Ich will nichts vorspielen - Gefühle zeigen?

P
Nicht ganz eine Woche ist es her, dass er sich trennte. Er wisse nicht was er wolle, 6 Jahre weg zu werfen seien hart für ihn aber ich habe mich verändert. Er brauche jetzt Zeit und würde zu mit kommen, wenn er mehr dazu sagen kann. Die Trennung traf mich hart und völlig unvermittelt.
Ich muss hier wohnen bleiben aber das ist kein Problem. Es tut natürlich weh aber wir sind sehr respektvoll und freundlich miteinander. Wir haben uns nicht gestritten - noch nie. Wir reden auch recht viel und gut miteinander, allerdings nicht über uns. Ich gebe ihm so viel Raum wie möglich, ziehe mich so sehr zurück wie es nur geht. Ich bin halt viel in meinem Zimmer und er in seinem - vor sechs Tagen waren es Schlaf- und Wohnziemmer.

Aber ich will die Hoffnung nicht aufgeben, wenigstens nicht solange er sich nicht klar geäußert und positioniert hat. Ich will ihm zeigen, dass ich durchaus noch die bin, in die er sich verliebt hat. Ich will mich nicht aufdrängen, mich nicht auftakeln, um ihn zu beeindrucken oder etwas vorgeben was ich nicht bin. Unsere Beziehung lebte von Loylität, Kommunikation, Verständnis und Einfühlungsvermögen. Nebenher erwähnt, wir haben einen sehr großen Altersunterschied (wer mehr wissen möchte, kann meinen anderen Beitrag lesen) aber wir waren immer auf einer Wellenlänge, in allen Belangen.
Ich würde gerne den Null-Knopf drücken, Dinge mit ihm tun, die wir taten als wir frisch verliebt waren und auch davor - ins Kino, Essen gehen, viel viel Reden. Ich wohnte bereits hier bevor wir ein Paar waren. Da haben wir viel gemeinsam Musik gehört, gequatscht und gelacht. Ganz sachte würde ich das gern wieder aufbauen.

Es ist ok, wenn er merkt und weiß, dass es mir schmerzt, würde ich so tun als wäre alles in Ordnung bei mir, wäre das eine blanke Lüge. Wie soll man(n) die Liebe auch wieder entdecken, wenn sie sich wie ein Trauerkloß hängen lässt? Ich will also nichts vorspielen aber ich will halt auch dass er merkt dass ich immer noch ich bin - seine ihn liebende Partnerin.

Aber ich weiß nicht so recht wie ich das angehen soll. Die Waage zwischen vorsichtiger Nähe und angemessener Distanz ist schwierig denke ich. Aber ich kann nicht einfach aufgeben. Ich würde mich ärgern, es nicht wenigstens versucht zu haben.
Hat jemand damit Erfahrungen gemacht?

16.01.2015 16:47 • #1


Primavera
Hallo,

es ist eine sehr schwierige Situation in der du dich befindest.
Ich war vor über einem Jahr in einer ähnlichen Situation.
Wir haben uns nie richtig gestritten, waren wie sehr gute Freunde und auch die s.uelle Anziehung war da. Ich merkte wie er sich veränderte und Probleme hatte, welche er verarbeiten musste. Da er mit mir nicht darüber sprechen wollte, ließ ich ihm die Möglichkeit alleine dies aufzuarbeiten.
Plötzlich- eines Abends- wollte er reden. Ich freute mich weil ich dachte - endlich!
Er sagte mir das er nicht mehr wüsste ob ich wirklich die Frau bin, die er heiraten und mit der er Kinder haben wird. Und das es so nicht mehr weitergehen kann.
Ich sagte ihm das es so wie es ist nicht weitergehen kann. Die weiteren drei Tage waren die Hölle. Eine Nacht kam er nicht nach Hause, schrieb mir eine Nachricht das er nicht nach Hause kommt.
Da war für mich der Punkt erreicht, wo ich merkte das ich weg muss. Ich zog am nächsten Tag aus.
Drei Monate später trafen wir uns und es war klar das sich an diesem Zustand nichts geändert hat.
Weitere 2 Monate später erfuhr ich das er bereits eine neue Freundin hatte (warmer Wechsel). Er hatte dieses Mädel bereits als wir zusammen waren kennengelernt.

