biestig, geht duschen und sagt sie ist müde und überhaupt ne Kollegin von uns hatte ja gefragt ob wir nicht mit tanzen gehen wollten.

Ich saß da so und dachte mir: Ey, du hast ihr doch vor tagen schon gesagt dass du verabredet bist. Was soll das jetzt schon wieder. Habe also nicht darauf geantwortet. Sie kam aus der Dusche, hat rumgestöhnt weil sie nen Furz quer sitzen hatte und ich rief ihr dann nur noch genervt hinterher: „Ich finds doof, dass du dich immer so künstlich aufregen musst.“ Und hab ihr damit ne Steilvorlage gegeben. „Ich hab keine Lust mehr mit dir weg zu gehen. Blablabla du ranzt mich immer an blablabla.“ Kein Anschein von Selbstreflektion, kein Nachdenken darüber, dass sie vielleicht heute der Ausschlaggebende Punkt für den Stress war. Ne totale Lapalie. Hab noch ne halbe Stunde lang versucht die Fronten zu beruhigen. Hab sogar die Kollegin die mit uns feiern gehen wollte angerufen. Der hatte se schon gesagt dass zoff ist. Sie wollte aber mit meiner Freundin reden, also geh ich mit dem Telefon zu ihr um ihr die Kollegin zu geben. Ihre Reaktion: „Boah jetzt hetzt du wieder alle gegen mich auf. Blablabla kann doch nicht dein Ernst sein du Ar..“ Und ich so: „Du hast ihr doch gesagt dass wir stress haben. Davon wusste ich gar nix.“ Ab dem Zeitpunkt haben wir kein vernünftiges Wort mehr geredet. Sie hat mich nur noch angeschrieen, ist ins Schlafzimmer verschwunden und hat mich beleidigt. Ich wäre ja n Ar. und ne Memme. Als ich dann angefangen habe zu weinen hieß es: Du bist n richtiger Waschlappen, ich brauche nen richtigen Mann. Da bin ich gegangen, sie hat mich noch mal geschubst. Als sie die Tür hinter mir zugemacht hat hab ich ihr noch gesagt dass ich mir für sie wünsche, dass sie den nächsten Typen anders behandelt als mich.

Haben drei Tage später telefoniert. Sie sagte mir dass sie nicht mehr kann und dass sie mir nur weh tut. Dass sie Angst hat, dass wir uns irgendwann gegenseitig schlagen. Ich hab versucht sie zu beruhigen. Wollte sie nicht. Sie will alleine sein. Zwei Wochen später bin ich zu ihr hin um mit ihr zu reden. Wir haben zwei Stunden lang geredet. War schwer für mich und irgendwie auch für sie. Sie sah total abgemagert aus und so. Hab ihr nen Brief gegeben in dem drin stand dass ich se total liebe und dass ich selbstreflektiv der meinung bin dass wir damals einfach nicht bereit waren und dass wir nie ne richtige Chance hatten. Hat sie bejaht. Ändert aber an ihrer Meinung nix. Sie würde mir nur weh tun und sieht keine Perspektive. Sie müsse jetzt erstmal ihr eigenes Ding durchziehen und auf sich selbst klarkommen. Sie würde mir ja nur weh tun wenn wirs nochmal versuchen. Ich hab das hingenommen aber nicht wahrhaben wollen. Haben uns lange umarmt, ich hab geweint. Hab ihr noch nen Kuss gegeben und sie verabschiedet. Bis demnächst, ich liebe dich. Danach bin ich nach hause gefahren. Seitdem leide ich.

Drei Wochen später schrieb ich se an und wollte se fragen ob sie mit mir reden mag. Ihre Antwort: „Ich bin der Meinung wir haben alles geklärt. Im Übrigen bin ich von jemandem zum Essen eingeladen und für ne Freundschaftliche Beziehung ist es noch zu früh.“ Da bin ich total sauer geworden und hab ihr geschrieben, dass sie ne einzige Enttäuschung ist. Hat sich wieder alles hochgeschaukelt.