Nun zu dir - Ich denke es ist fast unmöglich ohne eine räumliche Trennung Abstand zu gewinnen.
Diesen Abstand benötigst du aber dafür um wieder kämpfen zu können.
Natürlich kannst du schlecht aus deiner eigenen Wohnung ausziehen. Finde es komisch das er nicht vorgeschlagen hat, das er erst einmal auszieht...
Wie soll man kämpfen wenn man die Situation als unerträglich empfindet?
Kannst du ausmachen woran es liegen könnte? Habt ihr noch ein aktives S.?
Du schriebst das ihr einen grossen Alterunterschied habt - meinst du es könnte daran liegen?

Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft...

16.01.2015 19:18 • #2


A


Ich will nichts vorspielen - Gefühle zeigen?

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P
Nun zu dir - Ich denke es ist fast unmöglich ohne eine räumliche Trennung Abstand zu gewinnen.
Diesen Abstand benötigst du aber dafür um wieder kämpfen zu können.
Natürlich kannst du schlecht aus deiner eigenen Wohnung ausziehen. Finde es komisch das er nicht vorgeschlagen hat, das er erst einmal auszieht...

Es ist nicht meine Wohnung, es ist seine. Als ich hier einzog, zog ich in eine WG - eine 2er WG - und dann wurden wir ein Paar.

Wie soll man kämpfen wenn man die Situation als unerträglich empfindet?

Unerträglich ist zu viel. Es schmerzt, dass alles wie immer ist aber doch nichts wie vorher, er fehlt mir, die räumliche und körperliche Distanz schmerzt. Er in seinem (alten WG-) Zimmer (bis letzte Woche unser Wohnzimmer) und ich in meinem (unser Schlafzimmer).

Kannst du ausmachen woran es liegen könnte? Habt ihr noch ein aktives S.?
Du schriebst das ihr einen grossen Alterunterschied habt - meinst du es könnte daran liegen?

Unser S. war bis zu letzt gut - klar nach 6 Jahren nicht mehr, wie zu Beginn der Verliebtheit. Aber ich - und er auch nicht - kann nicht klagen. Es ist eher eine emotionale Sache - er meint halt, er wüsste nicht was er wolle und ich habe mich verändert... mehr weiß ich bisher lerder nicht.

Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft... [/quote]

Ich danke dir!

17.01.2015 17:19 • #3


Primavera
Hallo

wenn er der Meinung ist das du dich verändert hast - konnte er dir das erklären, also wie du dich verändert hast?
Sonst müsste er doch eigentlich sagen, das er sich verändert hat, oder?

Das Menschen sich ändern ist ja völlig normal. Manchmal ist dieses Ungleichgewicht dann da, und entweder man kann es gemeinsam überwinden, oder fühlt das es SO nicht mehr funktioniert...

Trotzdem denke ich das eine räumliche Trennung für dich das beste wäre. Ansonsten kommst du nicht zur Ruhe, oder?

Liebe Grüsse

17.01.2015 17:32 • #4


P
Hallo Primavera,

ich sei überheblich geworden - das kann ich nicht nachvollziehen. Ich-bezogen sei ich - den Schuh muss ich mir anziehen. Ich stehe vor dem Ende meines Studiums und seit einigen Monaten habe ich zu viel um die Ohren - viel zu viel. Ich war zu sehr mit mir beschäftigt und habe ihn und uns dabei wohl aus den Augen verloren. Nicht bewusst.

Er meint, er müsse noch nachdenken. Und währenddessen würde ich gern versuchen, vorsichtig wieder Nähe entstehen zu lassen.

Eine räumliche Trennung ist fast unmöglich. Mindestens bis Mitte April. Und auch aus persönlichen - wohl wissend das es ma­so­chis­tische sind - Gründen kann und will ich nicht gehen, selbst wenn ich könnte. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen und so lange gebe ich nicht auf. Denn ich bin der Meinung, dass wir das entstandene Ungleichgewicht gemeinsam überwinden können.

17.01.2015 17:42 • #5




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