Ne Woche später schrieb sie mich an und sie sagte mir nochmals das sie der Meinung ist ich würde ihren Humor nicht verstehen, ich würde sie generell nicht kennen und sonstigen Stuss, den ich sofort wiederlegen konnte. Ich hab ihr noch nen Brief gegeben den ich eigentlich abschicken wollte. In dem ich mich für die bösen Worte entschuldige. Sie fand ihn toll und sagte: „Ich hoffe auch dass du dich findest.“ Danach haben wir nicht mehr geredet. Unsere Freundin sagte mir nur, dass sie das mit dem alleine sein wohl durchzieht und auch mit dem Kerl der sie da zum Essen eingeladen hat nix hat sondern sich nur gut mit ihm versteht. Sie hat nun mal nicht viele Freunde gehabt und er teilt die selbe Geschichte ( Elternteil gestorben und so weiter ). Ich bin vielleicht treudoof aber ich weiß, dass sowas immer ne Grundlage sein kann um ne Beziehung zu starten.

Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich keine Chance mehr habe. Mein Kopf sagt mir auch seit Monaten schon, dass ich kaputt an ihr gehe und dass es so nicht funktioniert. Habe jetzt seit knapp einem Monat gar keinen Kontakt mehr zu ihr. Hatte sie drum gebeten noch einmal persönlich mit mir zu telefonieren oder zu reden. Das hat sie abgelehnt und gesagt: Ich kann nicht, ich hoffe du verzeihst mir irgendwann.“ Zwischendurch sagte mir unsere Freundin dass sie ihr gesagt hat dass sie da keinen Sinn mehr drin sieht mit mir zu reden weil sie nicht streiten will. Dabei will ich mich doch gar nicht streiten. Ich wollte einfach nur dass sie mir endgültig tschüss sagt.

Ich weiß nicht was mit mir los ist, liebe Community. Ich weiß nicht wieso ich so lange an ihr festgehalten habe. Ich weiß nicht wieso ich so lange trauer obwohl ich genügend Gründe hätte um einfach zu sagen, dass sie weggehen soll und ich endlich meine Ruhe habe. Ich fühle mich gerädert, habe Angst meine Prüfungen nicht zu schaffen, heule permanent. Meine Familie macht sich sorgen und will nur helfen. Ich sitze dann da und bin gereizt. Enttäuscht von mir selbst.

Ich muss loslassen. Ich DARF nicht dran festhalten. Es macht mich so unendlich traurig und zerstört mich. Ich weiß, dass das vorbei geht, aber ich fühle mich so als ob sie mich komplett zerstört hat. Ich fühle nichts außer Enttäuschung. Ein tiefes Loch. Kann das Ende nicht sehen. Kann nichts fühlen, keine Empathie für irgendwen aufbringen.

Ich schreibe euch diese Zeilen, weil ich am Ende bin. Ich bekomme einfach nichts gebacken. Hab versucht möglichst viel zu erzählen und ich bin mir durchaus bewusst, dass ich auch nicht alles richtig gemacht habe aber wieso zum Teufel habe ich mich so verausgabt obwohl ich wusste, dass das schief geht!?

Habe bald meine Abschlussprüfungen und bekomme einfach nichts auf die Kette. Ich blockiere mich selbst. Was soll ich nur tun!?

Wer's bis hier hin geschafft hat: Danke für's lesen. Die Rechtschreibfehler dürft ihr gerne behalten.

05.07.2015 16:53 • #1


L
Hallo Teargas,

Ich habe zwar nicht alles gelesen aber kann dich verstehen. Die Konzentration ist verdrängt, bei allem was man tut. Das kenne ich. ich habe dadurch meinen Job verloren, weil ich nicht das bringen konnte was erwartet wurde und Verständnis vom Chef und Co kann man nicht erwarten.

Man kann den anderen auch lieben ohne mit ihm zusammenzusein. Das hört sich blöd an, ist aber so. Oft ist es so, dass die falschen Zusammentreffen. auch liebt einer immer mehr als der andere und investiert dadurch mehr Gefühl, ist dann aber auch verletzbarer.

mein Freund und ich wollten immer das es funktioniert, aber nach sieben schweren, teils unglücklichen Jahren mussten wir den Strich ziehen und leiden beide, aber es geht nicht, warum auch immer. na ja, bei uns weiß ich woran es scheiterte.

also dir würde ich raten oder dich bitten: ziehe deinen Bachelor durch, wie auch immer, danach besäufst du dich, heulst laut und schaust nach vorne.

Was ich nicht raten würde ist: irgendwann wieder und wieder zu versuchen, es tut von mal zu mal mehr weh. ich habe es Ca 40 mal hinter mir und sitze jetzt vor meinen Scherben.

aber durch das Lesen anderer Probleme fällt es mir ein bisschen leichter nicht alleine zu sein mit den Schmerzen.

halte durch

Rita

05.07.2015 17:11 • x 1 #2


A


Ich muss loslassen, funktionieren Wie nur? Bin gelähmt

x 3


Teargas88
Ich danke dir, liebe Rita.

Es tut nur immer und immer wieder so weh. Aber ich schätze mal, dass ich jetzt die Chance habe was zu ändern. Dass ich die Chance habe zu erkennen wie weit ich nächstes Mal gehe und wie weit nicht. Wir wollten auch beide immer dass es funktioniert auch wenn sich mein Text mit Sicherheit nicht so anhört.

Schöne Grüße, Stefan

05.07.2015 17:24 • #3


L
Hey du,
ich habe zwar keine so lange Leidensgeschichte wie du, kann aber enorm nachvollziehen wie schwer du dich konzentrieren kannst. In fact: Ich sitze den ganzen Tag vorm Computer um eine Prüfungspräsentation für nächste Woche vorzubereiten, aber stattdessen denke ich an meinen Ex und weine, und grübele und hänge hier im Forum ab.
Das einzige was mir hilft ist die Panik dass ich die Prüfung nicht zu meiner Zufriedenheit bestehen könnte, um dann daraufhin noch kaputter zu sein. Akademischer Misserfolg wirkt sich ja auch nicht gut in so einer Situation aus. ich tendiere dann dazu mich in Kombination mit Liebeskummer noch dreckiger zu fühlen. Vllt denkst du einfach: Jetzt geht es nur um mich, das lernen ist zwar mühsam,aber ich muss es für mich tun. Und naja, jede Minute die du mit Lernstoff verbringst, ist ne Minute an die du nicht an die Ex denkst.

aber wie vieles weiß ich dass das einfacher gesagt ist als getan. Ich wünsche dir noch alles Gute und viel Kraft!

05.07.2015 17:38 • x 1 #4


Teargas88
Danke. Ich denke auch, dass versuchen nicht gleich machen ist. Mein Hirn sagt es mir die ganze Zeit: Nimm es in die Hand. Lern. Und dann sitzt du mit deinem Schrumpelherz vor dem Stoff und denkst an alles, nur nicht an das Zeug was da vor dir liegt. Das ist so strange...

05.07.2015 18:10 • #5


M
Hey Teargas88.
Hab mir deine Story auch mal durchgelesen. Man merkt sofort das du ein weiches Herz hast und das du sie sehr liebst. Du hast bis zu letzt so gekämpft. Du hast alles versucht. Ich finde das, aus dem was ich da gelesen habe, das du ein echt toller Mensch bist. Manchmal reicht liebe alleine nicht aus. Und das tut verdammt weh. Ich weiß was du jetzt durch machst. Du hast ja meinen Beitrag auch gelesen. Danke für deinen Kommentar. Ich hoffe wir beide bleiben jetzt stark und können irgendwann wieder nach vorne sehen.

05.07.2015 22:10 • x 1 #6


Teargas88
Das hoffe ich auch. Hab dir mal ne PN hinterlassen!

05.07.2015 22:32 • #7


C
Ich habe sowas ähnliches durchgemacht. War 2 Jahre lang mit einem Typen zusammen und am Anfang war auch alles schön. Ich glaube die ganze Zeit lang mir viel mehr an ihm als umgekehrt. Irgendwann hat er das auch deutlich gemacht. Ich konnte ihm nichts mehr recht machen. Ich habe versucht ihm bei seinen Problemen zu helfen und wurde dafür nur beleidigt. Ich wollte mit ihm auch eine Ausbildung suchen, da er seine alte abgebrochen hatte. Von ihm kam nichts. Alles was ich gemacht habe war gut gemeint und wenn er mich von sich weggestoßen hatte bin ich ihm hinterhergerannt so dass wir auch bestimmt 4 mal neu anfangen wollten. Hat auch nie geklappt weil er mit der Zeit einfach den Respekt verloren hat und mich nur noch runter gemacht und angeschrien hat.
Wir sind jetzt einen Monat getrennt und am Anfang ist es hart. Aber wenn man sich erstmal um sich selber kümmert und merkt wie schlecht man behandelt wurde sieht man die Person irgendwann mit anderen Augen und ich bin froh dass das alles endlich vorbei ist

17.06.2020 11:35 • #8




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